Nachrichten aus Irland

April 2013

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Dienstag, 30. April 2013

In ihrem heute vorgestellten Geschäftsbericht für das vergangene Jahr weist die irische Zentralbank einen Gewinn in Höhe von € 1,4 Mrd. aus, von denen € 1,1 Mrd. in den Staatshaushalt fließen. Der Hauptfokus, so Zentralbankpräsident Patrick Honohan, habe im vergangenen Jahr auf die Wiederherstellung der finanziellen Stabilität des Landes gelegen. Die Abwicklung der Anglo Irish Bank sowie die Anstrengungen zur Lösung der Hypothekenkrise hätten den Knackpunkt erreicht.
Nach einer Studie der Brunel University London, des Dublin Institute of Technology (DIT) und des Tobacco Free Research Institute ist seit der Einführung des Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden und an Arbeitsplätzen im Jahr 2004 die Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkt um ein Drittel, die durch andere Herzerkrankungen im 26 % und die durch Lungenkrankheiten um 38 % gesunken. Nach einer Schätzung der Autoren der Studie hat das Rauchverbot damit bislang 3.762 Leben gerettet.

Montag, 29. April 2013

Es rumort in der Koalition bezüglich der geplanten Abtreibungsgesetzgebung. Während der Vorsitzende der Labour Party Eamon Gilmore darauf besteht, unter Bezugnahme auf das Urteil des obersten Gerichtshofes im sogenannten X-Case bei Selbstmordgefahr der Schwangeren einen Abbruch der Schwangerschaft zuzulassen und Regierungschef Enda Kenny von der Fine Gael dem eher zögernd zustimmt, haben nach Zeitungsmeldungen bis zu zwanzig Abgeordnete und Senatoren der Fine Gael angedeutet, in dem Fall gegen die eigene Regierung stimmen zu wollen. Dabei erhalten sie Rückendeckung von ihrem früheren Vorsitzenden und Regierungschef John Bruton, der im Irish Independent darauf verweist, dass es nirgendwo sonst im irischen Recht einen Fall gibt, wo Selbstmordgefahr etwas legalisiert, was ansonsten illegal ist.
Siehe a.: 28.11.98 , 07.08.99, 14.08.99, 10.09.99, 26.07.00, 23.08.01, 08.11.01, 29.11.01, 03.02.02, 07.03.02, 01.05.07, 10.05.07, 21.06.08, 16.12.10, 28.08.12, 12.10.12, 13.11.12, 14.11.12, 18.11.12, 19.11.12, 21.11.12, 20.11.12, 26.11.12, 29.11.12, 01.12.12, 05.12.12, 19.12.12, 23.12.12, 26.12.12, 19.01.13, 23.04.13

Sonntag, 28. April 2013

Ein Weltrekord zum Eintrag in das Guinnessbuch der der Rekorde kommt aus Waterford, wo heute die kleine Katie geboren wurde – 87 Tage nach ihrer Zwillingsschwester Amy, die am 21. September 2012 als Frühgeburt zur Welt kam. Beide Mädchen sind wohlauf.

Sonnabend, 27. April 2013

Die rund 13.000 Mitglieder umfassende Civil Public and Services Union (Gewerkschaft vor allem der unteren Ränge der Angestellten im öffentlichen Dienst) fordert die im Dachverband der irischen Gewerkschaften vertretenen Mitglieder auf, alle traditionellen Bindungen zur Labour Party zu kappen. Des weiteren verlangen die Delegierten von ihrem Dachverband, auf den kommenden Veranstaltungen anlässlich des hundertsten Jahrestags der Dubliner Aussperrungen von 1913 die Partei wegen ihrer Politik gegenüber den Arbeitnehmern zu verurteilen und sich von ihr zu lösen.

Freitag, 26. April 2013

Nach einem gestern vom Europäischen Gerichtshof in Luxemburg erlassenen Urteil hatte der irische Staat nach europäischem Recht die Verpflichtung, für die Sicherheit der Betriebsrenten der 2009 in Konkurs gegangenen Manufaktur Waterford Crystal zu sorgen. Den damals 1.500 Mitarbeitern war bei der Insolvenz nur zwischen 18 und 28 % ihrer Ansprüche aus dem betrieblichen Rentenfond erhalten geblieben. Das vom Staat vorgetragene Argument, die schwierige ökonomische Lage Irlands müsse bei der Haftung für die Betriebsrenten berücksichtigt werden, wurde vom Gerichtshof zurückgewiesen,
Der Fall war nach einer Klage vor dem irischen High Court an den Europäischen Gerichtshof weitergeleitet worden. Nach dieser Grundsatzentscheidung geht er nun an den High Court zurück, der feststellen muss, bis zu welchen Betrag der irische Staat die ursprünglichen Rentenansprüche der Kläger aufstocken muss. In einem ähnlich gelagerten Fall in Großbritannien waren dies 90 %.

