Nachrichten aus Irland

August 2010

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Dienstag, 31. August 2010

Ein bisschen Rezessions-Statistik: Zum ersten Mal seit 1982 ist im vergangenen Jahr die Zahl der auf irischen Straßen zugelassenen Automobile gesunken, und zwar um 1,2 %. Deutlicher ist der Rückgang bei den Neuzulassungen. 2009 lag die Zahl der zugelassenen Neuwagen mit 73.125 um 62 % unter der des Jahres 2008, und die der nach Irland importierten und erstmals zugelassenen Gebrauchtwagen sank mit 76,264 um 13 %. Von den neu zugelassenen Fahrzeugen hatten 85 % einen Hubraum zwischen ein und zwei Litern. (s.a. 24.08.10)

Montag, 30. August 2010

Rund 10.000 Arbeitslose will Sozialminister Éamon Ó Cuív in den kommenden Monaten zu kommunaler Arbeit (Kinderbetreuung, Arbeit in Sportvereinen, Umweltprojekte, Landschaftsbau) verpflichten. Wer das Angebot ablehnt, dem wird die Sozialhilfe gestrichen. Im Gegenzug erhalten sie bei einer Beschäftigung von 19½ Stunden pro Woche € 210, was einem Stundenlohn von € 10,80 entspricht und damit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. Über diese Stundenzahl hinaus dürfen die Betroffenen weiteren Tätigkeiten nachgehen, deren Entlohnung nicht auf dieses Einkommen angerechnet wird.

Sonntag, 29. August 2010

Wachwechsel in der Diözese Killaloe, im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Kathedrale von Ennis wird der neue Bischof Kieran O’Reilly durch den Primas der katholischen Kirche Irlands Kardinal Seán Brady in sein Amt eingeführt und der scheidende Bischof Willie Walsh mit lang anhaltendem, stehenden Applaus verabschiedet. Bei der Zeremonie anwesend waren der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin, Außenminister Micheál Martin und Verteidigungsminister Tony Killeen, der seinen Wahlkreis in der Diözese hat. Die Ernennung des neuen Bischofs durch den Papst hatte im Mai einige Verwunderung ausgelöst, da er nicht auf der von der Diözese eingereichten Vorschlagsliste gestanden hatte.
Nach bislang drei Bombenanschlägen in diesem Monat raten die Regierungen Australiens, Neuseelands und der Vereinigten Staaten von Amerika ihren Bürgern zu besonderer Vorsicht bei Besuchen Nordirlands, sich z.B. von Polizeistationen als Ziel möglicher Bombenattacken fernzuhalten und die Paraden des Oranierordens zu meiden.

Sonnabend, 28. August 2010

Irland gilt – erst kürzlich hörte ich das in einem deutschen Radiobericht – als ein besonders kinderfreundliches Land. Wer jedoch arbeitet und seine Lütten in einem Kindergarten oder einer Kindertagesstätte betreuen lässt, komm leicht zu einer gegenteiligen Meinung. So berichteten gestern die irischen Nachrichten, dass die Kosten für die Kinderbetreuung in Irland so hoch wie nirgends sonst in Europa sind, ein vollzeitbeschäftigtes Ehepaar mit zwei Kindern 45 % des gemeinsamen Nettoeinkommens für die Kinderbetreuung aufwenden muss, damit beide ihrem Beruf nachgehen können. In Belgien hingegen sind es nur 5 %.

Freitag, 27. August 2010

Nach Verlusten in Höhe von € 18,5 Mio. in den letzten zweieinhalb Jahren steht Aer Arann am Rand der Zahlungsunfähigkeit und beantragt beim High Court die Einsetzung eines Examiners (in Deutschland würde man sagen Insolvenzverwalters) mit dem Ziel, die Fluggesellschaft zu restrukturieren und ihren Weiterbestand zu sichern. Während des Verfahrens können die Gläubiger kein Geld einfordern. Bis zur entgültigen Entscheidung des Gerichts über den Antrag wurde gestern Abend Michael McAteer von der internationalen Wirtschaftsberatung Grand Thornton zum vorläufigen Verwalter bestellt. Aer Arann hat 320 Mitarbeiter.
Der Flugbetrieb soll wie geplant weiterlaufen, auch neue Reservierungen angenommen werden. Das gilt auch für die Flüge von Aer Lingus Regional, die im Rahmen eines Franchise-Abkommens von Aer Arann durchgeführt werden.
Dr. Edgar Morgenroth, außerordentlicher Professor und Koordinator für Forschung im Bereich Transport und Infrastruktur des ESRI, kritisiert die nationale Straßenbaubehörde (nicht nur) wegen ihres Plans, eine autobahnähnliche Umgehungsstraße um die Kleinstadt Slane am Ufer des Flusses Boyne nahe der prähistorischen Kultstätten von Brú na Bóinne zu bauen, und nennt das Vorhaben unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Infrastruktur überflüssig und “idiotisch”. Sollte An Bord Pleanála es genehmigen, werde er bei der Aufsichtsbehörde zur Kontrolle der Verwendung von öffentlichen Geldern eine formale Klage dagegen einreichen.
Er habe nichts gegen Autobahnen, fügt er hinzu, jedoch gegen “die Art und Weise, in der man derzeit Dinge vergolde, zum Beispiel eine Autobahn baue, wenn angemessenere Maßnahmen den gleichen Dienst täten.” (siehe auch 24.08.10)

