Irisches Tagebuch 2017

Im Monsterauto durch Irland

 

Sonnabend, 10. Juni 2017

To make a long story short: Wir haben einen neuen rechten Hinterreifen, und der linke hintere hat ein neues Ventil. Zwar hatten wir bis dato von zwei Autowerkstätten gehört, dass die Reifendruckanzeige unseres Ocativas berüchtigt für Fehlalarme ist, dann aber nach mehrfachem ‘Resetten’ den Druck in den Reifen nach einer Woche noch einmal überprüft und festgestellt, dass er auf beiden Hinterrädern von 2,8 auf 1,8 Bar gesunken war.

Also auf zur Kylemore Garage, wo der nette Inhaber beide Räder abnahm, einem Tauchbad unterzog – und feststellte, dass es aus dem Ventil des linken Reifens, der fast völlig neu war, blubberte und beim dem rechten aus einer eindeutig sehr alten Reifenverletzung sacht Luft entwich. Letzterer war aufgrund eines schrägen Schnitts nicht vulkanisierbar, so dass wir sein Business mit 110 Euro förderten und dafür links ein neues Ventil und rechts einen neuen Reifen bekamen. Der linke Reifen sei wohl erst kürzlich ausgetauscht worden, meinte der Meister, doch habe sich Hertz die paar Cents für ein neues Ventil sparen wollen.

Das war es auch schon für heute, abgesehen davon, dass es meist kräftig regnete und stürmte. Am Abend gab es noch Musik im Angler’s Rest, dargeboten von zwei älteren Herrschaften mit Gitarre und Akkordeon, wobei der Gitarrist auch seine Stimme dabeihatte. Die Musik war ein bisschen im Stil der Coasters der 1990er Jahre*; wir blieben dennoch für insgesamt vier Pint Guinness.

Siehe zum Beispiel 13.06.96

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Sonntag, 11. Juni 2017

s regnet in Strömen, als wir uns auf den Weg nach Tourmakeady machen. Da der Craftshop an der Straße zum Lochnafoy geschlossen hat, sind wir schon gegen halb eins am Drimbawn Garden, der heute im Rahmen des Clew Bay Garden Trail von 13 bis 17 Uhr für jedermann geöffnet ist. Am Eingang steht noch niemand, um die traditionelle Spende für local community projects in Empfang zu nehmen, doch das Tor ist offen, und so begeben wir uns unautorisiert auf das Gelände.

Drimbawn Garden im Regen. Head Gardener Frank taucht auf und verkauft unter einem Pavillon Blumenpflanzen. Im vergangenen Jahr habe es genauso geregnet, erzählt er. Vielleicht sollte er es mal mit einem open garden day im Februar versuchen. Aber trotz des traditionellen Regens an seinem Gartentag ist der Deutsche hier heimisch geworden und hat sich in Tourmakeady ein Haus gekauft.

Drimbawn Garden, © 2017 Hildegard Vogt-KullmannSo wandern wir dann im Regen über das Gelände. Mit ein wenig Sonne wäre es zweifelsohne schöner, doch ein paar Fotos mit der Handykamera sind drin. Wir besuchen unter einem Zeltdach den Informationsstand der Westport Beekeeper Association und kehren wegen des Wetters nicht auf der Terrasse, sondern in den vermutlich ehemaligen Dienstbotenräumen im Tiefparterre des herrschaftlichen Anwesens ein, wo es für vier Euro pro Person Tee mit Scones und Marmelade sowie diverse kleine Mini-Küchlein und Leckerbissen gibt. Dort unterhält sich mien Deern mit einem reisefreudigen, schon etwas älteren Dörfler, der, wie er erzählt, in sehr jungen Jahren durch den deutschen Black Forrest gereist war. Zuletzt sei er in Portugal gewesen. Man dürfe das Reisen nie auf später verschieben, empfiehlt er, denn man wisse ja nicht, ob die pension später dazu reicht.

*  *  *

Am Abend gibt es Musik im Angler’s Rest, mit Kieran und dem Akkordeonspieler vom letzten Sonntag. Frank taucht heute nicht auf.