Donnerstag, 25. April 2013

Die Regierung will einen neuen Anlauf unternehmen, um mit den Gewerkschaften zu einer einvernehmlichen Lösung über Einsparungen im öffentlichen Dienst von € 300 Mio. in diesem Jahr zu gelangen. Dazu soll der Vorsitzende der LRC in den kommenden Tagen Kontakt mit allen Seiten aufnehmen und nach einer Basis für eine Neuverhandlung des in den Urabstimmungen der letzten Wochen abgelehnten Abkommens suchen.
Siehe auch: 25.02.13, 17.04.13, 20.04.13
Das Landwirtschaftsministerium hat eine telefonische Notfallnummer für Bauern eingerichtet, die ihr Vieh nicht mehr ernähren können, und ein Million Euro bereitgestellt, um den Transport von Heuballen nach Irland zu finanzieren. Zugleich erklären sich die Genossenschaftsbanken bereit, ihnen zinslose Kredite zum Kauf von Düngemitteln zu gewähren, um nach dem langen Winter das Graswachstum auf ihrem Land zu fördern. An die übrigen Banken appelliert Landwirtschaftsminister Simon Coveney, den Bauern ihre Kreditraten bis zum Herbst zu stunden.

Mittwoch, 24. April 2013

Im Rahmen der Aufarbeitung des Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche Irlands ist ein weiterer Bischof ins Visier geraten. Der 2010 pensionierte ehemalige Bischof von Clogher Joseph Duffy, von 1979 bis 2010 für die meiste Zeit auch Sprecher der irischen Bischofskonferenz, ist nach einem Bericht des National Board for Safeguarding Children (NBSCCC) durchgängig nicht hinreichend gegen Priester seiner Diözese vorgegangen, die sich glaubhaften Anschuldigungen zufolge an Kindern vergangen hatten. In seiner Antwort erklärte der Bischof, er akzeptiere die Kritik und bedauere, dass sein Managements den heutigen Standards und Erwartungen in einigen Fällen nicht entsprochen hätte.

Dienstag, 23. April 2013

Eigentlich wollte die Regierung heute über die Vorlage eines Gesetzes zum Abbruch von Schwangerschaften entscheiden, doch konnte man sich in der Koalition nicht auf einen Entwurf einigen. Insbesondere gab es unterschiedliche Meinungen darüber, wie die Selbstmordgefahr bei einer schwangeren (z.B. vergewaltigten) Frau festzustellen und zu bewerten ist, um als Gefährdung des Lebens der werdenden Mutter eine Abtreibung zu erlauben. Nach einem Vorschlag sollten dazu bis zu sechs Ärzte eingebunden werden. Nun hat man sich eine neue Deadline bis zu den Sommerferien des Parlaments gesetzt.
Ein Referendum zum Thema Abtreibung schließt Regierungschef Enda Kenny aus, da es nicht um eine verfassungsrechtliche Änderung, sondern um Ausführungsbestimmungen zur Vermeidung von Missverständnissen gehe.

Siehe a.: 28.11.98 , 07.08.99, 14.08.99, 10.09.99, 26.07.00, 23.08.01, 08.11.01, 29.11.01, 03.02.02, 07.03.02, 01.05.07, 10.05.07, 21.06.08, 16.12.10, 28.08.12, 12.10.12, 13.11.12, 14.11.12, 18.11.12, 19.11.12, 21.11.12, 20.11.12, 26.11.12, 29.11.12, 01.12.12, 05.12.12, 19.12.12, 23.12.12, 26.12.12, 19.01.13
Anders als in den meisten europäischen Ländern geben die meisten irischen Geldautomaten ausschließlich 20- und 50-Euro-Noten aus, begründet damit, dass sich kleinere Noten zu schnell abnutzen und ausgetauscht werden müssten. Dies will man in Zeiten des knappen Geldes ändern, und die Automaten sollen vom Sommer an probeweise auch mit 10-Euro-Scheinen bestückt werden.

Montag, 22. April 2013

Nach einer aktuellen Umfrage gibt es mittlerweile 1,6 Mio. Smartphone-Besitzer* in Irland, eine Zunahme von elf Prozentpunkten allein in den letzten sechs Monaten. Im gleichen Zeitraum verdoppelte sich die Zahl der Besitzer von Tablet-Computern und wird nach einer Hochrechnung zum Jahresende bei 1,2 Mio. liegen. Eine Million Iren checken gleich nach dem Aufstehen noch vor dem ersten Kaffee oder Tee ihre beruflichen und privaten E-Mails, eine Viertel Million ihre beruflichen E-Mails regelmäßig auch im Urlaub. Die Hälfte der Befragten will oder muss nach eigenen Angaben immer online zu sein, auch an den Abenden und Wochenenden. Von den 16 bis 23-jährigen gaben drei Viertel an, lieber Textnachrichten zu verschicken als zu telefonieren.
* Irland hat knapp 4,5 Mio. Einwohner, davon 3,5 Mio. über 14 Jahre.