Donnerstag, 26. August 2010

Zwei Tage nach dem Bericht des Obudsmann der nordirischen Polizei zu Vertuschung der Beteiligung eines katholischen Priesters am IRA-Bombenattentat von Claudy im Jahr 1972 gibt ein früherer Polizeioffizier zu Protokoll, seine Vorgesetzten von der RUC hätten ihm seinerzeit untersagt, den Priester zu verhaften. Derweil wirft der Noch-Vorsitzende der Ulster Unionist Party Sir Reg Empey der katholischen Kirche vor, sie habe sich der Entscheidung hoher Beamte der RUC gefügt, mit Fr. James Chesney einen der Hauptverdächtigen weder zu verhaften noch zu verhören.
Es kam der katholischen Kirche sicherlich sehr gelegen, dass die Polizei dem dringenden Tatverdacht gegenüber Fr. Chesney, den die Kirchenoberen wohl auch hegten, nicht nachgegangen ist, doch sollte Sir Reg Empey die Hauptverantwortung hier nicht eher bei der (protestantischen) Polizei suchen?

Mittwoch, 25. August 2010

Die Bilanz von Aer Lingus weist für das erste Halbjahr 2010 einen Verlust in Höhe von € 20,8 Mio. aus, verglichen mit € 81,7 Mio. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im kommenden Jahr erhofft sich der Vorstandsvorsitzende Christoph Mueller zum ersten Mal nach 2007 wieder einen Gewinn und verweist darauf, dass im zweiten Quartal dieses Jahres ein Profit in Höhe von € 18,8 Mio. angefallen sei. Die Zahl der Fluggäste sank verglichen mit dem Vorjahr zwar um 11 %, doch wurde gleichzeitig die Kapazität um 15,6 % verringert, und der Ertrag pro Passagier stieg um 8 %.
All dies sieht der Vorstandsvorsitzende als Erfolg der beginnenden Umsetzung des umstrittenen Restrukturierungsplans, der von den Flugbegleitern weiterhin abgelehnt wird. Für morgen haben sie den Beginn eines Bummelstreiks angekündigt
Nachdem der Disziplinarausschuss der Fianna Fáil Senator Ivor Callely des ‘unziemlichen Verhaltens’ für schuldig befunden hat, tritt dieser aus seiner Partei aus. Über die Weigerung des Ausschusses, ihm mehr Zeit zum Ausräumen der erhobenen Vorwürfe zu geben, sei er ‘am Boden zerstört’, lässt der Senators mitteilen. (s.a. 04.08.10)

Dienstag, 24. August 2010

Nach einem Bericht des Ombudsmann der nordirischen Polizei wurde 1972 ein mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem IRA-Attentat in Derry beteiligter katholischer Priester durch die katholische Kirche und die britische Regierung geschützt. Obwohl der dringende Verdacht der Polizei und der Kirche bekannt war, wurde Fr. James Chesney weder verhaftet noch verhört, sondern in eine andere Gemeinde jenseits der inneririschen Grenze versetzt, wo er 1980 im Alter von 46 Jahren starb. Bei der Explosion der Autobombe am 31. Juli 1972 in der Hauptstraße des Ortes Claudy waren acht Menschen ums Leben gekommen, 30 wurden verletzt. Drei der Opfer waren Kinder.
Der Primas der katholischen Kirche Irlands Kardinal Seán Brady weist die Anschuldigung zurück, sein Vorgänger, der 1977 verstorbene Kardinal William Conway, habe zur Verhinderung der Aufklärung des Falls beigetragen. Auch nach seiner Versetzung in den Donegal hätte es die Möglichkeit gegeben, Fr. Chesney, der nach Akten der Kirche seinen Oberen gegenüber eine Beteiligung an dem Terrorakt verneint hatte, durch die Polizei zu befragen.
Die führende Umweltorganisation des Landes An Taisce wirft der Straßenbaubehörde NRA vor, auf ihrer Website mit falschen Zahlen zur Verkehrsentwicklung zu operieren, um den Straßenausbau voranzutreiben. So werde der geplante Bau von 850 km neuen Straßen mit einer im Jahr 2003 auf dem Höhepunkt des Wirtschaftsbooms prognostizierten Zunahme des Verkehrsaufkommens von zwei bis drei Prozent begründet, derweil dieses selbst nach Messungen der NRA im vergangen Jahr um 4,3 % und im Jahr davor um 2,6 % zurückgegangen ist.
Die NRA gibt zu, dass das Verkehrsaufkommen tatsächlich in den letzten beiden Jahren gesunken ist, verteidigt sich jedoch damit, dass sie längerfristig denken müsse und die Pläne auf der zu erwartenden “wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden 20 bis 30 Jahre beruhen ... auf der Basis der besten zu Verfügung stehenden Daten”.

