Nachrichten aus Irland

November 2009

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Montag, 30. November 2009

Ryanair-Boss Michael O’Leary will bald in Rente gehen, liest man heute in der WAZ/Westfälischen Rundschau. Zwei bis drei Jahre wolle er noch machen, zuvor aber sein Lebenswerk mit der Übernahme des Konkurrenten Aer Lingus krönen, was ihm in den vergangenen Jahren zweimal misslungen war.

Sonntag, 29. November 2009

Die Forderungen nach dem Rücktritt von im Murphy Report genannten ehemaligen Bischöfen der Erzdiözese Dublin nehmen zu. So schließt der heutige Bischof von Limerick Donal Murray seinen Rücktritt nicht mehr völlig aus. Er werde sich davon leiten lassen, ob sein Verbleib im Amt eine Hilfe oder von Nachteil sei, und sich mit Priestern und Menschen seiner Diözese beraten. Den Vorwurf, ihm bekannte Fälle verheimlicht zu haben, weist er zurück, gibt jedoch zu, dass es ihm in einem in dem Bericht genannten Fall auf Grund seiner ‘damaligen Unerfahrenheit’ nicht gelungen sei, die Wahrheit zu erfassen.
Gefragt, ob sein Vorgänger im Amt Kardinal Desmond Connell und andere in dem Bericht Genannte von ihren kirchlichen Ämtern zurücktreten sollten, weicht der seit 2004 amtierende Erzbischof von Dublin Diarmuid Martin aus. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt glaube er, dass es die Sache der Betroffenen sei, darüber nachzudenken.

Sonnabend, 28. November 2009

Nachdem in dieser Woche der Murhpy Report über den Kindesmissbrauch durch Priester und Ordensleute in der Erzdiözese Dublin veröffentlicht wurde, hat Garda Commissioner Fachtna Murphy eine Untersuchungskommission eingerichtet, die sich mit den Ergebnissen befassen soll. Doch ist dieser Bericht keine Überraschung. Seit langem ist bekannt, dass die Leitung der Erzdiözese unter den Vorgängern des seit 2004 amtierenden Erzbischofs Diarmuid Martin ihnen bekannte Missbrauchsfälle durch Priester verheimlicht und die Täter weder der Polizei gemeldet noch vom Dienst suspendiert hat.
Von 46 in dem Bericht genannten Priestern, die sich in seit 1975 an Kindern vergangen haben, sind bis jetzt 14 gestorben. 20 sind vom kirchlichen Dienst suspendiert (von denen 11 unter Aufsicht stehend finanziell von der Kirche unterstützt werden), sechs wurden laisiert und vier leben mit und zwei ohne Restriktionen in ihren Orden. Einige warten noch auf ihre Prozesse, der Aufenthaltsort eines der Priester ist unbekannt.

Während Oppositionsführer Enda Kenny und andere den Rücktritt der in dem Bericht aufgeführten Bischöfe fordern, hält sich Taoiseach zurück und meint, nur die Kirche selbst könne darüber entscheiden.

Siehe a.: 18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09

Freitag, 27. November 2009

20-Year Strategy for the Irish Language nennt die Regierung ihre gestern vorgestelltes Rettungskonzept für die irische Sprache, mit dem sie in den kommenden 20 Jahren die Zahl täglich Gälisch sprechenden Menschen von derzeit 83.000 auf 250.000 verdreifachen will. Für jede Grafschaft mit einem Gaeltacht-Gebiet soll ein ‘County Language Plan’ erstellt und die Sprache in Dublin City und Umgebung mit einem Sonderplan gefördert werden.
Údarás na Gaeltachta, die für die ökonomische, soziale und kulturelle Entwicklung in den Gaeltacht-Gebieten verantwortliche Behörde, wird neu strukturiert und als ‘Údarás na Gaeilge’ in eine nationale Behörde für die Förderung der Sprache umgewandelt. Anhand sprachlicher Kriterien will man die gegenwärtigen Gaeltachtregionen überprüfen, neu zuschneiden und ggf. neue Gaeltachtgebiete ausweisen.

Donnerstag, 26. November 2009

Der Dachverband der irischen Arbeitgeber IBEC kündigt formell das erst im September 2008 mit den Gewerkschaften geschlossene Rahmenabkommen zur Entwicklung der Löhne und Gehälter. Die Zeiten hätten sich seither drastisch geändert, so dass dieses Abkommen keinen Bestand mehr haben könne. Sollte mit den Gewerkschaften bis Mitte Dezember darüber keine Einigung erzielt werden, werde man sich “vollständig von der sozialen Partnerschaft zurückziehen”.