Sonntag, 21. April 2013

Nach einer aktuellen Umfrage von Fáilte Ireland sind 41 % der Touristen der Ansicht, für ihr Geld einen guten Gegenwert zu bekommen. Für 17 % war der Gegenwert eher schlecht, derweil sich knapp 20 % regelrecht abgezockt fühlten.
Wegen eines Streiks bei der deutschen Lufthansa fallen morgen alle Flüge der Gesellschaft von Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg nach Irland und zurück aus.

Sonnabend, 20. April 2013

Nach einer Meldung von Enterprise Ireland erreichten die irischen Exporte im vergangen Jahr mit Waren und Dienstleistungen im Wert von € 16 Mrd. ein neues Rekordniveau noch über dem in den Zeiten des keltischen Tigers (irischen Wirtschaftswunders). Am erfolgreichsten waren Firmen aus den Bereichen Maschinenbau, Softwareentwicklung, Finanzdienstleistungen und Medizintechnik, die Hauptexportregionen die USA, Asien und Lateinamerika.
Nach der Ankündigung des Ministers für öffentliche Ausgaben Brendan Howlin (Labour Party), nach der Ablehnung des sogenannten Croke Park II Abkommens durch die Mitglieder der Gewerkschaften auch ohne deren Zustimmung Einsparungen im öffentlichen Dienst vorzunehmen, drohen die drei Lehrergewerkschaften INTO, ASTI und TUI im Falle von Gehaltskürzungen und Änderungen der Arbeitsbedingungen mit Streiks und setzen für Mai Urabstimmungen darüber an. Zugleich versichern sie den Eltern, dass die diesjährigen Abschlussprüfungen davon nicht betroffen sein werden.

Freitag, 19. April 2013

Der Präsident der Polizeigewerkschaft GRA John Parker wirft Justizminister Alan Shatter nach seiner Ankündigung, die geplante Neueinstellungen von Polizisten auf unbestimmte Zeit zu verschieben, vor, den Kontakt zur Realität verloren zu haben und nicht zu wissen, was er damit im Kampf gegen das Verbrechen anrichtet. Seine Aussage, aufgrund der Ablehnung der Sparvorschläge durch die Gewerkschaftsmitglieder stehe dafür kein Geld mehr zu Verfügung, sei Unsinn. Allein mit der bereits erfolgten Besoldungskürzung um netto 21 % könnten die Gehälter von 2.300 neuen Polizisten finanziert werden.
Und so kommen wir nun zu einem Verbrechen. In der Nacht zum Donnerstag wurden aus einem Lager des Nationalmuseums vier Nashornköpfe mit acht Hörnern gestohlen. Eine bewaffnete Gang hatte kurz vor 23 Uhr die Wachleute überwältigt, gefesselt, war in das Lager eingedrungen, hatte die Schädel an sich gebracht und war in einem großen weißen Van geflüchtet. Man geht davon aus, dass die Hörner zu dem in der fernöstlichen Medizin begehrten Nashorn-Pulver verarbeitet werden sollen, das bei dem Gewicht Hörner einen Straßenpreis von rund 500.000 Euro haben dürfte.
Die naturgeschichtliche Abteilung des Nationalmuseums hatte die Schädel mit den Hörner vor mehr als einem Jahr aus ihrer Dubliner Ausstellung entfernt und eingelagert, nachdem es in anderen europäischen Sammlungen zu Diebstählen gekommen war.

Donnerstag, 18. April 2013

Der Generalsekretär des Verbandes der Polizeikommissare warnt, die Stärke der irischen Polizeikräfte sei auf ein kritisches Niveau gefallen und fordert dringend Neueinstellungen. “Tut mir leid”, sagt Justizminister Alan Shatter, doch da die Mitglieder der Gewerkschaften die Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst abgelehnt hätten, könne er entgegen seiner ursprünglichen Planung in diesem Frühjahr kein Einstellungsverfahren in die Wege leiten und müsse zunächst die weitere Entwicklung abwarten. Er hoffe jedoch, dass es in diesem Jahr noch zu einem solchen kommen werde.
Der Plan der Dubliner Stadtverwaltung, Charity Shops (Gebrauchtwarenläden, deren Umsätze für wohltätige Zwecke bestimmt sind) von der Grafton Street zu verbannen, stößt nach einer Meldung von breakingnews.ie auf verbreitete Kritik. Doch nicht nur auf diese haben es die Stadtvertreter abgesehen. Damit Dublins bekannteste Einkaufsstraße ihren Charakter nicht verliert, sollen sich Handyläden, Fastfood-Restaurants, Friseure und eine Reihe weitere Gewerbe künftig nur noch mit einer Sondergenehmigung in der Einkaufsmeile niederlassen dürfen. Existierende Läden sollen nach Angaben eines Stadtrates, der versucht die Wogen zu glätten, von der Verordnung nicht betroffen sein.
Siehe auch: 27.01.31, 27.01.06, 21.11.06, 27.05.08