Montag, 23. August 2010

Trotz der seit 2006 um mehr als ein Drittel gefallenen Immobilienpreise geht die Nachfrage nach Wohneigentum weiter zurück. So wurden im zweiten Quartal 2010 nur 8.000 Baudarlehen aufgenommen, verglichen mit 12.600 im Vergleichszeitraum 2009 und mehr als 35.000 im zweiten Quartal 2008. Der Gesamtwert der neu aufgenommenen Hypotheken sank dabei von € 2,2 Mrd. (2. Quartal ’09) auf € 1,3 Mrd. (2. Quartal ’10)
Nach einer Spam-Attacke auf den Server der zentralen Bewerbungsstelle für Studienplätze war dieser heute Vormittag nicht erreichbar, während Tausende von Schulabgängern auf das Ergebnis der ersten Zulassungsrunde warteten. Man arbeite mit Hochdruck daran, den Server wieder zum Laufen zu bringen, ließ das CAO am Mittag verlauten und empfahl den Studenten, wegen des Computerausfalls nicht in Panik zu geraten, sondern sich eine Zeitung zu kaufen, in denen die für die verschiedenen Studiengänge benötigten Mindestpunktzahlen veröffentlicht seien.

Sonntag, 22. August 2010

Als erster Fianna-Fáil-Politiker hält Finanzminister Brian Lenihan die Grußrede bei der diesjährigen Gedenkveranstaltung anlässlich der Ermordung von Michael Collins am 22. August 1922 in Béal na mBláth. Die Einladung des Veranstaltungskomitees an den Minister hatte Verärgerung in Kreisen der Fine Gael hervorgerufen, die den ‘Big Fellow’ als einen der Ihren ansieht.
Michael Collins (geb. 1890) zog als Präsident des obersten Rates der IRB, Finanzminister und Geheimdienstchef der Untergrundregierung die Fäden im Unabhängigkeitskrieg von 1920/21 und handelte den Vertrag mit aus, der zur Gründung des irischen Freistaates führte. 1922 wurde er als designierter Regierungschef des Freistaates bei einem Attentat durch Anhänger des späteren Gründers der Fianna Fáil Éamon de Valera in West-Cork getötet, die ihm vorwarfen, mit seiner Unterschrift unter den Vertrag zur Gründung des Freistaates die sechs Grafschaften im Nordosten der Insel an Großbritannien verkauft zu haben.

Sonnabend, 21. August 2010

Man liest weniger Zeitungen in Irland. Platzhirsch bei den Tageszeitungen bleibt der Irish Independent mit einer täglichen Auflage von 144.896 (-4,8 %), gefolgt von der Irish Times mit 105.742 (-7,6 %) und dem Irish Examiner mit 46.687 (-7,3 %).
Bei den Sonntagszeitungen führt die Sunday World mit einer Auflage von 267.130 (-3,7 %) knapp vor dem Sunday Independent mit 265.455 (-2,5 %), weit dahinter auf dem dritten Platz The Sunday Tribune mit einer Auflage von 54.400 (-17 %).

Bei den Online-Ausgaben reklamiert der Irish Independent (independent.ie) monatlich 2,47 Mio. individuelle Leser für sich, die Irish Times (irishtimes.com) 2,3 Mio.

Freitag, 20. August 2010

Nach dem gestern angekündigten vollständigen Rückzug der Bank of Scotland Ireland (BoSI) vom irischen Markt sieht die Irish Hotels Federation (IHF) die Existenz von 150 Hotels in Gefahr. Die BoSI hat auf dem Hotelsektor als Kreditgeber einen Marktanteil von 20 %. Nach Ansicht von IHF-Präsident Paul Gallagher dürfte es in der gegenwärtigen Wirtschaftslage für viele Hotels schwer sein, bei anderen Banken Kredite zum Überbrücken der traditionell schwachen Wintersaison zu erhalten.
Auch in diesem Jahr schnitten die Mädchen bei ihrem Leaving Cert (Abitur) in praktisch allen Fächern deutlich besser als die Jungen ab. Den geringsten Unterschied gab es in den Mathematik-Leistungskursen, doch auch hier lagen die Mädchen knapp vor ihren Mitschülern.

