Nachrichten aus Irland

Juni 2010

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Mittwoch, 30. Juni 2010

• Taoiseach Brian Cowen zeigt sich enttäuscht über den weiteren Anstieg der Arbeitslosenrate, die in diesem Monat auf 13,4 % stieg. 444.900 Namen standen saisonal bereinigt im Live Register. Damit hat sich ihre Zahl innerhalb von zwei Jahren verdoppelt und gegenüber Sommer 2001 mehr als verdreifacht.
• Eine weitere Meldung vom Arbeitsmarkt. Eine Woche, nachdem die Verwaltung des Dubliner Flughafens 500 Arbeitsplätze für den neuen Terminal 2 ausgeschrieben hat, liegen 9.000 Bewerbungen vor. Die ersten Vorstellungsgespräche finden in der nächsten Woche statt. Der Terminal soll am 1. November in Betrieb genommen werden.
• Ryanair kündigt an, von November an die Flugverbindungen zwischen Irland und Großbritannien verglichen mit dem Winterflugplan 2009 um 16 % zu kürzen, und begründet das mit der auf den Flughäfen des Vereinigten Königreichs erhobene Touristensteuer von £ 11 (€ 13,50). Einige der in London stationierten Maschinen werde man auf Stützpunkte in anderen europäische Länder verlegen, in denen eine solche Steuer nicht (mehr) erhoben wird.

Dienstag, 29. Juni 2010

• “Hätte man jemanden vor zwanzig Jahren erzählt, man habe mein Portrait in Stormont enthüllt und alle Parteien seien unbewaffnet und friedlich zugegen gewesen, hätte keiner es geglaubt. Und doch ist es geschehen, und dergleichen muss öfter und öfter geschehen. Denn wir alle müssen zusammenleben”, so gestern der DUP-Gründer und ehemalige nordirische Regierungschef Ian Paisley bei der Enthüllung seines Portraits im Gebäude des nordirischen Parlaments. Dabei anwesend im Smalltalk mit seiner Frau Baroness Eileen Paisley Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams und der einstige stellvertretende IRA-Kommandant von Derry Martin McGuinness, inzwischen stellvertretender Regierungschef Nordirlands.
• Licht an, Kamera läuft! Die Filmaufnahmen zur einer neuen 10-teiligen Fernsehserie Camelot beginnen in den Ardmore Studios in der Grafschaft Wicklow und verschiedenen Orten der Umgebung. Nachdem das amerikanische Fernsehen in den Jahren 2006 bis 2009 eine Fernsehserie über die englischen Tudor-Könige in Irland gedreht hatte, hat man nun auch Wales auf die grüne Nachbarinsel verlegt und es geht in einer irisch-kanadischen Koproduktion zurück in die Zeit des legendären König Artus. Die Iren erhoffen sich durch die Dreharbeiten im kommenden halben Jahr Einnahmen in Höhe von € 25 Mio. für ihre Wirtschaft.

Montag, 28. Juni 2010

• Eine neue politische Partei steht in den Startlöchern, An Fís Nua oder Englisch A New Vision, die bei den nächsten Parlaments- und Kommunalwahlen mit den Schwerpunkten Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit antreten will. Am Wochenende traf man sich zu einem vorbereitenden Treffen am Parnell Square, und es verwundert bei diesen Themen nicht, dass vor allem enttäuschte ehemalige Mitglieder der Green Party hinter der geplangen Parteigründung stehen, so die prominente frühere Europa-Abgeordnete Patricia McKenna und die Ex-Ratsfrau Pat Kavanagh.
• Das kann bei uns nicht passieren, meint der Staatsminister für Rohstoffreserven Conor Lenihan bezüglich der Sorge des Offshore Oil and Gas Committee der Gewerkschaft SIPTU, ein Desaster wie derzeit im Golf von Mexiko könne sich auch vor der irischen Küste ereignen. Immerhin ist die Firma Transocean, deren Technik Anfang des Monats in Mayo zum Einsatz auf dem Corrib-Gasfeld nordwestlich von Achill Island eintraf, auch Eigentümer von Deepwater Horizon, deren Förderanlage am 20. April im Golf von Mexiko explodierte und zur bislang größten Umweltkatastrophe durch austretendes Öl in der Geschichte der Menschheit führte. Unter der Aufsicht seines Ministeriums und der Ingenieure der mit der Kontrolle beauftragten unabhängigen Agentur Keane Offshore Integrity Ltd. (KOIL), davon zeigt sich der Minister überzeugt, sei sichergestellt, dass Technik und Ausrüstung hinreichend überprüft und die Arbeiten fachgerecht ausgeführt würden, so dass sich dergleichen vor Irland nicht wiederholen könne.

