Nachrichten aus Irland

Februar 2010

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Sonntag, 28. Februar 2010

• Zwei Wochen nach Halifax Ireland, dem irischen Ablegers der Royal Bank of Scotland, kündigte am Freitag die Postbank ihre Abwicklung an. Von morgen an können keine neuen Konten mehr eröffnet werden, der Geschäftsbetrieb soll noch bis Ende des Jahres weiterlaufen. Die Einlagen sind gesichert, heißt es in einer Stellungnahme, und die 200.000 Kunden würden in den kommenden Wochen zum weiteren Vorgehen angeschrieben.

  Die Postbank gehört jeweils zur Hälfte An Post und der französischen Bank BNP Paribas. Sie hat 260 Angestellte und der Geschäftsbetrieb wird über landesweit knapp 1.000 Postämter abgewickelt.

Sonnabend, 27. Februar 2010

• Ein paar Daten zur Kriminalstatistik, gestern vom CSO veröffentlicht. Die meisten Morde pro Kopf der Bevölkerung ereigneten sich in den letzten fünf Jahren in Dublin City und Limerick, zweieinhalb Mal so viele wie im Landesdurchschnitt. Die meisten Einbrüche wurden aus den südlichen Dubliner Innenstadtbezirken gemeldet, kein Wunder, denn sie gelten als die wohlhabendsten. Die Chance, von einem betrunkenen Autorfahrer angefahren zu werden, war hingegen in den Grafschaften Cavan und Monaghan mit 736 pro 100.000 Einwohner viermal so hoch wie in Dublin’s fair City.

Freitag, 26. Februar 2010

• Die INLA hat sich entwaffnet, doch die Real IRA mordet weiter und übernimmt die Verantwortung für den Mord an einen 31-jährigen Mann, der am Mittwoch gefesselt und erschossen am Rand einer einsamen Straße außerhalb Derrys gefunden worden war. Der Mann war im letzten Jahr mit einem Drogenfund aus republikanischen Dissidentenkreisen in Zusammenhang gebracht worden, hatte eine solche Verbindung jedoch abgestritten. Im November 2009 hatte er gegenüber einer Zeitung erklärt, der britische Inlandgeheimdienst MI5 habe ihn kontaktiert.

  Nordirlands Regierungschef Peter Robinson und sein Stellvertreter Martin McGuinness verkünden eine “vereinte Front” gegen alle Gruppierungen, die sich der Gewalt verschrieben haben. “Diejenigen, die den Mord begangen haben, repräsentieren die Vergangenheit”, so Martin McGuinness, “wir aber repräsentieren die Zukunft und einen neuen Weg nach vorne. Und wir sind absolut entschlossen, gemeinsam gegen die Aktivitäten dieser Leute in Stellung zu gehen.”

Donnerstag, 25. Februar 2010

• Eine wichtige Rolle bei der Übertragung des Justiz- und Polizeiwesens auf die nordirische Regierung kommt der Alliance Party zu. Wenn nämlich, so der Kompromiss, weder ein Unionist noch ein Republikaner Justizminister werden soll, bleibt nur ein Abgeordneter der Partei im Parlament übrig, die sich keinem der beiden Lager zuordnet.

  Vor Wochen erklärte die Alliance Party, nur dann einen Kandidaten nominieren zu wollen, wenn sich Unionisten und Republikaner auf eine Strategie zur Überwindung der Spaltung der nordirischen Gesellschaft einigen und vorab klären, wie das neue Justizministerium arbeiten soll. Diese Bedingungen sieht die Partei nun erfüllt, so dass der Exekutivrat der Alliance Party gestern Nacht ihren Vorsitzenden David Ford als Justizminister vorschlug. Der neue Justizminister soll am 9. März von der Assembly benannt werden und seine Arbeit am 12. April aufnehmen.

  Siehe a.:  27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09, 10.11.09, 23.11.09, 13.01.10, 15.01.10, 22.01.10, 28.01.10, 31.01.10, 02.02.10, 04.02.10, 05.02.10, 18.02.10

Mittwoch, 24. Februar 2010

• Es scheint zu einem Hobby für irische Minister zu werden, sich selbst abzuschießen, nicht nur für Verteidigungsminister, bei denen das berufsbedingt sein mag. Nun hat es den früheren Chef der Green Party und Staatsminister für Ernährung und Gartenbau Trevor Sargent erwischt. Mit dem Briefkopf des Landwirtschaftsministeriums über seinem Schreiben hatte er sich an die Polizei gewandt und für einen Bürger seines Wahlkreises eingesetzt, der zu einer Strafe von 500 Euro verurteilt worden war, und die Polizei darum gebeten, den Fall noch einmal zu bedenken. In einer Erklärung am gestrigen Abend gab der Minister den Brief zu, sprach von einer ihm unterlaufenen Fehlbeurteilung des Sachlage und trat zurück.