Mittwoch, 25. November 2009

Der gestrige Streiktag ist vorbei und die Gewerkschaften werten ihn als Erfolg, doch woran sie diesen gemessen haben, bleibt offen. Wer auf Sozialleistungen angewiesen ist, war klug beraten, Geld zurückzulegen. Durch den Streik verzögerte sich die Auszahlung, da auch die Mitarbeiter in den Sozialämtern streikten. Bis zu 100.000 Empfänger sollen davon betroffen gewesen sein.
Für den dritten Dezember wurde der nächste Streiktag angekündigt, sollte die Regierung bis dahin nicht im Sinne der Gewerkschaften eingelenken. Nach Ansicht von IMPACT-Generalsekretär Peter McLoone ist es möglich, die erforderlichen Einsparungen im Staatshaushalt zu realisieren, ohne die Gehälter und Pensionen im öffentlichen Dienst um die vom Finanzminister gewünschten € 1,3 Mrd. zu kürzen. Allerdings sei die Regierung bislang nicht bereit gewesen, mit den Gewerkschaften über Alternativen zu reden.
Nach einem Sturm an der Westküste mit Windstärke 10 und dreißig Millimeter neuem Regen stiegen in der Nacht die Wasser wieder an, und lokale Politiker fordern, den Süden und den Osten der Grafschaft Galway zum Notstandsgebiet zu erklären. Autofahrern in Galway, Roscommon und Leitrim wird geraten, sich nur im Notfall ans Steuer zu setzen. Mehrere hundert Straßen sind gesperrt. “Wenn schlechtes Wetter auf schlechte Planung und schlechte Politik trifft, kann nichts Gutes dabei herauskommen”, kommentiert John Gibbons von der Irish Times mit Blick auf viele in Senken gebaute Siedlungen.
Doch auch im Osten war es windig. An der Glenamuck Road in Dublin 18 mussten heute Vormittag drei Appartement-Blocks geräumt werden, als von einem das Dach wegflog und auf einem nahegelegen Feld landete, derweil sich die anderen Dächer leicht anhoben.

Dienstag, 24. November 2009

Die Angestellten im öffentlichen Dienst, so eine (zufällig?) gerade jetzt veröffentlichte Studie des ESRI, werden besser bezahlt und haben bessere Arbeitsbedingungen als die auf dem privaten Sektor. Das ist Wasser auf die Mühlen von Finanzminister Brian Lenihan, der weitere Gehaltsverzichte von den öffentlich Bediensteten fordert, derweil sie heute gegen eben diese Forderung in einen Day of Action (eintägigen Streik) treten. Ausgenommen von dem Streik sind die Hilfskräfte in den Überschwemmungsgebieten.

Montag, 23. November 2009

Nach der Parteikonferenz der DUP vom Wochenende ist die Übertragung des Polizei- und Justizwesens auf die nordirische Regierung wieder in unbestimmte Ferne gerückt. Die technischen Vorrausetzungen sind mit recht großzügigen finanziellen Zusagen durch die britische Regierung geschaffen, doch nach den Worten des DUP-Vorsitzenden und Ersten Minister des Landes Peter Robinson muss dafür zuvor eine “weitreichende Unterstützung in der unionistischen Gemeinschaft” gewährleistet sein. Die Sinn Féin, so sein Appell, solle bei ihrer Forderung, die [vertraglich vereinbarte] Übertragung der Verantwortung für das Justizwesens des Landes von London nach Belfast nun endlich umzusetzen, nicht “über ihre Schulter auf SDLP und republikanischen Dissidenten schauen” – ihre Drohung, die nordirische Regierung andernfalls zu verlassen, sei “nichts als blöd”.
Sprach’s und schielte über seine Schulter auf die unionistische Betonköpfe seiner Partei, die ihrem Chef voll beipflichteten.

Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09, 10.11.09
Die Mitglieder der Gewerkschaften SIPTU, IMPACT und TEEU haben den für morgen angesetzten landesweiten Streik im öffentlichen Dienst in Cork, Clare und Galway ausgesetzt, um die Aufräumungsarbeiten nach den Überschwemmungen vom Wochenende nicht zu gefährden. Derweil geht Corks City Manager Joe Gavin davon aus, dass auf Grund der erheblichen Schäden in der zentralen Pumpstation der Stadt rund 80.000 Bewohner auf der Nordseite der Stadt noch bis zum Wochenende kein Wasser aus den Leitungen bekommen.

Sonntag, 22. November 2009

Nach einem Anschlag auf die nordirische Polizei am Sonnabend werden auf dem Gebiet der Republik drei Personen festgenommen. In Belfast hatten Unbekannte ein Fahrzeug mit einer 180-kg-Bombe vor das Hauptquartier der Polizei gefahren und waren anschließend geflüchtet. Das Auto ging in Flammen auf, doch die Bombe detonierte nur zum Teil. Verletzt wurde nach ersten Meldungen niemand. Später kam es in der Grafschaft Fermanagh zu einem Schusswechsel mit vermuteten republikanischen Dissidenten, der in Zusammenhang mit dem Anschlag gesehen wird. Es gehe den Attentätern darum, die Fortschritte im Friedensprozess zu untergraben, so der britische Nordirland-Minister Paul Goggins.

