Nachrichten aus Irland

Oktober 2014

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Freitag, 31. Oktober 2014

• Mit einer neuen Frau an der Spitze hofft der zu Jahresbeginn in negative Schlagzeilen geratene Wohltätigkeitsverband Rehab wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. So wird sich die neue Geschäftsführerin Mo Flynn, die in den vergangenen acht Jahren Geschäftsführerin des Our Lady’s Hospice und des Harald’s Cross Care Service in Dublin war, bei einem Jahresgehalt von € 140.000 mit 100.000 Euro weniger im Jahr zufrieden geben als ihre im April zurückgetretene Vorgängerin Angela Kerrins. Zum ersten Januar 2015 sollen dann die Gehälter aller Vorstandsmitglieder auf Beträge unterhalb des Jahresgehaltes der neuen Geschäftsführerin abgesenkt werden.

  Siehe auch:  23.01.14, 17.02.14, 20.02.14, 07.03.14, 10.03.14, 13.03.14, 02.04.14, 10.04.14, 14.04.14, 19.04.14

Donnerstag, 30. Oktober 2014

• Bei den Protesten um die Wassergebühren geht es immer handfester zu. So musste gestern morgen die Polizei auf den Plan treten, als ein Hausbesitzer einem Installateur von Irish Water, der in die Wasserzuleitung einen Zähler einbauen wollte, mit einem Gewehr in der Hand entgegentrat. Eine Festnahme gab es zwar nicht, doch die Waffe wurde konfisziert und ein Verfahren eingeleitet.

  So gesteht dann auch Kommunikationsminister Alex White ein, dass die Regierung den Widerstand in der Bevölkerung gegen die Wassergebühren unterschätzt und zu wenig getan hat, die Meinungsbildung argumentativ zu beeinflussen. Für das kommende Wochenende hat die Right2Water Campaign, für die kostenloses Trinkwasser ein Menschenrecht ist, landesweit fünfzig Demonstrationen gegen die Gebühr angekündigt.

  Siehe a.:  31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14, 02.10.14, 11.10.14, 13.10.14, 16.10.14, 28.10.14

Mittwoch, 29. Oktober 2014

• Die Ministerin für Kunst, Kulturerbe und die Gaeltacht Heather Humphreys macht einen neuen Anlauf, eine zuverlässige Liste aller irischen Soldaten zusammenzustellen, die im ersten Weltkrieg gefallen sind. Die derzeit vorliegenden Irish War Memorial Records aus dem Jahr 1922 gelten mit ihren 49.400 Einträgen als unzuverlässig, da sie einerseits Iren ausschließen, die in anderen als irischen Regimenten des Vereinigten Königreiches kämpften, und andererseits Nicht-Iren einbeziehen, die in irischen Regimenten Dienst taten. Die meisten Historiker gehen davon aus, dass im ersten Weltkrieg zwischen 30.000 und 40.000 irische Soldaten auf dem Schlachtfeld ihr Leben verloren.

  Der Schriftsteller Tom Phelan verfasste mit The Canal Bridge einen sehr eindringlichen Roman über zwei Iren, die sich in der Annahme eines Einsatzes in den Kolonien zur britischen Armee melden und auf den Schlachtfeldern von Flandern wiederfinden.

• Das Leinster College, eine Dubliner Sprachschule mit Niederlassungen an der Harcourt Street und Dolphin’s Barn, kündigt mit sofortiger Wirkung eine ‘zeitweilige Schließung’ bis zum 7. November an. Anlass dazu sei die finanzielle Situation, weitergehende Informationen soll es am Freitag geben. Mehrere hundert Studenten und die Mitarbeiter erwartet nun eine ungewisse Zukunft, da man vermutet, dass dies nur die Vorstufe für die endgültige Schließung ist.

  In den vergangenen Monaten hatten bereits neun Sprachschulen in Dublin und Cork aufgegeben, wovon mehr als 2.000 Kursteilnehmer waren. Dahinter steht nicht zuletzt die mittlerweile sehr restriktive Ausgabe von Visa an Studenten außerhalb der Europäischen Union, da das System als ‘Visa-Fabrik’ in der Vergangenheit immer wieder von Migranten missbraucht worden war, um durch Anmeldung an einer Sprachschule eine Aufenthaltsgenehmigung für Irland zu bekommen.

Dienstag, 28. Oktober 2014

• Im Streit um die Wassergebühren fordert die in der Parteienlandschaft fast bedeutungslos gewordene irische Green Party die Regierung auf, in der Verfassung festzuschreiben, dass die Wasserversorgung in staatlicher Hand bleibt. Ansonsten bestehe die Gefahr, so der Parteivorsitzende Eamon Ryan, dass sie über kurz oder lang privatisiert werde.

  Anders als die Sinn Féin, ein Teil der Fianna Fáil und viele unabhängige Abgeordnete halten die Grünen die zu Monatsbeginn nach jahrelangen kontroversen Diskussion und Protesten eingeführte verbrauchsabhängige Gebühr für Wasser für richtig. Ein in der Verfassung verankertes Privatisierungsverbot der Wasserversorgung würde nach Ansicht der Partei die Akzeptanz von Irish Water und die von ihr erhobenen Wassergebühren in der Bevölkerung erhöhen.