Sonntag, 27. Juni 2010

• Im Gegensatz zu einer vor zwei Wochen von der Irish Times in Auftrag gegebenen Umfrage liegt nach einer heute in der Sunday Business Post veröffentlichten weiterhin die Fine Gael an der Spitze der Wählergunst, wenngleich Labour näher zu ihr aufgeschlossen hat. Nach dieser entschieden sich 24 % der Befragten für die Fianna Fáil, 27 % (+5 verglichen mit der letzten Umfrage dieses Instituts) für Labour und 33 % (+3) für die Fine Gael. Bei der Frage, wen man gerne als nächsten Taoiseach hätte, nannten 18 % den amtierenden Brian Cowen von der Fianna Fáil, 29 % Enda Kenny von der Fine Gael und 40 % Eamon Gilmore von der Labour Party.

Sonnabend, 26. Juni 2010

• Nimmt man die Zahl der Baugenehmigungen zum Maßstab, so ist noch keine Erholung auf dem Bausektor in Sicht. Im ersten Quartal 2010 wurden mit 5.510 Baugenehmigungen für neue Wohnhäuser 61 % weniger als im Vergleichszeitraum 2009 (14.177) erteilt.

Freitag, 25. Juni 2010

• Die letzten zehn Schülerinnen aus Clifden, Tullycross, Letterfrack, Moyard and Glinsk legen heute ihre letzte Prüfung ab, dann schließt in Kylemore Abbey im Herzen Connemaras eine der bekanntesten Mädchenschulen des Landes ihre Pforten. Das angeschlossene Internat wurde bereits vor zwei Jahren aufgelöst.

  Seit 2006, als einschließlich der 49 Schülerinnen des Internats (davon mehr als 30 aus dem Ausland) 137 Mädchen die 1922 eingerichtete Schule, besuchten, wurden keine neuen Schülerinnen mehr aufgenommen. Die Nonnen des Benediktinerordens, dem das Anwesen gehört, werden weiterhin dort wohnen, und das Schloss aus dem 19. Jahrhundert mit seinem Victorian Walled Garden wird für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Viele der Nonnen sind im Rentenalter, Neueintritte in den Orden gab es kaum noch, und so sah man keine Möglichkeit zur Weiterführung der Schule. Eine Laien-Trägerschaft, wie mittlerweile an anderen Schulen des Ordens praktiziert, schied wegen der relativ geringen Zahl der Schülerinnen aus.

• Weniger als 20 % der Kinder aus Traveller-Familien schließen nach einer an der Universität Cork erstellten Studie die Sekundarschule erfolgreich mit dem Leaving Certificate ab. Anders als in der sesshaften Gesellschaft, in der Schüler im Alter von 15 bis 19 Jahren beginnen über Beruf und Karriere nachzudenken, richtet sich der Blick bei den Travellern schon in diesem Alter auf Heirat und Familiengründung, so dass viele die Schule verlassen.

Donnerstag, 24. Juni 2010

• Auch wenn die Europäische Kommission und die OECD Irland für das kommende Jahr mit 3 % ein doppelt so hohes Wirtschaftswachstum wie im europäischen Durchschnitt prognostiziert haben, werde seine Regierung an der geplanten Kürzung der öffentlichen Ausgaben um € 3 Mrd. im Etat für 2011 festhalten, betonte heute Taoiseach Brian Cowen. Die schlechten Werte für den Regierungschef bei den Meinungsumfragen könnten seine Chance sein, meinte kürzlich ein Kommentator. Schlechter können sie kaum noch werden, seine Partei kann es sich nicht leisten ihn fallen zu lassen und Neuwahlen zu riskieren, und so könne er alles durchziehen, was er für richtig hält – in der Hoffnung, dass sich dies bis zur Parlamentswahl in zwei Jahren auszahlt.
• Mit den Stimmen aller Parteien bei abweichendem Votum einiger Abgeordneter aus den ländlichen Regionen stimmte das irische Parlament gestern Abend der von Verkehrsminister Noel Dempsey vorgeschlagenen Senkung der Grenze für den maximal zulässigen Blutalkoholgehalt im Straßenverkehr von 0,8 auf 0,5 ‰ zu. Wird man mit einem Wert zwischen 0,5 und 0,8 ‰ erwischt, sind € 200 Strafe und drei Punkte in der Verkehrssünderkartei fällig. Ein Fahrverbot ist nicht vorgesehen. Zudem soll bei allen Verkehrsunfüllen mit Personenschaden ein Alkoholtest obligatorisch werden.

  Die Vorlage soll noch vor der Sommerpause den Senat passieren aber erst im September kommenden Jahres in Kraft treten, da die technische Ausstattung der Polizei noch aufgerüstet werden muss.

