Nachrichten aus Irland

Juni 2014

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Montag, 30. Juni 2014

Zum ersten Mal seit acht Jahren stiegen laut dem Immobilienportal MyHome.ie landesweit die Preisvorstellungen der Hausverkäufer. Bislang war dies nur in Dublin der Fall, während sie im Schnitt leicht sanken. Die Steigerung von März bis Juni lag in Dublin 4,5 % und landesweit bei 1,3 %.
Die Humanist Association of Ireland kündigt an, rechtlich dagegen vorgehen zu wollen, dass in Irland Trauungen nur in geschlossenen Räumen möglich sind. Willkürlich und unbegründet, nennt eine Sprecherin die Regelung. Laut Gesetz heiße es nur, Trauungen seien an einem Ort durchzuführen, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist, doch das General Registrar’s Office (Standesamt) interpretiere dies so, dass sie in einem Gebäude stattfinden müssen.

Sonntag, 29. Juni 2014

Nach dem Erfolg des Great Western Greenway, ein zum Teil über eine alte Bahntrasse führender, autofreier 42 Kilometer langer Rad- und Wanderweg von Westport nach Achill Island, ist nun der Coast-to-Coast Greenway in Arbeit, ein Rad- und Wanderweg quer über die Grüne Insel von Dublin nach Galway. Von Dublin aus entlang des Royal Canal und dann weiter über eine ehemalige Bahntrasse bis Athlone sind drei der in zwölf Sektionen aufgeteilten, 280 Kilometer langen Route bereits fertiggestellt, für die letzten 145 Kilometer von Athlone bis Galway steht der genaue Verlauf noch nicht endgültig fest. Die Gesamtkosten werden auf € 5,7 Mio. geschätzt. (s.a. 23.02.11, 13.06.13)
Um das Obdachlosenproblem in Dublin zu mildern, kündigt eine Sprecherin der Dublin Regional Homeless Executive die Bereitstellung weiterer 80 Betten in Notunterkünften an, deren Zahl sich damit auf rund 1.500 erhöht.

Sonnabend, 28. Juni 2014

Nach langem Streit über das Defizit im Pensionsfond der seiner Angestellten akzeptiert Aer Lingus – widerstrebend, wie der Vorstandsvorsitzende Christoph Müller sagt – den Vorschlag einer von der Regierung berufenen Expertengruppe, als Beitrag der Fluggesellschaft insgesamt weitere 191 Mio. Euro in ihn einzuzahlen. Dazu kommen 73 Mio. Euro vom Dubliner Flughafenbetreiber DAA, womit allerdings das Gesamtdefizit des Fonds von fast 800 Mio. Euro noch lange nicht gedeckt ist. Eine Lösung auf lange Sicht steht somit noch aus.
Siehe auch: 25.02.14, 28.02.14, 01.03.14, 05.03.14, 15.03.14, 20.03.14, 03.05.14
Die Haushaltsmisere begann mit dem großen Bankenkrach von 2008, und um diesen aufzuarbeiten hat die irische Regierung wieder einmal eine öffentliche Untersuchung (Tribunal) ins Leben gerufen. Doch ein solches Tribunal braucht einen dem Ernst der Sache angemessenen, würdevollen Rahmen, und um in zu schaffen wird erst einmal in die Renovierung und Neumöblierung von Büroräumen und einen Verhandlungsraum im Leinster House investiert. Insgesamt € 1,6 Mio. sind dafür vorgesehen. Nimmt dann das Tribunal unter seinem Vorsitzenden Ciaran Lynch die Arbeit auf, steht ihm dafür ein Startbudget von € 4,6 Mio. zu Verfügung.

Freitag, 27. Juni 2014

Zu Zeiten, als Pat Rabbitte auf den Oppositionsbänken saß, ging er auf die Barrikaden, wenn ein Minister vor seinem Ausscheiden aus dem Kabinett noch rasch Vertraute in hohe Staatsämter hievte. Nun pflegt der Minister für Kommunikation und Rohstoffreserven in seinen letzten Tagen im Amt – denn dass ihm die erwartete neue Labour-Vorsitzende Joan Burton den Laufpass gibt, wird als sicher angesehen – gleichfalls diese (wohl nicht nur in Irland) übliche Sitte.
Von der Regierung abgesegnet – wenngleich nicht groß publiziert – sind zwei bei den Kommunalwahlen im vergangenen Monat gescheiterte Kandidaten der Labour Party und des Koalitionspartners Fine Gael nun im Vorstand von Bord na Móna. Dass Party-Links bei den Ernennungen eine Rolle gespielt haben, streitet der Minister nicht ab; wesentlich sei nur, dass beide für ihre Jobs geeignet sind.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Nach Vermittlung durch den Labour Court hat sich die Fluggesellschaft Aer Lingus mit den Kabinenbesatzungen auf einen Kompromiss bezüglich der Dienstpläne geeinigt, so dass keine weiteren Streiks anstehen. Die Streichung der Rabatte bei Flügen mit der eigenen Gesellschaft wurde für die Teilnehmer am Streik zurückgenommen.
Rund 30.000 Passagiere waren Ende Mai vom Streik betroffen und weitere hatten wegen neuer Streikandrohungen auf Buchungen verzichtet, wodurch die Gesellschaft in diesem Jahr einen Gewinneinbruch von bis zu 20 % erwartet. Doch es gab auch einen Gewinner: Ryanair. Nachdem Ende Mai zwei weitere Streiktage bei Aer Lingus angekündigt worden waren (die dann nach einem Fortschritt bei den Verhandlungen abgesagt wurden), verzeichnete der Buchungscomputer bei Ryanair bis zu zehn Buchungen pro Sekunde.