Dienstag, 23. Februar 2010

• Im Alter von 82 Jahren starb in der vergangenen Nacht der Puppenspieler Eugene Lambert, eine irische Legende. Viele Kinder – er selbst hatte zehn – hat er zum Lachen gebracht, schreibt Dianne in irlandforum.de, ihnen mit Hilfe des ‘Safe Cross Code’ beigebracht, wie man die Straße sicher überquert, und ihnen viele verregnete Nachmittage verschönert.

  Für das irische Fernsehen zog er in einer von 1967 bis 1982 ausgestrahlten Kinderserie als Stotterer O’Brien mit einem flugfähigen ‘Wanderly Waggon’ durch das Irland der Gegenwart und Mythen. Eine andere von ihm geschaffene Serie basierte auf Patricia Lynchs wunderschönem Kinderbuch Pat O’Brian und die Zaubermelodie und wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

• Dissidente Republikaner werden hinter einen Bombenanschlag am gestrigen Abend vermutet. Gleich nachdem das Fahrzeug mit der Autobombe gegen 22 Uhr vor dem Eingang des Gerichts von Newry im County Down abgestellt worden war, schöpfte man Verdacht. Noch während die Polizei das Gelände evakuiert, detonierte die Bombe. Es wurde niemand verletzt.

Montag, 22. Februar 2010

• Knapp 16 % der Anteile der Bank of Ireland hat die irische Regierung am Vormittag anstelle einer heute fälligen Dividendenzahlung für geleistete Staatshilfen übernommen, da die Europäische Kommission eine Geldüberweisung in Höhe von € 250 Mio. untersagt hatte. Dies war nur möglich durch die Ausgabe neuer Aktien. Der Kurs der BoI sank darauf um 6,7 %. (s.a. 09.02.2009)

Sonntag, 21. Februar 2010

• Die katholischen Bischöfe Irlands waren beim Papst zum Rapport und sind jetzt wieder daheim, doch die Opfer des Kindesmissbrauch-Skandals zeigen sich enttäuscht über das Ergebnis. Der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin, so eine Vertreterin der Opfer nach einem Gespräch am Freitag in seinem Haus in Drumcondra, habe ihr nicht erklären können, warum die Sorgen, die die Opfer in einem Brief an den Papst formuliert hatten, in Rom nicht angesprochen wurden. Auch sei der Erzbischof nicht bereit gewesen, sich zur Position des im Murphy Report kritisierten Bischof von Galway zu äußern. Sie habe den Eindruck, dem Dubliner Erzbischof, auf den die Opfer des Skandals ihre Hoffnung gesetzt hatten, seien in Rom die Flügel gestutzt worden und ein anderer Mensch von dort zurückgekommen.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09, 23.12.09, 25.12.09, 27.12.09, 30.01.10, 07.02.10

Sonnabend, 20. Februar 2010

• Die Arbeiten an der umstrittenen Gaspipeline in der Grafschaft Mayo werden aus Gründen des Arbeitsablaufs und der Abstimmung mit den örtlichen Kommunen auf das Jahr 2011 verschoben, teilte Shell EP Ireland in dieser Woche mit. Im laufenden Jahr werde man sich vordringlich mit den Arbeiten im Offshore-Bereich befassen.

  Frühere Meldungen:  26.06.02, 30.06.05, 01.07.05, 23.07.05, 01.08.05, 05.08.05, 26.08.05, 01.10.05, 13.10.05, 22.11.05, 3./4.05.06, 14.07.06, 03.08.06, 12.08.06, 21.04.07, 13.11.07, 17.04.08, 29.04.08, 15.07.08, 22.07.08, 11.08.08, 22.08.08, 01.09.08, 10.09.08, 07.11.08, 20.03.09, 23.04.09, 19.05.09, 03.11.09, 01.02.10

• Im Rahmen des geplanten Referendums zur Aufnahme der Rechte von Kindern in die Verfassung möchte die Labour-Senatorin Ivana Bacik den bisherigen Artikel 41 aus der Verfassung gestrichen haben. In dem Artikel wird auf die Pflichten von Müttern und die Rolle von Frauen im Haushalt Bezug genommen. Zu den Pflichten von Vätern im Haushalt ist in der irischen Verfassung nichts zu finden.

Freitag, 19. Februar 2010

• Noch gestern Nachmittag betonte Taoiseach Brian Cowen, Verteidigungsminister Willie O’Dea habe sein volles Vertrauen; nur wenige Stunden später bot dieser seinen Rücktritt an, der postwendend angenommen wurde. Bis zur Bestimmung eines Nachfolgers will sich der Regierungschef selbst um die Verteidigung des Landes kümmern. Als Kandidaten für die Nachfolge gelten der Staatsminister für Fischerei Tony Killeen und der Staatsminister für Wissenschaft, Technologie und Innovation Conor Lenihan.