Mittwoch, 17. April 2013

Im Streit über eine Gefährdung der Unabhängigkeit der irischen Gerichtsbarkeit durch den Justizminister, über die sich in der vergangenen Woche ein Richter in den Medien ausgelassen hatte, mischt sich der Präsident des Hight Courts Nicholas Kearns ein. Begründete Sorgen bezüglich der richterlichen Unabhängigkeit hätten seine Unterstützung, doch habe der Richter übertrieben und sei mit seinen Äußerungen zu weit gegangen. Zugleich kritisierte Kearns eine Bemerkung des Geschäftsführers des Gerichtshofes Edmund Honohan, der in der Folge von einem verbreiteten Anspruchsdenken auf Seiten der Richter gesprochen hatte, zu jeder neuen Gesetzesinitiative befragt zu werden. Der Master of Court, wie er offiziell heißt, sei kein Richter und nicht autorisiert, im Namen dieser zu sprechen.
Dem Fianna-Fáil-Vorsitzenden und Oppositionsführer im Parlament kommt der Streit gelegen. Der Justizminister, so Micheál Martin, habe das Verhältnis zwischen Regierung und Richterschaft vergiftet und Regierungschef Enda Kenny müsse einschreiten, um ihn zu stoppen. Zugleich griff er Verkehrsminister Leo Varadkar an und beschuldigte ihn, Öl ins Feuer zu gießen, indem er den Richtern vorwarf, sich nur deshalb in die Politik einzumischen, weil sie von geplanten Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst verschont werden wollten. (s.a. 16.04.13)
Nachdem gestern nach einer langen Reihe von Urabstimmungen auch die Mitglieder der größten Gewerkschaft des Landes SIPTU entgegen der Empfehlung ihrer Führung gegen die Annahme des sogenannten Croke Park II Abkommens gestimmt haben, ist das unter der Federführung des Gewerkschaftsdachverbandes mit der Regierung ausgehandelte Abkommen über Einsparungen im öffentlichen Dienst gescheitert. Von zwanzig Gewerkschaften stimmten bislang nur die Mitglieder der PSEU und IMPACT für das Abkommen, die der AHCPS, ASTI, CPSU, IFUT, IMO, INMO, INTO, MLSA, TEEU, TUI, Unite und VOA dagegen. Ziel des Abkommens war es gewesen, die Lohnkosten im öffentlichen Dienst um eine weitere Milliarde Euro zu senken.
Die Drohung des Ministers für öffentliche Ausgaben Brendan Howlin (Labour Party), im Falle einer Ablehnung den im ersten Croke Park Abkommen von 2010 zugesicherten Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen auslaufen zu lassen und einseitig eine siebenprozentige Gehaltskürzung durchzusetzen, lief offenbar ins Leere. Sollte die Regierung versuchen ihre Drohung wahr zu machen, hört man heute aus verschiedenen Gewerkschaften, seien Streiks nicht auszuschließen.

Dienstag, 16. April 2013

Die aus 100 Mitgliedern bestehende Constitutional Convention (Verfassungsrat) empfiehlt mit deutlicher Mehrheit (79 gegen 18 Stimmen) ein Referendum zur Einführung eine Verfassungsänderung, die eine gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. Es wird erwartet, dass der Dáil im Herbst über die Empfehlungen des Rates entscheiden wird. Nach Ansicht des Labour-Vorsitzenden und stellvertretenden Regierungschef Eamon Gilmore wird sich das Parlament einer Volksabstimmung zur gleichgeschlechtlichen Ehe nicht widersetzen.
Mit gegenseitigen medialen Angriffen ist ein Streit zwischen der Regierung und den Juristen entbrannt. Nachdem in der vergangenen Woche ein Richter in einem Interview die Pläne von Justizminister Alan Shatter zu Gehaltskürzungen und einer Umstrukturierung der Gerichtshöfe als Angriff auf die richterliche Unabhängigkeit bezeichnet und der Minister dies seinerseits in einem anderen Interview zurückgewiesen hatte, sieht der Richterbund die Kommunikation mit der Regierung durch den Minister gekappt. Oppositionsführer Micheál Martin von der Fianna Fáil fordert Regierungschef Enda Kenny zum Intervenieren auf, derweil dessen Stellvertreter von der Labour Party zu vermitteln versucht und beide Seiten auffordert, ihre Meinungsverschiedenheiten nicht öffentlich über die Medien, sondern in direkten Gesprächen zu klären.