Siehe auch: 19.05.14, 29.05.14, 30.05.14

Mittwoch, 25. Juni 2014

Das Oberhaupt des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland weilt in der nordirischen Hauptstadt Belfast und besuchte gestern in Begleitung des unionistischen Regierungschefs Peter Robinson und seines republikanischen Stellvertreters Martin McGuinness das heute als Besucherattraktion geltende ehemalige Gefängnis an der Crumlin Road, im Volksmund The Crum genannt.
Einst waren hier hunderte royalistischer und republikanischer Paramilitärs ‘zu Gast’, und auch ihre beiden Begleiter kannten das Gefängnis von innen. So verbrachte dort Martin McGuinness im Jahr 1976 sechs Wochen in Untersuchungshaft, während er auf seinen Prozess wegen Mitgliedschaft in der IRA wartete, derweil Peter Robinson 1987 für ein paar Tage hier einsaß, weil er Steuern nicht bezahlt hatte. Doch auch Ian Paisley, Peter Robinsons Vorgänger im Amt des nordirischen Regierungschefs, hatte hier schon eine Zelle bewohnt, und viele Jahre zuvor Eamon de Valera. Doch Queen Elizabeth war dezent und fragte ihre beiden Gastgeber nicht nach ihren Erfahrungen als ‘Hausgäste’ – ihr Ehemann Prinz Philip, bekannt für mitunter spöttisch-bissige, undiplomatische Fragen, war bei dem Besuch nicht mit dabei.
In Verfolgung ihres Ziels, Irland bis 2025 zu einem tobacco-free Ireland zu machen (worunter sie versteht, die Zahl der Raucher auf unter 5 % zu drücken), plant die irische Regierung ein völliges Verbot von Zigarettenautomaten. Hinzukommen soll eine Erhöhung der Lizenzgebühr für die Verkaufserlaubnis von Zigaretten.

Dienstag, 24. Juni 2014

Der Vorsitzende der Fianna Fáil Micheál Martin kommt aus dem Ärger nicht mehr heraus. Gerade einmal einen Kandidaten brachte die von 1932 bis 2011 stärkste Partei des Landes in das Europa-Parlament, und ausgerechnet der wechselt nun von der mit der Fianna Fáil verbundenen Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) zu den Euroskeptikern der Europäischen Konservativen und Reformisten, denen auch die Alternative für Deutschland angehört. Heute will die Parliamentary Party über einen Parteiausschluss beraten.
Und hier noch die interessante Überlegung eines Schotten, entnommen einem Leserbrief in der heutigen Ausgabe des Irish Independent:
“Sir — Warum gehen Sie davon aus, dass die Menschen Nordirlands im Falle einer Unabhängigkeit Schottlands mit dem südlichen Teil Großbritanniens verbunden bleiben wollen? Das Besondere an Schottland ist doch, dass man dort [aufgrund der leidvollen Geschichte des Landes] sowohl die Besorgnisse der unionistischen als auch die der republikanischen Bevölkerungsgruppe versteht. Sollte Schottland für seine Unabhängigkeit stimmen, ist es Sache der Menschen Nordirlands, ob sie mit England oder Schottland verbunden bleiben wollen. Und sollte die Aussicht einer irischen Wiedervereinigung für die Unionisten Nordirlands nicht akzeptabel sein, könnte dann nicht die Verbindung mit Schottland etwas bieten, was beiden Seiten, Unionisten und Republikanern, entgegenkommt? Mit freundlichen Grüßen aus Dundee, Schottland.”

Montag, 23. Juni 2014

Von Oktober an müssen alle an die öffentliche Wasser- oder Abwasserversorgung angeschlossenen Haushalte Wassergebühren zahlen – was aber nicht heißt, dass es für alle einen Notdienst gibt. Für rund 600.000 Menschen, gestand Irish Water gestern ein, wird außerhalb der Geschäftszeiten keinen Notdienst existieren. Wenn es dann nach Feierabend – zum Beispiel zwischen Freitagnachmittag und Montagmorgen – zu einem Rohrbruch kommt, müssen die Betroffenen warten, bis bei Irish Water am nächsten Arbeitstag wieder jemand im Büro sitzt.
Siehe a.: 31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14

