Nachrichten aus Irland

Juli 2018

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Dienstag, 31. Juli 2018

In Gegensatz zu ihrem Vorgänger Gerry Adams spricht sich die neue Sinn-Féin-Präsidentin gegen eine Volksabstimmung über ein vereinigtes Irland aus, solange noch nicht klar ist, wie der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union vonstatten gehen wird. Im gegenwärtigen Chaos der Brexit-Verhandlungen, so Mary Lou McDonald, sei eine sachliche Debatte über konstitutionelle Fragen nicht möglich.
Glaubt man der auf einer Umfrage beruhenden Studie der irischen Credit Unions (Volksbanken), verschulden sich in diesem Jahr mit 36 % so viele Eltern wie noch nie, um ihre Kinder für das im September beginnenden neue Schuljahr auszustatten. Laut einer Berechnung der Banken liegen die Kosten für Schuluniform, Lehrmittel usw. für einen Grundschüler bei € 999 und für eine Sekundarschülerin bei € 1.379. Auch von den Familien, die keine Kredite aufnehmen, empfand ein Drittel den Schulbeginn als finanzielle Last und sieben von zehn Befragten gaben an, ihre Kinder an Veranstaltungen außerhalb des Lehrplans nicht teilnehmen lassen zu können. (s.a. 26.06.18)

Montag, 30. Juli 2018

Ryanair bietet der Gewerkschaft Fórsa Gespräche über den laufenden Pilotenstreik an. Man akzeptiere neun der elf Forderungen der Gewerkschaft und hoffe, die Gewerkschaft werde die Einladung für ein Gespräch am kommenden Sonnabend akzeptieren.
Siehe auch: 13.07.18, 19.07.18, 25.07.18, 27.07.18
In einer Umfrage von Fáilte Ireland, was Touristen in Dublin am wenigsten gefällt, steht ganz oben ‘von Bettlern angesprochen zu werden’. Auf den zweiten Platz kommt das Preis-Leistungsverhältnis.

Sonntag, 29. Juli 2018

Mehrere hundert Teilnehmer an Dublins erster Trans Pride Parade marschierten gestern von der Liberty Hall zum Fairview Park und forderten mehr Akzeptanz in der Bevölkerung für Transsexuelle, ihre rechtliche Anerkennung und ein ihre Bedürfnisse berücksichtigendes Gesundheitssystem. Die Veranstaltung wurde von einer Reihe von Organisationen unterstützt, darunter der National Women’s Council of Ireland (NWCI) und die Grünen.
Der zum Wochenende angekündigte Wetterumschwung ist eingetreten. Sturzbachartiger, mit Überflutungen verbundener Regen wurde gestern aus Nordirland gemeldet und am Flughafen von Belfast mit 75 mm allein bis zum Mittag soviel Regen gemessen wie sonst im Mittel im gesamten Juli. Im Osten und Nordwesten der Republik gab es Gewitter mit Niederschlagshöhen von bis zu 40 mm.

Sonnabend, 28. Juli 2018

Die Sinn Féin kündigt an, am 16. September auf einem Parteitag einen eigenen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im Oktober zu nominieren. Vorschläge dazu können bis zum 20. August von den regionalen Parteiorganisationen eingereicht werden. Zugleich wird bestätigt, dass es parteiintern bislang keinen Interessenten gibt, der gegen den beliebten 77-jährigen Amtsinhaber Michael D. Higgins antreten will.
Siehe auch: 25.02.18, 06.04.18, 28.06.18, 05.07.18, 11.07.18, 12.07.18, 15.07.18, 24.07.18
Derweil wird nach Angaben des irischen Wetterdienstes die Hitzeperiode an diesem Wochenende ihr Ende finden und das Land zur Freude der Bauern und zum Leidwesen der Urlauber dem “typisch irischen Sommer mit verbreiteten Schauern” weichen.

Freitag, 27. Juli 2018

Taoiseach Leo Varadkar zeigt sich besorgt über die Eskalation des Arbeitskampfes bei Ryanair, nachdem der Vorstandsvorsitzende Michael O’Leary angekündigt hatte, vom 28. Oktober an “möglicherweise auf die Dienste von 100 Piloten und 200 Flugbegleitern verzichten zu wollen”. Die Androhung von Entlassungen, so der Regierungschef, würde letztlich sowohl der Fluggesellschaft selbst als auch ihren Angestellten schaden.
Siehe auch: 13.07.18, 19.07.18, 25.07.18
Laut dem Jahresbericht der Garda Síochána Ombudsman Commission (GSOC) erhöhte sich im vergangenen Jahr die Zahl der Beschwerden von Bürgern über Angehörige der irischen Polizei um zehn Prozent auf 1.949, wobei es um rund 4.500 Vorfälle ging. Die meisten Klagen kamen aus Dublin, Limerick und Cork.