Donnerstag, 19. August 2010

Die Bank of Scotland Ireland (BoSI) wird zum ersten Dezember vollständig abgewickelt, das nach der bereits erfolgten Schließung der unter der Bezeichnung Halifax Ireland operierenden Zweigstellen verbliebene Restgeschäft an die Muttergesellschaft Bank of Scotland plc. übertragen. Als Grund werden mangelnde Wachstumsaussichten auf dem irischen Markt genannt.
Die verbliebenen rund 800 Mitarbeiter sollen mehrheitlich von einer unabhängigen Service-Gesellschaft übernommen werden. Bei der Schließung des Zweigstellennetzes waren bereits 750 Arbeitsplätze entfallen. (s.a. 10.02.10)

Mittwoch, 18. August 2010

Vor der Südwestküste Irlands kamen gestern bei einem Bootsunglück zwei schon länger in Irland lebende Deutsche sowie ihr irischer Freund ums Leben, ein US-Bürger wurde gerettet. Das Boot der Angler hatte Feuer gefangen und die vier waren ins Wasser gesprungen. Alle wurden noch von einem Rettungshubschrauber aus dem Wasser gezogen, doch nur der Amerikaner überlebte.
Das Newsweek Magazine setzt Taoiseach Brian Cowen als “Finanz-Lehrmeister” auf eine Liste der zehn besten Regierungschefs der Welt und lobt ihn und “seinen fähigen Finanzminister” für seine Finanzpolitik und die “bittere Medizin”, die er seinem Volk verordnet hat.

Dienstag, 17. August 2010

Der irischer Bauernverband warnt Landwirtschaftsminister Brendan Smith vor dem Verlust von “mehreren tausend” der über 14.000 Arbeitsplätzen in Schweinemastbetrieben, sollte er die Regelungen für die Ausbringung von Nitrat auf Landflächen verschärfen. Dabei geht es um die Gülle aus den Mastbetrieben, die die Bauern als ‘Dünger’ über ihr angrenzendes Land verteilen. Die Verringerung der Höchstmengen bedeutet nach Angabe des Verbands in der Summe eine Erhöhung der Abtransportkosten für Gülle von € 30 Mio. im Jahr, die die Erzeuger nicht tragen könnten.
Mehr als 18.000 angesetzte Operationen in irischen Krankenhäusern wurden im vergangenen Jahr aus Kapazitätsgründen wieder abgesagt, das sind zehn Prozent mehr als im Jahr 2008. Die Aussage der Gesundheitsbehörde, es handele sich “nur um Verschiebungen”, könne nicht akzeptiert werden, meint der gesundheitspolitische Sprecher der Fine Gael James Reilly. Er wisse von einem Fall, in dem ein Mann für eine Operation nach Dublin gereist war, für den Eingriff vorbereitet auf den Transport in den Operationssaal wartete, als ihm gesagt wurde, dass diese wegen eines dringenderen Falls abgesagt sei, und der Mann wieder nach Hause geschickt wurde. Manche Patienten, deren Operation verschoben wurde, landeten später in den Notaufnahmen, Erkrankungen verschlimmerten sich und seien mitunter nicht mehr heilbar. Und in der Tat kam es schon vor, dass Verstorbene einen Operationstermin mitgeteilt bekamen.
Auch warteten Anfang 2009 rund 3.600 Patienten seit mehr als einem Vierteljahr auf einen diagnostischen Test, wobei es meist darum ging, ob sie Krebs haben oder nicht.

Montag, 16. August 2010

Was denn nun? Vor einer Woche schloss der britische Nordirlandsekretär Owen Paterson nach mehreren Bombenanschlägen dissidenter Republikaner Gespräche mit diesen aus, wenige Tage später zeigte sich der stellvertretende nordirische Regierungschef Martin McGuinness davon überzeugt, dass sowohl die britische als auch die irische Regierung in den letzten Wochen geheime Kontakte mit ihnen hatten und gestern stellte nach dem Anschlag von Sonnabend der nordirische Polizeichef Chief Constable Matt Baggott fest, er würde Diskussionen mit den Paramilitärs “nicht als Verrat” auffassen.
Nur mit erhöhten Sicherheitsmaßnahme könne man dem Terrorismus nicht begegnen, äußerte sich der Chief Constable gestern im irischen Radio. Letztendlich bedürfe es der Überzeugungsarbeit und eines Dialogs, doch das sei Sache der Politiker.