  In seinem Rücktrittsgesuch schreibt der scheidende Minister, ein Mitglied der ehemaligen ‘Gang of 22’: “Ich habe stets im Interesse der Regierung und der Menschen, die zu vertreten ich die Ehre hatte, gehandelt. Es ist meine feste Überzeugung, dass ich meinen Pflichten als Minister zu jeder Zeit ehrenhaft und in gutem Glauben nachgekommen bin.”

Donnerstag, 18. Februar 2010

• Im Dezember wurde Verteidigungsminister Willie O’Dea vom High Court dazu verurteilt, sich beim Sinn-Féin-Ratsmitglied Maurice Quinlivan von Limerick für die falsche Behauptung, er sei an einem Bordell beteiligt, zu entschuldigen und Schadenersatz zu leisten, nachem er im April in einer eidesstattliche Erklärung abgestritten hatte, eine solche gemacht zu haben. Doch schließlich hatte ihn der Mitschnitt eines Interviews überführt. Mit der eidesstattlichen Erklärung sei ihm in einer Stresssituation ein “dummer, alberner Fehler” unterlaufen, meint der Minister heute, er habe die Sache vergessen gehabt und sei keineswegs ein Meineidiger.

  Das sieht die Opposition anders, und so stimmte das Parlament gestern über einen von der Fine Gael eingebrachten Misstrauensantrag ab, der mit den Stimmen der Koalitionspartner Fianna Fáil und Green Party zurückgewiesen wurde. Doch nicht alle Grünen sind damit glücklich. So erklärte heute der grüne Senator und Parteipräsident Dan Boyle, er habe kein Vertrauen mehr in den Minister und stehe damit nicht allein in seiner Partei. In den kommenden Tagen wird jetzt ein Misstrauensantrag im Senat erwartet.

• Alles in Butter? Nordirlands Regierungschef Peter Robinson (DUP) und sein Stellvertreter Martin McGuinness (SF) strahlen sich an wie einst Ian und Martin auf ihrer Hochzeitsreise und kündigen nach der Einigung in der Polizeifrage ein neues Zeitalter der Zusammenarbeit an. “Peter und ich”, so der Sinn Féiner, “werden jetzt gemeinsam arbeiten. Wir hatten Probleme in der letzten Zeit. Soweit sie mich betreffen, sind sie Vergangenheit.”

  Siehe a.:  27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09, 10.11.09, 23.11.09, 13.01.10, 15.01.10, 22.01.10, 28.01.10, 31.01.10, 02.02.10, 04.02.10, 05.02.10

Mittwoch, 17. Februar 2010

• Nach den Überflutungen im November kamen auf die irischen Versicherungen Forderungen in Höhe von € 245 Mio. zu, berichtet heute ihr Verband, doch dieser Betrag könne von den durch ‘den großen Frost’ im Januar verursachten Kosten noch übertroffen werden. Mit einer Wiederholung der Novemberfluten ist allerdings – glaubt man den Experten – nicht so rasch zu rechnen, denn nach Angaben von Met Éireann kommen solche Wassermassen ‘normalerweise’ nur einmal in 500 Jahren vom Himmel.
• Unruhe breitet sich unter den Betreibern der umstrittenen Head-Shops aus, wie man die meist kleineren Geschäfte nennt, die Zubehör für die Cannabis-Szene, sogenannte legale Drogen und andere szenetypische Produkte verkaufen. Nachdem am Freitag der Nirvana Head Shop in der Capel Street einem Brandanschlag zum Opfer fiel, traf es in der vergangenen Nacht den Happy Hippy Head Shop in der North Frederick’s Street.

  Manchen Kritikern und Befürwortern eines Verbots dieser Läden scheinen die Brände nicht ganz ungelegen zu kommen. So klingt es fast verständnisvoll, wenn ein Mitglied der Inner City Drugs Task Force darauf hinweist, dass viele Anlieger nun einmal sehr erzürnt über die in diesen Läden verkauften Produkte seien, und seine Verbotsforderung auch damit begründet, dass bei weiteren Brandanschlägen auf Head-Shops Menschen verletzt werden könnten.

Dienstag, 16. Februar 2010

• Fast die Hälfte der Mathematiklehrer an irischen Sekundarschulen ist für diese Tätigkeit nicht qualifiziert, lautet das Ergebnis einer Studie zweier Wissenschaftlerinnen der Universität Limerick, die darin den Grund dafür sehen, dass die Abschlussexamen in dem Fach dürftig ausfallen und Mathematik nur selten als Leistungsfach gewählt wird.