Sonntag, 22. Juni 2014

Joan and Enda – der Hochzeitstanz beginnt, liest man in der Sonntagsausgabe des Irish Independent. Noch ist sie nicht gewählt, und es könnte ja auch ihr Konkurrent Alex White neuer Labour-Vorsitzender und damit stellvertretender Regierungschef werden. Doch das mag in der Fine Gael kaum einer glauben, und so laufen hinter den Kulissen bereits erste, wie es heißt ‘unverbindliche und nichts vorwegnehmende’ Sondierungsgespräche bezüglich einer Überarbeitung des Regierungsprogramms für die Zeit nach dem Machtwechsel bei der Labour Party. Während die Fine Gael zur Belebung der Kauflust auf Steuersenkungen drängt und dafür Einschnitte an anderer Stelle im Haushalt in Erwägung zieht, will die Labour Party Steuersenkungen nur akzeptieren, wenn diese nicht auf Kosten von Leistungskürzungen bei den sozialen Leistungen gehen.
Siehe auch: 26.05.14, 27.05.14, 04.06.14, 10.06.14, 12.06.14, 19.06.14
Bezüglich der Überarbeitung des Regierungsprogramms meldete sich heute auch der Vorsitzende der größten Gewerkschaft des Landes SIPTU zu Wort. Sollte es der Partei nicht gelingen weitere Einschnitte für Arbeiterfamilien und alle vom öffentlichen Dienst Abhängige zu verhindern, forderte Jack O’Connor, müsse sie die Koalition mit der Fine Gael aufkündigen.

Sonnabend, 21. Juni 2014

Der Trouble bei der oppositionellen Fianna Fáil geht weiter, und die Regierungsparteien reiben sich die Hände. Nachdem sich ihr Justizsprecher bei einem Richter für einen Drogenhändler eingesetzt hatte, kommt nun ans Tageslicht, dass ihr Sprecher für Agrarfragen und langjähriger Minister Éamon Ó Cuív seinerseits beim einem Richter vorstellig geworden war und ihn gebeten hatte, einen anderen Drogendealer, der seinen Teilhaber getötet und dessen Leiche fünf Jahre lang in einer Gefriertruhe aufbewahrt hatte, aus einem Hochsicherheitsgefängnis in den offenen Vollzug zu entlassen. Der ehemalige Minister gesteht den Vorfall ein, vermag darin jedoch keinen Rechtsbruch und keine verurteilenswerte Einflussnahme sehen.
In Irland ist das eine Meldung wert: Katholische und protestantische Grundschullehrer werden künftig gemeinsam ausgebildet. “Eine neue Ära hat begonnen”, schreibt der Irish Independent, und unter dem Dach eines neuen Institute of Education der Dublin City University werden das katholische Patrick’s College und das protestantische Church of Ireland College vereint. Zur feierlichen Eröffnung erschienen der katholische Erzbischof von Dublin Diarmuid Martin und sein protestantischer Kollege Michael Jackson.

Freitag, 20. Juni 2014

Mit einem Tag Verspätung reagiert der Fianna-Fáil-Vorsitzende Micheál Martin auf den gestern bekannt gewordenen Brief, mit dem sein Schattenminister für Justiz sich bei einem Richter für einen Drogenhändler eingesetzt hatte. Der Brief sei zwar falsch gewesen, doch halte er weiterhin an seinem Sprecher für Justiz fest. Der begründete sein Tun damit, dass es sich bei dem Drogenhändler um einen Witwer mit fünf Kindern gehandelt habe, die im Frühjahr ihre Mutter verloren hatten.
Finanzminister Michael Noonan und der amtierende Vorsitzende der Labour Party und stellvertretende Regierungschef Eamon Gilmore weisen eine erneut vorgebrachte Forderung des Internationalen Währungsfond auf weitere Kürzungen und Steuererhöhungen im kommenden Staatshaushalt in Höhe von zwei Milliarden Euro zurück. Auch ohne diese, begründet der Finanzminister, können die eingegangenen Verpflichtungen bezüglich der Haushaltssanierung eingehalten werden.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Der Staatsminister im Gesundheitsministerium Alex White, derzeit eher als wenig aussichtsreicher Bewerber um den Vorsitz der Labour Party in den Medien, zeigt sich erbost über die Einmischung des Internationalen Währungsfond IMF, aus dessen Kreisen gestern die Äußerung kam, man könne sich seine Konkurrentin Joan Burton sehr gut als neue Labour-Vorsitzende und stellvertretende Regierungschefin vorstellen.
Siehe auch: 26.05.14, 27.05.14, 04.06.14, 10.06.14, 12.06.14
Die Regierungsparteien sind erleichtert: endlich einmal ein Skandal bei der oppositionellen Fianna Fáil. Ausgerechnet ihr Sprecher für Justiz Niall Collins schrieb einem Richter einen Brief mit offiziellen Briefkopf des Parlaments, in dem er bat, einem bei einer Polizeikontrolle mit Drogen im Wert von € 17.000 erwischten Drogenhändler aus seinem Wahlkreis nicht zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen. Die Partei und ihr Vorsitzender hüllen sich in Schweigen, wollen sich zu einem laufenden Verfahren nicht äußern.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Die bei den letzten Wahlen arg gebeutelte irische Regierung beugt sich dem öffentlichen Druck, bei der Sanierung des Staatshaushalts auch Großkonzerne zu belasten, und kündigt durch Energieminister Pat Rabbitte höhere Steuern für neue und zu erneuernde Lizenzen zur Erforschen und Ausbeutung von Gas- und Ölfeldern vor der irischen Küste an.
Die Gewerkschaften der momentan 1.100 Angestellten des von der Schließung bedrohten Kontaktlinsen-Herstellers Bausch and Lomb in Waterford einigen sich auf einen Sanierungsplan, der den Erhalt von 900 Arbeitsplätzen und Gehaltskürzungen von bis zu zwölf Prozent vorsieht.