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Montag, 12. Juni 2017

We’re on the long road to the South. Das Auto ist brav, äußert keine Beschwerden bezüglich der Reifendrucke, fährt aber hinter Limerick zweimal in die falsche Richtung und schließlich gar ein paar Meilen gen Dublin, bis wir das korrigieren. So brauchen wir statt wie von Google berechnet fünf Stunden 6,5 bis Castletownbere.

Eine enge Straße zieht sich durch den Ort, und bei den vielen unorthodox am linken Straßenrand parkenden Fahrzeugen kommen zwei sich begegnende kaum aneinander vorbei. Das Old Medical Hall B&B, in alten Zeiten war es eine Apotheke, ist über ein Schild an der Giebelwand schon von Weitem auszumachen, doch in die schmale, sich zwischen zwei Häuser zwängende Auffahrt zum private car park einzubiegen, wage ich mit diesem Monsterauto nicht. So parken wir hundert Meter weiter am Ortsausgang auf einem Platz vor einem geschlossenen Restaurant und begeben uns zu Fuß zur ‘Old Medical Hall’ zurück.

Eileen Óg und Jan Hinrich im Old Medical Hall B&B, © 2017 Hildegard Vogt-KullmannLorna, ihre Vorfahren hatte es aus Schottland in den Süden Irlands verschlagen, zeigt uns das Zimmer und lädt uns, derweil es sich Eileen Óg und Jan Hinrich am Fenster bequem machen, zu Tee & Kaffee in ihren Tea Room ein, der montags ansonsten geschlossen ist. Seltsamerweise nur uns, obwohl fast zeitgleich weitere Übernachtungsgäste eintreffen. Vielleicht weil wir, was unüblich zu sein scheint, gleich für vier Nächte bleiben?

Castletownbere, der offizielle vollständige Name lautet Castletown Berehaven, wirkt geschäftig, untouristisch, unspektakulär und bei dem grauen Wetter etwas trist. Der Fischereihafen ist der größte nach Killybegs im Norden und genauso wenig ‘scenic’. Wir speisen bei Murphy’s, das uns als alteingesessenes Restaurant mit guter Hausmannskost empfohlen worden war. Auch wenn nirgends ein Zapfhahn zu sehen ist, gibt es Guinness – ob es wirklich vom Fass kommt, oder hat da jemand in der Küche zwei Dosen geöffnet? Wir sind die einzigen, die ein Pint vor sich stehen haben. Die tomahawk lamb cutlets von meinem Mädchen sehen hervorragend aus und sind es auch, mein sirloin steak hingegen kommt etwas sehnig daher. Der Nachtisch für vier Euro, auf der Karte als fresh fruit pawlowa gelistet, ist exzellent und ginge auch als Hauptmahlzeit durch.

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Dienstag, 13. Juni 2017

Nach dem Frühstück spazieren wir durch den Ort. An eine Wanderkarte der Region zu kommen, scheint genauso aussichtslos zu sein wie seinerzeit in Kilcar: das local tourist office ist, wie schon gestern Nachmittag, geschlossen und im lokalen Craftshop gibt es keine. Wider Erwarten entdecken wir im SuperValu dann doch noch die gesuchte OSI No. 84.

Wir starten ohne Auto mit einer Erkundung des prähistorischen Steinkreises von Derreenataggart, etwa eine Meile westlich von unserem B&B. Bei einem Durchmesser von knapp acht Metern bestand er ursprünglich aus fünfzehn Steinen, von denen zwölf überlebt haben, auch wenn drei der Überlebenden umgefallen sind. Errichtet in der Bronzezeit, wird sein Alter auf zirka 3.000 Jahre geschätzt. Es gibt in Irland mehr als hundert solcher Kultstätten. Das Wetter ist nicht besonders entgegenkommend, doch alle zehn Minuten dringt leicht verschleiert die Sonne durch eine dünne Wolkenschicht, und nach einer halben Stunde sind drei Aufnahmen im Kasten.