  Siehe a.:  31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14, 02.10.14, 11.10.14, 13.10.14, 16.10.14

• Nach einem jahrelangen Abwärtstrend der Passagierzahlen bei der irischen Eisenbahn geht es mit ihnen zum ersten Mal wieder aufwärts. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres stieg die Zahl der beförderten Personen um mehr als 500.000 auf 28,6 Mio., was einer Zunahme von 1,6 % verglichen mit den ersten neun Monaten des Vorjahres entspricht. Die halbstaatliche Bahngesellschaft kämpft seit Jahren gegen Verluste an.

  Siehe auch:  26.07.14, 12.08.14, 22.08.14, 25.08.14, 03.09.14, 04.10.14

Montag, 27. Oktober 2014

• Unter den 25 europäischen Banken, die beim sogenannten Stress-Test der Europäischen Finanzaufsicht durchgefallen sind, befindet sich mit der Permanent TSB auch eine irische. Die übrigen vier größeren Banken des Landes (AIB-Bank, Bank of Ireland, Marrill Lynch und Ulster Bank) bestanden den Test. Nach den Kriterien der europäischen Zentralbank fehlten Permanent TSB im Dezember für die Erfüllung der Kriterien Eigenreserven in Höhe von 885 Mio. Euro.

  Nach einer Stellungnahme der Bank hat sich dieser Fehlbetrag in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf nur noch 180 Mio. Euro verringert. Man sei nun dabei, internationale Investoren “mit an Bord zu nehmen”, mit deren Hilfe die Kriterien in absehbarer Zeit erreicht würden.

• Für das von der Regierung im kommenden Jahr angekündigte Referendum zur Einführung einer gleichgeschlechtlichen Ehe deutet sich eine große Mehrheit in der Bevölkerung an. Nach einer Umfrage vom Wochenende würden 73 % der erforderlichen Änderung der irischen Verfassung zustimmen.

Sonntag, 26. Oktober 2014

• Nach der jüngsten Kontroverse um Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams sind die seit der letzten Parlamentswahl kontinuierlich gestiegenen Umfragewerte für die Partei erstmals wieder gesunken. Die Sunday Business Post sieht die Partei nun bei 20 %, das sind drei Prozentpunkte weniger als vor vier Wochen, derweil ihr Vorsitzender sieben Prozentpunkte verlor. 40 % der Befragten zeigten sich noch mit ihm zufrieden. Die regierende Fine Gael rangierte bei 25 % und ihren Koalitionspartner Labour Party bei mageren acht Prozent. Die bis zu den letzten Wahlen achtzig Jahre lang stärkste Partei des Landes Fianna Fáil wird mit 18 % auf dem dritten Platz gesehen.

Sonnabend, 25. Oktober 2014

• 34 Millionen Euro Planungskosten für das neue Nationale Kinderkrankenhaus auf dem ursprünglich vorgesehenen Gelände beim Dubliner Mater University Hospital sind vertan und müssen abgeschrieben werden, erfuhr gestern der Finanzausschuss des Parlaments. Nach einem Entzug der vom Stadtrat erteilten Baugenehmigung durch An Bord Pleanála soll dieses jetzt auf dem Campus am Dubliner St. James’s Hospital errichtet werden. Die Baukosten werden auf € 650 Mio. veranschlagt.

  Siehe auch:  24.02.12 24.10.12, 06.11.12, 02.07.14

• Auf eine parlamentarischen Anfrage hin verteidigt die Ministerin für Kunst, Kultur und die Gaeltacht Heather Humphreys ihre Genehmigung der Dreharbeiten für eine neue Episode der Star Wars Serie auf der Felseninsel Skellig Michael, die zwölf Kilometer vor der Küste Kerrys das bekannteste und zugleich am schwersten zugängliche mittelalterliche Kloster Irlands beherbergt. Ihr vorgelagert ist die sieben Hektar große Insel Little Skellig, auf der mit etwa 27.000 Brutpaaren eine der größten Basstölpelkolonien der Welt angesiedelt ist.

  Diese Genehmigung sei erst erfolgt, begründet die Ministerin ihre Zustimmung, nachdem die Filmgesellschaft die geplanten Helikopterflüge auf 10 % reduziert und die Kosten für Angestellte des National Parks and Wildlife Service (NPWS) übernommen hatte, die sich darum gekümmert hätten, dass die Vögel durch die Dreharbeiten nicht gestört wurden.

Freitag, 24. Oktober 2014

• Die Zahl der Touristen aus dem Ausland stieg in den Sommermonaten dieses Jahres (Juli bis September) nach Angaben des CSO verglichen mit 2013 um 7,9 % auf knapp 2,5 Mio. Besucher. Den höchsten Anstieg gab es bei den Nordamerikanern, von denen in diesem Zeitraum bei 490.000 Besuchern 18,1 % mehr als 2013 auf die Grüne Insel kamen. Aus Großbritannien kamen im Sommer 922.000 (+ 2 %) und aus dem übrigen Europa 861.100 (+ 9,5 %). Insgesamt kamen in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 5,9 Mio. Besucher nach Irland, dies sind neun Prozent mehr als im Vorjahres.