  Siehe auch:  05.06.86, 05.01.06, 10.01.07, 02.11.07, 26.03.08, 14.05.08, 22.07.09

Mittwoch, 23. Juni 2010

• In der kommenden Woche fangen in Irland die Schulferien an, am 1. September beginnt dann das neue Schuljahr. Die Ausstattung der Kinder mit Schuluniformen und Schuhwerk geht ins Geld, und so stellt der Staat € 82 Mio. an Zuschüssen für Familien zu Verfügung, die z.B. auf Sozialhilfe angewiesen sind. Anträge von 160.000 Familien für 310.000 Kinder werden in diesem Jahr erwartet, und Sozialminister Éamon Ó Cuív fordert die Eltern auf, diese bereits jetzt zu stellen, damit ihnen das Geld zum Schulstart zu Verfügung steht. Für ein Kind im Alter zwischen zwei und elf Jahren erhalten sie einen Zuschuss von € 200, für ältere Schüler bis zu 22 Jahren € 305.

Dienstag, 22. Juni 2010

• Die irische Rentenaufsicht warnt, dass viele Arbeitnehmer nach ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben mit geringeren Renten rechnen müssen, da ihre Pensionsfonds im Defizit liegen. Zwar sei das Jahr 2009 recht positiv verlaufen, doch hätten die Verluste aus den Jahren 2007 und 2008 nicht aufgefangen werden können. (s.a. 06.05.09)
• Ein Jahr nach der Übernahme der insolventen Traditionsfirma Waterford Wedgewood durch den amerikanischen Finanzinvestor KPS Capital wird in Waterford City die Produktion von Waterford Crystal wieder aufgenommen. Das heute Vormittag in Waterford City eröffnete House of Waterford Crystal mit angeschlossenem Besucherzentrum wird 79 Vollzeit- und 33 Teilzeitmitarbeiter beschäftigen, in der Hauptsaison kommen 30 bis 40 Saisonkräfte hinzu. Pro Jahr sollen rund 40.000 nach traditionellen Techniken in Handarbeit hergestellte Kristallwaren produziert werden.

  Siehe auch:  14.10.08, 05.01.09, 02.02.09, 27.02.09, 22.03.09, 09.11.09

Montag, 21. Juni 2010

• Nach einer Entscheidung des High Court, die von der irischen Regierung entgegen ersten Äußerungen nun doch nicht angefochten wird, muss ein Gesetz in die Wege geleitet werden, um nach Geschlechtsumwandlungen das neue Geschlecht von Staats wegen anzuerkennen. Dazu gehört die Ausstellung einer geänderten Geburtsurkunde. Dr. Lydia Foy, die den Rechtsstreit ausgelöst und nach einer Geschlechtsumwandlung 13 Jahre lang für die Änderung des Eintrags ihres Geschlechts in ihrer Geburtsurkunde gekämpft hatte, begrüßt die Entscheidung.
• Irland gilt als das Land der Dichter, Trinker und Sänger, und wenn Brendan Behan in einer Kneipe sein Old Triangle singt, haben wir die Synthese von allem. Was jedoch die Naturwissenschaften betrifft, sind die Iren – das will eine Studie er Europäischen Kommission nun herausgefunden haben – weniger als der europäische Durchschnitt interessiert, vertrauen dafür denen, die sie ausüben, um so mehr. Während 70 % der befragten Deutschen und Finnen meinten, man dürfe Wissenschaftlern nicht trauen, da sie sich mehr und mehr vom Geld ihrer Auftraggeber leiten ließen, äußerten nur 36 % der Iren diese Sorge.

Sonntag, 20. Juni 2010

• Die irische Regierung legt ein neues Arbeitsbeschaffungs-Programm auf. Im Rahmen eines Employer Job Incentive Scheme wird ein Arbeitgeber, der einen Vollzeit-Arbeitsplatz schafft, ein Jahr lang von der Zahlung der Sozialabgaben für den Arbeitsplatz befreit und spart damit ca. 3.000 Euro.
• Weniger Arbeit befürchtet man in Shannon, nachdem Aer Lingus angekündigt hat, in den ersten elf Jahreswochen von Shannon aus keine Flüge mehr nach Bosten und New York durchzuführen. Seit 1995, begründet dies die Fluggesellschaft, haben man auf den Transatlantik-Routen ab Shannon im Winter € 163 Mio. Verlust eingeflogen und nur in einem Jahr Gewinn gemacht. Nicht ganz nachvollziehbar erscheint es, dass die Flüge erst nach dem St. Patricks Day wieder einsetzen.

Sonnabend, 19. Juni 2010

• Nach einem Einstellungsstopp bei der Garda sollen zum Jahresende 200 neue Anwärter für den Polizeidienst rekrutiert werden. Die Kandidaten müssen zwischen 18 und 35 Jahre alt und bei guter Gesundheit sein sowie eine gute Kondition aufweisen. Rund 15.000 potentielle Bewerber haben bislang ihr Interesse geäußert.
• Mit durchschnittlich € 36 pro Einwohner und Monat geben die Iren am meisten in Europa für ihre Handyrechnung aus, berichtete der Irish Independent. Das liegt nicht nur an den Preisen, sondern mit monatlich 227 Minuten – doppelt so lange wie die Deutschen – telefonieren sie auch am ausdauerndsten. Rund zwei Drittel der irischen Handybesitzer verwenden Prepaid-Karten, doch ist ihr Anteil im Sinken begriffen.