Montag, 15. April 2013

Auf einer heute von Staatspräsident Michael D. Higgins in Dublin eröffneten zweitägigen Konferenz gegen den Hunger in der Welt verpflichtet sich Irland, in den kommenden drei Jahren jährlich mindestens sieben Millionen Euro für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zu Verfügung zu stellen. Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen der irischen EU-Ratspräsidentschaft in Zusammenarbeit mit der Mary Robinson Foundation für Klimagerechtigkeit. Zu den prominenten Teilnehmern und Rednern gehören neben der früheren irischen Staatspräsidentin und Hochkommissarin für Menschenrechte Mary Robinson der Vorsitzende des Welternährungsprogramms Ertharin Cousin und der frühere US-Vizepräsident Al Gore.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, englisch World Food Programme (WFP), ist die weltweit größte humanitäre Organisation und wichtigste Institution der Vereinten Nationen im Kampf gegen den globalen Hunger.
Ein Griff in meine Verschenkkiste fördert Joan O’Neills Roman Inselwege zu Tage, die Originalausgabe erschien 1997 unter dem Titel Leaving Home.
Zum Inhalt dieses Romans über die Geschichte dreier Frauen im Irland der 1960-er Jahre hier ein paar Zeilen vom Rückendeckel des Taschenbuchs: “Claire, Pauline und Eve lernen sich auf der Klosterschule kennen. Claire hat das Talent zur Pianistin und leidet darunter, dass ihr Vater die Familie verlassen hat, die Mutter sie zum Erfolg drängt und ihr Bruder sich der IRA verschrieben hat. Pauline dagegen ist eine Rebellin. Sie war Barmädchen, ist schwanger und liebt Seamus, dessen politisches Engagement eine Katastrophe auslöst. Eve hingegen scheint alles zu haben. Sie ist reich, schön, verdreht Männern den Kopf und folgt Claire nach London …”

Das 446-seitige Buch mit leichten Gebrauchsspuren am Umschlag geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an eine Leserin aus 84489 Burghausen.

Sonntag, 14. April 2013

Während die EU-Finanzminister noch in Dublin Castle tagten, versammelten sich gestern Nachmittag vor dem Rathaus der irischen Hauptstadt nach Polizeiangaben mehr als 5.000 Menschen und zeigten der Sparpolitik der Regierung die rote Karte, indem sie rote Papierblätter in den Himmel hielten. Organisiert wurde die Veranstaltung im Verein mit Gewerkschaften von einer Kampagne gegen Grundbesitzsteuer und Wassergebühren. Ihre Sprecher forderten dazu auf, diese nicht zu entrichten und kündigten eine nationale Widerstandsbewegung an. Der Vorsitzende der People Before Profit Alliance Richard Boyd Barrett beschuldigte die Regierung und die Troika, das Volk vergessen zu haben und “auf einem anderen Planeten zu leben”, und erklärte den Marsch zum “Beginn der Revolte der Bürger gegen dieses grausame und ungerechte Sparprogramm, das uns umbringt”.
Siehe auch: 11.03.13, 25.03.13

Sonnabend, 13. April 2013

Gerry Adams schließt eine Bereitschaft der Sinn Féin, im nächsten Dáil eine Koalition mit der Fianna Fáil einzugehen, nicht mehr aus. Er persönlich sei eher dagegen, erklärte der Sinn-Féin-Präsident in einer Rede auf einem landesweiten Parteitag in Castlebar, doch werde die Partei selbstverständlich alle Optionen prüfen, die der Verwirklichung ihrer Ziele förderlich sind. Die zum ersten Juli eingeführte Grundbesitzsteuer werde eine Regierung unter Beteiligung der Sinn Féin wieder abschaffen.
Finanzminister Michael Noonan strahlt, haben doch die EU-Finanzminister gestern Abend auf ihrem Treffen in Dublin dem Vorschlag der Troika zugestimmt, Irland und Portugal sieben Jahre mehr Zeit zu geben, die erhaltenen Finanzhilfen zurückzuzahlen. Die Zustimmung dazu werde von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel abhängen, hatten zuvor die Medien in Irland spekuliert. (s.a. 11.04.13)

Freitag, 12. April 2013

Wem die irischen 10-Euro-Scheine nicht gefallen, der kann seit gestern bei der irischen Zentralbank 10-Euro-Münzen ordern. Ein Bestellformular findet sich zum Herunterladen auf der Website der Bank. Der Preis? € 46 für ein 10-Euro-Stück.
Die Münze, die in einer Auflage von 10.000 Stück geprägt wurde, ziert ein Portrait von James Joyce, darüber ein kurzes Zitat aus dem dritten Kapitel seines Romans Ulysses. Joyces Grammatik ist nicht jedermanns Sache, und wie sich nun herausstellte, wohl auch nicht die der Künstlerin, die den Prägestempel entwarf, denn es findet sich in dem Zitat eine ‘Korrektur’ mit einem eingefügten ‘that’, das im Originaltext nicht steht. Die Bank entschuldigt sich und weist darauf seit heute auf ihrer Website hin, will die Münze jedoch weiter unters Volk bringen. Bisherige Käufer, denen die Änderung nicht gefällt, dürfen sie unter Erstattung des Kaufpreises zurückgeben.