  In Gegenrichtung reisten auch mehr Iren ins Ausland. Bei einer Einwohnerzahl von 4,2 Mio. verließen zwischen Juli und September 4,5 Mio. in Irland Ansässige ihre Insel, was sechs Prozent mehr als im Sommer 2013 war.

• Noch ein bisschen mehr Statistik, wie sieht es mit dem irischen Familienleben aus? Nach einer gestern veröffentlichten Umfrage verbringen 41 % der Familien weniger als eine Stunde pro Woche miteinander. Bei den gemeinsamen Tätigkeiten steht mit 59 % das Shopping an erster Stelle, gefolgt vom Wandern und Spazieren gehen (56 %) und den Besuch von Parks (54 %).

Donnerstag, 23. Oktober 2014

• In ihrem Protest gegen zu geringe Abnahmepreise beschließen die irischen Farmer, von Montagnachmittag an für 24 Stunden die Fleischfabriken des Landes zu blockieren, so dass nicht geschlachtet werden kann. Nach einer Verlautbarung des Präsidenten des Bauernverbandes IFA Eddie Downey erhalten die irischen Bauern 350 Euro weniger pro Stück Rindvieh als ihre Kollegen im Vereinigten Königreich.

  Die Fleischfabriken sehen sich nicht in der Verantwortung für die Preise und führen sie auf den geringeren Fleischkonsum in der EU zurück, wo die jährliche Nachfrage von 2010 bis heute um 700.000 Tonnen gesunken ist, während die Fleischproduktion in Irland allein im letzten Jahr um 20 % stieg. Eine Blockade der verarbeitenden Betriebe, heißt es, werde Irlands Reputation auf dem Weltmarkt und dem Export schaden ohne die Preise zu beeinflussen und damit kontraproduktiv sein.

• Gerichtsprozesse wegen ärztlicher Fehler dauern oft jahrelang, doch wenn ein Urteil gefallen ist, können vergleichbare Geschädigte in Deutschland von der Höhe der Kompensation nur träumen. So wurde jetzt vom High Court nach zehnjährigem Prozess einem mittlerweile zwölfjährigen, an zerebraler Kinderlähmung verbunden mit einer Lähmung aller vier Gliedmaßen leidenden Jungen für die kommenden drei Jahre eine vorläufige Abschlagszahlung in Höhe von € 2,57 Mio. zuerkannt. Der behandelnde Arzt hatte im Vorfeld der Geburt Beschwerden der Mutter nicht hinreichend ernst genommen und nicht erkannt, dass ein Zwilling im Mutterleib gestorben war.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

• Der Senat verabschiedet auch mit den Stimmen der Senatoren der Regierungsparteien einmütig einen Antrag an die Regierung, Palästina als Staat anzuerkennen. Weltweit wird Palästina bislang von 134 Staaten anerkannt, in Europa allerdings nur von Schweden. Sie hoffe, so die Senatorin Avrial Power von der Fianna Fáil, dass sich nun auch die Abgeordneten von Fine Gael und Labour Party im Dáil dem von ihren Senatoren unterstützten Antrag anschließen und die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Irland in die Wege leiten.
• Eine drastische Zunahme der Asylsuchenden wird in den ersten acht Monaten dieses Jahres aus Irland gemeldet. Es war das erste Mal in dieser Dekade, dass es eine Zunahme gab, von Januar bis August stieg ihre Zahl um 40 %. Das Justizministerium erwartet, dass sich dieser Trend für den Rest des Jahres fortsetzt. (s.a. 23.08.14, 05.09.14)

Dienstag, 21. Oktober 2014

• Nun geht es entgegen manchen Erwartungen und Hoffnungen doch weiter mit dem Bau einer riesigen Müllverbrennungsanlage auf der Poolbeg Halbinsel vor den Toren Dublins, ein Projekt, das seit 1997 in Planung ist. Die Baugenehmigung war vor sieben Jahren erteilt, der Baubeginn jedoch durch Einsprüche verhindert worden. Zuletzt hatten sich Anfang September die Stadträte von Dublin City und Dún Laoghaire mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, das Projekt zu stoppen, was rechtlich jedoch keine Bindung hatte.

  Während für morgen ein Protestmarsch zum irischen Parlament geplant ist, werden heute die Arbeiten an dem € 600 Mio. teuren Vorhaben wieder aufgenommen. Im Jahr 2017 soll die Anlage in Betrieb gehen.

  Siehe auch:  03.09.05, 03.12.08, 21.06.11, 05.07.11, 22.11.13, 16.01.14, 05.03.14

Montag, 20. Oktober 2014

• In einer Stellungnahme von gestern Abend drückt Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams sein Bedauern darüber aus, wie die IRA in früher mit Vergewaltigungen umgegangen ist.

  Anlass ist die Aussage einer heute 33-jährigen Maíria Cahill, die im Alter von 16 Jahren von einem führenden IRA-Mitglied vergewaltigt worden war und anschließend von einem IRA-Femengericht in Gegenwart ihres Vergewaltiger angehört wurde. Der Sinn-Féin-Präsident habe von dem Vorgang gewusst, mit ihr über die Sache gesprochen, die Behörden jedoch nicht informiert.