Freitag, 18. Juni 2010

• Der Vorsitzende der Fine Gael Enda Kenny triumphiert, denn zur Überraschung manch eines Beobachters gelang es ihm gestern, den Versuch der Rebellen aus seiner Parliamentary Party, ihn durch Richard Bruton zu ersetzen, abzuwehren. “Wenn ich diese Abstimmung gewinne”, hatte er zuvor gesagt, “werde ich auch der nächste Taoiseach”. Letzteres bleibt abzuwarten, doch mehrere Mitglieder seines Schattenkabinetts, die gegen ihn gestimmt hatten, dürften nun auf die Hinterbänke verwiesen werden.

  Zu den Gewinnern zählen Kommentatoren auch die Fianna Fáil und die Labour Party, da Enda Kenny in Wirtschaftsfragen für weniger kompetent als sein Opponent Richard Bruton eingeschätzt wird, so dass die beiden anderen großen Parteien davon ausgehen, sich im Wahlkampf besser profilieren können.

Donnerstag, 17. Juni 2010

• Mit einer Zustimmungsquote von 65,8 % haben die Mitglieder der irischen Gewerkschaften der Ende März mit der Regierung ausgehandelten Übereinkunft über eine Gehaltsreform im öffentlichen Dienst zugestimmt. Nach der gestrigen formellen Unterzeichnung gilt die Gefahr landesweiter Streikaktionen im öffentlichen Dienst nun als gebannt. Zwar stimmten neun Einzelgewerkschaften gegen das Abkommen, doch gaben sie zu erkennen, sich der Mehrheit beugen zu wollen.

  Siehe auch:  31.03.10, 06.04.10, 09.04.10, 12.04.10, 14.04.10, 16.04.10, 03.05.10

Mittwoch, 16. Juni 2010

• Seit einem Jahrzehnt untersucht unter dem Vorsitz von Lord Saville ein nordirischer Untersuchungsausschuss die Vorgänge am Bloody Sunday von Derry. An diesem ‘Blutsonntag’, dem 30. Januar 1972, eröffnen um 16.15 Uhr britische Fallschirmjäger das Feuer auf einen Marsch von Bürgerrechtlern. 13 friedliche Demonstranten kamen ums Leben, ein weiterer erlag später seinen Verletzungen. Nach ursprünglichen Angaben der Armee handelte es sich um Terroristen, eine Version, die so wenig haltbar war, dass sie selbst der damalige nordirische Premierminister Brian Faulkner nicht glauben mochte.

  Gestern nun wurde der Saville Report genannte Untersuchungsbericht veröffentlicht. Er bestätigt im Kern alle Aussagen der Bürgerrechtler und Republikaner und widerlegt die Angaben der damaligen Armeeführung. Hier wesentliche Feststellungen des Berichts:

  –	Durch Schüsse des Fallschirmjäger-Regiments kamen 13 Menschen ums Leben, ein weiteres Opfer starb später an seinen Verletzungen.
  –	Keines der Opfer schoss zurück oder bedrohte die Soldaten mit Benzin- oder Nagelbomben.
  –	Eine Reihe von Soldaten gab später zu, bewusst falsche Angaben gemacht zu haben.
  –	Mitglieder der Official IRA gaben zwar vereinzelte Schüsse ab, doch waren es die Fallschirmjäger, die das Feuer eröffneten.
  –	Der gegenwärtige stellvertretende Regierungschef Nordirlands Martin McGuinness, seinerzeit stellvertretender Kommandant der Provisional IRA Derrys, hatte wahrscheinlich eine Waffe dabei, doch es ist nicht nachzuweisen, dass er damit geschossen hat. Er hat er nichts unternommen, was die Eröffnung des Feuers durch die Fallschirmjäger hätte rechtfertigen können.
  –	Dem Kommandanten der Landstreitkräfte Nordirlands Major General Ford war die Bereitschaft der Fallschirmjägertruppe, exzessive Gewalt einzusetzen, bekannt, doch habe er wohl nicht geglaubt, dass diese ungerechtfertigt das Feuer eröffnen würden.
  –	Der Kommandant der Fallschirmjäger Lieutenant Colonel Derek Wilford hatte sich über eine Anordnung seines übergeordneten Offiziers, das Bogside-Viertel nicht zu betreten, hinweggesetzt. Diesem übergeordneten Offizier Brigadier Patrick MacLellan trifft keine Schuld.
  –	Die Organisatoren des Marsches von der Northern Ireland Civil Rights Association tragen keinerlei Schuld an den Ereignissen.
  –	Die Regierung des Vereinigten Königreichs und die damalige nordirische Regierung haben den Einsatz tödlicher Schüsse weder geplant noch vorhergesehen.