Dienstag, 17. Juni 2014

Bloomsday gestern in Dublin, und im historischen Aufzug meldete sich der seit einiger Zeit aus der Öffentlichkeit verschwundene Joyce-Jünger, ehemalige Präsidentschaftskandidat und für die Rechte Homosexueller kämpfende Senator David Norris zurück. Er fühle sich nach einer erfolgreichen lebensrettenden Lebertransplantation, vor der man ihm eine Überlebenswahrscheinlichkeit von weniger als 30 % zugestanden hatte, noch ein wenig kraftlos, verriet er, und danke den brillanten Ärzten, die ihm das Leben gerettet haben. Am 1. Juli wird er 70 Jahre alt. (s.a. 18.03.14)

Montag, 16. Juni 2014

Lissadell Haus, der frühere Wohnort von Countess Constance Markievicz (1868–1927), ist wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Als führende Teilnehmerin am Aufstand vom Ostermontag 1916 wurde sie zum Tod verurteilt, das Urteil jedoch, da sie eine Frau war, nicht vollstreckt. Als leidenschaftliche Republikanerin opponierte sie gegen den Vertrag zur Gründung des irischen Freistaats, schloss sich später der Fianna Fáil an und wurde in den Dáil gewählt. Ihren Titel erhielt sie durch die Heirat mit einem polnischen Grafen.
2003 hatten ihre Nachfahren das renovierungsbedürftige Haus zum Kauf angeboten. Als der irische Staat sich nach anfänglichem Interesse finanziell dazu nicht in der Lage sah, erwarb es für drei Millionen Euro eine Unternehmerfamilie mit sieben Kindern, steckte zehn Millionen in die Restaurierung und wollte es der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nachdem jedoch die Grafschaftsverwaltung von Sligo ein mehrfaches Wegerecht durch das Anwesen reklamiert hatte, bei dem ein Weg wenige Meter am Eingang des Hauses vorbeiführte, hatte die Familie, die nach eigenen Angaben ihre Kinder wegen der Joyrider vor ihrer Tür gefährdet sah, das Haus verlassen und einen Prozess gegen die Verwaltung angestrengt.

Nach zehnjähriger Dauer wurde der Prozess im März in letzter Instanz zugunsten der Familie entschieden und die Grafschaftsverwaltung zur Übernahme von Prozesskosten in Höhe von rund 10 Mio. Euro verurteilt, worauf die Familie in das Haus zurückzog. Seit gestern ist das Anwesen und einen Teil des Gebäudes gegen Eintritt für die Öffentlichkeit zugänglich, die Eröffnung nahm Taoiseach Enda Kenny vor.

Siehe auch: 26.07.03, 12.08.03, 13.08.03

Sonntag, 15. Juni 2014

In Dublin feiert man James Joyce – Moment mal, mag der eine oder andere sagen, morgen ist doch erst der Bloomsday, der Tag an dem James Joyce den Anzeigenverkäufer Leopold Bloom im Ulysses auf die Straßen Dublins geschickt hat.
Stimmt, doch geht es heute nicht um den Ulysses, sondern um sein Frühwerk Dubliners, eine Sammlung von fünfzehn Erzählungen, die vor einhundert Jahren am 15. Juni 1914 erschien: Joyce nicht nur für Einsteiger und eine Hommage an Dublin. Und um dieses Ereignis zu feiern, hat die Wonderland Theatre Company heute einen einem Literary Pubcrawl mit Lesungen und szenischen Darstellungen durch Chapelizod, organisiert, jenem Dubliner Stadtteil, in dem Joyce aufgewachsen ist ist.

Sonnabend, 14. Juni 2014

Die irische Regierung weist Forderungen der Europäischen Kommission nach Einsparungen und Steuererhöhungen im Staatshaushalt 2015 in Höhe von zwei Milliarden Euro zurück. Die Finanzziele und Verpflichtungen des Landes könnten auch ohne diese erreicht und eingehalten werden, verlautet aus dem Finanzministerium, die Berechnungen der EU beruhten auf falschen Projektionen.
Noch wird also darüber gestritten, ob auf Irland ein weiterer Sparhaushalt zukommt oder mehr investiert wird, doch wenn es in den Familien um die Feier der Erstkommunion ihrer Kinder geht, wird nicht mehr gespart. 764 Euro gaben die Familien in diesem Jahr nach einer Untersuchung der Ulster Bank im Schnitt für die Kommunionfeier eines Kindes aus, 32 Euro mehr als im vergangenen. An Geldgeschenken bekam ein Kommunionkind durchschnittlich € 591 verglichen mit € 432 im Jahr 2012.