Wie Wörter in Joyces Texte hineinkommen, das war schon immer so eine Sache. So berichtete sein Jünger Samuel Beckett, der im Gegensatz zu seinem Lehrmeister später den Nobelpreis erhielt, von einem Erlebnis in Paris, wo ihm der fast blinde Joyce eine Passage seines letzten Romans Finnegan’s Wake diktierte. Während des Diktats klopfte jemand an die Tür. Joyce sagte “Come in!” und Beckett schrieb mit. Doch Joyce korrigierte das nicht, so finden sich die beiden Extrawörter bis heute in dem Buch.

Donnerstag, 11. April 2013

Nach den Empfehlungen der Troika soll Irland statt durchschnittlich zwölf nun neunzehn Jahre Zeit bekommen, um die erhaltenen Finanzhilfen zurückzuzahlen. Diese betrugen bislang € 67,5 Mrd., von denen der größte Teil in die Rettung der Banken geflossen war. Nach der bisherigen Regelung hätten davon zwischen 2016 und 2020 zwanzig Milliarden zurückgezahlt werden müssen.
Bei einem für das kommende Wochenende in Dublin angesetzten Treffen der EU-Minister soll über die Vorschläge entschieden werden, wobei ihre Umsetzung nach Ansicht der meisten Kommentatoren letztlich von der Zustimmung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel abhängen wird. Von Seiten der oppositionellen Fianna Fáil kommt bereits die Forderung, im Falle einer Zustimmung in den nächsten Staatshaushalten die Belastung der Bürger herunterzufahren.

Mittwoch, 10. April 2013

Die Statistiker von Eurostat haben nachgerechnet und für 2012 die Lohnkosten in den EU-Mitgliedsstaaten ermittelt. Mit € 29,1 pro Stunde rangiert Irland hinter Deutschland (€ 30,4) auf Platz 10 von 27 Plätzen, wobei sich die Kosten im vergangenen Jahr um 0,8 % erhöht hatten. Im Vereinigten Königreich lagen die Lohnkosten mit € 21,6 pro Stunde deutlich unter denen auf der grünen Nachbarinsel. Die höchsten Lohnkosten pro Arbeitsstunde fielen nach dieser Statistik im Schweden (€ 39), Dänemark (€ 38,1) und Belgien (€ 37,2) an, die niedrigsten in Litauen (€ 5,80), Rumänien (€ 4,40) und Bulgarien (€ 3,70).
Ein Ausländerin geht durch Trá Lí. Das kommt öfter vor. Dann betritt sie eine Kirche, das ist nicht selten. Sie trifft den Gemeindepriester und gibt ihm einen Scheck mit einer Spende. Auch das kommt schon einmal vor, und so hielt sich seine Überraschung in Grenzen – bis er den Betrag realisierte: € 100.000 für die St. John’s Kirche. Der Scheck war gedeckt und ist mittlerweile eingelöst. Über die Frau weiß man nur, dass sie aus Hongkong kam.

Dienstag, 9. April 2013

Der Vorverkauf für das dreitägige Longitude Festival vom 19. bis 21. Juli im Dubliner Marlay Park hat begonnen. Zu den Hauptakteuren der Veranstaltung gehört neben den Gruppen Phoenix und Vampire Weekend die 1970 gegründete, durch Pionierarbeit auf dem Gebiet des Elektropop bekannt gewordene Düsseldorfer Band Kraftwerk. Kraftwerk beeinflusste zahlreiche Musikstile wie Synth-Pop, Electro-Funk oder Detroit Techno; die “Beatles der elektronischen Tanzmusik” nannte sie 1996 die New York Times.
Drei Bühnen wird es im Marlay Park geben, zwei davon im Freien, und für jeden Tag stehen 9.500 Karten zu Verfügung. Die Preise für ‘Early Bird Tickets’ liegen € 44,50 für einen und € 129,50 für das Wochenende und steigen dann auf € 54,50 bzw. € 149,50.

Montag, 8. April 2013

Ob es, wie viele vermuten, mit den schlechten Umfragewerten zusammenhängt, sei dahingestellt, doch die umstrittene, zum 1. Januar 2014 geplante Einführung von Wassergebühren wird nach einer Ankündigung des Labour-Vorsitzenden und stellv. Regierungschefs Eamon Gilmore sowie Staatsminister Brian Hayes von der Fine Gael verschoben. Als offizieller Grund wird genannt, dass es nicht möglich ist, bis zum Jahresende landesweit Wasseruhren in den Wohnungen zu installieren. Einen neuen Termin vermochten die beiden nicht zu nennen. Da es sich hier um eine Zusage an EU, Europäische Zentralbank und Internationalen Währungsfonds zur Entlastung des Staatshaushalts handelt, muss die Verschiebung von dieser Troika genehmigt werden.
Des Weiteren schloss Gilmore eine Umbesetzung von Ministern seiner Partei während der irischen EU-Ratspräsidentschaft aus und wies Spekulationen, er denke darüber nach vom Außenministerium auf eines mit mehr Einfluss in der Innenpolitik zu wechseln, zurück.