  Die Angehörigen der Opfer, Politiker der Republik sowie nordirische Nationalisten und Republikaner begrüßen die Veröffentlichung des Berichts sowie die Entschuldigung des britischen Premierministers David Cameron, der im Namen der britischen Regierung sein tiefes Bedauern über die damaligen Ereignisse ausdrückt.

  Siehe a.:  27.09.99, 27.03.00, 06.06.00, 29.04.01, 02.05.01, 18.11.01, 23.01.02, 28.05.02, 16.10.02, 01.03.03, 05.03.03, 07.04.03, 02.10.03, 04.11.03, 09.11.03, 09.12.03

Dienstag, 15. Juni 2010

• “Die Messer sind gezogen”, schreiben die Medien, und der Machtkampf in der Fine Gael voll entbrannt. Nachdem der stellvertretende Vorsitzende der Fine Gael und Finanzexperte seiner Partei Richard Bruton seinem Vorsitzenden Enda Kenny gestern die Unterstützung aufkündigte, um selbst für den Chefposten anzutreten, setzt dieser ihn als seinen Stellvertreter ab und entfernt ihn aus seinem Schattenkabinett.

  Und während sie sich gegenseitig das Misstrauen erklären und die Frontbank der Partei in zwei Lager zerfällt (von denen das des Herausforderers derzeit im Vorteil zu sein scheint), haben sie ein Misstrauensvotum gegen die Regierung eingebracht, über das morgen abgestimmt wird. Taoiseach Brian Cowen sieht dem gelassen entgegen. “And they‘re voting no confidence in me?” fragt er auf einer Karikatur, auf der er vergnügt die in einem Kasperletheater aufeinander einschlagenden Richard und Enda beobachtet.

Montag, 14. Juni 2010

• Hier ein paar Ergebnisse einer gestern durchgeführten telefonischen Meinungsumfrage des Sunday Independent. Wer trägt die größte Schuld an der Rezession?:

  Die Regierungspolitik:	41 %
  Die Banker:	32 %
  Die Regulierungsbehörde für das Finanzwesen:	15 %
  Die Bauunternehmer:	7 %
  Globale Faktoren:	3 %
  Die Medien:	2 %

  Auf die Frage, welche einzelne Persönlichkeit am meisten zur Misere beitragen hat meinten:

  Bertie Ahern (früherer Taoiseach):	62 %
  Brian Cowen (erst Finanzminister, jetzt Taoiseach):	27 %
  Charlie McCreevy (früherer Finanzminister):	10 %

  Es bleibt die Frage, welche Koalition man sich nach den nächsten Wahlen wünscht. Hier antworteten:

  Fianna Fáil & Fine Gael:	9 %
  Fianna Fáil & Labour:	20 %
  Fine Gael & Labour:	53 %
  Labour & Sinn Féin:	18 %

Sonntag, 13. Juni 2010

• Nachdem die Fine Gael in den Meinungsumfragen hinter die Labour Party zurückgefallen ist, formieren sich die innerparteilichen Gegner des Vorsitzenden Enda Kenny, dessen Führungskraft zunehmend angezweifelt wird. Eine Schlüsselrolle wird dem stellvertretenden Parteivorsitzenden und Sprecher für Finanzfragen Richard Bruton (ein Bruder des früheren Taoiseach John Bruton) zugeschrieben, der sich bislang noch nicht geäußert hat.
• Neben den Skandalen im Gesundheitswesen sieht sich die Gesundheitsbehörde HSE dem Vorwurf der Vetternwirtschaft ausgesetzt. Kinder von mindestens vier Spitzenmanagern, will die Zeitung Sunday Independent erfahren haben, hätten dort in der letzten Zeit ohne Ausschreibung der Stelle einen Posten bekommen. Die Behörde bestätigt, dass die genannten Positionen ohne Ausschreibung besetzt wurden, jedoch im Rahmen der Richtlinien, da ein ‘dringender Handlungsbedarf’ bestanden habe.

Sonnabend, 12. Juni 2010

• Die organisierte Kriminalität drängt nach Westen und beschränkt sich nicht mehr, wie vielfach angenommen, auf Dublin und Limerick, warnte gestern Justizminister Dermot Ahern bei der Eröffnung zweier neuer Polizeistationen in der Connemara-Gaeltacht (Leitir Móir und Carna). Erst Anfang des Monats waren in Galway City 12 Personen unter der Anklage der Bandenkriminalität festgenommen worden.

Freitag, 11. Juni 2010

• “Gilmore for Taoiseach” skandierte vor einigen Wochen die Labour-Jugend auf einem Parteitag. Der Vorsitzende Eamon Gilmore hörte es gerne, doch so richtig ernst nahm keiner die ‘Wunschvorstellung der ungestümen jungen Leute’. Wäre in der vergangenen Woche ein neues Parlament gewählt worden und hätten die Wähler abgestimmt, wie bei der heute veröffentlichten Meinungsumfrage, hätte die Jugend ihren Willen bekommen und Irland erstmals in der Geschichte einen Regierungschef von der Labour Party.