Sonnabend, 21. November 2009

Eine politische Karriere zwischen den beiden Lagern Nordirlands. Ein kleine Überraschung war es schon, als gestern bekannt wurde, dass die Sinn Féin mit dem Stadtrat von Coleraine Billy Leonard einen ehemaligen Reservisten der Royal Ulster Constabulary und früheres Mitglied des Oranierordens als Nachrücker ins nordirische Parlament schickt. Der neue Abgeordnete war 2004 in die Sinn Féin eingetreten, nachdem er zuvor die SDLP verlassen hatte.
Doch das Hauptthema des Tages sind nach den Regenfällen der letzten Tage die Überschwemmungen in weiten Teilen des Landes. Am ärgsten betroffen sind Cork und die Grafschaft Galway, die schlimmsten Überflutungen seit 1989 sollen es sein. Und während das Wasser noch in der Straßen steht, müssen 18.000 Einwohner Corks damit rechnen, dass eine Woche lang keines aus ihren Leitungen fließt. Corks City Manager empfiehlt die Schulen zu schließen, bis die Wasserversorgung wiederhergestellt ist. Die Irish Times zeigt Fotos von der unter Wasser stehenden Einkaufsstraße Grand Parade in Cork und ein Luftbild von einer Wohnsiedlung in Ballinasloe, Co. Galway, in der die Häuser wie bei Landunter auf einer norddeutschen Hallig von Wasser umgeben sind.

Freitag, 20. November 2009

Mehr Babys, aber weniger Autos gab es im Jahr 2008 in Irland, berichtet das Zentralamt für Statistik in seinem neuen Jahrbuch. Mit 75.065 neuen Erdenbürgern war es die höchste Geburtenzahl seit 1896, derweil die Zahl der neu zugelassenen Kraftfahrzeuge um fast 20 % zurückging. Demnach dürften sie kaum in selbigen gezeugt worden sein.
Zumindest bei den Autos scheint sich dieser Trend fortzusetzen. Rund 1.600 neue private Autos wurden im vergangenen Monat zugelassen, das sind verglichen mit den 2.700 im Oktober des Vorjahres 40,9 % weniger. Ein Trend, der Böses für die Leihwagenpreise im kommenden Jahr ahnen lässt.
Die Mieten sind so niedrig wie noch nie in diesem Jahrtausend. Die Durchschnittsmiete für ein Wohnhaus in Irland liegt nach dem Vermietungsportal DAFT.ie bei 771 Euro im Monat, verglichen mir mehr als € 1.000 im letzten November.

Donnerstag, 19. November 2009

Der alte unionistische Haudegen wird milde und preist die Sinn Féin, dass sie in der nordirischen Politik bei allen Drohungen durch republikanische Dissidenten, die früher auf ihrer Seite waren, ihre Versprechen hält. Sinn Féins Martin McGuinness, so Ian Paisley gestern Abend, sei als sein Stellvertreter immer fair gewesen, und er habe stets ein gutes Verhältnis mit ihm gehabt. Er fügte hinzu: “Ich denke, es gibt keinen Grund, warum sich diese Beziehung mit Peter [Robinson] in dem Minenfeld der Politik Ulsters nicht weiter festigen sollte, ein Minenfeld, auf dem sie sich mit großer Vorsicht bewegen müssen. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Katholiken und die Mehrheit der Protestanten zu dem zurück wollen, was wir einmal hatten. Es herrscht eine große Erleichterung, und die Menschen beginnen zur Normalität zurückzukehren.”
Seit 1764 wird in Irland der Old Moore’s Almanac veröffentlicht, ein Jahrbuch, das neben Informationen über die Zeiten von Ebbe und Flut, die Jahrmarkt- und Markttermine, Zeiten und Orte von Pferderennen und vieles mehr auch wichtige Ereignisse des Jahres vorhersagt. Begründet wurde der Almanach von Theophilus Moore, der in Milltown südlich der Dubliner City eine Akademie unterhielt. Soeben ist die Ausgabe für 2010 erschienen und verspricht unter anderem Folgendes:
Drei Monate Sonne im Sommer, die Entdeckung der irischen Kronjuwelen im August, einen einsamen Tod von Osama Bin Laden im März, eine Schwangerschaft von Michelle Obama im Juni und einen Helikopter-Absturz mit einem der britischen Prinzen im Juni. Cork wird laut Almanach das Endspiel im Gaelic Football gewinnen und Kilkenny aus dem Hurling-Finale als Sieger hervorgehen. Nach einem freien Fall der Regierung, so erfahren wir weiter, wird im Januar der grüne Energieminister Eamon Ryan Vorsitzender seiner Partei und hat eine gute Chance Taoiseach zu werden.