  Die ausgebildeten Mathematiklehrer unterrichten demnach überwiegend in den Prüfungsklassen, doch gehe es gerade in den unteren darum, Grundlagen zu legen und die Schüler für das Fach zu motivieren. Dazu jedoch, meinen die Autorinnen, seien die im Mathematikunterricht oft eingesetzten Physik-, Chemie-, Biologie- und Wirtschaftslehrer weder ausgebildet noch in der Lage.

• Soeben erreicht mich eine Pressemitteilung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über eine neue Reise-Hörbuch-CD. Ganz offensichtlich kam es vor der irischen Küste kürzlich zu einer beachtlichen Verschiebung der Erdplatten, denn ich lese auf der verlinkten FAZ-Internetseite: “Im Südwesten liegen zwei Inseln, die zu bereisen sich lohnt: Achill Island, auf der das Irische Tagebuch von Heinrich Böll entstanden ist, und ...” Der FAZ kann man doch wohl trauen, oder?

Montag, 15. Februar 2010

• Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wollen ihren ‘Dienst nach Vorschrift’, mit dem sie seit fünf Wochen gegen Gehalts- und Rentenkürzungen protestieren, für vier Wochen aussetzen, um die Regierung zu ermuntern, mit ihren Gewerkschaften in neue Verhandlungen zu treten. Wie es aussieht, ist es dieser durchaus recht, dass sich ihre Angestellten nun nicht mehr an die Vorschriften halten wollen.

Sonntag, 14. Februar 2010

• Nach einer im Sunday Independent veröffentlichten Meinungsumfrage geht die Hälfte der Befragten davon aus, dass sich der FG-Vorsitzende Enda Kenny nach dem Wirbel um den Rücktritt des Abgeordneten George Lee nicht an der Parteispitze halten und ein anderer die Partei in die nächsten Wahlen führen wird. Als klarer Favorit für seine Nachfolge gilt sein Stellvertreter Richard Bruton, der jüngere Bruder des ehemaligen FG-Vorsitzenden und Taoiseach John Bruton.

  Der Partei selbst hat die Kontroverse, glaubt man dieser Umfrage, nicht geschadet. Sie führt in der Beliebtheitsskala mit einer Zustimmungsrate von 34 % (+ 4 %) deutlich vor der Fianna Fáil, die sich von 25 auf 27 % verbesserte. Die Labour Party fiel um 3 % auf nunmehr 19 % zurück, die Sinn Féin steht bei 8 %, und den Grünen bekundeten nur noch 2 % ihre Unterstützung.

Sonnabend, 13. Februar 2010

• Das Dubliner Beaumont Hospital bestätigt, im vergangenen Monat drei Spendernieren ins Vereinigte Königreich geschickt zu haben. Nun ist es nicht so, dass es keine Patienten im eigenen Land gibt, die dringend auf eine Niere warten – es gab für diese nur keine freien Betten auf der Intensivstation des Krankenhauses.

Freitag, 12. Februar 2010

• Nach dem Rück- und Parteiaustritt des prominenten FG-Abgeordneten George Lee gibt es einen ähnlichen Fall in der Green Party. Nachdem die Partei ihrer Senatorin Déirdre de Búrca keinen einflussreichen Posten im Kabinett der irischen EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn sichern konnte, tritt diese verbunden mit harscher Kritik an den Parteivorsitzenden John Gormley zurück und erklärt, ihre Partei und die Regierung künftig nicht mehr unterstützen zu können.
• Nach einer Umfrage des Belfast Telegraph hat die Sinn Féin die Chance, die größte Einzelpartei Nordirlands zu werden. Auf die Frage, welcher Partei sie ihre Stimme geben würden, wenn am Folgetag neu gewählt würde, antworteten 21 % Sinn Féin, 18 % DUP, 15 % UUP, 13 % SDLP, 7 % Alliance Party, 6 % TUV und 3 % PUP und Green Party.

  Damit bliebe das unionistische Lager zwar das stärkste, doch stände der Sinn Féin als größter Einzelpartei der Posten des nordirischen Regierungschefs zu, der des stellvertretenden Regierungschefs ginge an die DUP. Wenngleich beide Positionen als gleichrangig gelten, haben viele unionistische Politker bereits angedeutet, keine nordirische Regierung mit einem First Minister Martin McGuinness zu akzeptieren. (s.a. 29.01.10)

Donnerstag, 11. Februar 2010

• Ein doppeltes Einkommen — ? nein danke, meint Joe Higgins, einer der ‘letzten beiden Sozialisten’ des Landes. Im Juni war er ins Europaparlament gewählt worden und bezog seither weiterhin eine Pension als ehemaliger TD. Knapp 10.000 Euro nach Steuern flossen daraus von Juni bis Dezember 2009 auf sein Konto, die er einem Pension Solidarity Fund spendete, der das Geld an verschiedene Gruppen und Organisationen zur Unterstützung von Kampagnen und Streikaktionen weiterleitete.