  Dieser akzeptiert, dass es seinerzeit “falsch gewesen sei”, solche Vorfälle durch IRA-interne Untersuchungen aufklären zu wollen, ein Fehler, der daraus entstanden sei, dass es in Nordirland “damals ein polizeiliches Vakuum gab”. Den Vorgang der Vertuschung wies er jedoch zurück, da er die Frau aufgefordert habe, mit ihre Anschuldigung zur RUC zu gehen. Als sie dann letztlich zur Polizei gegangen sei, habe er mit ihr kooperiert.

• Irlands berühmteste Klippen, die Cliffs of Moher im County Clare, begrüßten heute ihren millionsten Besucher – den millionsten Besucher mit einer Eintrittskarte, muss es wohl heißen, und so hat man meinen Besuch aus dem vergangenen Jahrtausend dabei nicht mitgezählt. Ein Glück für Rita Shaw aus Florida, denn so wurde sie mit Musik und Champagner empfangen und erhielt einen Reisegutschein im Wert von 5.000 Euro für einen erneuten Besuch.

Sonntag, 19. Oktober 2014

• Einen Monat nach der Beisetzung im Familienkreis kamen heute zum Gedenken an den im September verstorbenen Gründer der DUP und späteren nordirischen Regierungschef Ian Paisley 800 Menschen in die Belfaster Ulster Hall. Zu den angereisten Politikern gehörten sein Nachfolger im Amt des DUP-Vorsitzenden und First Ministers Peter Robinson, der stellvertretende nordirische Regierungschef Martin McGuinness von der Sinn Féin und der frühere irische Regierungschef Bertie Ahern mit seinen Parteifreunden Mary Hanafin und Éamon Ó Cuív. Anwesend war die Witwe des Verstorbenen mit ihren Zwillingssöhnen Ian und Kyle, von denen Ian den Sitz seines Vaters im englischen Unterhaus übernommen hat.

Sonnabend, 18. Oktober 2014

• Eine Mehrheit der irischen Senatoren hat einen Antrag unterzeichnet, in dem die irische Regierung aufgefordert wird, Palästina als Staat anzuerkennen. Bislang hat dies in Europa nur Schweden getan. Die von der Fianna-Fáil-Senatorin Averil Power eingebrachte Vorlage erhielt die Zustimmung der Senatoren der Fianna Fáil und Sinn Fein sowie von acht Labour- und sechs unabhängigen Senatoren. Die Senatoren der Fine Gael wollen am Dienstag über ihr Vorgehen beraten.
• Justizminister Francis Fitzgerald kündigt einen Gesetzentwurf an, mit dem bezahlter Sex in Irland unter Strafe gestellt werden soll. Nach gegenwärtigem Recht ist zwar das Anbieten sexueller Dienste verboten, nicht jedoch dafür zu zahlen. Nach Ansicht der Ministerin ist bezahlter Sex der Hauptgrund für den Menschenhandel.

Freitag, 17. Oktober 2014

• Ein elfjähriges Mädchen aus Waterford hat das Leben ihres einjährigen Cousins gerettet, indem sie sich, als eine Brandbombe durch die Fensterscheibe in das Wohnzimmer ihrer Großmutter geworfen wurde, schützend auf den Säugling warf. Beide Kinder erlitten ernsthafte Brandverletzungen, die jedoch nicht lebensbedrohend sind. “Róisín hat die volle Wucht der Explosion abbekommen und dem Baby das Leben gerettet”, berichtete die Großmutter, die sich zu dem Zeitpunkt nicht in dem Zimmer befand und der es gelang, das Feuer zu löschen.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

• Taoiseach Enda Kenny verspricht für das kommende Jahr und die beiden darauf folgenden (sollte er dann noch Regierungschef sein) weitere Senkungen der Einkommensteuer. Die am Dienstag verkündeten Steuererleichterungen nennt die oppositionelle Fianna Fáil eine Mogelpackung, da sie bei den Geringverdienern durch die seit Monatsbeginn geltende Gebühr für Wasser und Abwasser aufgezehrt werde.

  Siehe a.:  31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14, 02.10.14, 11.10.14, 13.10.14

• Die Dubliner Stadtverwaltungen haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als eine halbe Million Euro dafür ausgegeben, von ihren Besitzern ausgesetzte herrenlosen Pferde einfangen und schlachten zu lassen. Von den 770 Pferden wurden 28 gegen eine Strafzahlung an die Besitzer zurückgegeben und für 38 fanden sich neue. (s.a. 02.10.10, 30.06.13)

Mittwoch, 15. Oktober 2014

• Bei der im vergangenen Jahr eingeführten Grundbesitzsteuer bewerten die Iren den Wert ihres Anwesens nach von der Regierung vorgelegten Kriterien selbst. Rund 5.000 bekamen nun Post von der Finanzbehörde, die diese Selbsteinschätzung nicht akzeptieren wollte, und bei zirka 500 von ihnen den Wert des Hauses um € 200.000 höher als angegeben festlegte. Sechs Prozent der Immobilienbesitzer weigern sich bislang noch die Steuer zu zahlen, gegen rund vierhundert läuft derzeit ein Gerichtsverfahren.
• Seit August 2013 dürfen in Irland medizinisch begründete Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, wobei eine Suizidgefahr der Schwangeren als medizinischer Grund anerkannt wird. Mehr war ohne eine Verfassungsänderung nicht möglich, wozu eine Volksabstimmung nötig ist. Einer neuen Umfrage zufolge wünschen sich mittlerweile mit 68 % mehr als zwei Drittel der Bevölkerung ein solches Referendum zur Liberalisierung der irischen Abtreibungsgesetzgebung. 23 % waren dagegen und neun Prozent hatten keine Meinung zu dem Thema.