Sonntag, 7. April 2013

Mit stehendem Applaus begrüßten gestern sechzig Mitglieder der Labour Party auf einem Treffen in Dublin die am Tag zuvor aus der Parliamentary Party ausgetretene Nessa Childers und forderten einen Sonderparteitag zur Überarbeitung des Regierungsprogramms und Umsetzung der Ziele, die sich die Partei vor der letzten Wahl im Februar 2011 auf die Fahnen geschrieben hatte.
Für die Parteiführung wies der Staatsminister im Forschungsministerium Seán Sherlock Spekulationen über eine Krise oder Spaltung der Partei zurück. Er gebe zu, dass die Regierung nach zwei Jahren eines fünfjährigen Mandats manche ihrer Ankündigungen noch nicht habe verwirklichen können, und sehe das Problem, dass sich dies in den Umfragen vor allem zu Lasten der Labour Party niederschlage. Zwar gehe die Partei durch eine schwierige Phase und einige ihrer Mitglieder hätten die Parliamentary Party verlassen, doch gebe es auf wöchentlichen Treffen eine breite Übereinstimmung bezüglich der Ziele und des weiteren Vorgehens.

Die Vermutung, die Parteiführung habe Angst vor einem Sonderparteitag und wolle einen solchen unterdrücken, stritt er ab und verwies auf eine Entscheidung vom vergangenen Oktober, wegen der EU-Ratspräsidentschaft des Landes vor dem Herbst 2013 keine Parteikonferenzen abzuhalten.

Sonnabend, 6. April 2013

Nessa Childers, für die Labour Party im Europäischen Parlament sitzende Enkelin des 1922 hingerichteten gleichnamigen Revolutionärs und Tochter des vierten Präsidenten der Republik, erklärt der Parteiführung das Misstrauen und ihren Austritt aus der Parliamentary Party, will aber einfaches Parteimitglied bleiben und sich parteiintern anderen Kritikern anschließen, um mit ihnen für eine andere Politik zu kämpfen. Die Aussage verschiedener Minister, in der gegenwärtigen Lage gebe es keine Alternative zur Politik der Regierung, könne sie nicht mehr ab, meint die Abgeordnete. Menschen, die loyal die fundamentalen Werte der Labour Party vertreten, würden von der Führung attackiert, um andere Privilegiertere zu schützen. (s.a. 29.02.12)
Das irische Baugewerbe steht in einem schlechten Ruf; der nach Fertigstellung und Bezug zwangsweise evakuierte Priory Hall Komplex und der Schwefelkies-Skandal sind dafür zwei prominente Beispiele. Ein neues Baurecht mit strikten Kontrollen durch zertifizierte Prüfer nach jedem wichtigen Bauabschnitt soll dem nach einer Ankündigung von Umweltminister Phil Hogan nun ein Ende und die Arbeit auf dem Bausektor zu einer Wertarbeit machen, in die die Bürger wieder vertrauen können.

Freitag, 5. April 2013

Zu Monatsbeginn etwas Mörderisches aus der Verschenkkiste: der 2001 erschienene Roman Die Frau auf dem Wasser der in Dublin geborenen Gemma O’Connor.
Ein paar Zeilen aus dem Klappentext: “Die Flut steht ungewöhnlich hoch, und früher als sonst macht sich John Spain auf, um den Fang in seinen Hummerkörben zu kontrollieren. Über der Bug seines Fischerboots bricht purpurnes Licht durch die Morgendämmerung, als vor ihm die Gestalt einer Frau auf dem Wasser auftaucht. Erst als er näher kommt, erkennt er Evangeline Walter, eine der vielen Zugereisten in dem malerischen Ort an der irischen Südwestküste. Ihr Kleid färbt das flache Uferwasser rot, und als John Spain ihre Hand berührt, stellt er fest, dass sie längst tot sein muss. Niemand weiß, wer die Amerikanerin wirklich war, und wer könnte ein Interesse daran haben, sie umzubringen?

Das Buch mit Schutzumschlag geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an einen Leser aus 78126 Königsfeld.

Donnerstag, 4. April 2013

Mehr als ein Viertel der Schüler der oberen Jahrgangstufen versucht nach einer Studie des Instituts für Psychologie am UCD Probleme in Alkohol zu ertränken, wobei der Konsum bei zehn Prozent ein kritisches Maß erreicht. Befragt wurden 6.000 Teenager aus 72 zufällig ausgewählten Schulen. Dabei scheint die Schule den Alkoholismus zu fördern. Zu Beginn der Sekundarstufe hatten 83 % von ihnen noch nie Alkohol zu sich genommen, am Ende des vorletzten Schuljahres galt das nur noch für 8,5 %. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaftler bleibt unklar, ob psychische Probleme das Trinken verursachten oder das Trinken psychische Probleme.
Schlankere Abgeordnete für einen schlankeren Staat? Das hält auch Gesundheitsminister James Reilly für eine gute Idee und unterstützt den Vorschlag der Food Safety Authority of Ireland (FSAI), die Menüs in der Kantine des Abgeordnetenhauses mit Kalorienangaben zu versehen.