  In Kürze werde er seine Einnahmen und Ausgaben als Abgeordneter im Europaparlament offen legen, teilte er gestern der Presse mit. Nach seiner Wahl hatte er angekündigt, von seinen Bezügen nur so viel für sich zu behalten, wie ein Industriearbeiter im Durchschnitt verdient.

Mittwoch, 10. Februar 2010

• Nach dem Rück- und Parteiaustritt des prominenten FG-Abgeordneten George Lee, vor seinem Eintritt in die Politik zuständig für das Wirtschaftsressort beim irischen Fernsehen, bekommt der FG-Vorsitzende Enda Kenny Kritik aus den eigenen Reihen, die Situation nicht unter Kontrolle gehabt zu haben. George Lee, der erst im Juni bei einer Nachwahl in den Dáil eingezogen war, hatte am Montag sein Mandat und die Parteimitgliedschaft mit der Begründung zurückgegeben, man habe ihm zu wenig Einfluss zugestanden.

  Nach außen drückt die Parteispitze ihrem Vorsitzenden das Vertrauen aus, doch sehr beruhigt dürfte dieser nicht sein, wenn sein Stellvertreter Richard Bruton äußert, er stehe “absolut loyal” hinter ihm, würde selbst aber auch gerne die Partei führen.

• Im Januar 2006 öffneten in Irland die ersten Zweigstellen des irischen Ablegers der Royal Bank of Scotland, der sich später Halifax Ireland nannte, um den Platzhirschen von der AIB-Bank und Bank of Ireland mit attraktiveren Konditionen Paroli zu bieten. Doch ging die Rechnung nicht auf. Nach einem Rekordverlust der Bank of Scotland für das Jahr 2008 in Höhe von € 31 Mrd. gibt man nun, wie sich bereits im Sommer andeutete, das gesamte Privatkundengeschäft in Irland auf. Alle 44 Zweigstellen werden zum 1. Juli geschlossen, 750 Mitarbeiter entlassen, und wer sich seinerzeit als Kunde von einer anderen Bank hatte abwerben lassen, darf zu ihr zurückkehren.

  Beunruhigung macht sich vor allem bei jenen breit, die bei Halifax Ireland eine Hypothek auf ihr Haus aufgenommen hatten. Die Bankenaufsicht werde dafür sorgen, versichert heute Taoiseach Brian Cowen, dass keiner der 300.000 Betroffenen einen Nachteil erleide.

Dienstag, 9. Februar 2010

• Seit November 2002 gibt es bei Verkehrsverstößen Strafpunkte, und wer als Fahrer zwölf angesammelt hat, darf für ein halbes Jahr aufs Autofahren verzichten. Doch dass es dazu kommt, ist eher unwahrscheinlich, gab gestern die Behörde für Straßensicherheit RSA zu, denn Polizei und Gerichte sind nicht verpflichtet, die Nummern der Führerscheine der Delinquenten zu ermitteln und weiterzuleiten. Mittlerweile weiß die RSA von 17.656 Fällen, in denen die Strafpunkte nicht zugeordnet werden konnten.
• Der im 1741 in Blessington südlich von Dublin erbaute Herrensitz Russborough House steht auf der Liste der gefährdeten Kulturdenkmäler und unter keinen guten Stern. So erfreute sich die Gemäldesammlung in der Vergangenheit einer großen Beliebtheit bei Kunsträubern: 1974 entwendete eine IRA-Gang 19 Bilder im Wert von € 10 Mio., 1986 bediente sich ein als ‘Der General’ bekannter Dubliner Krimineller mit Gemälden, die mit € 38 Mio. bewertet wurden, 2001 fuhren Räuber die Eingangstür ein und nahmen zwei Bilder für € 3,8 Mio. mit und 2002 ließen unerwünschte Besucher fünf weitere mitgehen.

  Vorgestern Nacht stand nun der Westflügel in Flammen. Nach drei Stunden brachten acht Löschzüge der Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, die Polizei untersucht derzeit die Ursache. Der Flügel ist stark beschädigt, die Kunstsammlung jedoch nicht betroffen.

Montag, 8. Februar 2010

• Nach den loyalistischen Paramilitärs der UVF und UDA kündigen mit der Irish National Liberation Army und Official IRA heute zwei republikanische Gruppierungen an, sich ihres Waffenarsenals entledigt zu haben. Wobei mir nicht bewusst war, dass die Official IRA noch existierte. Sie hatte 1972 einen Waffenstillstand erklärt, war später jedoch in republikanische Fehden und illegale Aktivitäten verwickelt gewesen. Justizminister Dermot Ahern begrüßt die Ankündigung und teilt mit, die Entwaffnung sei ihm durch den Vorsitzenden der internationalen Entwaffnungskommission IICD General John de Chastelain bestätigt worden.