Dienstag, 14. Oktober 2014

• Im Mittelpunkt der heutigen Pressemeldungen steht der von Finanzminister Michael Noonan dem Parlament vorgelegte Entwurf für den Staatshaushalt 2015. Zu seinen Eckpunkten gehört die Senkung des Spitzensteuersatzes bei der Einkommensteuer von 41 auf 40 %, der bei Alleinstehenden künftig auf das Einkommen oberhalb von 33.800 Euro statt wie bislang 32.800 Euro im Jahr erhoben wird. Für den Anteil des Einkommens, der darunter liegt, gilt weiterhin ein Steuersatz von 20 %. Bei der Universal Social Charge wurden die Einkommensgrenzen derart angehoben, dass 80.000 Geringverdienende sie künftig nicht mehr zahlen müssen.
• Bereits beschlossen wurde am Abend mit 121 gegen 22 Stimmen die Erhöhung der Tabaksteuer um 40 Cent auf nunmehr € 6,09 pro Schachtel mit zwanzig Zigaretten, womit der Preis für eine Schachtel die 10-Euro-Marke erreicht. Die Sinn Féin sowie einige unabhängige Abgeordnete stimmten gegen die Steuer und argumentierten, dass sich kriminelle Schmuggler-Gangs nun die Hände reiben würden. Man erwartet, dass die ab Mitternacht geltende Steuererhöhung jährliche Mehreinnahmen von € 53 Mio. in die Staatskassen spülen wird.

Montag, 13. Oktober 2014

• Nach dem überraschenden Scheitern der Fianna-Fáil-Kandidaten bei den beiden Nachwahlen zum irischen Parlament und dem Sieg von Außenseitern wird parteiinterne Kritik gegen den Vorsitzenden Micheál Martin laut. Eine Reihe von Abgeordneten der Partei macht ihrem Ärger Luft und kritisiert, dass es dem Vorsitzenden nicht gelungen war, aus dem öffentlichen Zorn über die von der Regierung eingeführten Wassergebühren Kapital zu schlagen.

  Siehe a.:  31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14, 02.10.14, 11.10.14

• Nach einer vom Stadtrat noch zu billigenden Verordnung sollen Straßenmusiker in der Dubliner Innenstadt für ihre Auftritte künftig eine Lizenz erwerben müssen. Die Jahresgebühr für diese soll für Sänger ohne Verstärker 30 Euro und bei Verwendung eines Verstärkers 60 Euro betragen.

Sonntag, 12. Oktober 2014

• Dreizehn Jahre sind es her, dass das amerikanische Militär den Flughafen von Shannon zu einem Drehkreuz für seine Militärmaschinen gemacht hat, und geschätzt 2,5 Millionen amerikanische Soldaten haben ihn seither mit ihren Waffen auf dem Weg in ihre Einsatzgebiete im Nahen Osten und Afghanistan passiert. Anlässlich dieses Jahrestages versammelten sich heute vor dem Flughafen Friedensaktivisten, darunter die in diesem Jahr zweimal wegen ihres Protests inhaftierte 80jährige krebskranke Künstlerin Margaretta D’Arcy und Niall Farrell von der Galway Alliance Against War. “Wir, die Menschen Irlands, haben Blut an unseren Händen, und es ist Zeit, dass wir aufwachen und das zu Kenntnis nehmen”, lautete ihre Botschaft.

  Siehe auch:  16.01.14, 22.01.14, 19.02.14, 22.03.14, 19.07.14

Sonnabend, 11. Oktober 2014

• Bei den Nachwahlen zum Dáil rückt der Farmer aus Süd-Leitrim Michael Fitzmaurice für den im Sommer ins Europa-Parlament gewählten unabhängigen Luke ‘Ming’ Flanagan ins Parlament, und Paul Murphy von der Socialist Party ersetzt im Wahlkreis Dublin-Südwest den gleichfalls nach Straßburg abgewanderten Brian Hayes von der Fine Gael. Beide gingen als Außenseiter ins Rennen und profitierten von einer geringen Wahlbeteiligung. Im Gegensatz zu den unterlegenden Kandidaten war Michael Fitzmaurice bei der Auszählung nicht anwesend: wie es hieß, musste er erst noch sein Vieh von der Weide treiben.
• Rund 100.000 Menschen, so die Organisatoren der Protestbewegung Right2Water, gingen heute in Dublin auf die Straße um gegen die zu Monatsbeginn eingeführten Wassergebühren zu demonstrieren. Die Polizei kann die Teilnehmerzahl zwar nicht bestätigen, berichtet jedoch, sie sei “von der riesigen Zahl derjenigen, die ihren Ärger über die Gebühr Luft machten, weggeblasen worden”.

