Nachrichten aus Irland

April 2006

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und anderen Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Sonntag, 30. April 2006

• Der Alkoholkonsum pro Kopf der erwachsenen Bevölkerung Irlands hat sich zwischen 1970 und 2001 von jährlich 7 auf 14,5 l verdoppelt, berichtete am Freitag der Gründer des nationalen Suchtzentrums der Universität London Prof. Griffith Edwards bei einem Vortrag am Trinity College Dublin. In gleicher Weise stieg die Sterblichkeitsrate bei Leberzirrhose. Während in den Jahren 1957-1961 jährlich 5,4 von 100.000 Männern an der Krankheit starben, waren es zwischen 1997 und 2001 11,1 pro Jahr.

Sonnabend, 29. April 2006

• Am ersten Mai ist Bank Holiday, da kann man die werktätige Bevölkerung schlecht mobilisieren, und so findet der Marsch der Gewerkschaften zum ersten Mai bereits heute statt. Jetzt organisieren! Schützt die Würde der Arbeiter! Tretet in eine Gewerkschaft ein! lautet das Motto des Marsches, der um halb drei am Parnell Square beginnt und mit einer Kundgebung vor der Liberty Hall endet. Zu den Rednern gehört neben Gewerkschaftsvertretern der Botschafter Kubas.
• Der Plan der Dubliner Stadtverwaltung, das kostenlose Parken für Behinderte in der City abzuschaffen, wird nun doch nicht verwirklicht. Aus finanziellen Gründen, wie heute verlautet, denn die Parkscheinautomaten so umzurüsten, dass sie z.B. Behinderten im Rollstuhl zugänglich sind, würde die Stadt rund € 7,5 Mio. kosten. (s.a. 11.11.05)

Freitag, 28. April 2006

• Die Chancen für eine künftige Anbindung Shannons an das Eisenbahnnetz sind gestiegen, schreibt die Irish Times, nachdem Iarnród Éireann für fast eine viertel Million Euro eine Studie dazu in Auftrag gegeben hat, deren Ergebnisse noch in diesem Jahr vorliegen sollen. Rund € 60 Mio., so wird geschätzt, dürfte die 10 km lange Verbindung zur Strecke Ennis-Limerick kosten. Nachdem diese ausgebaut worden war, stieg dort im vergangenen Jahr die Beförderungszahl um 24 % von 45.000 auf 56.000 Passagiere.
• Der Präsident des katholischen St. Patrick’s College in Maynooth weist darauf hin, dass er weder gefragt noch informiert worden sei, und der Erzbischof von Dublin distanziert sich von der Veranstaltung am College seiner Diözese. Stein des Anstoßes ist ein Vortrag von Fr. Charles Curran zum Thema Moral theology since Vatican II. Fr. Curran, der in Maynooth Theologie studierte hatte, war 1986 vom Präfekten der Glaubenskongregation Kardinal Ratzinger (der in der Folge noch weiter Karriere machen sollte) die Lehrerlaubnis entzogen worden, da er das kirchliche Verbot künstlicher Empfängnisverhütung in Frage gestellt hatte.

  Sprechen wird der von der Amtskirche gescholtene heute Abend auf einer Konferenz zu Ehren von Fr. Enda McDonagh, der von 1958 bis 1995 Moraltheologie gelehrt hatte, und in diesem Jahr sein 50. Priesterjubiläum feiert. Ein anderer Gast, der emeritierte Theologieprofessor Seán Freyne vom Trinity College in Dublin, nennt den Besuch höchst willkommen. Fr. Curran sei einer der vorzüglichsten Moraltheologen weltweit.

Donnerstag, 27. April 2006

• Zum letzten Mal brach im Jahr 1850 in Irland (Cork City) die Malaria aus, doch sie könne bei fortschreitender Klimaveränderung bis 2030 in Begleitung anderer Tropenkrankheiten wiederkehren, liest man in einer heute auf einer Konferenz irischer Ingenieure in Dublin vorgelegten Studie.

  Der eine oder andere Konferenzteilnehmer liebäugelt derweil mit der Kernenergie, doch nicht mit ihm, sagt Taoiseach Bertie Ahern. Er habe nie an die Vorzüge der Kernenergie geglaubt, weder aus dem Blickwinkel des Umweltschutzes noch dem der Energieerzeugung, und er gehe davon aus, dass die Mehrheit der Iren ihm zustimme. (s.a. 04.04.06 und 10.02.06).

• Einen verpflichtenden Test für alle Ausländer, die in Irland arbeiten und Auto fahren wollen, fordert der Vorsitzende des Joint Oireachtas Committee on Transport John Ellis. Wer das Fahren auf der rechten Seite gewöhnt sei, meint der Fianna-Fáil-Abgeordnete, könne in Irland ein Problem haben. Auch hätten ausländische Arbeitnehmer aufgrund von Sprachdefiziten nicht selten Schwierigkeiten mit der Beschilderung. (Wie Recht er doch hat, so habe auch ich nach dem beliebten Schild Loose Chippings noch nie lose Kartoffelchips auf der Straße gesehen.)