Sonntag, 7. Februar 2010

• Nach dem im September angekündigten und gestern vollzogenen Rücktritt des bisherigen SDLP-Vorsitzenden Mark Durkan steht erstmals eine Frau an der Spitze der Partei. Mit der nordirischen Sozialministerin Margaret Ritchie (51) und dem stellvertretende SDLP-Vorsitzenden Alasdair McDonnell (60) hatten sich zwei Kandidaten zur Wahl gestellt, es siegte recht deutlich mit 222 zu 187 Stimmen die Dame.

  Von der in der SDLP in den letzten Jahren aufgekommenen ‘Abwickelstimmung’ – mehrfach wurde über eine Verschmelzung der Partei mit der Fianna Fáil spekuliert – war in ihrer Antrittsrede nichts zu spüren. Ihr Ziel sei es, so Frau Ritchie, die Partei zu stärksten Nordirlands zu machen und Regierungschefin des Landes zu werden.

  Siehe auch:  17.09.07, 03.11.07, 09.11.07, 19.04.08, 02.05.08, 18.09.08, 20.09.08, 15.10.09, 27.10.09

• Nach dem Bericht einer katholischen Zeitung wurde der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin auf einem im Januar stattgefundenen Treffen von 25 Priestern der Erzdiözese wegen der ‘diktatorischen Art’ in seinen Schlussfolgerungen aus dem Kindesmissbrauch-Skandal und ‘fehlendem Mitleid’ mit den im Murphy-Report beschuldigten früheren Weihbischöfen hart kritisiert.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09, 23.12.09, 25.12.09, 27.12.09, 30.01.10

Sonnabend, 6. Februar 2010

• Die Lexika bezeichnen Sir Ernest Henry Shackleton meist als britischen Polarforscher, doch für die Iren ist der 1874 in der Grafschaft Kildare geborene einer der ihren. Und wie man in Irland mit großer Begeisterung verlorene Schlachten und Fußballspiele feiert und in den Pubs besingt, ist man auch stolz auf Shackleton und seine meist gescheiterten Unternehmungen. So wollte er 1909 als erster Mensch am Südpol stehen, musst aber 180 km vor dem Ziel umkehren.

  Zum Proviant dieser Expedition gehörte auch Whisky, ohne ‘e’ vor dem ‘y’, denn er stand auf schottischem. Gestern nun berichteten heutige Antarktisforscher von fünf Kisten mit Whiskey- und Cognacflaschen, die sie unter einer Hütte im Packeis entdeckt hatten, die Shackleton 1908 erbaut hatte. Einer der damaligen Lieferanten, der schottische Whiskyhersteller White & Mackay, hat bereits Interesse an dem mehr als hundert Jahre alten Whisky geäußert, denn die Rezepte der alten Sorten existierten teilweise nicht mehr, so dass der Fund einen Einblick in die Geschichte geben könne.

Freitag, 5. Februar 2010

• Nachdem man sich in der Polizeifrage geeinigt hat – der DUP-Vorsitzende und nordirische Regierungschef Peter Robinson bekam um Mitternacht grünes Licht von seiner Fraktion in der Assembly –, sind die Regierungschefs Großbritanniens und der Republik Irland an den Verhandlungsort Hillsborough Castle westlich von Belfast geeilt, um sich mitfeiern zu lassen. “Für Nordirland ist ein neues, politisch reiferes Zeitalter angebrochen”, so der britische Premierminister Gordon Brown zur Presse. Am 12. April will London nun alle Kontrollbefugnisse über Justiz und Polizei an die nordirische Regierung abgeben.

  Noch ist nicht alles geregelt. So soll in den kommenden drei Wochen eine sechsköpfige Arbeitsgruppe offene Fragen der künftigen Organisation der Paraden des Oranierordens klären.

  Siehe a.:  27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09, 10.11.09, 23.11.09, 13.01.10, 15.01.10, 22.01.10, 28.01.10, 31.01.10, 02.02.10, 04.02.10

• Mit Patriotismus und Pathos fordert Taoiseach Brian Cowen bezugnehmend auf den Osteraufstand von 1916 sein Volk zu ‘vorübergehenden Opfern’ auf, auf dass bis zum hundertsten Jahrestag dieses Ereignis der Wohlstand ins Land zurückkehre. Der Regierungschef: “Wenn wir im Jahr 2016 durch die O’Connell Street gehen und auf die Männer und Frauen zurückblicken, deren Idealismus uns die Chance gegeben hat, das Land zu werden, das wir sind, werden wir sagen: ‘Ja, wir haben unsere Kinder nicht im Stich gelassen, aber wir haben auch unser Land nicht im Stich gelassen.’”