Donnerstag, 26. Juli 2018

Mehr als ein Jahrzehnt nach ihrer letzten Sitzung tritt in den nächsten Tagen in London die im Rahmen des Karfreitagabkommens eingerichtete British-Irish Intergovernmental Conference zusammen, eine von nordirischen Unionisten misstrauisch beäugte Einrichtung, in der sich Großbritannien und die Republik Irland über Nordirland betreffende Fragen austauschen. Sinn Féin und SDLP hatten seit langem ihre Einberufung gefordert, um nach einem Ausweg aus der Sackgasse, in der sich die Regierungsbildung in Nordirland seit nunmehr achtzehn Monaten befindet, zu suchen. Die Unionisten hingegen nennen die Zusammenkunft eine ‘Quasselbude’ und befürchten, dass die Republik Irland durch sie einen in ihren Augen nicht zukommenden Einfluss auf die nordirischen Politik bekommt.
Von Seiten der britischen Regierung werden unter anderem der britische Lordkanzler und Justizminister David Lidington sowie die Nordirlandministerin Karen Bradley an der Konferenz teilnehmen, von Seiten der irischen Regierung der stellv. Regierungschef und Außenminister Simon Coveney sowie Justizminister Charlie Flanagan.

Mittwoch, 25. Juli 2018

Rund 2.500 Reisende waren gestern von einem Streik der Ryanair-Piloten um bessere Arbeitsbedingungen betroffen. Heute und morgen gehen die Arbeitsniederlegungen weiter, wobei auch Flüge von und nach Deutschland betroffen sind, besonders stark der Flughafen Köln-Bonn, aber in auch Weeze und Dortmund werden Flüge ausfallen. Für Düsseldorf, Paderborn und Münster-Osnabrück waren bis gestern Abend keine Ausfälle angekündigt.
Für die Fluggesellschaft sind die Streiks nicht nachvollziehbar. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Reisenden im Juli und August viel Verständnis für Menschen haben, die jährlich 150.000 bis 200.000 Euro verdienen und nach fünf Tagen Arbeit vier Tage frei haben – das sind doch großartige Jobs!”, meint der Marketing-Vorstand Kenny Jacobs. Nachdem man Gewerkschaften als Gesprächspartner akzeptiert habe, sei man auf internationaler Ebene zu einer Reihe von Vereinbarungen gekommen, allerdings nicht mit der irischen IALPA, der er vorwarf, zu ernsthaften Verhandlungen nicht bereit zu sein. “Ihre Streiks bringen nichts”, fuhr er fort, “und weitere sollten vermieden werden. Sie streiken gerade zu dieser Jahrezeit, um ein Maximum an Wirkung zu erzielen, doch wird das nicht funktionieren.”

Heute Vormittag drohte dann die Fluggesellschaft, die Zahl der in Dublin stationierten Maschinen um 20 % zu reduzieren, was einen Abbau von bis zu 300 Arbeitsplätzen für Piloten und Flugbegleitpersonal zu Folge haben würde. (s.a. 13.07.18, 19.07.18)

Dienstag, 24. Juli 2018

Ob es im Oktober tatsächlich zu einer Wahl des Staatspräsidenten kommt oder die Amtszeit von Michael D. mangels eines Gegenkandidaten ohne das Volk zu befragen für weitere sieben Jahre verlängert wird, ist weiterhin offen. Drei der im Gespräch befindlichen möglichen Gegenkandidaten haben das Handtuch geworfen und erklärt, nicht zu Verfügung zu stehen, als da wären der frühere Präsident der GAA Liam O’Neill, der ehemalige Berater der Fianna Fáil Noel Whelan und der parteilose Senator Gerard Craughwell.
Der Grund? “Wenn Michael D. nicht antreten würde”, so Mr. Whelan, “hätten wir keinen Moment gezögert unsere Wahlkampagne zu starten”, doch gegen ihn sehe er kaum eine Chance auf Erfolg. Und Senator Craughwell erklärte, um eine Bewerbung als parteiloser Kandidat zu finanzieren hätte er eine Hypothek auf sein Haus aufnehmen müssen, Geld, das er vermutlich in den Sand setzen würde.

Siehe auch: 25.02.18, 06.04.18, 28.06.18, 05.07.18, 11.07.18, 12.07.18, 15.07.18
Bezug nehmend auf eine Studie von UNICEF, nach der Irland in Europa die vierthöchste Selbstmordrate unter Jugendlichen hat, fordert die Senatorin der Fine Gael Catherine Noone die Gesundheitsbehörde auf, eine Mental Health App für Smartphones zu Verfügung zu stellen, um die jungen Leute dort mit Informationen und Hilfe zu versorgen, wo sie sich aufhalten. (s.a. 09.07.18)

Montag, 23. Juli 2018

Gerade einmal drei Monate sind es her, dass Bildungsminister Richard Bruton von einem landesweiten Lehrermangel nichts wissen wollte, doch nun prüft er die Möglichkeit, einige hundert Grundschullehrer weiterzubilden um sie in den Sekundarschulen einsetzen zu können. Die Kosten dafür werden mit € 10.000 bis € 15.000 geschätzt.
Während die Zahl der Grundschüler in den nächsten Jahren geringfügig sinken wird, steigt die der Sekundarschüler stark an, wobei der Höhepunkt der ‘Schülerschwemme’ mit rund 400.000 im Jahr 2024 erwartet wird. Was vor allem fehlt, sind Lehrer für Irisch, europäischen Sprachen, Physik und Chemie. (s.a. 24.04.18)