Mittwoch, 18. November 2009

Die zehnjährige Emily Luff aus Clare gehört zu den Lebensrettern, die gestern in Dublin Castle von Irish Water Safety für ihren Einsatz ausgezeichnet wurde. Im September letzten Jahres war sie zusammen mit ihrer 8-jährigen Schwester am Spanish Point bei Quilty durch den Rückstrom der Brandung von einer flachen Sandbank ins Meer getrieben worden und hielt die schreiende Schwester solange über Wasser, bis Rettungskräfte sie erreichten.
Der Minister für ländliche Räume und die irische Sprache Éamon Ó Cuív verteidigt die gesetzliche Verpflichtung, alle offiziellen Dokumente ins Irische zu übersetzen. Er werde jedoch darauf drängen, sie statt in gedruckter Form verstärkt auf CD und im Internet zugänglich zu machen.
Im vergangenen Jahr wurde zirka € 1,8 Mio. für solche Übersetzungen ausgegeben, die, so die Kritik der oppositionellen Fine Gael, z.B. im Fall des Bebauungsplans der Grafschaft Clare niemand erworben habe. Auch von der englischen Ausgabe seien nur wenige Exemplare verkauft worden, verteidigt der Minister das Gesetz, denn unabhängig von der Sprache würden die Menschen es vorziehen, Dokumente aus dem Internet herunterzuladen. (s.a. 21.02.06)

Dienstag, 17. November 2009

Am 28. Juli hatte die Regierung die 18 katholischen Ordensgemeinschaften, in deren Einrichtungen nach dem Ryan Report in den vergangenen Jahrzehnten Kinder missbraucht worden waren, aufgefordert mitzuteilen, in welcher Weise sie zu einem Entschädigungsfond für die Opfer beizutragen gedenken. Am 22. Oktober, so die Generalsekretärin Bridgit McManus im Erziehungsministerium, habe man die Orden ein weiteres Mal kontaktiert, doch noch immer hätten einige nicht reagiert.
Siehe a.: 18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09
Bunte Blätter fallen, nasse Fluten wallen ... Es ist Herbst, und das Land steht wieder einmal unter Wasser. Der Betrieb der S-Bahn DART wurde zwischen Dún Laoghaire und Bray eingestellt, von Clare aus kommt man nicht mehr über die N 18 nach Galway, in der Grafschaft Tipperary ist der Fluss Suir über die Ufer getreten und besichtigt die Stadt Clomnel, und in Wicklow entgleiste gestern Morgen nach einem Landrutsch ein Zug mit Berufspendlern. Das Foto sah schlimm aus – die Zugspitze hing zwei Meter über den Schienen –, doch zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt. Die vielen weiteren Meldungen erspare ich mir.

Montag, 16. November 2009

Nach dem Hotelgewerbe gehen nun die Restaurants zur Klagemauer der ‘Government Buildings’. Sollte die Regierung nichts unternehmen, werde innerhalb der nächsten sechs Monate ein Drittel aller Restaurants schließen und der Regierung 21.000 neue Arbeitslose hinterlassen, warnt heute die Restaurants Association of Ireland. Irische Restaurants müssten dem Bedienungspersonal die höchsten Löhne in Europa zahlen, dazu kämen die höchsten Steuern auf Wein und verglichen mit dem EU-Durchschnitt um 24 % höhere Einkaufspreise für Lebensmittel. Gefordert wird eine Senkung des Mindestlohns, die Streichung von Zulagen für die Arbeit am Sonntag und die Senkung von örtlichen Abgaben und der Gewerbesteuer.
Der Chef der Gesundheitsbehörde Prof. Brendan Drumm erklärt, die Leistungszulage in Höhe von € 70.000, die ihm für das Jahr 2007 zusätzlich zu seinem Gehalt in Höhe von € 320.000 gewährt wurde und nun zur Auszahlung ansteht, für einen ‘guten Zweck’ zu Verfügung stellen zu wollen. Dies habe er auch mit der Bonuszahlung in Höhe von € 80.000 für das Jahr 2006 so gehandhabt.
In einem Interview gefragt, ob es sich bei diesem ‘guten Zweck’ um einen ‘wohltätigen’ handeln wird, antwortete der Professor: “Es wird ... auch wenn der Begriff wohltätig, so finde ich, manchmal nicht der richtige ist.” (s.a. 18.10.09)
Nach dem Einsturz der Eisenbahnbrücke der Linie Dublin–Belfast bei Malahide im August sind die Reparaturarbeiten beendet und der Bahnbetrieb wird wieder aufgenommen. Der Ersatzverkehr per Bus läuft in den nächsten Tagen aus. (s.a. 22.08.09, 24.08.09, 27.08.09)

Sonntag, 15. November 2009

Der 74-jährige Bischof von Irlands zweitgrößter Diözese Killaloe Willie Walsh meldet sich immer wieder mit Forderungen zu Wort, die im Vatikan nicht gerne gehört werden. So verlangte er gestern in einem Interview mit RTÉ News eine kirchliche Debatte über die Zulassung von Frauen zum Priesteramt, die Aufhebung des Pflicht-Zölibats für Priester, die Zulassung von geschiedenen Paaren und Protestanten zur Kommunion (zu der sie in seinen Kirchen stets willkommen gewesen seien) sowie die Beendigung des de-facto Ausschlusses bekennender Homosexueller aus dem kirchlichen Leben.
Er wolle daran erinnern, so Bischof Walsh, dass Christus bewusst Menschen in seinen Kreis aufgenommen habe, die von den kirchlichen Autoritäten jener Zeit ausgeschlossen worden waren, und wünsche sich einen neuen Papst Johannes XXIII, der sich solchen Diskussionen öffne.