Donnerstag, 4. Februar 2010

• So richtig glauben mag man es noch nicht, doch der frühere IRA-Häftling und heutige Staatsminister im Büro des nordirischen Regierungschefs und Sprecher der Sinn Féin für Polizeifragen Gerry Kelly verkündet, es sei die Basis für eine Vereinbarung zwischen der Sinn Féin und der DUP bezüglich der Übertragung der Zuständigkeit für Polizei und Justiz auf die nordirische Regierung erzielt worden. Allerdings muss der DUP-Vorsitzende Peter Robinson die DUP-Fraktion im nordirischen Parlament davon noch überzeugen.

  Siehe a.:  27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09, 10.11.09, 23.11.09, 13.01.10, 15.01.10, 22.01.10, 28.01.10, 31.01.10, 02.02.10

• Ab sofort nimmt Peter Robinson auch sein Amt als nordirischer Regierungschef wieder wahr. Ein Rechtsgutachtens habe ergeben, lässt er verlauten, dass er in Zusammenhang mit der Finanzaffäre seiner Frau gegen keine parlamentarische Regeln verstoßen habe.

  Siehe auch:  29.12.10, 07.01.10, 08.01.10, 09.01.10, 10.01.10, 11.01.10

Mittwoch, 3. Februar 2010

• Irland hat zumindest für Schweden an Bedeutung verloren und die Skandinavier wollen sparen, so dass die schwedische Regierung nach mehr als 60 Jahren ihre Botschaft in Dublin zur Jahresmitte schließen wird. Im Rahmen der EU gebe es genügend andere Möglichkeiten für bilaterale Kontakte, äußerte sich kürzlich der schwedische Außenminister. Geschlossen werden auch die schwedischen Botschaften in Bulgarien, Luxemburg, Senegal, der Slowakei und Slowenien.
• Nachdem die Fianna Fáil in den letzten Umfragewerten deutlich zugelegt hat, kommen der Opposition die heutigen Zahlen vom Arbeitsmarkt gerade recht. Um mehr als 13.000 auf 436.000 ist die Zahl der Namen im Live Register im Januar gestiegen, und die offizielle Arbeitslosenquote hat mit 12,7 % den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht. Betrachtet man die absoluten Zahlen, stellt der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Sprecher der Fine Gael fest, waren noch nie in der Geschichte der Republik so viele Menschen ohne Job, Menschen, die die Regierung vernachlässige, um sich stattdessen um die Probleme von Bankern und Bauunternehmer zu kümmern.
• Nach einer von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Studie sehen die Iren ihre wirtschaftliche Lage so pessimistisch wie nur wenige andere in der EU. 90 % von 1.007 im vergangenen Mai und Juni Befragten bezeichneten die wirtschaftliche Lage ihres Landes als schlecht, zeigten sich frustriert über die öffentlichen Verwaltung und nannten die hohen Lebenshaltungskosten als einen Hauptgrund für ihre Unzufriedenheit.

Dienstag, 2. Februar 2010

• “Die Verhandlungen zur Rettung der überparteilichen nordirischen Regierung werden in der Nacht fortgesetzt”, heißt es heute Abend, “nachdem eine Rebellion innerhalb der DUP Befürchtungen in Hinblick auf eine Verschärfung der Krise verstärkt haben.” Dem Vernehmen nach hatten 40 % der DUP-Abgeordneten im nordirischen Parlament einen Vorschlag ihres Parteivorsitzenden Peter Robinson bezüglich einer Übereinkunft mit der Sinn Féin abgelehnt. Die DUP weist Berichte über eine innerparteiliche Revolte zurück und betont, ihr Vorsitzender habe ihr volles Vertrauen.

  Siehe a.:  27.12.07, 08.01.08, 10.02.08, 25.02.08, 03.03.08, 31.05.08, 05.06.08, 17.07.08, 24.07.08, 04.08.08, 06.08.08, 26.08.08, 04.09.08, 15.09.08, 18.09.08, 21.09.08, 27.09.08, 10.10.08, 01.11.08, 18.11.08, 19.11.08, 01.04.09, 26.08.09, 05.10.09, 09.10.09, 13.10.09, 29.10.09, 01.11.09, 06.11.09, 10.11.09, 23.11.09, 13.01.10, 15.01.10, 22.01.10, 28.01.10, 31.01.10

• Wer in Irland ein Bild auf seine Hauswand malt, riskiert den Versicherungsschutz. Ein Vierteljahrhundert lang zierte die Hauswand eines Cottage in Donore im County Meath ein Bild von der Schlacht am Boyne, in der der englische König Wilhelm III 1690 seinen von ihm von Thron gestoßenen Schwiegervater James II Stuart besiegte. Von einem örtlichen Künstler gemalt, war es ein Anziehungspunkt für viele Touristen, die das Boyne Valley besuchten.