Steinkreis von Derreenataggart, © 2017 Jürgen Kullmann

Zu Fuß geht es zurück zur Old Medical Hall, dann wagen wir uns in motorisiert auf den Ring of Beara. Ein erster Stopp noch auf der Südseite der Halbinsel vor der Ruine des Pförtnerhauses von Dunboy Castle. Einst war es die angestammte Heimstatt des mächtigen Clans der O’Sullivans, doch nachdem sich dieser einer Rebellion gegen die englische Krone angeschlossen hatte, wurde die Burg 1602 belagert und nach der Einnahme zerstört.

Im neunzehnten Jahrhundert erwarben die als Kupferbarone bekannt gewordenen Puxleys das Anwesen und errichteten nahe der Burgruine ein Manor House. Es wurde 1920 von der IRA als Vergeltung für die Zerstörung von Häusern ihrer Unterstützer niedergebrannt. Dunboy Manor, © 2017 Jürgen Kullmann Mittlerweile ist es in Teilen wiederaufgebaut und soll wohl ein Hotel werden, doch scheint man nicht so recht voranzukommen. So wird dann Allihies, das Dorf, an dem im Jahr 1812 der Aufstieg der Puxley-Dynastie begann, der nächste Stopp auf unserer Rundfahrt. Es liegt schon auf der Nordseite der Halbinsel. Bis zu 1.500 Menschen hatten in den sich den Hang hinaufziehenden Kupferminen ihren Lebensunterhalt mehr schlecht als recht bestritten. Was von den unzähligen Schächten geblieben ist, liegt heute verborgen im Dunst. Nichts also mit Fotos, und so gönnen wir uns ein Eis vor dem ortsüblichen Pub.

Die nächsten Station ist das weiter im Westen gelegene bunte Eyeries. Die Küstenstraße ist für nordfriesische Flachlandfahrer – hoffentlich kommt uns jetzt keiner entgegen! – mitunter etwas abenteuerlich. Der Ring of Beara hält einige der in den gedruckten Reiseführern versprochenen ‘scenic views’ für uns bereit, doch oft sieht man abgesehen von Bäumen und Sträuchern nur wenig.

Hinter Eyeries setzt sich mien Deern ans Steuer unseres Monsterautos und wagt im beginnenden Abendlicht die Fahrt über den in der Tat spektakulären Healy Pass  Loch an Ghleanna Mhoir, © 2017 Jürgen Kullmann zurück nach Castletownbere. Tief unter uns schimmert unter einem Wolkenloch der Loch an Ghleanna Mhoir*, und mit dem Weiterziehen des Wolkenlochs wandern leuchtend grüne Flecken über das Land. Auf der Passhöhe halten wir vor einem kleinen, grob zurecht-gezimmerten Craftshop, in dem wir im Halbdunkel (der Inhaber hat den Generator bereits abgeschaltet) für sechs Euro einen Satz Grußkarten mit Umschlägen erwerben. Bei unseren Bedenken ob der abenteuerlichen Passstraße schüttelt der Mann energisch den Kopf. In den 45 Jahren, in denen er hier Bücher und Ansichtskarten verkaufe, habe es nicht einen Unfall auf ihr gegeben.

* See des großen Tals

*  *  *

Zu Abend speisen wir erneut bei Murphy’s in Castletownbere, dieses Mal wähle ich klugerweise die tomahawks. Mien Deern ordert die für acht Euro als Vorspeise auf der Karte stehenden crap claws als ‘Main Course’, zahlt inklusive Chips und Salat sechzehn Euro und ist begeistert über das Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei Veldon’s in Letterfrack, meint sie, hätten wir dafür 21 Euro berappen müssen.

Beim Verlassen des Restaurants lösen wir das Rätsel, warum das Guinness stets aus Richtung der Eingangstür kommt und nicht von der Theke hinter uns, von der die Mahlzeiten serviert werden: Wenn jemand ein Pint ordert, läuft die Bedienung über die Straße in O’Sullivan’s Pub und lässt es dort zapfen.