Sonntag, 22. Juli 2018

Für die Fine Gael sieht es nicht schlecht aus, sollte die Fianna Fáil die Tolerierung der Minderheitsregierung im Herbst aufkündigen und es dadurch zu Neuwahlen kommen. Nach einer heute in der Sunday Times veröffentlichten Umfrage sind 56 % der Bevölkerung mit der Arbeit des Fine-Gael-Vorsitzenden und Regierungschefs Leo Varadkar zufrieden, gefolgt von Sinn-Féin-Präsidentin Mary Lou McDonald (53 %) und dem Fianna-Fáil-Vorsitzenden Micheál Martin (49 %).
Wäre in der vergangenen Woche das Parlament neu gewählt worden, hätten 34 % (8,5 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl) ihre Erstpräferenz einem Kandidaten der Fine Gael gegeben, 21 % einem der Fianna Fáil (3,4 Prozentpunkte weniger als 2016) und 22 % (8 Prozentpunkte mehr als 2016) einem der Sinn Féin. Keine Rolle mehr spielt die Labour Party, die in den vergangenen Jahrezehnten meist bei um die 12 % lag, 2011 gar fast 20 % erreicht hatte und in der aktuellen Umfrage auf gerade einmal 3 % kommt. Zehn Prozent der Befragten hätten ihre Stimme einem parteilosen Kandidaten gegeben.
Mit dem 1833 gegründeten St. Malachy’s Seminar in Belfast schließt das vorletzte Priesterseminar auf der irischen Insel. Für katholische irische Priester bleibt nun nur noch die Priesterausbildung in Maynooth und am Irish College in Rom. Damit wurden in den letzten 25 Jahren sechs Priesterseminare auf irischem Boden mangels Studenten aufgelöst.

Sonnabend, 21. Juli 2018

Die Parteivorsitzenden von Fine Gael und Fianna Fáil starten heute ihre Gespräche über die Weiterführung des im Herbst auslaufenden Abkommens, mit dem die Fianna Fáil die Minderheitsregierung der Fine Gael toleriert. So schreiben die Medien, wenngleich es – die Fianna Fáil hatte kürzlich angekündigt, über eine Fortführung des Abkommens erst nach den Haushaltsberatungen im Oktober verhandeln zu wollen – offiziell nur um “eine Diskussion über eine Reihe von Themen” geht. Die Beziehungen zwischen den beiden Parteien und ihren Vorsitzenden Leo Varadkar und Micheál Martin hatten sich in den letzten Wochen merklich abgekühlt, so dass zunehmend über Neuwahlen noch in diesem Herbst oder im kommenden Frühjahr spekuliert wird. (s.a. 14.07.18)
Der Dubliner Phoenix Park, in dem sich unter anderem der Sitz des Staatspräsidenten und Irlands bekanntester Tierpark befinden, erhält als einer von zwei Parks weltweit den ersten International Large Urban Parks Award in Gold. Bei dem zweiten so ausgezeichneten Park handelt es sich um den Centennial Park in Sydney. Der Phoenix Park ist der größte umschlossene öffentliche Park in einer europäischen Hauptstadt und wird jährlich von zehn Millionen Menschen besucht. Er umfasst mit seiner Flora, Fauna, historischen Gebäuden und Denkmälern acht Quadratkilometer und wird von einer 11 km langen Mauer begrenzt. Der Name des Parks hat nichts mit dem sagenumwobenen Vogel Phönix zu tun, sondern ist eine Verfälschung des irischen Wortes fionnuisce, das ‘klares Wasser’ bedeutet.

Freitag, 20. Juli 2018

Nach der knappen Entscheidung des israelischen Parlaments, Israel als Nation der Juden zu definieren, die arabische Sprache nicht mehr als zweite Landessprache anzuerkennen und den Bau jüdischer Siedlungen in den Palästinensergebieten zu fördern, fordert die irische Sinn-Féin-Abgeordnete im Europäischen Parlament Lynn Boylan den staatlichen irischen Fernsehsender RTÉ auf, den im kommenden Jahr in Israel stattfindenden Eurovision Song Contest zu boykottieren.
Anlässlich des hundertsten Jahrestages der Einführung des Frauenwahlrechts in Irland wurde gestern im Leinster House unter dem Titel Votes for Women eine Ausstellung eröffnet, in deren Mittelpunkt die irische Suffragette und Nationalistin Hanna Sheehy-Skeffington (1877 – 1946) steht. Mit ihrem Mann Francis Sheehy-Skeffington und einem weiteren Paar hatte sie 1908 mit dem Ziel, das Frauenwahlrecht in Irland einzuführen, die Irish Women’s Franchise League gegründet und war später Gründungsmitglied der Irish Women Workers’ Union. Ihr Sohn Owen Sheehy-Skeffington wurde Senator im irischen Freistaat. (s.a. 02.02.18)