Mittwoch, 26. April 2006

• Taoiseach Bertie Ahern und der britische Nordirlandminister Peter Hain begrüßen den heute veröffentlichten neuen Bericht der IMC zu paramilitärischen Aktivitäten in Nordirland und sehen in ihm einen positiven Anstoß für den Friedensprozess.

  In ihrem 10. Bericht stellt die IMC fest, dass die Führung der IRA keinerlei terroristische, paramilitärische oder gewalttätige Aktivitäten sanktioniert, wenngleich einige ranghohe IRA-Mitglieder durch kriminelle Handlungen in die eigene Tasche arbeiten würden. In den letzten drei Monaten, so die IMC, habe sich die Provisional IRA weiter ihrer militärischen Struktur entledigt. Auf loyalistischer Seite wird ein weniger positives Bild gezeichnet, hier haben dem Bericht zufolge Gewalt und Kriminalität in einigen Teilen der UDA epidemieartig zugenommen.

• Prinz Philip, der Gatte der englischen Königin, kommt heute nach Dublin und nimmt mit Staatspräsidentin Mary McAleese in der National Concert Hall an der Verleihung des diesjährigen Gaisce Award in Gold an 90 junge Iren teil, um sich anschließend von ihr zu einem privaten Mittagessen im Iveagh House, dem Sitz des irischen Außenministeriums, einladen zu lassen. Dies nährt Spekulationen über einen Besuch der britischen Königin. Zum letzten Mal hatte 1911 ein britischer Monarch den Boden der heutigen Republik Irland betreten.

Dienstag, 25. April 2006

• My Lord hat ausgedient – als Anrede irischer Richter vor irischen Gerichten. Von heute an lautet die Anrede eines Richters schlicht Judge, die eines Vorsitzenden Richters am High Court Chief Justice und die seines Präsidenten President. Eine Änderung, so Justizminister Michael McDowell, die der republikanischen Verfassung des Landes angemessen sei. 85 Jahre hat es gedauert, bis man darauf gekommen ist.
• Die DUP sei grundsätzlich bereit, in Nordirland eine gemeinsame Regierung mit den republikanischen Parteien zu bilden, so gestern ihr stellvertretender Vorsitzende Peter Robinson, lasse sich aber nicht durch die irische und britische Regierung in eine Übereinkunft zwingen. Solange die IRA in paramilitärische oder kriminelle Aktivitäten verwickelt sei, werde man keine Regierung unter Einbeziehung der Sinn Féin akzeptieren. Die DUP müsse erst noch davon überzeugt werden, dass die Abkehr der IRA von der Gewalt endgültig, dauerhaft, glaubwürdig und nicht rein taktisch bedingt ist.
• Rund 25.000 streunende oder ausgesetzte Hunde wurden im Jahr 2004 an die Behörden übergeben, von denen 16.500 eingeschläfert wurden, meldet der Dogs Trust und macht Werbung für eine landesweite Kastrierungskampagne, die am 2. Mai beginnt. (s.a. 19.04.06)

Montag, 24. April 2006

• Die Führung der IRA tue alles in ihren Kräften, so Taoiseach Bertie Ahern am Sonntag im Vorfeld der Bemühungen zur Wiederherstellung einer nordirischen Exekutive, die IRA aus kriminellen und paramilitärischen Machenschaften herauszuhalten. Der britische Nordirlandminister stimmt ihm zu: Angst vor IRA-Terrorismus, so Peter Hain mit Blick auf die Weigerung der DUP mit der Sinn Féin eine Regierung einzugehen, sei kein glaubwürdiger Grund, sich der Regierungsbildung in Nordirland zu verweigern. Wenngleich es Probleme mit Dissidenten auf republikanischer und loyalistischer Seite gebe, engagierten sich Republikaner zunehmend auf demokratischer und politischer Ebene. Die DUP sieht das anders und wirft der britischen Regierung vor, IRA-Kriminalität zu ignorieren. (s.a. 6. April)

Sonntag, 23. April 2006

• ... und es begab sich am Vorabend des 90. Jahrestages des Osteraufstandes im 6009. Jahr nach der Erschaffung der Welt, dass Taoiseach Beircheart Ó hEathírn seine Untertanen und ihre Gäste zu zählen gedachte. Heute Abend ist es also soweit: An anderthalb Millionen Haushalte, Hotels und sonstige Einrichtungen wurden Fragebögen verteilt, und wo immer ein Mensch, sei es ein Bewohner des Landes oder ein Gast, die heutige Nacht verbringen wird, hat er einen solchen auszufüllen. In elf Sprachen stehen die Fragen zur Verfügung, von Arabisch über Chinesisch und Französisch bis Türkisch. Deutsch ist nicht darunter, hier vertraut man auf die Sprachkenntnisse der Besucher und vielleicht auch der Unterstützung ihrer Gastgeber. Rund € 50 Mio. lässt sich Irland die Volksbefragung kosten.