Sonntag, 15. August 2010

Nach einem Bericht der Sunday Business Post werden Monat für Monat mehr als 870 Häftlinge vorläufig auf freien Fuß gesetzt, da kein Platz in den Gefängnissen ist. Irische Haftanstalten haben nach dieser Meldung eine Nenn-Kapazität von 1.400 Betten, derweil die Zahl der Gefangenen kürzlich die 5.000-Marke überschritten hat. Wobei mir einfällt, dass irische Hotels dringend Gäste suchen und ich den Eindruck habe, dass sie für eine Übernachtung weniger berechnen, als die Steuerzahler pro Nacht für einen Gefangenen entrichten. Ob man hier nicht zwei Probleme auf einem Schlag lösen kann?

Sonnabend, 14. August 2010

Bei einem erneuten Bombenanschlag in der Grafschaft Armagh werden heute Mittag drei Kinder leicht verletzt. Die Bombe war in einem Papierkorb bei einer Schule in der Stadt Lurgan platziert. Zuvor ging bei den Samaritern eine Telefonwarnung ein, dass sich in einer Schule eine Bombe befinde, ihr Name jedoch nicht genannt. Man vermutet einen Anschlag dissidenter Republikaner mit dem Ziel, Polizisten zu treffen, die sich auf die Suche nach der Bombe machen.

Freitag, 13. August 2010

Entgegen der Aussage des britischen Nordirlandsekretärs Owen Paterson zeigt sich der stellvertretende nordirische Regierungschef Martin McGuinness davon überzeugt, dass sowohl die britische als auch die irische Regierung in den vergangenen Wochen geheime Gespräche mit paramilitärischen dissidenten Republikanern geführt haben.
Derweil setzen sich die Anschläge in Nordirland fort. Gestern um drei Uhr in der Früh erfolgte ein Brandanschlag auf eine Halle des Oranierordens in der Grafschaft Tyrone, die bereits vor zwei Jahren Ziel eines solchen Angriffs gewesen war. Es wurde niemand verletzt; dies gilt auch für zwei Anschläge mit Rohrbomben in der Stadt Antrim. In einem Fall soll eine sich Real UFF nennende loyalistische Splittergruppe die Verantwortung übernommen haben. Politiker beider Lager verurteilen die Gewalt.

Donnerstag, 12. August 2010

Nach längerem Sträuben hatten im Dezember die wegen ihrer Versäumnisse bei der Aufklärung des Kindesmissbrauchs durch Priester im Murphy Report kritisierten Dubliner Weihbischöfe Eamonn Walsh (zweiter Mann in der Erzdiözese) und Raymond Field Papst Benedikt XVI ihren Rücktritt angeboten. Acht Monate lang dachte der Papst darüber nach, jetzt lehnte er – vermutlich zur Genugtuung der beiden – ihren Rücktritt ab.
Wie das der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin sieht, darüber kann man nur spekulieren – nach meinem ‘Bauchgefühl’ hätte er sie gerne zum Fasten und Beten in die Wüste geschickt. Die beiden werden in Zukunft mit anderen Aufgaben innerhalb der Erzdiözese betraut, ließ er gestern wissen. Nach den Worten einer Sprecherin wird die Erzdiözese den Brief des Papstes weder kommentieren noch veröffentlichen.

Siehe a.: 18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09, 23.12.09, 25.12.09, 27.12.09, 30.01.10, 07.02.10, 21.02.10, 07.03.10, 15.03.10, 17.03.10, 21.03.10, 27.03.10, 12.05.10, 18.05.10.
Die Flugbegleiter von Aer Lingus haben sich im Streit um die Umsetzung einer vereinbarten Erhöhung der Flugzeiten auf 850 Stunden im Jahr in einer Urabstimmung mit deutlicher Mehrheit für Arbeitskampf-Maßnahmen ausgesprochen. Wie diese aussehen sollen (‘Dienst nach früherer Vorschrift’?), bleibt offen. Nach Auskunft der Gewerkschaft IMPACT wird es so lange keinen Streik geben, wie das Management keine Disziplinarmaßnahmen gegen Mitarbeiter einleitet, die ihren alten Arbeitsvertrag erfüllen.
Siehe auch: 05.03.10, 11.03.10, 20.03.10, 30.07.10

