Skizzen und Notizen

Münzen erzählen Geschichten

Der Rinderraub von Cooley

Bei diesem Stier kann es sich nur um den einen handeln, den legendären schwarzen Bullen Donn Cuailnge aus Cooley.

Die Táin Bó Cualinge, auf Deutsch ‘Rinderraub von Cooley’, hat als einzige Erzählung aus dem Mythen- und Sagenkreis des alten Irlands den Rang eines Heldenopus. Die Handschriften stammen aus dem späten 11. oder frühen 12. Jahrhundert und werden vom Trinity College und der Royal Irish Academy in Dublin gehütet.

Angezettelt wurde der Raubzug durch Königin Meabh von Connacht. In ihrer Herde kam der weiße Stier Finnbennach zur Welt, doch der wollte keine Frau zum Herrn und lief zu ihrem Gatten König Ailill über. Wie man sieht, lebte das Paar in Gütertrennung, und um nicht schlechter als ihr Ehemann dazustehen, verlangte es Meabh nach dem Gegenstück, dem schwarzen Stier Donn Cuailnge, für ihre eigene Herde.

Trickreich umgarnt sie auf beider nächtlichem Lager den ihr Angetrauten, bis dieser einwilligt und eine Abordnung nach Norden schickt. Der Besitzer des Stiers heißt Mac Roth und ist zunächst nicht abgeneigt, sein Prachtstück für ein Jahr nach Connacht auszuleihen. Eine kluge Entscheidung, meint die Delegation, denn sonst hätte man den Stier mit Gewalt entführt. Worauf es sich Mac Roth anders überlegt und die Geschichte des Rinderraubs von Cooley mit Cúchulainn und all den Helden der irischen Mytholgie ihren Lauf nimmt.

5 Pence

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© 2005 Jürgen Kullmann