  Bei Nichtbeantwortung der Fragen drohen Strafen von bis zu € 25.000, die bei früheren Befragungen jedoch nie realisiert wurden. So gab es beim letzten Zensus gerade einmal zwei Gerichtsurteile gegen notorische Verweigerer: einer zahlte € 100, während es der andere vorzog, sich alternativ für zwei Wochen in eine staatliche Unterkunft einquartieren zu lassen.

Sonnabend, 22. April 2006

• Nach 11 Jahren, so wurde in dieser Woche überraschend gemeldet, schließt die Bank of Ireland ihr Arts Centre am Foster Place. Der genaue Termin ist noch nicht bekannt, man geht von Ende Juni aus. Rund 15.000 Menschen besuchten hier pro Jahr Kunstausstellungen, Konzert-, Theater- und Tanzaufführungen, Buchvorstellungen und Veranstaltungsreihen wie Out to Lunch, bei der an jedem Freitagmittag zum Lunch Gedichte vorgetragen wurden. Viele der Veranstaltungen waren kostenfrei. Gleichfalls geschlossen wird der zum Arts Centre gehörende Daniel O’Connell Room mit Materialien zum Leben und der politischen Karriere des ‘Liberator’, die möglicherweise interessierten Museen angeboten werden sollen. Das angemietete, denkmalgeschützte Gebäude gehört einer Gruppe Galwayer Geschäftsleute; über seine weitere Nutzung ist nach Auskunft der Bank noch nicht entschieden.

  Eine Million Euro investierte die BoI jährlich in ihr Kunstzentrum und sieht nach Auskunft ihres Sprechers dafür nun zu wenig Resonanz. Man werde das Geld nicht einsparen, sondern suche nach Möglichkeiten, wie man für diese Investition der Anteilseigner einen besseren Gegenwert für mehr Menschen bekommen könne.

Freitag, 21. April 2006

• Galway ist das Herz Connachts, und so erwirbt die Connacht Tribune Group, der bislang bereits 27 % der Anteile der Radiostation Galway Bay FM gehörten, für dem Vernehmen nach € 20 Mio. die verbleibenden 73 %. Die in Galway ansässige Connacht Tribune wurde im Jahr 1909 gegründet und ist im Verbund mit der City Tribune die größte Regionalzeitung Irlands.
• Britische Nachtschwärmer und Partygänger benehmen sich in der irischen Hauptstadt sittsamer als in anderen europäischen Zentren, meldet die Irish Times mit Bezug auf die britischen Botschaft in Dublin. Nicht überall in Europa haben Briten einen guten Ruf in der Party-Szene, doch in Dublin komme es nur sehr selten vor, dass die Botschaft um konsularische Hilfe gebeten werden muss.

Donnerstag, 20. April 2006

• Affordable Housing Scheme heißt das staatliche Modell, das Familien mit geringem Einkommen ermöglichen soll, erstmalig Wohneigentum zu erwerben. Bis zu 97 % des Kaufpreises können bei Vorlage entsprechender Voraussetzungen über kommunale Kredite finanziert werden, wobei die monatliche Rückzahlrate maximal 35 % des Familien-Nettoeinkommens beträgt. 176 Wohneinheiten werden im Rahmen einer solchen Maßnahme vom Dublin City Council in den kommenden sechs Monaten fertiggestellt, doch wer von den rund 4.500 Bewerbern auf der Warteliste soll zum Zug kommen? Eine Lotterie wird entscheiden, hat der Stadtrat beschlossen. Dazu wird nun allen Antragstellern ein Formular zugesandt, das sie bis Anfang Mai auszufüllen haben, um damit an der automatisierten Verlosung teilzunehmen.

Mittwoch, 19. April 2006

• Was ist der östlichste (Militär-)Flughafen der USA? Shannon Airport im irischen County Clare, versteht sich. So stieg im ersten Quartal 2006 die Zahl der amerikanischen Soldaten, die ihn passierten, von rund 96.000 im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 116.500 (+21%). Der Shannon Airport Authority plc brachte dies € 14 Mio. in die Kasse.
• Wie es aussieht, hat die nordirische Polizei im County Armagh einen geplanten Bombenanschlag dissidenter Republikaner vereitelt. Vier Männer im Alter zwischen 22 und 46 Jahren wurden verhaftet und neben anderem zum Bombenbau geeigneten Material rund 113 kg hausgemachter Sprengstoff sichergestellt. Da es sich um instabile chemische Verbindungen gehandelt habe, so die PSNI, müsse an einen Einsatz in naher Zukunft gedacht gewesen sein.
• Seit langem klagen Schaffarmer im County Monaghan über marodierende Hunde, die ihre Tiere reißen, und fordern drastische Maßnahmen. So wurden gestern Nacht zwei streunende Hunde beim Angriff auf eine Schafherde beobachtet, der eine von der Nachtwache erschossen, der andere entkam. Zur Warnung aller Hundebesitzer, so ein Farmer, dem nach eigenen Angaben bereits 50 Schafe durch Hunde getötet wurden, habe man den Hund nun an einem Straßentor öffentlich aufhängt und die toten Schafe danebengelegt.