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Mittwoch, 14. Juni 2017

Der heutige Tag soll laut Met Éireann der (wettermäßig) trübste Tag unserer Südirland-Exkursion werden, also fahren wir in die in allen Reiseführern gerühmte Stadt Kenmare, in der man auch gut Shoppen können soll. Das Shoppen erledigen wir dann allerdings schon auf halbem Wege in Glengariff, wo mien Deern bei Quilts* für 29 Euro (heruntergesetzt von € 99) ein Blüschen erwirbt, das farblich mit der Tortenplatte ‘Royal Worcester’ harmoniert, die sie in der letzten Woche auf dem Flohmarkt von Letterfrack erstanden hatte.

So ganz nachvollziehen können wir die Lobeshymnen auf Kenmare nicht, eine Stadt dominiert von Autos und Touristen, die sich durch den Ort zwängen, um dann – was die letzteren betrifft – in den Läden, Restaurants und Cafés hängen zu bleiben. Sicherlich gut für die Tourismusindustrie, doch vermissen wir ‘unser irisches Flair’. An der vor dem Ortseingang gelegenen wirklich schönen waterside hingegen gibt es kein einziges Café, in dem man bei einer Tasse Tee den Blick über die Bucht schweifen und die vielzitierte Seele baumeln lassen kann.

* Siehe 23. Juni 2016

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Donnerstag, 15. Juni 2017

Wandertag. Der Ausgangspunkt für den ersten ‘Loop’ des Tages ist die Seilbahnstation nach Dursey Island an der Spitze der Beara-Halbinsel. Ireland’s one and only cable car, wie sie sich rühmt, und die einzige Europas, die übers offene Meer führt – geschätzte zweihundert Meter weit in dreißig Meter Höhe.

Laut einer Infotafel hat das Eiland zwei dauerhafte Bewohner, doch fragt sich der geneigte Tourist, was es mit den Autos auf sich hat, die er übers Wasser hinweg unterhalb der Seilbahnstation der kleinen Insel stehen sieht. Wie sie wohl dahingekommen sind? Zerlegt und drüben wieder zusammengebaut, meint unser oberschlaues Reiseschaf Eileen Óg.

Dursey Island, © 2017 Jürgen Kullmann

Vor der Spitze der Insel stand seit 1866 der Leuchtturm von Calf Rock auf einem Felsen im Meer, doch trotzte er den Stürmen nicht lange, denn schon am 27. November 1881 erlosch sein Licht für immer. Nachdem ein Orkan die Kuppel fortgerissen hatte und im unteren Teil sechs Männer nach zwölf Tagen Ausharren zu verhungern und verdursten drohten, startete von Dursey Island aus eine heroische Rettungsaktion. Zwei Evakuierungsversuche durch britische Kanonenboote waren bereits gescheitert, als sich Anfang Dezember sieben Fischer der Insel durch Sturm und Wellen kämpften und die Männer zurückholten. Einige Überreste des Leuchtturms sind heute noch zu sehen.

Skellig Michael, © 2017 Juergen KullmannWir machen uns jetzt in dem, was wir einen Sturm nennen, auf einen Rundweg über die Westspitze der Halbinsel; vier Kilometer ist er lang bei 150 zu bewältigenden Höhenmetern. Anderthalb Stunden veranschlagt der Reiseführer dafür. 150 Meter sind 450 Fuß, doch uns kommt jeder Fuß wie ein Meter vor. Beim Blick nach Süden übers Meer taucht rechts von Dursey Island Island Skellig Michael aus dem Dunst auf.

Statt der veranschlagten 1,5 Stunden brauchen wir drei, bis wir wieder an der Cable-Car-Station sind. Und dann geht die Seilbahn in Betrieb trotz, des heftigen Windes! Für die Sicherheit der Passagiere ist gesorgt, denn von der Decke der Kabine baumelt, so sah man es kürzlich in einem Film, an einem Bindfaden ein Fläschchen mit Weihwasser und an der Wand hängt der Ausdruck eines Gebets. Wir hatten schon gar nicht mehr mit einer Fahrt gerechnet, halten sie fotografisch fest und fahren nach einer Kaffeepause im mehrere Kilometer entfernt gelegenen Cable Car Café des Gemeindezentrums von Lehanmore nach Allihies, den Ort der historischen Kupferminen, den wir schon vorgestern passiert hatten.