Siehe auch: 07.03.07, 12.02.06, 18.12.05
Statt Kürzungen in vielen Bereichen fordert der Vorsitzende der Labour Party Eamon Gilmore eine dritte, höhere Steuerstufe für Einkommen von mehr als € 100.000 im Jahr. Zur Zeit wird bei Alleinstehenden nach Abzug von Freibeträgen das Einkommen von bis zu € 34.000 im Jahr mit 20 % besteuert, der Rest mit dem oberen Steuersatz von 41 %. Bei Verheirateten mit nur einem Einkommen verschiebt sich diese Grenze auf € 43.000.

Sonnabend, 14. November 2009

Nicht alle Schüler werden sich über den landesweiten Lehrerstreik ärgern, der nun nach Urabstimmungen für den 24. November beschlossen wurde. 65.000 Lehrer wollen als Protest gegen drohende Gehalts- und Pensionskürzungen sowie die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen in den Ausstand treten.
Schaut man auf die Umsätze im Einzelhandel, ist noch kein Ende der Wirtschaftkrise zu sehen. Um 10 % lagen sie nach Angaben des CSO im September unterhalb von denen im September 2008. Im Autohandel wurde fast 30 % weniger umgesetzt.

Freitag, 13. November 2009

Die Hürden im Dáil und Senat sind genommen, und nach mehr als 90 Stunden parlamentarischer Diskussion wurde gestern das Gesetz zur Gründung der National Asset Management Agency (NAMA) verabschiedet. Es sei der “größte, jemals unterzeichnete Wohlfahrtsscheck für Unternehmen”, meinte der Labourvorsitzende Eamon Gilmore in der Abschlussdebatte, während den Sozialhilfeempfängern mitgeteilt werde, für ihren Weihnachtsbonus sei kein Geld mehr da.
Und geht des den Menschen auch noch so schlecht, gewettet wird immer. Die Schaffung von 250 neuen Arbeitsplätzen kündigt Irlands führender Buchmacher Paddy Powers für die kommenden dreieinhalb Jahre an. Zur Zeit sind in seinem Hauptquartier in Dublin 640 Mitarbeiter beschäftigt.

Donnerstag, 12. November 2009

Sozial- und Familienministerin Mary Hanafin bestätigt, dass in diesem Jahr das ‘Weihnachtsgeld’ für die 1,4 Millionen Rentner und Bezieher von Sozialleistungen gestrichen wird. Bislang bekamen sie Anfang Dezember als Christmas Benefit Bonus eine Doppelzahlung ihrer Bezüge, natürlich auch in der Hoffnung, dass sie diese in die Wirtschaft investieren und das Weihnachtsgeschäft beleben. Eine ‘herzlose Entscheidung’ meint Róisín Shortall von der Labour Party, während die Sinn Féin kommentiert, die Regierung würde die Menschen zu Weihnachten in die Arme der privaten Geldverleiher mit ihren exorbitanten Zinsen treiben.
Bei einer Überkapazität von landesweit 15.000 Betten sei der Hotelsektor praktisch insolvent, lautet das Resümee eine Studie der Irish Hotels Federation. Den Investoren müsse daher das Schließen und Umwidmen von Hotels steuerlich erleichtert werden.

Mittwoch, 11. November 2009

Der Gewerkschaftsdachverband ICTU, dem 56 Gewerkschaften der Republik und Nordirlands mit rund 770.000 Mitgliedern angehören, hält einen Streik im öffentlichen Dienst für unausweichlich, da die Regierung nach den letzten Gesprächen mit den Gewerkschaften dabei bleibe, die Ausgaben für Gehälter und Renten im kommenden Jahr um € 1,3 Mrd. zu senken. Auch wenn die Einzelheiten der geplanten Kürzungen bisher nicht bekannt sind, wurde für den 24. November ein eintägiger Warnstreik angesetzt.