Dienstag, 18. April 2006

• Da haben drei katholische Priester und einer der Church of Ireland ‘etwas Schlimmes angestellt’, und ihre Chefs es erst jetzt durch einen Bericht der Irish Times erfahren. Am Ostersonntag hatten die vier in der Priorei von Drogheda im County Louth anlässlich des 90. Jahrestags des Osteraufstandes und der Schlacht an der Somme gemeinsam eine Messe zelebriert, worin der katholische Primas von Irland und Erzbischof von Armagh Seán Brady die ‘reale Gefahr’ sieht, ‘eine allgemeine Konfusion, falsche Hoffnungen und Situationen heraufzubeschwören, die Anlass zu Missverständnissen und Manipulationen geben.’

  Sein Kollege, der Primas der Church of Ireland und Erzbischof der anglikanischen Diözese von Armagh Robin Eames stimmt ihm zu: Solche Vorfälle, wenngleich gut gemeint, könnten in einer Zeit, in der sich die Beziehungen zwischen den beiden Kirchen deutlich gebessert hätten, zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führen.

• Auf der Jahreskonferenz des irischen Grundschullehrerverbandes INTO kündigt Erziehungsministerin Mary Hanafin ein Programm zur Förderung der irischen Sprache im Unterricht an. Landesweit sollen zur Unterstützung und Verbesserung der Sprachkompetenz der Lehrer 30 sogenannte Cuiditheoirí (dt. Helfer, Unterstützer) ernannt werden. Die Priorität liegt bei der Einrichtung von zweiwöchigen Sommercamps, in denen 10- bis 13-jährigen Schülern vom kommenden Jahr an durch Spiel und Sport Spaß an der Sprache vermittelt werden soll. Ein Schultag pro Jahr, der sogenannte Dramaíocht trí Ghaeilge Tag, wird irischen Theateraufführungen gewidmet. Die von einigen Politikern erhobene Forderung, Irisch als Pflichtfach im Grundschulunterricht abzuschaffen, weist sie entschieden zurück.

Ostermontag, 17. April 2006

• Die Irish Citizen Army marschiert wieder, diesmal in einer historischen Nachstellung der Ereignisse vom Ostermontag 1916. Angeführt von einem Piper und Kommandant Michael Mallin, in dessen Uniform Tony Gregory steckt, der einst als Abgeordneter Aufsehen erregte, indem er sich weigerte im irischen Parlament eine Krawatte zu tragen. Der Kragen sei ihm etwas eng gewesen, verrät er im Nachhinein. Nicht zu übersehen und gleichfalls in Uniform die Gräfin Markievicz, unter deren Hut mit Hahnenfedern das Gesicht der Labour-Abgeordneten Liz McManus hervorschaut, derweil sich ihr Parteikollege Joe Costello mit dem Rang eines einfachen Soldaten begnügen muss.

  Mit einer bewegenden Rede schickt James Connolly alias Vincent McCabe die Truppe von der Liberty Hall, dem 1916 noch etwas bescheidener wirkenden Gewerkschaftsgebäude, durch die Abbey Street zum General Post Office, um die dort versammelten Aufständischen zu unterstützen. ‘We serve neither king nor kaiser, but Ireland’, verkündet ein Banner.

Ostersonntag, 16. April 2006

• Rund 2.500 aktive und pensionierte Vertreter aller Waffengattungen, frühere Teilnehmer an UN-Einsätzen und Mitglieder der Garda Síochána ziehen zum Gedenken an den Aufstand vom Ostermontag 1916 von Dublin Castle durch die Dame Street am College Green vorbei zur O’Connell Street, wo vor dem General Post Office in Anwesenheit von Staatspräsidentin Mary McAleese und Taoiseach Bertie Ahern die Unabhängigkeitsproklamation vom Ostermontag 1916 verlesen wird. Man schätzt 120.000 Schaulustige. Ob auch im kommenden Jahr eine Militärparade abgehalten wird, ist noch offen.

Sonnabend, 15. April 2006

• Zu Beginn des Osterwochenendes stellt Taoiseach Bertie Ahern kritisch fest, dass ein harter Kern von Autofahrern immer noch glaubt, es sei akzeptabel, sich mit Alkohol im Blut hinter das Steuer zu setzen. Geradezu erschreckend, meint der Regierungschef, wenn man die schrecklichen Konsequenzen sehe. So kamen bis gestern 117 Menschen auf Irlands Straßen ums Leben, eine Zahl, die nach Polizeiangaben geringfügig über denen des Vorjahres liegt. Siehe dazu auch ein Interview mit dem Abgeordneten Bertie Ahern vom 5. Juni 1986.