Freitag, 13. Juni 2014

Nach einem erwarteten Defizit der irischen Gesundheitsbehörde HSE in Höhe von mehr als eine halbe Milliarde Euro in diesem Jahr fordert der mächtige Haushaltsausschuss des Parlaments zwei Spitzenbeamte und enge Vertraute des Gesundheitsministers zum Rücktritt auf. Der Minister verteidigt seine Leute. Es sei ungerecht, so James Reilly, die Führung der Behörde, die in einer solch schwierigen Zeit den Betrieb des Gesundheitsdienstes gewähre, zu attackieren. Beide Beamte hätten sein volles Vertrauen. Die Forderung des Ausschusses folgte einem Bericht, dass die Gesundheitsbehörde einer privaten Beratungsfirma € 257.730 gezahlt hatte um eine vakante Spitzenposition zu besetzen.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Nach dem Ergebnis der im Februar vom damaligen Justizminister Alan Shatter eingesetzten Untersuchungskommission wurde das Büro der Garda Síochána Ombudsman Commission (GSOC) von der irischen Polizei weder observiert noch abgehört. Zugleich wird die GSOC kritisiert, dass sie den Justizminister nicht über den von ihr gehegten Verdacht und die eingeleitete Untersuchung informiert hatte. Trotz dieser Kritik drückte Justizministerin Frances Fitzgerald der Ombudsman Commission am Abend ihr Vertrauen aus. (s.a. 13.02.14, 16.02.14)
Bis Ende des Monats werben die beiden Kandidaten um die Nachfolge des amtierenden Vorsitzenden der Labour Party Eamon Gilmore an der Basis um Stimmen. Während Sozialministerin Joan Burton als aussichtsreichste Kandidatin eine Koalition mit der bei den Kommunal- und Europawahlen triumphierenden Sinn Féin in den nächsten Jahren ausschließt, will sich ihr Konkurrent Alex White, seines Zeichens Staatsminister im Gesundheitsministerium, diese Option offen halten. Seine Chancen die Wahl zu gewinnen werden allerdings gering eingeschätzt. Laut einer Umfrage würden die irischen Wähler selbst den scheidenden Vorsitzenden Eamon Gilmore lieber an der Parteispitze sehen als Alex White. Dieser hatte im Mai zu den sieben Labour-Abgeordneten gehört, die ein Misstrauensvotum gegen ihren Vorsitzenden angekündigt hatten.
Siehe auch: 26.05.14, 27.05.14, 04.06.14, 10.06.14

Mittwoch, 11. Juni 2014

Junge Frauen, die außerhalb der Ehe Kinder bekamen, seien in Irland bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts als “minderwertige Unter-Spezies” behandelt worden, so Taoiseach Enda Kenny bei der Ankündung der Einrichtung des Untersuchungsausschusses vor dem Parlament. “Es ist keine Übertreibung zu sagen“, fuhr er fort, “dass der Umgang mit ihnen in vielen Fällen eine Abscheulichkeit war.” (s.a. 05.06.14, 09.06.14)
Taoiseach Enda Kenny bestätigt Gerüchte, dass man von Seiten der Europäischen Volkspartei (EVP) an ihn herangetreten ist, um ihn nach der Ablehnung von Jean-Claude Junker durch den britischen Regierungschef als Kompromisskandidaten für den Posten des Präsidenten der Europäischen Kommission zu gewinnen. Seine Antwort sei gewesen, dass er volles Vertrauen in Herrn Junker habe und Regierungschef in Irland bleiben wolle.
Keine kluge Entscheidung, meint manch ein Kommentator. Den Job als irischer Regierungschef und Vorsitzender der Fine Gael sei er spätestens nach dem erwarteten Absturz seiner Partei bei den nächsten Parlamentswahlen los und davon abgesehen hätte sich sein derzeitiges Gehalt als Präsident der EU-Kommission verdoppelt.

Dienstag, 10. Juni 2014

Zwei Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge von Eamon Gilmore als Vorsitzender der Labour Party, die derzeitige Sozialministerin und stellvertretende Parteivorsitzende Joan Burton und der Staatsminister im Gesundheitsministerium Alex White.
Dazu eine Karikatur in der heutigen Ausgabe des Irish Independent: Im Boxring die beiden Kontrahenten zwischen einem ramponierten Siegerpokal mit einer Rose, an der Bande aufgereiht den Kampf beobachtend der Noch-Vorsitzende und Außenminister Eamon Gilmore, dessen gescheiterter Vorgänger und Noch-Energieminister Pat Rabbitte sowie dessen gescheiterter Vorgänger und Noch-Erziehungsminister Ruairí Quinn. “Seid mal vorsichtig bei dem, um was ihr euch streitet”, so die drei, “– die Dornen sind spitz”.