  Siehe a.:  31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14, 02.10.14

Freitag, 10. Oktober 2014

• Die drohende Haushaltskrise und der Zusammenbruch der nordirischen Regierung ist vorläufig abgewendet, nachdem die DUP auf unionistischer und die Sinn Féin auf republikanische Seite einen vom britischen Schatzkanzler offerierten Notkredit in Höhe von umgerechnet € 126 Mio. akzeptiert haben. Die drei an der Regierung beteiligten kleineren Parteien (UUP, SDLP und Alliance Party) stimmten dagegen und beschuldigten die zwei größeren, mit ihrer, das Ausgabenlimit überschreitenden Politik die ungelösten Probleme vor sich her zu schieben. (s.a. 10.09.14, 25.09.14)
• Die ‘McNulty-Affäre’ dürfte damit ausgestanden sein: Nachdem der kontroverse, von der Fine Gael ins Rennen geschickte Kandidat John McNulty die wahlberechtigten TDs und Senatoren gebeten hatte, ihn bei der Nachwahl zum Senat nicht zu wählen, siegte heute Mittag im zweiten Zähldurchgang der von der Fianna Fáil unterstützte unabhängige Kandidat Gerard Craughwell mit 98 Stimmen. Auf John McNulty entfielen 85 Stimmen.

  Eine etwas pikante Note bekommt die Wahl dadurch, dass die Sinn Féin die Stimmen für ihren eigenen Kandidaten, der im ersten Zähldurchlauf gescheitert war, auf den in der Folge siegreichen Gerard Craughwell übertragen hatte – womit die Partei der ehemaligen IRA einen Kandidaten unterstützt hat, der einst in der britischen Armee diente.

  Der vom Fine-Gael-Vorsitzenden Enda Kenny nominierte Geschäftsmann hatte zuvor angekündigt, im Falle seiner Wahl das Mandat gleich wieder niederzulegen, was eine erneute Nachwahl zu Folge gehabt hätte. Taoiseach Enda Kenny hatte gestern verlauten lassen, McNulty seiner Bitte Folge leistend nicht gewählt zu haben.

  Siehe auch:  26.09.14, 29.09.14, 01.10.14, 02.10.14

Donnerstag, 9. Oktober 2014

• Die irischen Grünen beschuldigen die Europäische Union, im Verfahren zur Erweiterung des Kernkraftwerkes Hinkley Point am Bristol Channel jenseits der irischen See ihre eigenen Wettbewerbsregeln nicht einzuhalten, und die irischen Regierung, bezüglich der Bewertung der Risiken für Irland die Augen vor der Realität zu verschließen. Der ‘Normalbetrieb’ des 240 km vor der irischen Küste liegenden Kraftwerks, lautete die Bewertung der Regierung, werde keine messbare Strahlung für Irland zur Folge haben, so dass kein Grund zur Beunruhigung bestehe. Der Europäischen Union wird vorgeworfen akzeptiert zu haben, dass der in Hinkley erzeugte Strom in Europa doppelt so teuer wie Strom aus regenerativen Quellen verkauft werden darf. (s.a. 07.05.13, 06.12.13, 20.12.13)
• Ist man mit dem Ergebnis seines Leaving Certs (Abitur) nicht zufrieden, lohnt es sich oft, gegen die Bewertung Einspruch zu erheben. Von den knapp 5.500 Einsprüchen in diesem Jahr war fast jeder fünfte (1.673) erfolgreich und führte zu einer höheren Punktezahl. In drei Fällen hatte der Antragsteller Pech und das Ergebnis wurde herabgestuft.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

• “Aufgrund der widrigen Wetterverhältnisse”, so der Stromversorger ESB, werden in der kommenden Nacht rund 20.000 Iren ohne elektrischen Storm auskommen müssen. Sobald es morgen früh hell wird, heißt es in der Meldung, wird man mit der Reparatur der im Laufe des Tages angefallenen Sturmschäden beginnen. (s.a. 06.10.14)
• In den ersten neun Monaten dieses Jahres gab es 71 gemeldete Fast-Zusammenstöße zwischen einer Straßebahn und Fußgängern, berichtete heute zum Start einer Sicherheits-Kampagne der Betriebsleiter der Dubliner Straßenbahnen Luas. Ein häufiger Grund sei, dass Passanten auf ihr Smartphone schauen, telefonieren oder sich der Musik aus ihren Kopfhörern hingeben, während sie einen Bahnübergang queren.

Dienstag, 7. Oktober 2014

• Taoiseach Enda Kenny verspricht Steuerleichterungen für die Gutverdienenden (Familieneinkommen oberhalb von 65.600 Euro bei verheirateten Paaren), was seiner Meinung nach 15.000 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Wo hier der Zusammenhang besteht, geht aus der Meldung nicht hervor.
• Die beiden Arbeiter, die seit gestern Nacht zwei Hochkräne auf der Baustelle des Kishoge Community College in Lucan besetzt halten, würden solche Steuern nur zu gerne zahlen. Nachdem sie sich mit ihrem Gehalt von weniger als fünf Euro pro Stunde (der gesetzliche Mindestlohn liegt bei € 8,65) nicht mehr zufrieden geben wollten, waren sie von ihrem Arbeitgeber ausgesperrt worden. Die Kranbesetzung sei nicht von ihr sanktioniert, so die Gewerkschaft Unite, doch habe man Verständnis für sie. Bei der Baumaßnahme handelt es sich um ein staatlich gefördertes Projekt.