Donnerstag, 19. Juli 2018

Mit nur ‘begrenzten Beeinträchtigungen’ war laut Ryanair der Streik seiner Piloten heute vor einer Woche verbunden, doch lassen diese Piloten im Streit um die ihnen aufgedrückten Änderungen bei ihren Arbeitsbedingungen nicht locker und kündigen für morgen und übermorgen weitere Streiks an. Dazu gestern Nachmittag die folgende Verlautbarung der Fluggesellschaft: “Bis um fünf Uhr heute Nachmittag werden mehr als 90 % unserer 4.000 Passagiere, deren Flüge von Irland nach Großbritannien auf Grund eines unnötigen Streiks von 25 % unserer irischen Piloten gestrichen wurden, auf andere Flüge umgebucht sein oder die Flugkosten voll erstattet bekommen haben.”
Darüber hinaus wurden heute wegen Streiks des Flugbegleitpersonals von Ryanair in Belgien, Portugal und Spanien für den 25. und 26. Juli weitere 300 Flüge gestrichen. Knapp 50.000 Passagiere sind davon betroffen. (s.a. 13.07.18)

Mittwoch, 18. Juli 2018

Nach einer Sprengstoffattacke auf das Haus des langjährigen Sinn-Féin-Präsidenten Gerry Adams und eines zweiten hochrangigen Parteimitglieds in der Nacht zum Sonnabend nahm die nordirische Polizei gestern Abend einen 35-jährigen Mann fest. Bei dem Anschlag wurde ein in der Einfahrt stehendes Auto beschädigt, jedoch niemand verletzt.
Nach Verschleppungsversuchen insbesondere von Abgeordneten aus dem ländlichen Irland verabschiedete gestern mit dem Senat auch die zweite Kammer des irischen Parlaments die von Verkehrsminister Shane Ross einbrachte Verschärfung der Gesetzgebung für das Autofahren unter Alkoholeinfluss. Demnach hat die Überschreitung des maximal zulässigen Blutalkoholgehalts künftig ohne Berücksichtigung weiterer Umstände automatisch den Entzug der Fahrerlaubnis zu Folge. Das Gesetz tritt in Kraft, sobald es Staatspräsident Michael D. Higgins in den nächsten Tagen unterzeichnet hat.
Für den Abgeordneten Danny Healy-Rae aus Kerry ist das Gesetz “ein Frontalangriff auf das ländliche Irland und ortsansässige Unternehmen, insbesondere auf Pubs und Läden, für die der Verkauf alkoholhaltiger Getränke existenziell ist”. Darüber hinaus können Autobesitzer künftig bestraft werden, wenn ihr Fahrzeug ohne den qualifizierten Inhaber eines Führerscheins auf dem Beifahrersitz von einem ‘Learner Driver’ gesteuert wird. (s.a. 23.03.18, 03.05.18)

Dienstag, 17. Juli 2018

Derweil die Hitzewelle und Spekulationen über die Namen von Gegenkandidaten bei der Präsidentschaftswahl im Oktober die Medien beherrschen, hole ich Colm Tóbíns Roman Das Leuchtfeuer von Blackwater aus der Verschenkkiste.
Ein paar Auszüge vom Klappentext: Eine junge Frau hat gerade ihren Mann mitsamt den beiden kleinen Söhnen in die Ferien verabschiedet und versucht, sich an die ungewohnte Einsamkeit zu gewöhnen. Da kommt ein Freund ihres jüngeren Bruders und berichtet, dass Declan sehr krank ist und sie sehen will. Helen hat nicht gewusst, dass ihr Bruder Aids hat, aber da nun feststeht, dass er sterben wird, setzt sie alles daran, dass er seine letzten Tage im Haus der Großmutter hoch über den Klippen und dem Meer verbringt. Die alte Frau ist zunächst nicht erfreut, zumal sich auch noch zwei Freunde Declans einquartieren, doch eine Notgemeinschaft entsteht zwischen diesen Menschen aus drei Generationen. Das Ansprechen verborgener Konflikte hat eine heilende Wirkung. Sie werden zwar nicht gelöst, doch verhärtete Fronten aufgebrochen, behutsame Schritte zu einer Annäherung vollzogen und Familienbande neu definiert.

Das Buch aus dem Jahr 1999 geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an eine Leserin aus 76767 Hagenbach, die sich heute um 13.30 Uhr als Erste gemeldet hatte.

Montag, 16. Juli 2018

Wegen der seit Wochen anhaltenden Hitzeperiode wird der Wasserdruck im Großraum Dublin von heute an täglich von 22 bis 5 Uhr in der Früh gesenkt. Mit dieser Maßnahme soll unter anderem verhindert werden, dass die Wasservorräte im Herbst nicht mehr für die Versorgung reichen.
Derweil wird über den Sinn und die Kosten einer Wasser-Pipeline vom Shannon in den Raum Dublin diskutiert. Die Kosten, so ein Dubliner Stadtrat, könnten leicht in die Region von einer Milliarde Euro vorstoßen. Darüber hinaus seien erhebliche Folgekosten zu erwarten. Während die Wasserversorgung der Hauptstadt aus den Dublin und Wicklow Mountains weitgehend ohne Pumpwerke auskomme, sei das bei Wasser aus dem Shannon nicht der Fall und ein jährlich zweistelliger Millionenbetrag erforderlich, um sie am Laufen zu halten. (s.a. 04.07.18, 06.07.18)

