Neues aus Irland nach Berichten von RTÉ, der Irish Times,
des Irish Independent und anderen Quellen
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Halloween naht, und der Geist von 1916 geht der Regierung aus Fianna Fáil und Progressive Democrats in einer erneuten Anwandlung von Patriotismus (s.a. 22. und 24.10.05) nicht aus dem Kopf. Post raus aus dem General Post Office, lautet nun ihre Devise. In eine nationale Gedächtnisstätte will man das Gebäude umwandeln, in dem am Ostermontag 1916 die Aufständischen ihr Hauptquartier eingerichtet hatten. Derweil wirft die Fine Gael der Fianna Fáil vor, die Ereignisse im GPO für sich okkupieren zu wollen, und weist darauf hin, dass FF-Gründer Éamon de Valera seinerzeit nicht im GPO war, sehr wohl aber Michael Collins und W. T. Cosgrave, in deren Nachfolge die FG sich sieht, sowie James Connolly, Mitbegründer der Irish Labour Party.
Zwei neue Anleger sollen künftig Touristen den Besuch der Großen Blasketinsel An Blascaod Mór erleichtern, der eine auf der von irischen Schülern nicht immer geliebten Insel Peig Sayers, Tomás Ó Criomtháins und Muiris Ó Suilleabháins und der andere in Dún Chaoin auf der Dingle-Derweil kamen 4.754.600 Besucher ins Land, gut 200.000 mehr als in den ersten acht Monaten des Vorjahres. Tourism Ireland zeigt sich mit dieser Steigerung um 4,5 % ganz zufrieden, muss jedoch einräumen, dass die Zahl der Besucher aus den USA von 676.200 auf 671.500 gesunken ist. Aus Großbritannien kamen 2.573.300 Besucher (+2,5 %), aus den übrigen EU-Staaten zuzüglich der Schweiz 1.314.100 (+15 %). Quelle: Irisches Zentralamt für Statistik (CSO).
Für den 1983 verstorbenen Bischof Donal Herlihy sei Kindesmissbrauch durch Priester ein moralisches, aber kein rechtliches Problem gewesen. Sein Nachfolger im Amt, der im April 2002 zurückgetretene Bischof Brendan Comiskey, habe ihm bekannte Vorwürfe jahrelang nicht weitergeleitet und kirchenrechtlich keine Möglichkeit gesehen, beschuldigte Priester aus dem aktiven Dienst zu entfernen.
Als Konsequenz aus dem Bericht, so Staatsminister Brian Lenihan, denke die Regierung darüber nach, Bischöfe, die in Fällen von Kindesmissbrauch schweigen und nicht mit der Polizei zusammenarbeiten, künftig strafrechtlich zu verfolgen. Es dürfe nicht sein, dass sich ein Arbeitgeber, Bischof oder sonst wer darauf berufen könne, dass ihm internen Regelungen oder das Kirchenrecht ein Eingreifen verbieten. (siehe u.a. 29.09.04 und 22.03.05)
Laut Wikipedia kann Privy Council in etwa mit Staatsrat übersetzt werden und ist, wie es heißt, eine #8216;besonders britische Einrichtung’. Aktuell besteht er aus ca. 400 Mitgliedern. Er ist kein demokratisch gewähltes Organ, sondern besteht aus auserwählten Persönlichkeiten. Vertreten sind die Kabinettsminister, Mitglieder der Opposition und die höchsten Richter. Die Aufgabe des Privy Council sind u.a. der Erlass einiger (weniger wichtiger) Gesetze und eine Sonderfunktion im Rahmen der Rechtsprechung.
Die Oppositionsparteien Fine Gael und Labour haben sich inhaltlich noch nicht geäußert, sind aber verärgert, nicht konsultiert worden zu sein.
Die Post sieht sich nur dann in der Lage, allen Mitarbeitern die landsweit üblichen Lohnerhöhungen zu zahlen, wenn diese sich auf kostensparende Änderungen im Briefdienst einlassen. Der Labour Court hatte dem zugestimmt, doch für die Gewerkschaft sind die geplanten Maßnahmen eine übermäßige Belastung ihrer Mitglieder. Der für die Post zuständige Minister Noel Dempsey zeigt sich enttäuscht und warnt, Streikaktionen könnten dazu führen, dass das Postmonopol bei der Briefzustellung früher als geplant aufgehoben wird.
Mittlerweile hat Shell damit begonnen, ein illegal errichtetes Teilstück der Pipeline abzubauen. (s.a. 01.08.05)
Dioxine, die zum Teil krebserregend sind, können bei Verbrennungsprozessen entstehen. Als Ursache für den Rückgang sieht die EPA in erster Linie das Bleiverbot im Benzin sowie strengere Regelungen für Verbrennungsanlagen. Im Gegensatz zu diesem Trend hat sich die Belastung der Luft mit krebserregenden Dioxinen rund um den Corker Hafen in den letzten vier Jahren fast verdoppelt, wofür die EPA keine Erklärung hat.
Bei alldem geht es um europäischen Fußball, sprich Soccer. Die Nationalsportarten Gaelic Football und Hurling werden im Croke Park Stadion der GAA ausgetragen, in dem der europäische Fußball für die Zeit des Umbaus an der Landsdowne Road nach langem hin und her im April ein Gastrecht erhielt.
Der 1969 kreierte Booker Prize gilt als britisches Gegenstück zum amerikanischen Pulitzer-
Morgen geht es weiter mit The Exorcism of Emily Rose, ein Film basierend auf der Geschichte einer deutschen Studentin, die glaubte von einem Dämonen befallen zu sein, in dem sich Luzifer, Kaiser Nero, Judas Iscariot und Adolf Hitler vereinigen. Zu den vermutlichen Saalfüllern gehören der französische Dokumentarfilm Marsch der Pinguine und Stephen Whooleys Filmbiografie von Brian Jones von den Rolling Stones, zu den Wiederentdeckungen Beloved Enemy, ein kürzlich restaurierter Film aus dem Jahr 1936 über das Leben von Michael Collins.
Frühere Meldungen: 26./27.02.05, 04.03.05, 09.03.05, 23.03.05, 27.03.05, 10.04.05, 26.04.05, 01.06.05
Welcher Tourist würde die Four Courts, den Sitz des obersten Gerichtes an der Liffey nicht kennen. Bislang war es für Dublinbesucher kein Problem in das Gebäude zu gelangen, doch damit ist aufgrund neuer Regularien nun Schluss. Der Haupteingang am Kai, Schauplatz vieler Pressekonferenzen, wird für das normale Volk gesperrt. Statt dessen werden potentielle Besucher in Kategorien unterteilt, für die unterschiedliche Eingänge mit Zugangskontrollen zur Verfügung stehen, womit man u.a. dem ‘Missbrauch’ des Gebäudes Einhalt bieten will. So sollen in letzter Zeit Drogenabhängige versucht haben, sich auf den Toiletten des Hohen Gerichts Spritzen zu setzten.