Seilbahn nach Dursey Island, © 2017 Juergen KullmannWir rechnen nach: Der Rundweg am Vormittag war vier Kilometer lang und laut Reiseführer in 1,5 Stunden zu bewältigen gewesen. Wir hatten drei Stunden gebraucht. Der, den wir uns jetzt für Allihies vorgenommen haben ist 8 Kilometer lang, wofür eben dieser Reiseführer 2,5 Stunden einkalkuliert. Wenn wir unter Berücksichtigung dieses Umrechnungsfaktors auf fünf Stunden kommen, sind wir heute Nacht um halb zehn wieder am Auto. Und so verzichten wir wie die beiden weisen Ameisen an der Elbchaussee auf ‘den letzten Teil der Reise’ und beschränken uns auf einen Spaziergang zu einem der ehemaligen Schächte der Kupferminen, von denen man vorgestern im Dunst nichts sah.

*  *  *

Nachdem es uns gestern Abend im Beara Bistro von Castletownbere nicht sonderlich gefallen hatte, speisen wir heute wieder bodenständig bei Murphy’s. Der Laden ist voll und die Getränkewünsche halten die Mannschaft auf Trab. Immer wieder holt sich ein Kellner Geld aus der Kasse und sprintet in den Pub auf der andren Straßenseite, um für einen Gast ein Pint Guinness oder Bier zu holen.

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Freitag, 16. Juni 2017

Zurück nach Connemara, und wenn es, oft besungen, a long, long way from Clare to there ist, ist es ein noch deutlich längerer Weg vom County Cork bis nach dorthin. Mien Deern sitzt am Steuer, die ‘scenic route’ die sie uns für den Rückweg ausgesucht hat, ist mir zu schmal und schwindelerregend. Ein Stopp am Lady’s View bei Killarney, doch mit der Sonne hinter den diffusen Wolken ist der Ausblick weit weniger spektakulär als in den Reiseführern beschrieben.

Thoor Balleylee, © 2017 Juergen KullmannGegen drei Uhr am Nachmittag sind wir im County Clare und statten William Butler Yeats Thoor Balleylee unweit des Wohnsitzes seiner Mäzenin Lady Gregory einen Besuch ab. Von 1916 an hatte er sich hier zwölf Jahre lang niedergelassen. Einer verwitterten Steintafel entnehmen wir, dass er den Turm für seine Frau Georgie, die seine spiritistischen Neigungen teilte, hatte restaurieren lassen – auch wenn sie für ihn letztlich nur die ‘dritte Wahl’ war. Nachdem seine große Liebe, die Revolutionärin Maud Gonne, alle Anträge des romantischen Poeten freundlich aber hartnäckig zurückgewiesen hatte, wurde er später bei ihrer einer unglücklichen Ehe entsprungenen Tochter Iseult vorstellig. Die ihn aber auch nicht wollte, bis er schließlich im schon etwas gesetzterem Alter von 50 Jahren an seine Georgie geriet.

Sieben Euro pro Person kostet der Eintritt in das kleine Häuschen, dass sich Thoor Ballylee Yeats Centre nennt, was uns für das, was es bieten könnte, arg teuer erscheint. Drinnen wird offensichtlich für eine Theateraufführung geprobt. Die Tür steht offen, und mien Deern lugt hinein. Zwei Schauspieler und eine Regisseurin, berichtet sie, sonst keiner da. Wir machen drei Fotos von dem Turm unter dem grauen Himmel, dann geht die Fahrt weiter. Da nun keine Abgründe neben der Straße mehr zu erwarten sind, sitze ich am Steuer.

Gegen sechs Uhr am Abend zünden wir in unserem Cottage den Kaminofen an. Dann wird eine Flasche Cote du Rhone geöffnet und wir laben uns an Brot und Käse, das erstere ein Sauerteigbrot, das wir in der Früh in einem Organic Shop in Castletownbere erstanden hatten, während der Käse von einem Straßenmarkt in Adare stammt, an dem wir unterwegs angehalten hatten.

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Weitere Reiseberichte


Reiseberichte Irland: Connemara & Südirland 2017
© 2019 Jürgen Kullmann – Letzte Bearbeitung: 09.06.21