Sonntag, 15 Juli 2018

Auch wenn noch kein Name genannt wurde, beschloss die Sinn Féin auf ihrem gestrigen Parteitag im Oktober einen eigenen Präsidentschaftskandidaten ins Rennen zu schicken. Dies sei keine Kritik an dem bisherigen Amtsinhaber, so Sinn-Féin-Präsidentin Mary Lou McDonald. Dieser habe ihren höchsten Respekt, doch sei es im Interesse der Demokratie, wenn es zu einer realen Wahl kommt. Es sei einfach schlecht, wenn junge Leuten, die vor sieben Jahren 18 wurden, 32 Jahre alt werden müssen, um erstmals einen Staatspräsidenten wählen zu dürfen.
Siehe auch: 25.02.18, 06.04.18, 28.06.18, 05.07.18, 11.07.18, 12.07.18

Sonnabend, 14. Juli 2018

Der Fianna-Fáil-Vorsitzende weist das Angebot des Fine-Gael-Vorsitzenden und Regierungschefs Leo Varadkar bezüglich eines Gesprächs über die Erneuerung des Abkommens zur Duldung seiner Minderheitsregierung zurück. Zunächst müsse der Staatshaushalt 2019 verabschiedet sein, erst dann könne man gemäß der bisherigen Vereinbarung weitersehen, so Micheál Martin.
Die bisherige Abmachung sah vor, das Funktionieren des Tolerierungsabkommen nach den Beratungen für den Staatshaushalt 2019 zu bewerten. Sollte diese Bewertung für beide Seiten zufriedenstellend ausfallen, kann die Regierung nach Ansicht von Micheál Martin auch ohne eine formelle neue Vereinbarung weiterarbeiten. Dahinter dürfte der Gedanke stehen, die Position des Regierungschefs vor den spätestens im Frühjahr 2021 stattfindenden Wahlen nicht durch eine neues Abkommen, das dieser als seinen Erfolg darstellen würde, zu stärken.

Freitag, 13. Juli 2018

Nach der Gesetzesinitiative des irischen Senats für ein Einfuhrverbot von Importen aus den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten, fordert der israelische Verteidigungsminister die sofortige Schließung der Botschaft seines Landes in Dublin. Derweil traf sich gestern Abend der israelische Botschafter mit dem irischen Außenminister Simon Coveney, um gegen die Senatsentscheidung zu protestieren. (s.a. 12.07.18)
Laut einem am Mittwoch von der Financial Times zitierten Dokument der britischen Regierung würde ein ‘harter Brexit’ Nordirland in eine Stromkrise stürzen, da dies mit einem Austritt aus dem gemeinsamen Strommarkt verbunden wäre und das Land in hohem Maße auf Stromlieferungen aus der Republik Irland angewiesen ist. Tausende von Generatoren müssten dem Bericht zufolge kurzfristig installiert werden, um die Versorgung mit elektrischer Energie zu sichern.
Die Zeiten, in denen die Begriffe Ryanair und Streik nicht zueinander passten, sind vorbei. Wegen des größten Pilotenstreiks in seiner Geschichte fielen gestern an irischen Flughäfen dreißig von insgesamt 290 Flügen der Gesellschaft zu 16 Zielen aus, von Ryanair als nur begrenzte Beeinträchtigungen publiziert.

Donnerstag, 12. Juli 2018

Nachdem der aus der Labour Party kommende Staatspräsident Michael D. Higgins seine Bewerbung für eine zweite Amtszeit angekündigt hat, will der Fine-Gael-Vorsitzende und Regierungschef Leo Varadkar ihn nicht nur mit Worten, sondern – sollte es denn Gegenkandidaten geben – im Wahlkampf auch mit Parteiressourcen zu unterstützen.
Siehe auch: 25.02.18, 06.04.18, 28.06.18, 05.07.18, 11.07.18
Der irische Senat fordert das Parlament mit einer Mehrheit von 25 gegen 20 Stimmen auf, einen Bann für Importe aus den von Israel illegal besetzten palästinensischen Gebieten zu beschließen. Für den Antrag ausgesprochen hatten sich die Senatoren der Fianna Fáil, Sinn Féin und Labour Party, gegen ihn die der regierenden Fine Gael.

Mittwoch, 11. Juli 2018

Wenig überraschend hat der 77-jährige Staatspräsident Michael D. Higgins gestern mitteilen lassen, dass er sich im Herbst für eine zweite siebenjährige Amtszeit bewerben will. Hier die offizielle Verlautbarung:
“Präsident Michael D. Higgins möchte bestätigen, dass er laut Artikel 12.4.4 der irischen Verfassung als parteiunabhängiger Kandidat zu Verfügung steht, wenn später in diesem Jahr durch einen ministeriellen Erlass die Präsidentschaftswahl in die Wege geleitet wird. Die Regierung wurde über diese Entscheidung informiert, und der Präsident wird seine Pflichten und Aufgaben bis dahin weiterführen.”