Siehe auch: 26.05.14, 27.05.14, 04.06.14
Der amerikanische Milliardär Wilbur Ross schöpft seinen Gewinn aus der irischen Bankenkrise ab. € 290 Mio. zahlte er vor drei Jahren für den Kauf von in den Keller gefallenen Aktien der Bank of Ireland. Bei dem jetzt angekündigten, von der Deutschen Bank abzuwickelnden Verkauf seines Anteils von 5,5 % darf er beim gegenwärtigen Kurs mit € 850 Mrd. fast eine Verdreifachung seines Einsatzes und einen Gewinn von mehr als einer halben Milliarde Euro erwarten.

Montag, 9. Juni 2014

Nach einer Intervention des Dubliner Erzbischofs Diarmuid Martin wird die Regierung eine unabhängige Untersuchungskommission ins Leben rufen, die nach der Aufdeckung des Skandals über den skandalösen Umgang mit ledigen Müttern und ihren Kindern in einem früheren Heim der katholischen Kirche für ledige Mütter in Tuam die Zustände in allen ehemaligen Einrichtungen dieser Art durchleuchten soll. Man geht davon aus, dass bis in die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts rund 35.000 uneheliche Mütter in einem der landesweit zehn Heime der katholischen Kirche untergebracht waren und 4.000 Säuglinge und Kleinkinder in nicht gekennzeichneten Massengräbern nahe dieser Heime begraben wurden. (s.a. 05.06.14)
Laut dem Economic Islamicity Index ist Irland unter 208 untersuchten Ländern für Anhänger des Korans der beste nicht-islamische Staat der Welt. Geschätzt 49.000 Muslime leben in der Republik Irland, deren Zahl nach Auskunft eines Sprechers des Islamic Cultural Centre of Ireland in den letzten Jahren drastisch gestiegen ist. Aufgrund einer “Geschichte sozialer Ähnlichkeiten”, so Dr. Ali Selim vom Kulturzentrum, leben Iren und Muslime auf der grünen Insel problemlos zusammen. Dabei gehört Dublin zu den Zentren mit den höchsten Investitionen aus der islamischen Welt.

Sonntag, 8. Juni 2014

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung glaubt laut einer im Sunday Independent veröffentlichten Umfrage nicht daran, dass die gegenwärtige, mit einer deutlichen Mehrheit im Parlament ausgestattete Regierung aus Fine Gael und Labour Party bis zum Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2016 halten wird. Zudem spricht sich der größere Teil der Bevölkerung dafür aus, dass die Labour Party nach der Neuwahl eines Vorsitzenden und Umbildung der Regierung für eine Beendigung des mit sozialen Einschnitte verbundenen Sparkurses sorgen oder die Koalition aufkündigen soll.
Sollte es zu vorgezogenen Neuwahlen kommen, wird nicht ausgeschlossen, dass die seit Gründung der Republik Irland im Parlament bedeutungslose Sinn Féin stärkste Partei wird und mit Hilfe unabhängiger Abgeordneter eine Linksaußen-Regierung bilden kann.
Der Krieg ist weiterhin gut fürs Geschäft, lautet der Titel eines Artikels im Irish Independent. Rund € 2,3 Mrd. pro Jahr verdient die irische Rüstungsindustrie mit dem Verkauf von Komponenten für Apache-Hubschrauber, unbemannte militärische Drohnen und Technologie für die Kriegsführung im Cyberspace.

Sonnabend, 7. Juni 2014

Die rund tausend irische Priester vertretende Association of Catholic Priests (ACP) schlägt der Bischofskonferenz radikale Maßnahmen vor um zu verhindern, dass viele Gemeinden in absehbarer Zukunft ganz ohne Priester dastehen. Zu diesen gehört, dass ehemalige Priester, die aufgrund einer Heirat ihr Amt verloren haben, wieder in dieses zurückkehren und die Ordination weiblicher Diakone.
Laut einer Umfrage im Auftrag des Irish Independent ist die Regierung von Fine Gael und Labour Party mittlerweile so unpopulär wie die Fianna-Fáil-Regierung unter Brian Cowen in den letzten Tagen vor ihrer Abwahl. Auch der angekündigte Rücktritt von Eamon Gilmore als Labour-Vorsitzender und die absehbare Wahl der beliebteren Sozialministerin Joan Burton als seine Nachfolgerin sowie die Rücknahme der Streichung der kostenlosen Krankenversorgung für einen Großteil der davon Betroffenen hat daran nichts geändert.
Nach dem miserablen Wahlausgang für die etablierten politischen Parteien bei den Europa- und Kommunalwahlen beenden Fine Gael und Fianna Fáil ihren seit den 1930-er Jahren währenden Bürgerkrieg und verbünden sich in einer Reihe von Lokalparlamenten, um zu verhindern, dass der aufstrebenden Sinn Féin als der eigentlichen Gewinnerin der Wahlen Bürgermeisterposten zukommen.