Montag, 6. Oktober 2014

• Das Immobilienportal daft.ie berichtet von steigenden Hauspreisen. Landesweit sind die Preisvorstellungen der Anbieter auf dem Portal in den vergangenen zwölf Monaten um 14 % gestiegen und liegen jetzt bei durchschnittlich € 195.000 für ein Wohnhaus. In Dublin betrug die Steigerung 25 %.
• Nach heftigen nächtlichen Stürmen und starken Regenfall waren heute Vormittag wieder einmal rund 13.000 Haushalte ohne Strom. Auch die S-Bahn-Verbindung nach Howth war unterbrochen. Laut Angaben des ESB hatte man am Abend bis auf etwa 600 alle Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen.

Sonntag, 5. Oktober 2014

• Auf der Jahreskonferenz der Sinn Féin zur irischen Sprache äußert sich der Vorsitzende der Partei Gerry Adams besorgt über die Untätigkeit der Regierung zu ihrer Erhaltung und prognostiziert, dass es in dreißig Jahren keine Gaeltacht in Irland mehr geben wird, wenn sich dies nicht ändert. Ein hohes Lob ging an den ehemaligen Coimisinéir Teanga Seán Ó Cuirreáin, der, so der Sinn-Féin-Präsident, im vergangenen Jahr wegen des mangelnden Interesses der Regierung an der laut Verfassung ersten Sprache des Landes zurückgetreten war. Sein Nachfolger Rónan Ó Domhnaill könne mit der Unterstützung der Partei rechnen.

  Siehe auch:  02.10.13, 05.11.13, 23.01.14, 15.02.14, 07.03.14

• Passend zu der obigen Meldung beginnt heute Comhrá ’14, ein Weltrekordversuch bezüglich der längsten Konversation in irischer Sprache. Die Unterhaltung in irischem Gälisch, an der sich weltweit siebzig Gruppen bis hin nach Kanada und Australien beteiligen, soll mindestens 169 Stunden dauern.

Sonnabend, 4. Oktober 2014

• Der stellvertretende nordirische Regierungschef und Chefstratege der Sinn Féin Martin McGuinness verurteilt scharf den gestrigen Brandanschlag auf ein Versammlungsgebäude des Oranierordens durch republikanische Dissidenten. Verabscheuenswert, abscheulich und kriminell sei der Anschlag am gestrigen Morgen gewesen, bei dem das Gebäude des Ordens in Convoy im County Donegal niederbrannte, und habe nichts mit politischen oder republikanischen Einstellungen zu tun. Es ist gerade einmal drei Wochen her, dass im nahegelegenen Newtoncunnigham (gleichfalls in der Grafschaft Donegal auf dem Gebiet der Republik Irland) eine andere Orange Hall Opfer einer Brandstiftung wurde.
• Nach monatelangem Streit und zwei Streiks hat sich Irlands größte Gewerkschaft SIPTU mit der irischen Bahn über die von der Gesellschaft eingeführten Sparmaßnahmen geeinigt. 71 % der Mitglieder akzeptierten in einer Urabstimmung einen Schlichtungsvorschlag der Labour Relations Commission (LRC).

  Siehe auch:  26.07.14, 12.08.14, 22.08.14, 25.08.14, 03.09.14

Freitag, 3. Oktober 2014

• Der Verband der irischen Transportunternehmer warnt die Regierung, dass sich, sollte das Steuerrecht nicht geändert werden, eine große Zahl der in der Republik Irland mit ihren Fahrzeugen registrierten Firmen diese zum kommenden Jahr ‘ausflaggen’ und in Nordirland registrieren lassen wird. Während in Nordirland die Jahressteuer für einen LKW bei umgerechnet € 832 liegt, zahlt man in der Republik € 4.000. Zudem müssen Lastwagen mit einem Kennzeichen der Republik Irland in Nordirland pro Tag eine Maut von zehn Euro zahlen, während umgekehrt Fahrzeuge aus Nordirland in der Republik keine solche Abgabe entrichten müssen. Von den rund 22.000 LKWs der Spediteure der Republik Irland sind bereits 1.500 in Nordirland angemeldet.
• Irland, ein Land nur für Regenfeste? Ganz und gar nicht (mehr), sagt die Wetterstation von Armagh und vermeldet, dass der vergangene Monat mit einer Niederschlagsmenge von 3,55 mm der zweittrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Noch trockener war es zuletzt vor 120 Jahren, als im September 1894 eine Niederschlagsmenge von 2,7 mm verzeichnet wurde.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

• Eine zunehmende Zahl von Abgeordneten und Senatoren der Regierungsparteien Fine Gael und Labour Party deutet an, ihre Verärgerung über die undurchsichtige Nominierung von John McNulty für die Nachwahl zum Senat dadurch zum Ausdruck bringen zu wollen, dass sie ihm trotz seiner Aufforderung, ihn nicht zu wählen, dennoch ihre Stimme geben. John McNulty sei zum Spielball des Regierungschefs und der Führung der Fine Gael geworden, meinen einige, was seiner Reputation geschadet habe. (s.a. 26.09.14, 29.09.14, 01.10.14)
• In dem jahrelangen Streit um die Einführung von verbrauchsabhängigen Wasser- und Abwassergebühren hatte die Regulierungsbehörde zum gestrigen Start nun endlich auch ihre Höhe festgelegt. Demnach sind pro Kubikmeter Wasser € 2,44 für den Verbrauch und das gleiche noch einmal für die Entsorgung zu zahlen.