Dienstag, 10. November 2009

Und wieder gibt es aus den Reihen der DUP eine neue Vorbedingung für die Übertragung der Polizei- und Justizgewalt auf die nordirische Regierung. Nach Ansicht des DUP-Abgeordneten Jeffrey Donaldson, bis Juni dieses Jahres auch Mitglied in der Assembly und Staatsminister im Büro des Regierungschefs, ist eine solche nur akzeptierbar, wenn der nordirische Polizeipräsident Matt Baggot auf die von ihm angekündigte (und von der Sinn Féin geforderte) Auflösung der Vollzeit-Polizeireserve verzichtet. Während sie vor fünf Jahren noch eine Mannschaftsstärke von 1.500 hatte, gehören ihr derzeit noch 440 Polizeioffiziere an, von denen viele bereits ein Abfindungsangebot angenommen haben.
Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09
Privaten Hausbesitzern, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen oder sozialen Lage mit ihren Hypothekenraten im Rückstand sind, werde man von nun an einen Zahlungsaufschub von sechs Monaten geben, ehe man rechtlich gegen sie vorgehe, kündigt heute mit der Irish Banking Federation der Verband der zehn größten Hypothekenbanken an. Voraussetzung sei, dass der Schuldner in ständigem Kontakt mit der Bank bleibe und sich bei absehbaren Problemen zum frühestmöglichen Zeitpunkt melde.

Montag, 9. November 2009

Nach der Insolvenz von Waterford Wedgwood und Übernahme durch den amerikanischen Finanzinvestor KPS Capital soll die Produktion der traditionsreichen Waterford Kristallwaren im Juni wieder anlaufen. Waterford Wedgwood Royal Doulton (WWRD) nennt sich die neue Firma und wird die Produktionsstätte vom Campus in Kilbarry in die City von Waterford verlegen, wo auf dem Gelände des früheren ESB-Bürogebäudes an der Mall mit rund hundert Mitarbeitern wieder Kristallglas gefertigt werden soll. Zu ihren besten Zeiten hatte die Firma 800 Mitarbeiter.
Siehe auch: 14.10.08, 05.01.09, 02.02.09, 27.02.09, 22.03.09
Verkehrsminister Noel Dempsey hat die Regulierungsbehörde für den Flugverkehr angewiesen, für den Dubliner Flughafen Gebühren festzulegen, die diesem erlauben, den neuen Terminal und andere Einrichtungen ohne staatliche Zuschüsse zu finanzieren. Bei der gegenwärtigen Gebühr von € 7,39 pro Passagier wird für die nächsten Jahre ein Defizit von bis zu einer Milliarde Euro erwartet. Bislang war eine Erhöhung der Flughafengebühr um bis zu drei Euro pro Passagier erwartet worden, doch wird nun eine noch drastischere Erhöhung nicht ausgeschlossen. In Kürze dürfte sich Ryanair-Chef Michael O’Leary zu Wort melden und weitere Streckenstreichungen androhen.

Sonntag, 8. November 2009

Wer nicht alle Reader im Schrank hat, sollte Bücher reinstellen, ging mir in dieser Woche bei einer Diskussion über konkurrierende und nicht kompatible E-Book-Reader im Weihnachtsgeschäft durch den Kopf. Würden wir das Book of Kells, wenn man es vor zirka 1.200 Jahren statt im offenen FDMAOHEZ-Format* auf einem nach mehr als einem Jahrtausend noch nicht zerfallenem Medium in einem der aktuellen Reader-Formate abgespeichert hätte, heute noch im Trinity College in Dublin betrachten (und lesen!) können? Doch vielleicht wird sich die Frage bei den heute verfassten Texten nie stellen, denn wie wir mit unserer Welt umgehen, dürfte sie in weiteren 1.200 Jahren kaum noch existieren.
* FürDasMenschlicheAugeOhneHilfsmittelErfassbareZeichen

Sonnabend, 7. November 2009

Über die Zahl streitet man sich noch. Die Polizei spricht von etwas 30.000 und der Gewerkschaftsdachverband von ungefähr 70.000 Menschen, die gestern in der Dubliner Innenstadt vom Parnell Square über die Liffey zum Merrion Square marschierten und gegen die geplanten Kürzungen im Sozialbereich protestierten. Doch nicht nur in Dublin marschierte man, auch in Cork gingen an diesem Day of Action Menschen auf die Straße, 15.000 nach Meinung der Polizei und 20.000 nach Gewerkschaftsangaben.
Als Kathleen Murray gestern vor 107 Jahren geboren wurde, hatte König Edward gerade Königin Viktoria auf dem englischen Thron beerbt, sich mit Theodore Roosevelt zum ersten Mal ein amerikanischer Präsident in ein Auto gewagt und die Polizei in Brüssel einen Protest niedergeschlagen, bei dem Frauen das Wahlrecht für ihresgleichen gefordert hatten. Geboren wurde Kathleen Murray in einer Bauernschaft bei Athlone, und nach dem Rezept für ihr hohes Alter befragt, nannte sie (a) nie geheiratet und (b) nie irgendeine Medizin zu sich genommen zu haben. Nur eine Schwäche habe sie gehabt, das Rauchen und zwar bis zu 20 Zigaretten am Tag. Doch das habe sie mit 97 aufgegeben.