  Vor knapp zwei Jahren brannte das Cottage ab und die Polizei ging von Brandstiftung aus, auch wenn der Täter nie gefunden wurde. Nun weigert sich die Versicherung, das Geld für den Wiederaufbau zu zahlen, da sie über das Bild an der Hauswand nicht informiert gewesen war und es nicht auszuschließen sei, dass es den Brandstifter provoziert habe. Der Ombudsmann für Finanzdienstleistungen gab ihr Recht. Der Besitzer des Cottage, ein unabhängiger Abgeordneter im Grafschaftsrat von Louth, startet nun ein Spendenkampagne, um Geld für den Wiederaufbau des mehrere hundert Jahre alten Gebäudes zu sammeln.

Montag, 1. Februar 2010

• Seit einem Jahrzehnt streitet man sich um den Bau einer Hochdruck-Gaspipeline durch Nord-Mayo zur Ausbeutung des Corrib-Gasfelds nordwestlich von Achill Island. Bis kommenden Freitag sollte Shell den geplanten Verlauf der Trasse noch einmal modifizierten und ein Umweltgutachten vorlegen, bittet nun aber um eine Verlängerung der Frist.

  Frühere Meldungen:  26.06.02, 30.06.05, 01.07.05, 23.07.05, 01.08.05, 05.08.05, 26.08.05, 01.10.05, 13.10.05, 22.11.05, 3./4.05.06, 14.07.06, 03.08.06, 12.08.06, 21.04.07, 13.11.07, 17.04.08, 29.04.08, 15.07.08, 22.07.08, 11.08.08, 22.08.08, 01.09.08, 10.09.08, 07.11.08, 20.03.09, 23.04.09, 19.05.09, 03.11.09

• Der Januar 2010 war der kälteste seit 35 Jahren, verrät heute der irische Wetterdienst, und im Großraum Dublin der kälteste seit 47 Jahren. Im Mittel lag die Temperatur um 3 Grad niedriger als das, was in Irland als ‘normal’ angesehen wird. Die niedrigste Temperatur wurde mit –14,5 °C am neunten Januar Claremorris in der Grafschaft Mayo gemessen. Für die nächsten Tage verspricht der Wetterdienst Regenschauer im Südwesten und Norden mit Temperaturen von bis zu 8 °C.
• Als man seinerzeit die Baugrube für den Betonklotz der Dubliner Stadtverwaltung aushob, entdeckte man die Reste der ältesten Wikingersiedlung Dublins, doch die Dublin Corporation ließ sich nicht erweichen und goss ihren Beton in die Ausgrabungen. Nun fanden Archäologen in den letzten Wochen auch auf der Nordseite der Liffey (Hammond Lane) Hinweise auf Dublins Wikinger-Vergangenheit und glauben die Reste eines Hauses aus dem späten 11. Jahrhundert, wenn nicht gar eine Dubliner ‘Vorortsiedlung’ aus der Wikingerzeit entdeckt zu haben. Historiker nennen den Zeitraum von der Mitte des 10. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, in dem es zu einer zunehmenden Integration der skandinavischen Zuwanderer und Vermischung der Kulturen kam, eher die Hiberno-Norse (altirisch-nordische) Ära.
• Aus meiner ‘Verschenkkiste’ fördere ich ein Buch in englischer Sprache zu Tage: A Book of Ireland, zusammengestellt von Frank O’Connor.

  Im Jahr 1959 stellte der für seine Kurzgeschichten bekannte irische Schriftsteller Frank O’Connor mit Ausschnitten aus den Werken seiner Schriftsteller- und Dichter-Kollegen sein Irland vor, beginnend mit Aufzeichnungen des Mönchs und Geschichtsschreibers Beda Venerabilis aus dem achten Jahrhundert bis hin zu William Butler Yeats, John Millington Synge, James Joyce und den Autoren des ersten Jahrzehnts nach dem zweiten Weltkrieg.

  Die hier vorliegende, 384 Seiten umfassende, solide gebundene Ausgabe mit 52 Fotos aus dem Irland der 1950-er Jahre wurde 1967 gedruckt. Die Seiten sind sauber und fleckenlos, und selbst am Zustand des Schutzumschlag gibt es kaum etwas auszusetzen. Das Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, der oder die sich heute meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

  Nachtrag: Nach diesmal nur fünf Minuten ist das Buch vergeben. Es geht an einen Leser in 34121 Kassel.