Als vorläufiger Termin für eine Wahl wurde der 26. Oktober genannt. Mit ihr gekoppelt sollen zwei Volksabstimmungen zur Streichung von zwei Artikeln aus der Verfassung durchgeführt werden, in denen die Rolle der verheirateten Frau als Hausfrau definiert und Gotteslästerung unter Strafe gestellt ist.
Ob es tatsächlich zu einer Präsidentschaftswahl im Sinne des Wortes kommt, ist unsicher, denn gibt es nur einen einzigen Kandidaten, gilt dieser automatisch als gewählt. Als Kandidat nominiert zu werden, ist jedoch gar nicht so einfach. Der Einzige, der sich selbst nominieren kann und dies nun getan hat, ist der amtierende Staatspräsident. Mögliche andere Kandidaten benötigen die Unterschriften von wenigstens 20 Mitgliedern aus Dáil und Senat oder das Votum von vier County Councils.
Da nach der Fianna Fáil und der Labour Party (für die der Amtsinhaber vor sieben Jahren gewählt wurde) nun auch die Fine Gael darauf verzichtet hat, einen eigenen Bewerber ins Rennen zu schicken, verbleibt um einen Gegenkandidaten zu positionieren nur die Sinn Féin. Davon abgesehen werden einem möglichen Gegenkandidaten zum beliebten Amtsinhaber kaum Erfolgschancen eingeräumt, was die Motivation sich aufstellen zu lassen nicht gerade fördert.

Siehe auch: 25.02.18, 06.04.18, 28.06.18, 05.07.18

Dienstag, 10. Juli 2018

In der dritten Nacht in Folge kam es in der vergangenen Nacht im nordirischen Derry zu sporadischen Krawallen, in deren Verlauf Jugendliche aus dem republikanischen Bogside-Viertel bei einem Angriff auf eine nahegelegene Wohnsiedlung von Unionisten 25 Benzinbomben werfen. Drei Personen wurden bislang verhaftet. Zuvor waren gestern rund hundert Bewohner der Bogside in einem Solidaritätsmarsch zu der von den Jugendlichen attackierten Siedlung gezogen um kundzutun, dass sie die Angriffe verurteilen und nicht hinter ihnen stehen. Bei einem ähnlichen Angriff am Wochenende waren am Wochenende Bewohner eines Seniorenheims in einen Hagel von Benzinbomben und anderen Wurfgeschossen geraten.

Montag, 9. Juli 2018

Dass Irland das Land mit der niedrigsten Selbstmordrate in Europa ist, stimmte schon nicht, als Heinrich Böll dies in seinem irischem Tagebuch verbreitete. Nach ‘kritischen Vorfällen’ unter Schülern sollen nun im Rahmen eines suicide prevention training an allen Sekundarschulen Lehrer darin geschult werden, Schüler mit Suizidgedanken zu erkennen, ihnen zu helfen und sie an Psychologen und Ärzte zu verweisen. Diese Schulung soll in landesweit sechs Ausbildungszentren durchgeführt werden und jede Schule zwei Lehrer für ein solches Training abstellen.

Sonntag, 8. Juli 2018

Viel wurde in den letzten Tagen und Wochen über das Verhältnis zwischen der Fine Gael und der ihre Minderheitsregierung bislang tolerierenden Fianna Fáil geredet, wobei zunehmend über Neuwahlen spekuliert wird. Gestern besuchte der FG-Vorsitzende und Regierungschef Leo Varadkar den Wahlkreis des FF-Vorsitzenden Micheál Martin in der Grafschaft Cork und wiegelte in einem Interview den Eindruck ab, die Beziehungen zwischen den Chefs der beiden größten Parteien des Landes seien zerrüttet.
Das Verhältnis zwischen ihm und Micheál Martin sei nicht so schlecht, wie es in den Augen vieler Menschen den Anschein habe, so der Regierungschef. “Berücksichtigt man, dass wir die Regierung sind und sie die Opposition”, fuhr er fort, “sind unsere Beziehungen besser als es üblicherweise zwischen einer Regierung und der Opposition der Fall ist.” Auch sei ein Gespräch zwischen beiden Parteiführern im Grundsatz vereinbart, doch habe man in dieser Woche noch keinen Termin dafür gefunden.
Über Schadensersatzzahlungen bei ärztlichen Kunstfehlern wurde hier in den letzten Jahren häufiger berichtet. Nun einigten sich die Eltern eines heute vierjährigen Jungen, der bei der Geburt im Midwestern Regional Maternity Hospital von Limerick eine zerebrale Lähmung mit lebenslang schwersten Behinderungen erlitten hatte, mit dem HSE auf eine Summe von insgesamt € 17,2 Mio., was als bislang höchste Entschädigung bei einem Geburtsfehler angesehen wird.

Sonnabend, 7. Juli 2018

Im Sommer 2015 hatte die Constitutional Convention die Streichung der Artikel 41.2 aus der irischen Verfassung empfohlen, in denen die Rolle der Frau in der Gesellschaft definiert ist, und bis Ostern 2016 eine Volksabstimmung dazu in die Wege zu leiten:
Artikel 41.2.1: Der Staat erkennt an, dass die Frau, dadurch dass sie ihr Leben im Hause verbringt, ihn einer Weise unterstützt, die für das Gemeinwohl unabdinglich ist.

Artikel 41.2.2: Es ist die Aufgabe des Staates alles zu tun, damit Mütter nicht aufgrund wirtschaftlicher Erfordernisse außer Haus arbeiten müssen und dadurch ihre Pflichten daheim vernachlässigen.