Freitag, 6. November 2009

Der Ton zwischen DUP und Sinn Féin in der nordirischen Regierung verschärft sich weiter und ruft den Außenminister der Republik Micheál Martin und den britischen Nordirland-Sekretär Shaun Woodward auf den Plan, die sich gestern in London zu einem Krisengespräch trafen. Zuvor hatte die Sinn Féin angedeutet, sich aus Regierung und Parlament zurückziehen zu wollen, wenn die Übertragung des Polizei- und Justizwesens auf die nordirische Regierung nicht vor den Parlamentswahlen in Großbritannien abgeschlossen sei. Hauptstreitpunkt ist zur Zeit die von der DUP vor einer Woche geforderte vorherige Abschaffung der Parades Commission.
Siehe a.: 27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09
Die sogenannte Schweinegrippe breitet sich auch in Irland rasant aus, 30.000 neue Fälle wurden in der vergangenen Woche aus der Republik gemeldet. Vierzehn Patienten sind mittlerweile gestorben, dazu kommen zehn Todesfälle in Nordirland. Zur Zeit werden 165 Menschen stationär behandelt, 19 davon auf einer Intensivstation.

Donnerstag, 5. November 2009

Bislang sei keine endgültige Entscheidung über die Kürzungen im Staatshaushalt gefallen, versichert heute Wirtschaftsministerin Mary Coughlan, doch Staatspräsidentin Mary McAleese offeriert schon einmal Kürzungen in ihrem Etat. Nach der Verfassung hat das Parlament keinen Zugriff auf den Haushalt und das Gehalt des Staatsoberhaupts, so dass Einsparungen hier nur auf ‘freiwilliger Basis’ möglich sind. So verzichtet die Staatspräsidentin seit Oktober auf 10 % ihres Jahresgehalts in Höhe von € 325.508 und bietet nun dem Finanzminister an, ihre Jahresausgaben für Empfänge und Reisen von zur Zeit € 317.435 um 12,5 % zu beschneiden.
Und noch etwas, verriet die Präsidentin heute in einem Interview, tue sie um zu sparen: sie gehe am Abend durch die Räume ihrer Residenz und schalte das Licht aus.
Sollte die Regierung den Vorschlägen der OECD folgen, werden die Einschnitte im nächsten Staatshaushalt radikal ausfallen. Die Iren sollten davon ausgehen, meint diese Vereinigung von 30 wirtschaftlich hochentwickelten Staaten, dass ihr Lebensstandard ‘dauerhaft niedriger’ als jetzt sein werde. Geringere Gehälter und eine Absenkung des Mindestlohns seien erforderlich. Zudem müssten Arbeitslosengeld und Sozialleistungen gekürzt und eine Einkommensteuer sowie Studiengebühren eingeführt werden.
Kürzt, wo ihr wollt, meint die Pferdelobby, doch nur nicht bei den Zuschüssen für Pferdezucht und -rennen, denn das wäre, glaubt man ihrem Ökonom Alan Dukes, das wahre Desaster für die irische Wirtschaft. € 61 Mio. flossen im vergangenen Jahr aus der Staatskasse in diesen Wirtschaftszweig, der nach Angaben von Herrn Dukes 22.000 Menschen beschäftigt. € 37 Mio. davon flossen als Wettsteuer an den Finanzminister zurück.

Mittwoch, 4. November 2009

Schon zum vierten Mal in diesem Jahr wurde gestern ein Familienmitglied eines Angestellten der Bank of Ireland als Geisel genommen. Die Gang drang vor Dienstbeginn in die Wohnung des Mitarbeiters, nahm seine Frau als Geisel und befahl ihm, drei Millionen Euro aus der Zweigstelle in Kilkenny zu holen. Nach einem Telefonat am Mittag, in dem ihm aufgetragen wurde, die bis dahin besorgten € 200.000 in sein Auto zu bringen, meldeten sich die Entführer allerdings nicht mehr. Die Frau wurde unverletzt bei einer Wetterwarte aufgefunden. (s.a. 24.10.09)
Mit einer Mehrheit von drei gegen zwei Stimmen widerspricht das oberste Gericht des Landes einer Anordnung der Gleichstellungsbehörde an den Portmarnock Golf Club, Frauen als Vollmitglieder aufzunehmen. Frauen dürfen zwar auf dem Gelände von montags bis freitags gegen Gebühr oder als geladene Gäste spielen, können jedoch kein Mitglied werden. Der Golfclub hatte sich auf eine Ausnahmeregelung in dem Gleichstellungsgesetz berufen und feiert nun das Urteil, während die Behörde eine Gesetzesänderung fordert.