  Da noch nicht alle Haushalte mit einem Zähler versehen sind, gilt bis dahin für Haushalte ohne einen solchen bei einem erwachsenen Bewohner eine Jahresgebühr von € 176 und bei zwei Erwachsenen € 278. Kinder werden dabei nicht gezählt. Die Gebühr für Haushalte, bei denen bereits eine Wasseruhr installiert ist, wird neun Monate lang bei diesen Beträgen gedeckelt. Sollte es, wie es in der Vergangenheit in einigen Regionen häufiger vorkam, eine Boil Notice (Warnung, dass das Wasser nur abgekocht genossen werden darf) geben, entfällt die Gebühr an Tagen, an denen diese gilt.

  Derweil kündigt mit Micheál Cholm Mac Giolla Easbuig ein Mitglied des Grafschaftsrates von Donegal seine “volle Unterstützung” für alle Bürger an, die versuchen den Einbau von Wasserzählern für ihre Wohnung zu verhindern oder bereits eingebaute unbrauchbar machen.

  Siehe a.:  31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09, 20.04.10, 07.04.11, 18.04.12, 24.03.13, 29.07.13, 17.04.14, 23.04.14, 01.05.14, 01.05.14, 05.05.14, 23.06.14, 20.08.14

Mittwoch, 1. Oktober 2014

• Zu Monatsbeginn stellt im vergangenen Jahr gegründete Polar Verlag für die Leser der Nachrichten von irelandman.de ein Exemplar der deutschen Übersetzung von Gene Kerrigans soeben erschienenen Roman Die Wut zu Verfügung.

  In diesem Krimi noir zeichnet Gene Kerrigan Dublin als einen düsteren, zerrütteten Ort, der geprägt ist von den Folgen der Wirtschaftskrise – die Grundstücke sind nichts mehr wert, unfertige Häuser sind verwaist und verfallen, Jobs verschwinden, die Einwohner sind desillusioniert. Der Mord an einem Banker, den Detective Sergeant Bob Tidey untersucht, scheint zunächst nur der jüngste Vorfall in einer Reihe von wütenden Anschlägen auf Bankgebäude und -angestellte zu sein. Doch schon bald driften die Ermittlungen in eine unerwartete Richtung. Als Vincent Naylor – jung, moralisch flexibel und frisch aus dem Gefängnis entlassen – mit seinem Bruder einen großen Coup auf einen Geldtransporter plant und die pensionierte Nonne Maura Coady daraufhin ein seltsames Treiben in ihrer ruhigen Straße bemerkt und Tidey anruft, setzt sie eine fatale Kette von Ereignissen in Gang, die Tidey vor eine folgenschwere Wahl stellt.

  Seit den 1970er Jahren verfasste Gene Kerrigan politische Beiträge für Magazine und Zeitungen, schrieb Sachbücher unter anderem über Polizeiarbeit und die irische Politik sowie Kriminalromane, die sich mit den sozialen Problemen Irlands auseinandersetzen. 1985 und 1990 wurde er als World Journalist of the Year ausgezeichnet.

  Sein aktueller Krimi geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute über das Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

  Nachtrag: Als erster Interessent meldete sich um 11.56 Uhr einen Leser aus 57072 Siegen, an den das Buch nun geht.

• In der Kontroverse um den Kandidaten der Fine Gael für die Nachwahl zum Senat am 10. Oktober teilte der irische Regierungschef und Fine-Gael-Vorsitzende Enda Kenny dem Parlament gestern Nachmittag mit, dass der ins Kreuzfeuer geratene John McNulty seine Kandidatur de facto zurückgezogen hat.

  Der aus dem Donegal stammende Geschäftsmann war auf Betreiben des Regierungschef als Mitglied des Vorstandes des Nationalmuseums für moderne Kunst, dem er zuvor nur dreizehn Tage angehört hatte, für die Nachwahl in die Senatsgruppe ‘Kultur und Erziehung’ nominiert worden. Ein offizieller Rückzug von der Kandidatur ist zwar nicht mehr möglich, doch forderte der Kandidat gestern alle Mitglieder des Parlaments auf, nicht für ihn zu stimmen.

  Zugleich ließ der Regierungschef das Parlament wissen, dass er die Verantwortung für die Kontroverse übernehme und das Verfahren nicht den Standards entsprochen habe, die man von ihm und seiner Partei hätte erwarten können. (s.a. 26.09.14, 29.09.14)