Freitag, 14. April 2006

• Erneut wirft der Vorsitzende der oppositionellen Fine Gael Enda Kenny dem irischen Regierungschef Bertie Ahern vor, den Osteraufstand von 1916 für die Fianna Fáil zu okkupieren und den historischen Beitrag der Fine Gael zur irischen Unabhängigkeit ‘übermalen’ zu wollen (s.a. 31.10.05.).
• Die IRA, so die republikanischen Paramilitärs in ihrer diesjährigen Osterbotschaft, trage keine Verantwortung für frühere Mitglieder, die in eigenem Namen in kriminelle Aktivitäten verwickelt sind. Sie lehne jegliche kriminelle Handlungen ab und zeige jeden an, der in solche verwickelt ist. Zitat: “Die Führung der Óglaigh na hÉireann ist der Überzeugung, dass es möglich ist, das Ziel eines vereinigten Irlands auf dem alternativen Pfad ausschließlich friedlicher und demokratischer Mittel zu erreichen.” Der vollständige Text der Erklärung erschien gestern in der Wochenzeitschrift der Sinn Féin An Phoblacht (Die Republik).

Donnerstag, 13. April 2006

• Heute vor 100 Jahren wurde in Foxrock, Co. Dublin, Samuel Barclay Beckett geboren, einer der vier Literaturnobelpreisträger, den Irland für sich reklamiert. Und derweil wir immer noch darauf warten, dass Godot nun endlich kommt, bringt SW 3, das dritte Fernsehprogramm des Südwestfunks, um 22.35 Uhr den ersten Teil einer filmischen Biographie in zwei Akten: Beckett – Lippen des Schweigens. Der zweite Teil folgt morgen um 22.40 Uhr.
• Nach fast zwei Jahren Bau- und Wartezeit wird der neugestaltete Galwayer Eyre Square für die Öffentlichkeit freigegeben, mit 20 % mehr Grün, so der City Manager Joe McGrath, neuem Granitpflaster, 120 Bäumen und einem Kinderspielplatz. € 2,4 Mio. betrug das ursprüngliche Budget, nun sind € 9,6 Mio. daraus geworden. (s.a. 27.06., 22.07. und 30.09.05)
• Ein Rückblick auf den gestrigen Independence Sale. Peadar Kearneys erster handschriftlicher Entwurf des Soldier’s Song, der 1926 zur Nationalhymne Amhrán na bhFiann wurde, ging für € 760.000 an einen telefonischen Bieter und blieb damit unter dem Schätzpreis von € 800.000 bis 1,2 Mio. Das Auktionshaus geht davon aus, dass die beiden Blätter im Lande bleiben. Viele Artikel erzielten weit mehr als den Schätzpreis, andere wurde mangels hinreichender Gebote zurückgezogen. Zu den letzten gehörten die Trikolore, die während des Osteraufstands über dem General Post Office geweht haben soll, und die Reiseschreibmaschine, die Michael Collins 1920 als Finanzminister der Untergrundregierung genutzt hatte.

Mittwoch, 12. April 2006

• Am Vormittag beginnt der ‘Independence Sale’, rund 500 Dokumente und Erinnerungsstücke aus dem Osteraufstand und Unabhängigkeitskrieg von 1920/21 kommen unter den Hammer. Der Direktor des Nationalmuseums Dr. Pat Wallace ist gespalten. Zum einen, meint er, hätten sich die Anführer des Osteraufstands eine solche Auktion wohl kaum gewünscht, andererseits sollte der Staat auch keine Mondpreise für historische Erinnerungstücke zahlen. Zuvor waren zwei Mitglieder der Ógra Sinn Féin (Junge Sinn Féin), die lautstark gegen die Auktion protestiert hatten, festgenommen wurden.
• Der ESB-Plan zur Verbesserung der Stromversorgung Süd-Connemaras steht auf der Kippe, nachdem An Bord Pleanála die Genehmigung des County Council aus Umweltschutzgründen in Teilen aufgehoben hat. So darf die geplante Verteilerstation bei der Bauernschaft Camus Eighter (ca. 10 km südlich von Maam Cross nahe der R 336), wo 15.000 Kubikmeter Torf aus dem Moor hätten entfernt werden müssen, nicht errichtet werden. Widersprochen wurde auch dem Bau einer neuen Hochspannungsleitung nach Camus durch bislang unberührte Landschaft.
• Vierzehn Interessenten zwischen Belfast im Norden und Pappenheim Süden gab es für den ‘Club der Entführer’. Gezogen wurde eine eMail aus dem Süden und die DVD geht an Olaf Siegemund in 91788 Pappenheim.

Dienstag, 11. April 2006

• Seit langem haben sich die Oppositionsparteien Fine Gael und Labour auf ein Bündnis mit dem Ziel einer gemeinsamen Regierungsbildung nach den nächsten Wahlen festgelegt, nun gibt es eine ernsthafte Meinungsverschiedenheit. Während die Fine Gael die Privatisierung der halbstaatlichen Fluggesellschaft Aer Lingus befürwortet, kündigt Róisín Shortall von der kleineren Labour Party an, ihre Partei werde einen Verkauf in jedem Fall blockieren.
• Der irischen Polizei stehe es nicht zu, sich einer Zusammenarbeit mit der von ihm geplanten Polizeireserve zu verweigern, so Justizminister Michael McDowell gestern auf einer Konferenz der AGSI in Killarney. Bei einem Wochengehalt von durchschnittlich € 1.090 seien irische Polizisten die am besten bezahlten Bediensteten des Landes. Der Minister wörtlich: “Ich zahle für die Besten und erwarte das Beste”.