Freitag, 6. Juni 2014

Der Präsident der größten Gewerkschaft Irlands SIPTU drängt die Labour Party, nach dem für sie katastrophalen Ausgang bei den Europa- und Kommunalwahlen die Regierung nicht zu verlassen. Irland brauche eine Stimme, so Jack O’Connor, die im Kabinett deutlich macht, dass das Land “genug von einseitigen Kürzungen zu Lasten der Bevölkerung” hat. Statt die Koalition mit der Aussicht auf eine Regierung von Fine Gael mit der Fianna Fáil oder “etwas Schlimmeren” (gemeint ist die Sinn Féin) aufzukündigen, müsse die Partei, deren Mitglied er selbst ist, ihr Gewicht mehr in die Wagschale werfen und stärker Einfluss auf die Entscheidungen der Regierung nehmen.
Gesundheitsminister James Reilly kommt unter Druck von Abgeordneten aus der eigenen Partei, die das schlechte Abschneiden der regierenden Fine Gael bei den Europa- und Kommunalwahlen auf Einschränkungen bei der Ausgabe von Krankenversicherungskarten für die kostenlose Gesundheitsversorgung von Einwohnern mit geringem Einkommen zurückführen. Nach einer Fraktionssitzung entschuldigte sich der Minister für seine Handhabung der Angelegenheit und die Unsicherheit, die bei den Betroffenen dadurch entstanden ist. Zugleich jedoch wirft er seinen Kabinettskollegen vor, dass ihm die Kürzungen aufgezwungen wurden und bis kurz vor der Wahl im Kabinett der gemeinsame Wille gefehlt habe, die Sache im Sinne aller befriedigend zu regeln.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Bei der Untersuchung der Behandlung von Kindern in Einrichtungen der katholischen Kirche ist eine Historikerin auf Aufzeichnungen eines von Nonnen geleiteten, von 1926 bis 1961 bestehenden Heims in Tuam gestoßen, nach denen 796 Säuglinge und Kleinkinder in einem Massengrab in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes begraben wurden. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei einer mit Knochen gefüllten, ehemaligen Klärgrube neben dem vor einigen Jahrzehnten abgerissenen Heim um die letzte Ruhestätte dieser Kinder handelt. Gemäß der damaligen Lehre der Kirche wurde außerehelich geborenen Kindern die Taufe und im Fall des Todes ein christliches Begräbnis verweigert.
Nach Angaben der Kirchenleitung in Galway habe man nicht gewusst, dass so viele Kinder in dem Heim gestorben waren, und unterstütze das Vorhaben, die Stelle mit einer Tafel der Namen aller 796 Kinder zu kennzeichnen. In einem Inspektionsbericht der Regierung aus dem Jahr 1944 wurde auf die Mangelernähung einiger der zu diesem Zeitpunkt neben 61 ledigen Müttern untergebrachten 217 Kinder hingewiesen. Ältere Anwohner erinnern sich dran, dass einige Kinder aus dem Heim die örtliche Schule besucht hatten und getrennt von übrigen Kindern unterrichtet wurden, bis sie Adoptionseltern fanden oder im Alter von acht Jahren in eine von der Kirche geleiteten ‘Gewerbeschule’ überführt wurden, wo sie unbezahlte Arbeit leisteten.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Die Kandidaten für die neue Führungsspitze der Labour Party stehen fest. Entgegen der Erwartung hat der Minister für Staatsausgaben Brendan Howlin auf eine Kandidatur verzichtet, und so bewerben sich mit Sozialministerin Joan Burton und dem Staatsminister aus dem Gesundheitsministerium Alex White nur zwei Kandidaten um das Amt des Parteivorsitzenden.
Als Favoritin und Liebling der Basis geht Joan Burton ins Rennen, auch wenn sie in der Fraktion nicht unumstritten ist. Als harte Verfechterin der Grundwerte der Partei gegenüber den Forderungen der Troika war es ihr gelungen, das Sozialministerium weitgehend vor Kürzungen zu bewahren, was ihr an der Basis zwar viel Anerkennung brachte, jedoch von einigen Ministerkollegen, deren Etats stärker zusammengestrichen wurden, als mangelnde Loyalität ausgelegt wurde.

Ihr Konkurrent Staatsminister Alex White hat als ehemaliger Produzent einer Fernsehshow in der Fraktion eine Reihe von Abgeordneten auf seine Seite gezogen, die auf seine Medienwirksamkeit setzen. Er gilt als überzeugend und hoch intelligent, doch gibt es Zweifel daran, dass er genügend einfache Parteimitglieder für sich überzeugen kann.
Um den stellvertretenden Parteivorsitz bewerben sich vier Kandidaten. Von den Amtsträgern haben sich die Staatsminister Alan Kelly (Verkehr) und Seán Sherlock (Forschung und Innovation) in Stellung gebracht, gefolgt vom Abgeordneten Michael McCarthy aus Cork und als Jüngster im Bunde der erst 33-jährigen Abgeordneten Ciara Conway aus Waterford, die zugleich klar machte, dass sie kein Ministeramt anstrebt, sondern sich auf die Parteiarbeit konzentrieren will.