In Irland dauert vieles etwas länger, doch nun ist Justizminister Charlie Flanagan endlich dazu gekommen sich der Sache anzunehmen und ein Referendum in die Wege zu leiten, das Ende Oktober zusammen mit der Wahl des Staatspräsidenten abgehalten werden soll. Und wenn man schon einmal dabei ist, die Verfassung aufzuräumen, soll bei der Gelegenheit in einem zweiten Referendum auch das Verbot der Gotteslästerung aus ihr gestrichen werden.
Postman Padraig, so die Bezeichung der ersten Postdrohne der irischen Post, hat ihr erstes Paket ausgeliefert und setzte gestern dem Bewohner des Leuchtturms von Clare Island ein Päckchen vor die Tür. Nach Angaben von An Post handelte es sich um eine Standarddrohne, die am Roonagh Pier in Mayo auf die Reise geschickt wurde und ihre in Mission in elf Minuten erledigte. Es habe sich um einen monatelang vorbereiteten Test gehandelt, um Kunden in abgelegenen Regionen künftig besser versorgen zu können.

Freitag, 6. Juli 2018

Mit anhaltender Hitzewelle ohne Aussicht auf Regen in den kommenden zehn Tagen tritt heute Vormittag in Irland ein landesweites Verbot in Kraft, mit Wasser aus öffentlichen Leitungen Gärten zu bewässern, Autos oder Boote zu waschen oder Schwimmbecken zu füllen. (s.a. 04.07.18)

Donnerstag, 5. Juli 2018

Wie es aussieht, wird nach der Fianna Fáil auch die Fine Gael keinen Gegenkandidaten aufstellen, sollte Staatspräsident Michael D. Higgins sich wie erwartet für eine weitere Amtsperiode bewerben. Zwar lässt das der Fine-Gael-Vorsitzende und Regierungschef Leo Varadkar weiterhin offen, doch gibt es laut einem Interview des Staatsministers für Behinderte Finian McGrath in der Regierung einen allgemeinen Konsens darüber, gegen den beliebten Amtsinhaber keinen eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken.
Sollte keinem Gegenkandidaten die gar nicht so einfache Nominierung gelingen, würde die Wahl entfallen und der bisherige Amtsinhaber für weitere sieben Jahre als gewählt gelten. Dazwischenfunken könnte noch die Sinn Féin. “Ich habe den höchsten Respekt für Mr. Higgins”, so ihre Vorsitzende Mary Lou McDonald, “meine jedoch, dass jemand, der das höchste Amt im Lande innehat, durch eine Wahl legitimiert sein sollte und es nicht angemessen ist, dass der bisherige Amtsinhaber einfach so in eine zweite Amtszeit hinübergleitet.” (s.a. 25.02.18, 06.04.18, 28.06.18)

Mittwoch, 4. Juli 2018

Die Hitzewelle hält weiter an und Irish Water warnt vor einem ‘Schreckensszenario’, sollte es nicht bis zum Herbst größere Regenfälle geben. “Wir brauchen nachhaltigen Regen; wenn wir keinen Starkregen bekommen, erwartet uns ein ausgesprochen trockener Herbst,” so der Geschäftsführer des Wasserversorgers Jerry Grant, “denn auch nach Beginn einer Regenphase dauert es lange, bis die Vorräte sich wieder erholt haben, da das Wasser zunächst vom Boden und den Pflanzen aufgesaugt wird,”
Zu Beginn der Woche hatte der Wasserverbrauch im Großraum Dublin den Spitzenwert von 615 Millionen Liter pro Tag erreicht, der nach einem Verbot der Gartenbewässerung auf 575 Mio. Liter zurückgegangen ist. Das Verbot wurde gestern auf Teile der Grafschaften Galway, Kilkenny, Laois und Limerick ausgeweitet. Mit Einschränkungen in der Wasserversorgung sei bis in den September hinein zu rechnen, heißt es weiter.
Taoiseach Leo Varadkar weist die Kritik an der Bewerbung Irlands um einen Platz im UN-Sicherheitsrat zurück und hat dabei die frühere Staatspräsidentin Mary Robinson auf seiner Seite. Von seinen Kritikern wird ihm vorgeworfen, aus Eitelkeit Geld für eine Sache auszugeben, das man besser für die Menschen im eigenen Land verwenden könnte.
“Dazu will ich den Menschen sagen”, so seine Antwort, “dass der Sitz der Vereinten Nationen ein wichtiger Ort ist, an dem wichtige Entscheidungen getroffen werden, zum Beispiel über Friedensmissionen [an denen auch Irland beteiligt ist] und wirtschaftliche Sanktionen, oder bei denen es gar um Krieg und Frieden geht. Die Bewerbung hat also nichts mit Eitelkeit zu tun, sondern es handelt sich um eine sehr ernsthafte Sache.”