  Heute nun stimmten die Vertreter der Sergeanten und Inspektoren recht knapp mit 71 gegen 58 Stimmen für die Politik ihres Vorstands, nicht mit der geplanten Polizeireserve zusammenzuarbeiten. Wobei in der unterlegenen Fraktion kritisiert wurde, dass sich bisher niemand aus dem Vorstand dazu geäußert hat, wie die Politik der ‘Nicht-Zusammenarbeit’ funktionieren soll. (s.a. 6. und 23. März 2006)

Montag, 10. April 2006

• Um 63 % auf € 50 Mio. ist im vergangenen Jahr der Gewinn der Dublin Airport Authority DAA gestiegen. Die Gesellschaft droht jedoch die Gebühren zu erhöhen, sollte sie die geplanten € 1,2 Mrd. teuere Erweiterung finanzieren müssen.
• Auf Mantel-und-Degen-Filme stehe ich nicht, selbst dann, wenn sie in Irland spielen. Und so habe ich eine DVD zu verschenken, die sich vor einiger Zeit zu mir verirrte, The Abduction Club – Entführer und Gentlemen. Hier die Inhaltsangabe:

  Irland 1780. Wie können Gentlemen ohne Geld und Besitz reich werden? Ganz einfach: Sie gründen einen ‘Club der Entführer’. Die Gentlemen umwerben wortgewandt Töchter aus reichem Hause – bevor sie sie bei einem Überfall kidnappen. Nur eine Nacht haben die tollkühnen Verehrer, um die jungen Ladies zur Heirat zu bewegen. Als Byrne seine Auserwählte entführt, bricht sein Freund Strang gleich mehrere Regeln des Clubs, indem er ihre jüngere Schwester einfach mitnimmt. Doch das eigentliche Desaster steht ihnen noch bevor: Catherine und Anne verweigern hartnäckig den beiden das Jawort. Obendrein haben sie nun John Power, der Anne heiraten will, zum Feind. Und der setzt alles daran, die zwei Draufgänger an den Galgen zu bringen ...

  Wer Interesse an der DVD hat, mag sich bis morgen Abend um 24 Uhr über mein Kontaktformular (auf den Umschlag links unten in der Menüleiste klicken) unter Angabe einer Versandadresse melden. Bei mehreren Interessenten entscheidet das Los.

Sonntag, 9. April 2006

• Mehr als 200 seltene Bücher in Verbindung mit dem Dubliner Autor Bram Stoker (1847–1912) gehen an die Dublin City Library, darunter Werke über Vampire und die Geschichte Transsylvaniens, die Stoker mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Arbeit an seinem Roman Dracula verwendet hatte. Der finanzielle Wert der Sammlung sei nicht so überwältigend, so die Bram Stoker Society, die die Transaktion in die Wege geleitet hatte, doch ihr Wert für die Forschung enorm. Bei der Sammlung handelt es sich um die Leslie Shepard Collection des 2004 verstorbenen britischen Autors und Herausgebers von Vampirgeschichten, der 1980 auch die Bram Stoker Society gegründet hatte.

  Die literarische Karriere des Dubliner Beamten Abraham Stoker begann 1871 mit Theaterkritiken in der Dublin Evening Mail, es folgten frühe Erzählungen, die 1842 unter dem Titel Under the Sunset veröffentlicht wurden. Nur sein erster Roman The Snake’s Pass (1891) spielt in Irland, Dracula erschien 1897.

• Einen Versuch in letzter Minute zur Rettung der irischen Beerdigungskultur startete in der vergangenen Woche der FG-Europaabgeordnete Brian Crowley in Brüssel. Das Problem: Nach einer von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas erlassenen Biozid-Direktive dürfen Verstorbene nicht mehr mit bestimmten Chemikalien einbalsamiert werden und das traditionelle offene Aufbahren bei den Totenwachen in den Wohnungen aber auch Beerdigungsinstituten ist nicht mehr möglich. Damit gehe ein Teil der irischen Kultur verloren, so die Irish Association of Funeral Directors (IAFD) an die Politiker, die das hierfür zuständige Landwirtschaftsministerium auffordert, in Brüssel um eine Ausnahmeregelung für ihr Business nachzusuchen.

Sonnabend, 8. April 2006

• Die irische Regierung solle keinen Deut von dem glauben, was die US-Regierung über die Nutzung des Flughafens von Shannon durch ihre Militärmaschinen erzähle, denn das weiße Haus werde von Gangsterbande kontrolliert – so gestern der 65-jährige US-Schauspieler Martin Sheen, bekannt durch seine Rolle als fiktiver US-Präsident, nachdem er die Ehrendoktorwürde der National University of Ireland empfangen hatte. Er werde seinen politischen Aktivismus zwar ein wenig dämpfen, wenn er in Kürze als ausländischer Student und ‘oldest undergraduate’ der NUI Galway einen Kurs in Philosophie und englischer Literatur beginnen werde, doch die Nutzung des Flughafens durch US-Militär sei ein Gräuel und Präsident Bush ein ‘sehr, sehr gefährlicher Mann’, der im Irak die Tür zur Hölle geöffnet habe.