Mittwoch, 11. August 2010

Jennifer Sleeman, eine gläubige, katholische, 80-jährige Rentnerin aus Clonakilty in der Grafschaft Cork, fordert die Frauen des Landes auf, durch einen landesweiten kollektiven Boykott der Sonntagsmesse am 26. September gegen die Kirchenhierarchie zu protestieren.
Es gebe viele Dinge in der Kirche, auf die Frauen wütend sein können, meint die frühere Bäuerin und Eheberaterin, nicht zuletzt ihr Versäumnis, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. Sie habe das Gefühl, dass viele Frauen zornig seien, und glaube, dass es an der Zeit ist, dies in einer gemeinsamen Aktion deutlich zu machen. Der Gedanke sei plötzlich über sie gekommen, und sie frage sich, ob es nicht ein Heiliger Geist war, der ihr die Idee in den Kopf gesetzt habe. Ihr Sohn als Mitglied des Benediktinerordens von Glenstal Abbey unterstütze diese Einstellung.
Nach einer Untersuchung der nationalen Verbraucherbehörde sind die Preise in den Supermärkten seit Januar 2009 um 14 % gefallen, ein weiteres Sinken wird jedoch nicht erwartet. Einen echten Wettbewerb gibt es nach Ansicht der Chefin der Behörde Ann Fitzgerald nicht. So habe die Untersuchung ergeben, dass fast die Hälfte aller Markenartikel bei komfortablen Gewinnspannen in den Supermarktketten Tesco, Dunnes Stores und Superquinn zum gleichen Preis angeboten werden. Den Verbrauchern werde mit häufigen aber geringfügigen Preisänderungen bei einzelnen Artikeln sowie Sonderaktionen (kaufe drei, bezahle zwei etc.) ein Wettbewerb nur vorgespielt.

Dienstag, 10. August 2010

Am späten gestrigen Abend durchsuchte die nordirische Polizei von der Abteilung für organisiertes Verbrechen die Büros der nordirischen Polizeiaufsicht in Belfast sowie das Haus ihres Vorsitzenden Barry Gilligan. Dieser gehört zu den zehn unabhängigen Mitgliedern des Policing Board und ist im Hauptberuf einer der Direktoren der Bau- und Investmentgesellschaft Big Picture Developments. Der gelernte Ökonom ist seit Februar aus gesundheitlichen Gründen nicht im Dienst und hat sich kürzlich einer Herzoperation unterzogen.
Nach der Billigung der Übernahme des insolventen Dubliner Kaufhauses Arnotts durch die Anglo Irish Bank und Ulster Bank, haben diese den Einzelhandelsexperten und Vorstandsvorsitzenden der privaten Beteiligungsgesellschaft Palladin Capital Mark Schwartz mit der Geschäftsführung beauftragt. Dieser hatte bereits seit März eng mit Arnotts und den Banken zusammengearbeitet, die noch einmal betonen, dass sie ‘voll und ganz’ hinter dem Kaufhaus stehen und nicht an eine Abwicklung denken.
Siehe auch: 13.09.06, 10.03.08, 05.04.08, 29.07.08, 28.07.10

Montag, 9. August 2010

Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party Sir Reg Empey erklärt zum 22. September seinen Rücktritt. Er hatte den Parteivorsitz im Juni 2005 von David Trimble übernommen und bereits damals kundgetan, das Amt nicht länger als fünf Jahre behalten zu wollen. Während seiner Amtszeit ging es mit der einst dominierenden UUP weiter bergab. Seit 2007 ist sie nach der Sinn Féin nur noch die drittstärkste Partei im nordirischen Parlament, und im britischen Unterhaus verlor sie im Mai 2010 ihren letzten Sitz.
Der britische Nordirlandsekretär Owen Paterson schließt nach drei Bombenanschlägen dissidenter Republikaner in nur einer Woche Gespräche mit diesen aus. Sein Kommentar im BBC Radio Ulster: “Man kann keine sinnvollen Gespräche mit Menschen führen, die sich friedlichen Mitteln verweigern. Sie hören nicht zu. Sie sind uneins. Es handelt sich um eine kleine, bewaffnete Gruppe ohne Disziplin und ohne eine klare Vorstellung darüber, wie sie vorgehen wollen.” Zuvor hatten Vertreter der Paramilitärs ein Gesprächsangebot von Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams zurückgewiesen.

Sonntag, 8. August 2010

Die Reisekosten von Politikern sind nicht erst seit Senator Ivor Callely ein beliebtes Thema in den Medien. An diesem Wochenende rückte Verkehrsminister Noel Dempsey ins Visier, nachdem er für eine Reise von Dublin zu einem Vortrag an der McGill Summer School im Donegal und von dort zu einem Termin nach London für € 13.000 die Regierungsmaschine in Anspruch genommen hatte. Zunächst ließ er sich nach Derry fliegen, dort von seinem Fahrer mit dem Auto abholen und ins 100 km entfernte Donegal und wieder zurück nach Derry fahren, um am Abend mit der wartenden Maschine nach London weiterzufliegen.
Er selbst habe zur gleichen Zeit einen Vortrag an nämlicher Summer School gehalten und für Hin- und Rückflug ab Dublin 55 Euro bezahlt, stellte ein Sprecher der Fine Gael süffisant fest. Das Verkehrsministerium konterte, dass der Minister anschließend weiter noch London musste, und es an dem Abend “von keinem Flugplatz in Irland” einen Linienflug in die britische Hauptstadt gegeben habe. Woraufhin Ryanair auf einen Flug um 20.10 Uhr von Belfast nach London Standed und einen weiteren um 21.55 ab Dublin hinwies, für die es noch Tickets zum Preis von 50 Euro gegeben habe.