  “Die letzte Meinungsumfrage kommt der Erstürmung des Winterpalastes durch die Labour Party gleich”, kommentiert der Irisch Independent. Seit 1932 Jahren gab es in der Parteienlandschaft Irlands eine feste Reihenfolge: 1. Fianna Fáil (40–50 % , 2. Fine Gael (25–39 %, 3. Labour Party (10–20 %). Die wurde nun kräftig durcheinander gewirbelt. Auf Platz 1 bei der Umfrage kam mit einer Wählerzustimmung von 32 % (+ 8 % gegenüber der letzten Umfrage) die Labour Party, gefolgt von der Fine Gael mit 28 % (-4) und der Fianna Fáil mit 17 % (-5). Zudem geht der Chef der Labour Party Eamon Gilmore als kompetentester aller Parteivorsitzenden aus der Umfrage hervor.

  Für noch einen größeren Schock als in der Fianna Fáil, in der das Ergebnis fast fatalistisch zu Kenntnis genommen wurde und man bis zum nächsten Urnengang auf bessere Zeiten hofft, sorgte es in der Fine Gael, wo man für die Zeit nach der nächsten Wahl auf eine Koalition mit der Labour Party als Juniorpartner setzt – und nicht mit sich selbst als Juniorpartner.

Donnerstag, 10. Juni 2010

• An der Spitze einer Pleite-Bank verdient man mehr als an der Spitze eines (Pleite?)Staates. So bekommen die 18 Spitzenmanager der zur Verhinderung der Insolvenz verstaatlichten Anglo Irish Bank ein höheres Gehalt als der Regierungschef des Landes, dessen Jahreseinkommen mit € 228.000 beziffert wird. Um die Bank am Leben und den Managern diese Arbeitsplätze zu erhalten, will der Finanzminister € 22 Mrd. aus Steuermitteln zu Verfügung stellen.

  Siehe auch:  30.09.08, 17.01.09, 24.03.10, 25.03.10

Mittwoch, 9. Juni 2010

• Im Jahr 2006 geriet die Gynäkologie und Geburtshilfe des Our Lady of Lourdes Hospital in Drogheda in negative Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass in den Jahrzehnten zuvor mehr als 100 Frauen unnötigerweise die Gebärmutter entfernt worden war. Vielleicht auch das eine oder andere überlebensfähige Baby? So berichtete gestern eine Mutter, dass man dort den Tod ihres ungeborenen Kindes diagnostiziert hatte und eine Abtreibung vornehmen wollte. Glücklicherweise hatte sie dem nicht geglaubt und ihren Hausarzt konsultiert, der die Fehldiagnose erkannte. Heute besitzt sie einen 13 Wochen alten, gesunden Sohn. Die überalterte Technik, die nach Zeitungsberichten zu der Fehldiagnose geführt hatte, soll noch ein halbes Jahr weitergenutzt worden sein.

  Bei der Helpline der Gesundheitsbehörde HSE meldeten sich inzwischen 12 weitere Frauen, denen man in Krankenhäusern einen toten Fötus diagnostiziert hatte und die anschließend ein gesundes Kind zur Welt gebrachten hatten, 150 weitere befürchteten, durch eine Fehldiagnose ein gesundes Kind verloren zu haben. Bislang gibt es bei solchen Diagnosen keine Richtlinien für die Krankenhäuser; ein zweites Gutachten durch einen anderen Arzt ist nicht vorgesehen.

Dienstag, 8. Juni 2010

• “Das Rennen zum Bau von 250 Windfarmen ist eröffnet”, schreibt er Irish Independent. 40 % des in Irland benötigten Stroms soll bis 2020 aus erneuerbaren Energien hergestellt werden und die Windenergie dabei eine wesentliche Rolle spielen. Und so stellt sich der Energieminister das vor:

  County		Derzeit in  Betrieb		Geplant bis  2020		County		Derzeit in  Betrieb		Geplant bis  2020
  Carlow		4		6		Louth		4		7
  Cavan		–		1		Mayo		6		22
  Clare		5		20		Meath		1		3
  Cork		13		46		Monaghan		5		11
  Donegal		27		52		Offaly		2		4
  Dublin		–		2		Roscommon		1		3
  Galway		5		21		Sligo		1		8
  Kerry		19		66		Tipperary		4		28
  Kilkenny		–		4		Waterford		3		9
  Leitrim		10		15		Westmeath		–		1
  Limerick		–		9		Wexford		6		18
  Longford		–		1		Wicklow		1		4

  Die Kosten für das Projekt werden auf € 14 Mrd. veranschlagt, und die Regierung erhofft sich 10.000 neue Arbeitsplätze.