Dienstag, 3. November

Ein Teil der von Shell geplanten neun Kilometer langen Hochdruck-Gas-Pipeline in Mayo ist nach einer neuen Entscheidung von An Bord Pleanála aus Sichergründen unakzeptabel, da sie zu nahe an den Wohnsiedlungen von Rossport und Gengad vorbeiführt. Der eingereichte Bauantrag lege nicht hinreichend transparent und adäquat dar, dass die Leitung kein zu hohes Risiko für die Allgemeinheit ist.
Frühere Meldungen: 26.06.02, 30.06.05, 01.07.05, 23.07.05, 01.08.05, 05.08.05, 26.08.05, 01.10.05, 13.10.05, 22.11.05, 3./4.05.06, 14.07.06, 03.08.06, 12.08.06, 21.04.07, 13.11.07, 17.04.08, 29.04.08, 15.07.08, 22.07.08, 11.08.08, 22.08.08, 01.09.08, 10.09.08, 07.11.08, 20.03.09, 23.04.09, 19.05.09
Nach Ansicht der Irish Home Builders Association ist die Talsohle bei den Preisen für Neubauten, die seit dem Frühjahr 2007 um bis zu 40 % gesunken sind, erreicht. Die gegenwärtigen Preise seien nicht kostendeckend, und die durch den Verband vertretenen 1.500 Bauunternehmen würden keine Aufträge mehr annehmen, bis sie wieder Einnahmen erzielen können, die ihre Kosten decken und eine hinreichende Rendite für ihre Investitionen bringen. Freistehende Häuser auf dem Lande seien die einzigen, die in diesem und dem kommenden Jahr noch gebaut würden.
Mehr als 1.500 Pubs, Clubs, Hotels und Restaurants haben nach einem Bericht der Drinks Industry Group of Ireland (DIGI) in den vergangenen fünf Jahren aufgegeben, wobei sich der Trend in den letzten achtzehn Monaten beschleunigt hat. Man geht davon aus, dass in den kommenden zehn Jahren in den ländlichen Regionen weitere 2.000 Pubs schließen.
Als Ursache für das Pubsterben wird eine Kombination von Faktoren wie die strengeren Alkoholkontrollen bei Autofahrern und das Rauchverbot genannt. Die Preiserhöhungen für das ‘Pint of Plain’ (in meinem Stamm-Pub in Connemara in den letzten fünf Jahren um 23 %) werden in der mir vorliegenden Meldung nicht genannt.

Montag, 2. November 2009

Nachdem im vergangenen Jahr erstmals in der Firmengeschichte ein Verlust einfahren wurde, meldet Ryanair im ersten Geschäftshalbjahr 2009 (April bis September) verglichen mit dem Vorjahreszeitraum eine Gewinnsteigerung um 80 % auf € 378 Mio. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Passagiere um 15 % zu.
Die Gewinnzunahme ist laut Ryanair in hohem Maße auf die gesunkenen Ölpreise zurückzuführen und überdeckt, dass die Einnahmen pro Passagier gesunken sind. So denke man darüber nach, sich von der Strategie des schnellen Wachstums zurückzuziehen und statt dessen eine höhere Dividende an die Anteilseigner zu zahlen. Festgefahren seien derzeit die Verhandlungen mit Boeing über eine Bestellung von 200 Maschinen für die Jahre 2013 bis 2016. Man habe dem Flugzeugbauer mitgeteilt, dass man auf die Bestellung verzichten werde, sollte bis Jahresende keine Einigung erfolgen.
Zu Monatsbeginn hier mal wieder ein Buch aus meiner ‘Verschenkkiste’, Ein verborgenes Leben von Sebastian Barry in der Übersetzung von Hans-Christian Oeser.
“Die Welt beginnt mit jeder Geburt von Neuem, sagte mein Vater immer. Er vergaß hinzuzufügen, dass sie mit jedem Tod endet. Oder hielt es nicht für nötig. Denn ein Gutteil seines Lebens hatte er auf einem Friedhof gearbeitet.” Mit diesen Worten beginnen die Erinnerungen der fast 100-jährigen Roseanne McNulty, seit fast einem halben Jahrhundert Patientin in der Psychiatrischen Bezirksklinik von Roscommon. Einen Rechenschaftsbericht will sie hinterlassen, eine Art brüchiger aber aufrichtiger Geschichte ihrer selbst, ehe sie sich unter dem Rasen von Roscommon zur letzten Ruhe bettet. Es ist eine Geschichte, die 1922 mitten im Bürgerkrieg beginnt, als IRA-Kämpfer nachts einen toten Kameraden auf den Friedhof von Sligo bringen. Der Friedhofswärter soll ihn beerdigen, und seine Tochter Roseanne wird nach dem Priester geschickt. Ein verhängnisvolles Schicksal nimmt seinen Lauf.

Bei der hier vorliegenden Ausgabe handelt es sich um ein Rezensionsexemplar des Verlags in einem etwas anderen Einband als die offizielle Buchhandelsausgabe. Sie geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessenten, der oder die sich heute meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an eine Leserin in 49453 Wetschen

Sonntag, 1. November 2009

Nachrichten aus Irland – November 2009