Mittwoch, 3. April 2013

PDs – Geschichte, Greens – Geschichte, Labour – die nächsten? las man auf den Plakaten, mit denen die Delegierten der Lehrergewerkschaft ASTI auf ihrer Konferenz in Galway Erziehungsminister Ruairí Quinn mit eisigem Schweigen empfingen. Zuvor hatten sie in Urabstimmungen dafür gestimmt, das mit der Gewerkschaft SIPTU ausgehandelte, Gehaltseinbußen und längeren Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst beinhaltende sogenannte Croke Park II Abkommen nicht zu akzeptieren und Streiks für den Fall angedroht, dass die Regierung es durchzusetzen versucht.

Dienstag, 2. April 2013

In einem vorläufigen Untersuchungsbericht kommt die Gesundheitsbehörde HSE zu dem Schluss, dass “Probleme bei der Interpretation der irischen Abtreibungsgesetze” zum Tod der aus Indien stammenden, schwangeren Ärztin Savita Halappanavar beigetragen haben, dieses aber nur einer von mehreren Faktoren gewesen sei. Das ärztliche Personal habe eine Abtreibung des nicht lebensfähigen Fötus in Erwägung gezogen, sich dann aber entschlossen, zunächst das Ergebnis weiterer Blutuntersuchungen abzuwarten. Bis es dann zu spät war und die Patientin an einer Blutvergiftung starb. Eingestanden wird, dass im Zentrum der ärztlichen Bemühungen das ungeborene Kind und nicht die Schwangere gestanden hatte. (s.a. 14.11.12)
Eine im Erziehungsministerium erarbeitete Studie empfiehlt die Umwandlung von landesweit 23 katholischen Grundschulen in multi-konfessionelle, um der dringenden Nachfrage nachzukommen. Die Studie beruht auf Befragungen von Eltern mit Kindern unter zwölf Jahren in 38 Kommunen. Im nächsten Schritt gehe es nun darum, die zuständigen Bischöfe anzusprechen, um einvernehmlich geeignete katholische Schulen zu finden und für andere Konfessionen zu öffnen.
Siehe auch: 18.05.00, 04.09.07, 06.09.07, 02.10.07, 27.01.08, 11.04.08, 11.05.08, 27.01.09, 25.03.12

Montag, 1. April 2013

Wie alle Jahre gedachten radikale dissidente Republikaner der 32 County Sovereignty Movement auch an diesem Ostermontag auf dem Stadtfriedhof von Derry ihrer ‘Märtyrer’. Zu den Sprechern gehörte der Bruder des im vergangenen Jahr in Dublin erschossenen Führers der Real IRA Alan Ryan, der sich sein Einkommen durch die Entführung von Drogendealern verdient hatte, um sie dann gegen Lösegeld wieder freizulassen. Anders als in den Vorjahren gab es in diesem keine Statements durch maskierte Paramilitärs. Im Vorfeld des Aufmarsches von rund zweihundert Teilnehmern griffen Jugendliche Polizeifahrzeuge mit Flaschen, Steinen und einer Benzinbombe an, darüber hinaus hielten sich die Gewalttätigkeiten in Grenzen.
Der von der Parteiführung ungeliebte Geschäftsführer der Labour Party Colm Keaveney sieht in dem schlechten Abschneiden der Partei bei der Nachwahl am vergangenen Mittwoch und den in den Keller gestürzten Umfragewerten die Antwort der Wähler auf nicht eingehaltene Versprechen vor der letzten Wahl. Die Partei habe “Demut zu zeigen” und zu erklären, warum sie ihre Zusicherungen bei sozialen Schlüsselthemen wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, Unterstützung von Behinderten und Bedürftigen sowie die Lösung der Hypothekenkrise nicht erfüllt habe. Die Glaubwürdigkeit der Partei in der Wählerschaft müsse entschlossen wieder hergestellt werden, statt Umfragewerten hinterherzujagen gehe es darum, Unterstützung für die Werte zu finden, für die die Labour Party stehe. Dazu sei das Regierungsprogramm für die zweite Hälfte der Legislaturperiode unverzüglich mit dem Koalitionspartner neu zu verhandeln.
Wie schon am Karfreitag dürfen auch am heutigen Ostermontag bis zu zwei Kinder kostenlos mit der Luas fahren, wenn ihr erwachsener Begleiter eine gültige Fahrkarte besitzt. Da steht dem stadtweiten Ostereier-Nachsuchen nichts mehr im Wege.

Nachrichten aus Irland – April 2013