Freitag, 7. April 2006

• Fr. Joseph Mallin, der letzte noch lebende Nachfahre eines hingerichteten Anführer des Osteraufstandes von 1916, kommt als Gast der Regierung nach Irland, um am Ostersonntag an den Feierlichkeiten zum 90. Jahrestag des Aufstandes teilzunehmen. Einen Monat lang will der 92-jährige Jesuitenpriester in Irland bleiben, ehe er an die Schule in Hongkong zurückkehrt, an der er immer noch unterrichtet.

  Sein Vater Michael Mallin wurde 1880 in Dublin geboren und trat als junger Trommler in die britische Armee ein. Nach vierzehn Jahren verließ er sie, kam als Sekretär der Seidenwebergewerkschaft in Kontakt mit James Connelly und trat der Citizen Army bei. Er schrieb militärische Artikel für Workers’ Republik und trainiert die Mitglieder der Army im Straßenkampf. Beim Aufstand von 1916 war er Kommandant am College of Surgeons beim Stephen’s Green und wurde am 8. Mai im Gefängnis von Kilmainham hingerichtet.

• Die Angehörigen des ermordeten Denis Donaldson glauben nach Auskunft ihrer Anwälte der Versicherung der IRA, nicht in den Mord verwickelt zu sein. Denis sei ein liebevoller Ehemann, Vater und Großvater und ein guter Bruder gewesen. Er habe seine Belfaster Wohnung im Dezember verlassen und sei in den Donegal gezogen, um sein Leben neu zu ordnen. Unglücklicherweise hätten die Medien nicht von ihm abgelassen und Einzelheiten über seinen Aufenthalt bekannt gegeben.

  Siehe auch:  04.10.02, 06.12.05, 23.12.05, 05.04.06, 06.04.06

Donnerstag, 6. April 2006

• Taoiseach Bertie Ahern und der britische Premierminister Tony Blair setzen den Parteien Nordirlands den 24. November als Deadline für die Bildung einer Regierung. Sollte diese ungenutzt verstreichen, werde man das nordirische Parlament für unbestimmte Zeit auflösen, die im kommenden Jahr fälligen Wahlen verschieben und die Gehaltszahlungen und Zuwendungen an die Abgeordneten einstellen. Die beiden Regierungen würden dann geeignete Vereinbarungen treffen, die sicherstellen, dass das Karfreitagsabkommen auf andere Art und Weise mit Leben gefüllt und weiterentwickelt wird. Bezüglich der IRA sei man überzeugt, dass sie keine terroristische Gefahr mehr darstellt.
• Die Polizei im County Donegal sucht den Mörder am früheren Sinn-Féin-Büroleiter und Spitzel für den britischen Geheimdienst schwerpunktmäßig in republikanischen Kreisen. Dies könnten Mitglieder der Provisional IRA im offiziellen Auftrag, IRA-Mitglieder aus eigenem Anlass oder auch dissidente Republikaner sein. Der Mord sei sorgfältig geplant und ausgeführt worden, und es sehe eher nicht nach der Tat eines Individuums aus. Die Provisional IRA hat eine jegliche Verwicklung in den Mordfall abgestritten.

  Sowohl der britische als auch der irische Regierungschef scheinen bislang der Argumentation von Sinn Féin Präsident Gerry Adams zu folgen, die IRA wäre nie so dumm gewesen, die politische Gelegenheit zur Wiederherstellung einer nordirischen Regierung, zu der sie durch ihre Entwaffnung selbst beigetragen hatte, durch eines solche Tat zunichte zu machen. So manch einer, schreibt der frühere Security Editor der BBC Brian Rowan in einem Artikel der Irish Times, habe Denis Donaldson als britischen Spion lieber tot als lebendig gesehen, und geht von einem Einzelgänger aus. Der britische Nordirlandminister Peter Hain vermutet dissidente Republikaner hinter dem Mord.