Montag, 7. Juni 2010

• Kein Platz in den vergitterten Herbergen. Mehr als 700 zu Gefängnisstrafen verurteilte Iren und Irinnen befinden sich auf freiem Fuß, weil es nicht genügend Gefängnisbetten gibt. Vor zwei Jahren waren es gerade einmal 174. Am krassesten sieht die Lage im Mountjoy Gefängnis aus. Bei einer offiziellen Kapazität für 590 Männern und 85 Frauen sitzen dort zur Zeit 643 Männer und 106 Frauen ein, derweil 252 männliche und 73 weibliche Gefangene vorrübergehend entlassen wurden.
• Die Politiker haben es derzeit schwer in der öffentlichen Meinung. Heute geriet der Vorsitzende des Senats Donie Cassidy unter Beschuss, nachdem eine Sitzung des Senats nicht eröffnet werden konnte, da er zum Golfen mit anderen EU-Parlamentariern in einen türkischen Ferienort geflogen war. Senator Cassidy weist die Kritik energisch zurück: es habe sich um eine Dienstreise gehandelt, für die er zudem noch sein freies Wochenende geopfert habe.

Sonntag, 6. Juni 2010

• Die Beziehungen zwischen Irland uns Israel sinken auf ein Allzeit-Tief, nachdem die israelische Marine – nach irischen Angaben in internationalen Gewässern – ein mit Hilfsgütern für den Gaza-Streifen beladenes Schiff gekapert hat. Über den Gazastreifen liegt eine von Israel verhängte eine Blockade. Außenminister Micheál Martin nennt den Vorgang “völlig unakzeptabel” und will selbst die Ausweisung eines Diplomaten nicht ausschließen.
• Von der Wirtschaft kann sich Finanzminister Brian Lenihan nur wenig zur Milderung der Schuldenlast erhoffen; 20 % weniger Einnahmen durch Körperschaftssteuer werden dieses Jahr erwartet. So zahlte Europas größte Billigfluggesellschaft Ryanair im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 bei einem Umsatz von fast € 3 Mrd. gerade einmal € 425.000 Steuern – und ihren Steuerberatern von KPMG zum Honorar einen Bonus von € 249.000.

Sonnabend, 5. Juni 2010

• Zu den in staatlicher Obhut in den letzten zehn Jahren verstorbenen 37 Kindern und Jugendlichen kommen – soweit bisher bekannt – 151 junge Menschen hinzu, die von der Gesundheitsbehörde HSE oder den Sozialdiensten zeitweise betreut wurden oder ihnen gemeldet waren. Von diesen starben 84 eines nicht natürlichen Tods: 21 durch Selbstmord, 10 durch Mord, 14 durch Drogen, 15 durch Verkehrsunfälle, 24 durch andere Unfälle. Der Staatsminister für Kinder Barry Andrews, dessen Ministerium von all dem nichts gewusst hat, zeigt sich ‘geschockt’ über die hohe Zahl. (s.a. 12.02.09, 26.05.10, 29.05.10)
• Während Senator Larry Butler in Erklärungsnot über seine Reisekosten die Parliamentary Party der Fianna Fáil verlässt und sein Amt künftig als unabhängiger Senator wahrnehmen will, zeigt sich der FF-Abgeordnete Jackie Healy-Rae erbost über die Presse, die ihn nach seinen Reisekosten befragt, sich insbesondere über deklarierte Kosten für Bahnfahrten wundert, da für ihn aufgrund seines Alters Bahnfahrten kostenlos sind. Er habe sich stets ein Ticket gekauft, polterte der 69-Jährige, und die Befreiung nie genutzt. Er sei nicht verpflichtet, diese zu nutzen, und ob er sie nutze oder nicht, gehe niemanden etwas an.

  Weiterhin verärgert zeigte er sich über das Nachhaken bezüglich deklarierter Autofahrten. Vor einiger Zeit sei er in der Tat regelmäßig mit ‘einem anderen Burschen’, dessen Namen zu nennen er nicht bereit sei, per Auto von seinem Wohnsitz in Kerry zum Parlament nach Dublin gefahren, doch ob sie dann beide – so die Nachfrage – die Fahrtkosten deklariert hätten, könne er nun wirklich nicht mehr sagen.

Freitag, 4. Juni 2010

• Derweil Senator Ivor Callely weiter versucht, seine Reisekosten von mehr als € 80.000 aus den vergangenen drei Jahre zu begründen und man in der Fianna Fáil über seinen Ausschluss aus der Parliamentary Party nachdenkt, rückt ein zweiter FF-Senator in den Blickpunkt. Es sind es zwar ‘nur’ € 20.000 an Reise- und Übernachtungskosten, die Larry Butler für die Fahrten zwischen seinem angeblichen Wohnsitz im 125 km entfernten Barrow und Dublin geltend gemacht hat, doch auch er besitzt ein Haus in der Hauptstadt. Während man ihn dort immer wieder sah (nach eigenen Angaben beim Besuch seiner Tochter, der er das Haus bis zu einem Verkauf überlassen habe), kennt man ihn an seinem deklarierten Hauptwohnsitz Barrow kaum. Er habe hier ein Sommerhaus, meinte ein Mann aus dem Ort zu einem Reporter, und sei am Wochenende auch schon einmal da.
• Früh übt sich, wer ein erfolgreiche Drogenhändler werden will. Vor dem Jugendgericht in Dublin muss sich derzeit ein Nachwuchs-Dealer verantworten, den man im vergangenen Dezember im Alter von 15 Jahren mit Kokain im Wert von 1.000 Euro aufgegriffen hatte – verborgen in einem Kinder-Überraschungsei aus Schokolade.

