Skizzen und Notizen

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Der Vogel von Rhiannon

Man braucht eine Weile, um den im keltischen Knoten verfangenen Vogel von Rhiannon zu erkennen. Rhiannons Lied ist der dritte Zweig Mabinogion, ein walisischer Sagenzyklus aus dem 14. Jahrhundert, der auf noch älteren keltischen Überlieferungen beruht. Hier eine Zusammenfassung in Kürze:

Olwen, die Tochter des Riesen Yspaddaden, liebte Culhwch, einen der Krieger König Arturs, doch ihr Vater war alles andere als begeistert von ihrer Wahl und stellte dem Verehrer eine Reihe von seiner Meinung nach unlösbaren Bedingungen. So hatte er an nur einem Tag einen Wald zu roden, das Holz zu Asche zu verbrennen und die Fläche zu pflügen. Govannon, den Gott des Schmiedehandwerks, musste er zwingen, ihm die erforderlichen Werkzeuge herzustellen, und den für die Landwirtschaft zuständigen Gott Amaethon, die Saat gedeihen zu lassen.

Noch viel mehr dachte sich Yspaddaden aus, um die Hochzeit seiner Tochter zu verhindern, und schließlich sollte Culhwch die Vögel von Rhiannon fangen, die mit ihrem Gesang Tote erwecken können. Doch Liebe versetzt nicht nur Berge, sondern hilft auch beim Roden, Pflügen und Vogelfangen, so dass Culhwch alle Aufgaben meisterte.

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© 2005 Jürgen Kullmann