Dienstag, 3. Juli 2018

Der langjährige Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams fordert im Rahmen der Brexit-Verhandlungen ein Referendum über den Anschluss Nordirlands an die Republik. Ein solches kann die britische Nordirlandministerin nach dem Karfreitagsabkommen in die Wege leiten, wenn sie den Eindruck hat, dass die Mehrheit der Nordiren nicht länger im Vereinigten Königreich bleiben will.
Taoiseach Leo Varadkar weist das zum gegenwärtigen Zeitpunkt zurück. Es sei eine schlechte Idee, so der Regierungschef, da es die nordirische Gesellschaft spalten würde. Die DUP-Vorsitzende und ehemalige nordirische Regierungschefin Arlene Foster zeigt sich überzeugt, keine Angst vor einer Befragung haben zu müssen, da die Mehrheit der Nordiren für einen Verbleib im Vereinigten Königreich stimmen würde. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage entschieden 49 % der Befragten für den Verbleib und 44 % für ein vereintes Irland. Sieben Prozent waren unentschieden.
Bemerkungen des Fine-Gael-Vorsitzenden und Regierungschefs Leo Varadkar, er habe den Eindruck, die Fianna Fáil stehe nicht mehr hinter dem Abkommen zur Duldung seiner Minderheitsregierung, sind nach Ansicht des FF-Vorsitzenden Micheál Martin ein Versuch, noch vor den Haushaltsberatungen im Oktober eine vorgezogene Parlamentswahl zu provozieren. Ziel des Regierungschefs sei es, der Fianna Fáil die Schuld für eine Neuwahl und damit verbunden das Verschieben des geplanten Gesetzgebungsverfahrens zur Zulassung von Abtreibungen innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate anzulasten, um anschließend davon zu profitieren zu können.

Montag, 2. Juli 2018

Auf dem Höhepunkt einer Hitzewelle sind seit gestern Abend nach dem Bruch einer Hauptwasserleitung im Zentrum von Killarney in Kerry bis zu 10.000 Menschen ohne fließendes Wasser; statt dessen stehen die Hauptstraße sowie ein Gewerbepark mit zwei Supermärkte unter Wasser.
Aus der ‘Verschenkkiste’ hole ich heute einen Roman von Tom Phelan aus dem Jahr 1995, Iscariot lautet sein Titel im Original, woraus der Schneekluth Verlag in der Übersetzung von Edith Walter Keegans Geheimnis gemacht hat.
Wer ein Buch über ein romantisches Irland mit lieblichen grünen Hügeln und Gertrude-Degenhardt-Typen in urigen Pubs sucht, ist mit diesem Roman nicht gut bedient. Ein paar Ausschnitte vom Klappentext: “Ein düsteres Geheimnis quält Pfarrer Keegan, den Seelsorger der Dorfgemeinde Davinkill, schon seit beinahe dreißig Jahren. Er beobachtete zwei Brüder, die ihre erst zwölfjährige Schwester vergewaltigten. Die jungen Männer bemerkten den Priester und schlugen in nieder. Als Keegan wieder zu sich kam, saß er in seinem Auto, die Leiche des Mädchens neben sich. Aus Angst und Entsetzen entschied er sich dafür, nicht die Polizei zu informieren, ließ die Leiche zurück und lebt seither in ständiger Angst entdeckt zu werden. Als ein Freund aus dem Priesterseminar nach dreißig Jahren in Amerika in sein Heimatdorf zurückkehrt, vertraut Keegan ihm sein Geheimnis an. Dieser rät ihm, vor der Gemeinde zu beichten und sein Priesteramt niederzulegen – doch damit müsste Keegan auch auf den in Aussicht stehendem Bischofsornat verzichten …”

Das Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch geht an einen Leser aus 40878 Ratingen, der sich heute um 17.06 Uhr als Erster gemeldet hatte.

Sonntag, 1. Juli 2018

Nach aktuellen Zahlen des Wohnungsbauministeriums ist die Zahl der in Notunterkünften untergebrachten Wohnungslosen im Mai um 2 % gestiegen und liegt nun bei 9.864. Unter diesen befinden sich 3.826 Kinder, das sind 137 mehr als im Monat zuvor.
Der Wohnungsbauminister sieht darin eine ‘Stabilisierung’ der Zahl der Wohnungslosen, was von der Hilfsorganisation Inner City Helping Homeless entschieden zurückgewiesen wird. Zum einen sei es ein Hohn, eine Zunahme um 2 % als Stabilisierung zu deklarieren, und zum anderen habe der Minister die Zahl der Menschen ohne eigene Wohnung nur durch eine “Reklassifizierung” von Wohnungslosen künstlich unter die Marke von 10.000 gedrückt. Bedrückend sei die Steigerung der Zahl der Kinder in Notunterkünften von 38 % in den vergangenen zwölf Monaten.

Siehe auch: 04.05.18, 08.05.18, 14.05.18, 10.06.18, 14.06.18, 15.06.18
Dublin hat es geschafft und sich seinen Platz unter den 50 für ausländische Arbeitnehmer teuersten Städten der Welt zurückerobert. Nach einem Sprung von Platz 66 auf Platz 32 liegt Dublin jetzt als teuerste Stadt der Euro-Zone vor Paris, Melbourne und Los Angeles, wenn es darum geht, was Arbeitnehmer aus dem Ausland für ihren Lebensunterhalt aufwenden müssen, wobei das vor allem auf die steigenden Mieten zurückzuführen ist. Angeführt wird die Liste von Hongkong und Tokio.

Nachrichten aus Irland – Juli 2018