Sonnabend, 7. August 2010

Der Chef der mit € 22 Mrd. aus Steuermitteln vor der Insolvenz bewahrten und verstaatlichten Anglo Irish Bank Mike Aynsley schließt sich der Forderung der AIB-Bank an, die im September 2008 für zwei Jahre gewährte staatliche Sicherheitsgarantie für Geldeinlagen in unbegrenzter Höhe zu verlängern, da das Finanzsystem noch nicht hinreichend stabilisiert sei. Gemeinsam mit der Ulster Bank hatte die Anglo Irish vor zehn Tagen als Hauptgläubiger die Kontrolle über das am Rande der Insolvenz stehende Dubliner Traditionskaufhaus Arnotts mit dem Ziel übernommen, die Firma zu übernehmen, in ein ‘ruhiges Fahrwasser’ zu bringen und zu verkaufen.
Die oben erwähnte Ulster Bank meldet für die ersten sechs Monate dieses Jahres einen Betriebsverlust in Höhe von € 361 Mio. verglichen mit einem Verlust von knapp € 10 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Aufgrund des Wertverlustes irischer Immobilien sind Darlehen in Höhe von € 600 Mio. nicht mehr durch ihren Gegenwert gedeckt, dreimal so viele wie ein Jahr zuvor. Die Ulster Bank ist eine Tochtergesellschaft der Royal Bank of Scotland.

Freitag, 6. August 2010

Den deutlichen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen im Juli auf höchsten Wert seit sechzehn Jahren sieht Sozialminister Éamon Ó Cuív saisonal begründet und nicht als Versagen der Regierungspolitik. Die Zahl der Einträge im Live Register stieg von Juni zu Juli um rund 14.000 auf 466.800 (saisonal bereinigt 452.500), die Arbeitslosenquote von 13,4 % auf 13,7 %. Im Herbst werde sich der Trend umgekehrt haben, zeigt sich der Minister überzeugt. Die meisten Entlassungen gab es im Juli bei den weiblichen Büroangestellten.
Der halbstaatliche Stromversorger ESB hat im Rahmen einer Testphase die ersten zwölf privaten Ladestationen für Elektroautos in Betrieb gehen lassen, 2.000 sollen es bis zum kommenden Jahr werden. Mit seinem Fahrzeug, einem viersitzigen Mitsubishi iMiev, habe er auf dem Weg zum Golfspielen in Bray auf der M50 einen Audi A8 hinter sich gelassen, erklärte Testteilnehmer Conor Faughnan, und dessen Fahrer sei ganz schön verdutzt gewesen. Wobei hinzuzufügen ist, dass dieser Kleinwagen auch unter Einbeziehung eines Steuernachlasses von € 5.000 noch knapp € 30.000 kostet.
Siehe auch: 17.04.09, 13.04.10, 25.05.10

Donnerstag, 5. August 2010

Die Vorsitzende des National Women’s Council NWCI Susan McKay kritisiert scharf die weiblichen Abgeordnete im irischen Parlament, die sich gegen eine Frauenquote bei Wahlen ausgesprochen haben. Im 166-köpfigen Dáil sind derzeit 23 Frauen vertreten, von denen sich 14 – darunter die drei Ministerinnen Mary Coughlan, Mary Hanafin und Mary Harney sowie die Staatsministerin für Gleichstellung Mary White – gegen eine solche Quote ausgesprochen haben. Acht weibliche Abgeordnete waren bei einer Umfrage der Irish Times dafür, eine unentschieden. Durch eine Quote ins Parlament gekommen zu sein, könne eine Abgeordnete abwerten, meinte die Staatsministerin, und das sei das letzte, was man wolle.
Vielleicht gibt es eine viel bessere Möglichkeit, die Zahl weiblicher Abgeordneter und Politiker zu erhöhen, geht mir bei der obigen Auflistung der Gegnerinnen einer Quote durch den Kopf: Eltern sollten ihre Mädels auf den Namen Mary taufen und in ihre Überlegungen mit einbeziehen, welchen Vornamen die derzeitige Staatspräsidentin trägt und wie der ihrer Vorgängerin lautet.
Die AIB Bank fordert die Regierung auf, die im September 2008 für zwei Jahre gewährte Sicherheitsgarantie für Spareinlagen in unbegrenzter Höhe um weitere zwölf Monate zu verlängern. Auch sehe man sich widerwillig dazu gezwungen, dem Beispiel der Bank of Ireland zu folgen und die variablen Hypothekenzinsen in den kommenden Wochen um ein halbes Prozent zu erhöhen.
Zuvor hatte die Bank für das erste Halbjahr 2010 einen Verlust vor Steuern von € 2 Mrd. gemeldet, doppelt so hoch, wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Mittwoch, 4. August 2010