  Siehe auch:  04.10.02, 06.12.05, 23.12.05, 05.04.06

Mittwoch, 5. April 2006

• In einem abgelegenen Cottage im County Donegal wurde gestern der frühere Büroleiter der Sinn Féin und langjährige Spion für den britischen Geheimdienst Denis Donaldson ermordet aufgefunden. DUP-Chef Ian Paisley vermutet die IRA hinter dem Mord, was diese postwendend zurückweist. Auch Sinn Féin Präsident Gerry Adams verurteilt den Mord und drückt der Familie des Getöteten sein Beileid aus. Seitens der britischen und irischen Regierung geht man bislang nicht davon aus, dass die ‘Republikanische Bewegung’ dafür verantwortlich ist, und sieht die weitere politische Entwicklung nicht gefährdet. (s.a. 04.10.02, 16.12.05, 23.12.05)
• Nach der gestrigen Ankündigung der Regierung, die Aktienmehrheit an der Fluggesellschaft Aer Lingus zu verkaufen, kündigt die Gewerkschaft SIPTU für die Zeit nach Ostern einen Arbeitskampf an, sollte man sich nicht in den Kernfragen Arbeitsplatzsicherheit, Pensionen und Arbeitsbedingungen einigen. Auch dürfe es kein Outsourcing geben, und wenigstens 14,9 % der Aktien müssten bei den Mitarbeitern bleiben.
• Umweltminister Dick Roche weist das Ansinnen des Limerick City Council, sich einige Gebiete aus dem benachbarten County Clare einzuverleiben, zurück. Die derzeitigen Grenzen gelten seit 1950, und gegen den Wunsch des City Council, das Stadtgebiet zu Lasten der Grafschaften Clare und Limerick zu vervierfachen, hat sowohl der Clare als auch der Limerick County Council Einspruch erhoben. Während der Clare County Council die Entscheidung begrüßt, nennt sie Limericks Bürgermeister Diarmuid Scully (FG) einen Triumph der Emotionen über den Verstand. (s.a. 11.02.05)

Dienstag, 4. April 2006

• Bei einem Schulbusunfall im County Offaly kommt ein 15-Jähriger ums Leben. 30 Kinder werden verletzt, 10 davon ernsthaft. Der Bus war, ohne dass ein anderes Fahrzeug in den Unfall verwickelt gewesen wäre, zwei Kilometer vor dem Dorf Clara von einer als ‘Bog Road’ bekannten Straße abgekommen und hatte sich überschlagen. Der getötete Junge lag nach dem Unfall unter dem Fahrzeug. Im Mai vergangenen Jahres waren bei einem Schulbusunfall im County Meath fünf Schülerinnen getötet worden.
• Irland sollte die Energieerzeugung durch Kernenergie nicht grundsätzlich ausschließen, liest man heute in einem Bericht von Forfás. Das Land müsse gemeinsam mit der EU eine Energiepolitik entwickeln, die dem Zeitalter nach dem Erdöl gerecht wird. (s.a. 10.02.06)
• Erwartungsgemäß bestätigt die irische Regierung ihre Entscheidung, die Mehrheit der Aktien der staatlichen Fluggesellschaft Aer Lingus alsbald wie möglich zu verkaufen. 25,1 % der Aktien sollen in Staatsbesitz bleiben. Ein Teil des Erlöses werde dazu dienen, das drohende Defizit des Pensionsfonds aufzufangen, Hauptgrund der Privatisierung sei jedoch, Geld für eine Erweiterung der Flotte zu Verfügung zu stellen.
• € 25 Mio. bzw. fast € 500.000 pro Woche haben Dublins Autofahrer im vergangenen Jahr für das Parken in der Hauptstadt bezahlt. Dazu kamen € 3,7 Mio., die Autobesitzer berappen mussten, deren Fahrzeuge mit Parkkrallen blockiert worden waren. Doch nicht alles geht in die Stadtkasse. Rund € 8 Mio. pro Jahr, so schätzt man, zahlt die Stadt an die Dublin Street Parking Services Ltd., die all dies organisiert.

Montag, 3. April 2006

• Vor der für morgen erwarteten Entscheidung über eine Teilprivatisierung der staatlichen Fluggesellschaft Aer Lingus trifft sich Verkehrsminister Cullen mit Vertretern der Gewerkschaften. Man geht davon aus, dass die Regierung im September 75 % der Anteile in Umlauf bringen will.

Sonnabend, 1. April 2006

• Wir aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen zu erfahren ist, plant die Ministerin für Gesundheit Mary Harney nach dem Rauchverbot in irischen Pubs nun auch ein Rauschverbot. Die Konsultationen mit Vertretern der Irish Vintners’ und Irish Drinkers’ Association beginnen am Nachmittag in der Bar des Parlamentsgebäudes und sollen am 1. April 2007 abgeschlossen sein.
• Auf einer Konferenz in Dún Laoghaire vereinbaren rund 100 Vertreter von fünfzehn Umweltschutzgruppen an der Dublin Bay und entlang der Ostküste, sich zu einer Allianz zusammenzuschließen. Dabei fordern sie ein neues Küstenschutzmanagement und den Verzicht auf alle Abkommen mit der Wirtschaft, die eine Privatisierung von Küstengrundstücken beinhalten. Für Mitte Juni ist ein Aktionstag in Vorbereitung.
• Die stellvertretende Vorsitzende der Labour Party Liz McManus schließt eine Koalition mit der Fianna Fáil oder den Progressive Democrats nach den nächsten Wahlen aus. Die Ziele der Labour Party könnten nur verwirklicht werden, wenn die Parteien der derzeitigen Koalition aus einer Regierung herausgehalten würden. Die Fianna Fáil werde im kommenden Jahr das schlechteste Wahlergebnis ihrer Geschichte einfahren und die Labour Party gemeinsam mit der Fine Gael eine neue und bessere Regierung bilden.