Donnerstag, 3. Juni 2010

• Hätte ich vor zehn Jahren bei Paddy Powers eine Wette darauf abgeschlossen, dass sich ein Jahrzehnt später der Gründer der nordirischen Democratic Unionist Party Ian Paisley als pensionierter Regierungschef Nordirlands (mit einem früheren IRA-Kommandanten als Vertreter) auf dem Friedhof von Glasnevin Arm in Arm mit dem langjährigen Häuptling der Republik Bertie Ahern präsentiert, müsste ich mich um meine Altersversorgung nicht sorgen.

  Zuvor hatte der einst so streitbare Alte mit seiner Frau Eileen von der Besuchergalerie des Dáil aus einer Sitzung des irischen Parlaments beigewohnt. “Nachdem er jetzt gesehen hat, wie es hier so zugeht”, meinte der Fraktionsvorsitzende der Sinn Féin Caoimhghín Ó Caoláin, “habe ich keinen Zweifel daran, dass er nun denkt ‘warum nur habe ich mir diesen Spaß in der Vergangenheit entgehen lassen’”. Am lautesten lachte der so Angesprochene selbst.

Mittwoch, 2. Juni 2010

• Reisekosten von Parlamentariern sind ein beliebtes Thema in der Presse. Im Mittelpunkt des Interesses steht derzeit der Fianna-Fáil-Senator Ivor Callely, der, seit er nach dem Verlust seines Abgeordnetenmandats vom damaligen Taoiseach Bertie Ahern zum Trost in den Senat geschickt wurde, Reisekosten in Höhe von € 81.000 abgerechnet hat. Zwar besitzt der gute Mann bis heute in Dublin ein Haus, so dass bei Sitzungen des Senats kaum Reise- und keine Übernachtungskosten anfallen dürften, doch habe er, so seine Begründung, im Dezember 2007 seinen Hauptwohnsitz in sein Ferienhaus im 370 km entfernten Bantry in der Grafschaft Cork verlegt, von woher er zu allen Sitzungen angereist sei. Das überzeugt selbst Taoiseach Brian Cowen nicht so recht, der nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit seiner Partei bei der Begründung seines Sparpakets in Frage gestellt sieht.
• Da Ryanair zu viel Geld hat und damit in absehbarer Zeit nichts anzufangen weiß, will die Fluggesellschaft in den kommenden drei Jahren rund eine Milliarde Euro an die Aktionäre ausschütten, wovon € 40 Mio. an ihren Chef Michael O’Leary gehen.

  “Wir haben einfach keine andere Verwendung für das Geld”, begründet Mr. O’Leary die Ausschüttung, von der über die Einkommensteuer nicht unerheblich der irische Finanzminister profitiert. Die Gehälter der Angestellten der Fluggesellschaft bleiben derweil, hört man aus der Firmenzentrale, für mindestens ein weiteres Jahr eingefroren.

Dienstag, 1. Juni 2010

• There’s nothing so lonesome, so dull or so drear / Than to stand in the bar of a pub with no beer, heißt es in einem Lied der Dubliner. Ein solcher Pub ohne Bier ist mir in Irland noch nicht begegnet; was es nun jedoch gibt ist eine Bank, die an ihren Schaltern weder Bargeld annimmt nun auszahlt. Man werde man kein Bargeld mehr akzeptieren, gab heute die National Irish Bank mit ihren 52 Zweigstellen bekannt, und verwies auf Geldautomaten die 1.200 Postbüros im Lande, mit denen sie ein Abkommen geschlossen hat. Das Personal in den Zweigstellen soll sich auf Beratungsleistungen beschränken. Überfälle hat die Bank wohl kaum noch zu befürchten.
• Eine Überflutung Europas mit erstklassig gefälschten 50-Euro-Banknoten im ‘Wert’ von 200 Millionen Euro hat die irische Polizei nach eigenen Angaben nach Monaten der Observation durch eine Razzia in der Grafschaft Laois vereitelt. Die Banknoten seien so gut gemacht, dass die Fälschung mit den üblichen Mitteln nicht nachweisbar sein. Sie hätten das von echten Banknoten bekannte Hologramm und würden auch den UV-Test bestehen. In die Angelegenheit verwickelt sind nach Polizeiangaben Mitglieder der angeblich nicht mehr aktiven Provisional IRA sowie drei eingeschriebene Sinn-Féin-Mitglieder.