Literatur aus Irland

Autobiografien

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Bücher aus Irland: Patrick Kavanagh, The Green Fool

Patrick Kavanagh

The Green Fool

Erstausgabe: 1938
Sprache: Englisch
272 Seiten, broschiert
Penguin Books Ltd., 2001

ISBN 0-14-118420-5

On Raglan Road of an autumn day · Viele kennen dieses Lied nach einem Gedicht von Patrick Kavanagh, dem Poeten aus dem County Monaghan. Vor hundert Jahren, am 21. Oktober 1904, wurde er im Dorf Inishkeen als Sohn eines Flickschusters und Kleinbauern geboren und starb am 30. November 1967.

The Green Fool, der grüne Narr, lautet der Titel seiner 1938 erschienenen Autobiographie, und wie es sich für ein gutes irisches Buch gehört, wurde es nach einer Verleumdungsklage im eigenen Land zunächst nicht veröffentlicht.

Eine Autobiografie, schrieb ein Rezensent, die ein faszinierendes Bild eines jungen Mannes in einer patriarchalischen Gesellschaft malt und die Essenz des irischen Landlebens einfängt. Mit exquisiten Schilderungen von Landmärkten, Hochzeiten, Tanzvergnügungen, Nacht-und-Nebel-Expeditionen, von denen Fischereiaufseher nichts wissen durften, politischen Banditentums und frommen Pilgerfahrten – einer der wenigen authentischen Berichte des Lebens in Irland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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Bücher aus Irland: O‘Crohan, Die Boote fahren nicht mehr aus

Tomás Ó Criomhthain (Tomas O’Crohan)

Die Boote fahren nicht mehr aus

Irische Erstausgabe: An tOileánach (1929)
Deutsch von Annemarie und Heinrich Böll
267 Seiten, broschiert
Lamuv Verlag, Juni 2006

ISBN 3-88977-649-3

In der Weltliteratur ist die Große Blasketinsel An Blascaod Mór, auf der um 1900 150 Fischer und Bauern lebten, der westlichste Punkt Europas. Bis zu ihrer Evakuierung im Jahr 1953 war sie auch eine Sprachinsel, auf der ausschließlich Gälisch gesprochen wurde. Hier entstanden in den 20er und 30er Jahren drei bemerkenswerte autobiografische Bücher. Tomás Ó Criomhthain ist der älteste der drei Autoren und der einzige, der sein ganzes Leben auf der Insel zugebracht hat. Womöglich wüsste heute kaum noch jemand etwas von dem Leben auf der Insel, wären nicht zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts der Norweger Carl Marstrander und der Engländer Robin Flower – Bláithín, Blümchen, nannten ihn die Insulaner – dort gelandet um Gälisch zu lernen.

Doch zunächst musste man die künftigen Literaten zum Schreiben bringen. So hielt der Fischer Tomás Ó Criomhthain sein Leben und das der Inselbewohner für zu unbedeutend, um zur Feder zu greifen, bis ihm Robin Flower die Autobiographie Maxim Gorkis zu lesen gab und einen Waterman-Füller schickte. Und dann musste er zunächst einmal Irisch schreiben lernen, um die bis dahin nur mündlich weitergegebenen Erinnerungen aufzeichnen zu können.

1929 erschien seine Autobiografie An tOileánach, wenig später von Robin Flower unter dem Titel The Islandman ins Englische übertragen. Annemarie und Heinrich Böll brachten diese englische Übersetzung ins Deutsche, wobei der Lamuv Verlag aus ‘Der Inselmann’ Die Boote fahren nicht mehr aus machte. Und noch höher als die Auflage des Buches dürfte die der T-Shirts sein, auf denen Ó Criomhthains denkwürdiger Ausspruch Ní bheidh ár leithéidí arís ann gedruckt ist – Unsereiner wird es nie wieder geben.

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Bücher aus Irland: O‘Sullivan, Das Meer ist voll der schoensten Dinge

Muiris Ó Súilleabháin (Maurice O’Sullivan)

Inselheimat

Irische Erstausgabe: Fiche Bliain Ag Fás (1933)
Deutsch von Elisabeth Aman
436 Seiten, Leinen, Fadenheftung

Manesse Verlag, 1956

Fiche bliain ag fás,
Fiche bliain fé bhláth,
Fiche bliain ag meath,
Is fiche bliain gur cuma ann nó as.

Zwanzig Jahre Heranwachsen, zwanzig Jahre Blütezeit, zwanzig Jahre geht’s bergab und zwanzig Jahre ist man überflüssig – so beschreibt ein gälisches Sprichwort ein Menschenleben. Fiche Bliain Ag Fás ist der Originaltitel der Autobiographie von Maurice O’Sullivan oder Muiris Ó Súilleabháin, wie sein Name in gälischer Schreibweise lautet. Anders als die Berichte von Tómas O’Crohan und Peig Sayers, die auf ein entbehrungsreiches Leben zurückschauen, sehen wir hier das Leben auf der Großen Blasketinsel aus der Sicht eines jungen Mannes, der die Zukunft noch vor Augen hat. Und so erzählt er mit viel Witz und Humor die Geschichte seiner außergewöhnlichen Jugend auf einer Insel im Westen Irlands, die Anfang des 20. Jahrhunderts nur noch von 160 Menschen bewohnt wurde.

Elisabeth Aman hat das Buch 1952 nach der englischen Übertragung Twenty Years A-Growing von Moya Llewelyn Davies und George Thomson ins Deutsche übersetzt.

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Bücher aus Irland: Peig Sayers, So irisch wie ich

Peig Sayers

So irisch wie ich

Irische Erstausgabe: Peig, Scéal Féin (1936)
Deutsch von Hans-Christian Oeser
266 Seiten, broschiert
Lamuv Verlag, Juni 2006

ISBN 3-88977-537-3

Und hier in der Reihe der Blasket-Autoren mit Peig Sayers die dritte im Bunde. Sie wurde nicht auf der Insel geboren, sondern ihr gegenüber auf dem Festland in Dún Chaoin (Dunquin), und arbeitete in An Daingean (Dingle) als Dienstmädchen, ehe die Heirat sie auf das Eiland verschlug. Peig gilt als ‘Königin der Geschichten-Erzählerinnen’, die ihres Lebens hat sie im Alter von 60 Jahren diktiert. 1996 wurde ihre Autobiografie auf der Grundlage der englischen Übersetzung von Bryan MacMahon ins Deutsche übertragen.

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