Dienstag, 3. Juni 2014

Auch nach dem Verlassen des finanziellen Rettungsschirm der Europäischen Union hält man in Brüssel ein Auge auf die irischen Finanzen. So ermahnte die Europäische Union Irland gestern, an der Haushaltskonsolidierung festzuhalten, und kritisierte unter anderem die hohen Ausgaben für den Gesundheitsbereich und die ausstehende Lösung des Problems notleidender Kredite für kleinere und mittlerer Unternehmen. Viele Maßnahmen, zu der sich Irland im Rahmen der Kreditvergabe zur Abwehrung des Staatsbankrotts verpflichtet hatte, seinen langfristiger und struktureller Art, auch in der Erwartung, dass sie nach dem Verlassen des Rettungsschirms fortgeführt werden.
Nach dem großen Erfolg unabhängiger Kandidaten bei den Europa- und Kommunalwahlen, zeigen sich Bestrebungen zur Bildung einer neuen Partei. So kündigt die von ehemaligen Fine-Gael-Mitgliedern gegründete Reform Allianz an, als Vorstufe zur Gründung einer politischen Partei auch unter Beteiligung der von den aktuellen Parteien enttäuschten unabhängigen Mandatsträger in den kommenden Wochen ein Arbeitspapier mit Vorstellungen zu einer Reformpolitik zu veröffentlichen. Einen Namen für diese Partei hat man schon: Independent Alliance. (s.a.: 16.09.13)

Montag, 2. Juni 2014

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich für dieses Buch aus der Verschenkkiste ein Interessent finden wird, ist es doch ein sehr spezielles wissenschaftliches Werk in englischer Sprache aus dem Jahr 1935.
The Prehistoric Man in Ireland, der Mensch in Irland in vorgeschichtlicher Zeit, lautet der Titel des Buches von Cecil P. Martin, Mitglied der königlich-irischen Akademie und seines Zeichens University Anatomist and Chief Demonstrator of Anatomy des Trinity College Dublin. Hier ein paar Zeilen aus seinem Vorwort:

“The Irish people are intensely interested in their history and are endeavouring to revive and perpetuate the culture which they claim their ancestors possessed, yet in no European country is less known about the racial history of the people. […] In this book I have endeavoured to construct a consecutive account of the various races which invaded Ireland. Owing to the smallness of the material available for inspection such an account must be regarded as tentative, but at least it appears to be confirmed by such material as we have at present. Probably further research will upset many of the views I have expressed, but even in the refuting of these views our knowledge will be advanced, and at least this book should assist the labours of further workers”.

Sollte sich jemand mit diesem Thema befassen wollen, so geht das Buch frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an ein Leser aus 26427 Holtgast, der sich um 10.58 Uhr als Erster gemeldet hatte.

Sonntag, 1. Juni 2014

Die neuen Kommunalparlamente sind gewählt, und für manch einen Funktionsträger gibt es weniger Geld. So erhielt der Corker Oberbürgermeister zu seiner Aufwandsentschädigung als Stadtrat in Höhe von rund € 18.000 bislang einen Zuschlag von € 87.000, was dem Jahreseinkommen eines Abgeordneten im irischen Parlament entspricht. Nach einer neuen Verordnung des für die Reform des öffentlichen Dienstes zuständigen Ministers Phil Hogan wurden Zuschläge für Bürgermeister nach der Kommunalreform jedoch auf € 30.000 pro Jahr beschränkt, wobei sich der Minister nach Protesten aus Cork nun aber erweichen ließ, und Cork als zweitgrößter Stadt des Landes erlaubte, die Zulage auf € 50.000 zu erhöhen. Die Bürgermeister haben in Irland nur repräsentative Aufgaben und werden für jeweils ein Jahr von den Stadträten gewählt.
Doch auch bei normalen Ratsmitgliedern wird gespart. Bislang durfte Cork den Stadträten für die Teilnahme an Konferenzen bis zu € 4.700 pro Jahr extra zahlen, was nun auf 1.000 Euro beschränkt wurde.
Vierzig Sitze gibt es im Limerick City and County Council, dem nunmehr vereinigten Grafschafts- und Stadtrat von Limerick. Mit 13 Mandaten war die Fianna Fáil bei der Kommunalwahl vor einer Woche stärkste Fraktion vor der Fine Gael (11 Mandate) geworden, doch damit ist es schon wieder vorbei. Nachdem das Fianna-Fáil-Urgestein Eddie Ryan bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden durchgefallen war und sein langjähriger Kollege Kieran O’Hanlon desgleichen bei der Wahl zum stellvertretenden Fraktionsführer, erklärten sie gemeinsam mit zwei weiteren Abgeordneten ihren Austritt aus der Fraktion und bildeten als Independent Fianna Fáil eine neue Gruppierung.

Nachrichten aus Irland – Juni 2014