Die Fianna Fáil hat ihren Senator Ivor Callely vorläufig aus ihren Reihen ausgeschlossen, da sein Verhalten nach bisheriger Erkenntnis nicht mit dem eines Parteimitglied vereinbar sei. Zum Streit um seine Reisekostenabrechnungen kommt hinzu, dass er bei der Parlamentsverwaltung Kosten in Höhe von € 3.000 für den Erwerb von Mobiltelefonen und damit zusammenhängenden Dienstleistungen einer Firma geltend gemacht hat, die schon vor Jahren den Geschäftsbetrieb eingestellt hat.
Als Senator zurücktreten mag er nicht, denn was soll er jenseits der Politik auch machen? Um als freiberuflicher Betrüger zu arbeiten, dazu dürfte seine Intelligenz nicht reichen.
Geschätzt € 36 Mio. wird es kosten, um 250.000 Tonnen Müll, der in den Jahren 2002 bis 2004 aus Städten und Kreisen der Republik illegal nach Nordirland verschoben wurde, wieder zurückzuholen. Heute nun kommt die erste Lieferung. (s.a. 27.02.04, 13.06.09)

Dienstag, 3. August 2010

Politiker aller Parteien des nordirischen Parlaments verurteilen einen Bombenanschlag auf eine Polizeiwache in Derry. Nach dem Bericht der Polizei hatten in der Nacht zwei bewaffnete Männer ein Taxi entführt und mit einer Autobombe vor der Polizeiwache an der Strand Road platziert. Nach einer telefonischen Warnung, bei der die Attentäter einen Code der Real IRA verwendeten, explodierte das Fahrzeug gegen 3.20 Uhr, während die Polizei dabei war, das Gelände zu evakuieren. Die Mauer um die Polizeistation sowie mehrere Gebäude in der Umgebung wurden beschädigt, Verletzte gab es keine. Die Polizeiwache war bereits im Mai Ziel eines Anschlags gewesen.
Nach den Worten von Prof. Michael O’Dwyer von der Universitätsklinik Galway kommt die im Juni von Justizminister Dermot Ahern unterzeichnete Abschiebungsverfügung einer an Leukämie erkrankten nigerianischen Frau, die in ihrer Heimat keine Chance auf eine medizinisch wirksame Behandlung hat, einem Todesurteil gleich. Er habe das Justizministerium darauf hingewiesen, dass die Frau im Falle einer Abschiebung innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre sterben werde, doch dieses auf die Deportation bestanden. Die Frau befindet sich nun an einem unbekannten Ort in Nigeria.
Darauf angesprochen teilte das Justizministerium gestern mit, dass man Einzelfälle grundsätzlich nicht kommentiere.

Montag, 2. August 2010

Sonntag, 1. August 2010

Nachdem sich vor drei Jahren die National Conference of Priests als Vertretung der rund 6.500 katholischen Priester des Landes aufgelöst hat, trat in der vergangenen Woche eine Gruppe von Priestern mit Überlegungen an die Öffentlichkeit, eine neue Vertretung zu gründen, eine Association of Catholic Priests. Als Grund wird unter anderem “das zunehmend gespannte Verhältnis zwischen Priestern und ihren Bischöfen” genannt.
Für Mitte September hat die Gruppe ihre Kollegen zu einer Konferenz nach Portlaoise eingeladen, um herauszufinden, inwieweit man sich auf gemeinsame Ziele einigen kann, wobei man davon ausgehe, dass die angedachte Vertretung wegen der Vielfältigkeit der Meinungen in kirchlichen Fragen wohl nicht alle Priester umfassen könne.
Die nordirische Erziehungsministerin Caitríona Ruane (Sinn Féin) kündigt zum Beginn des neuen Schuljahrs im September die Einrichtung von vier neuen Grundschulen mit Irisch als Unterrichtssprache an, um damit, wie sie sagt, der wachsenden Nachfrage nach Bildung in irischer Sprache Rechnung zu tragen. Auf Seiten der Unionisten ist man nicht unbedingt begeistert darüber. So kritisiert der Abgeordnete Tom Elliott von der Ulster Unionist Party die “bevorzugte Behandlung von Schülern irischsprachiger Schulen, die durchschnittlich £ 460 (€ 550) mehr als die anderen bekommen.”

Nachrichten aus Irland – August 2010