Nachrichten aus Irland

Juni 2018

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Sonnabend, 30. Juni 2018

Wo nun der Hochsommer in Irland eingezogen ist, fordert Irish Water die Haushalte auf, Wasser zu bevorraten, da Beschränkungen und zeitweilige Unterbrechungen in der Versorgung in den nächsten Wochen nicht auszuschließen seien. Dies betreffe sowohl städtische als auch ländliche Regionen. Ausfälle und Einschränkungen gab es in dieser Woche bereits in Dublin, Kilkenny, Athlone sowie den Grafschaften Longford, Louth, Kerry und im Norden Galways. Die irische Eisenbahn will in den kommenden Tagen 50.000 Flaschen Wasser an Pendler verteilen.
Allen Protesten zum Trotz kündigen die Commissioners of Irish Lights (CIL) an, die Reichweite des Lichts des als Weltkulturerbe anerkannten Leuchtturm von Fastnet ab Montag von 27 auf 18 nautische Meilen zu reduzieren. Der zwanzig Kilometer vor der Küste der Grafschaft Cork auf einer kleinen, dreißig Meter hohen Felseninsel 6,5 km südwestlich der Insel Cape Clear liegende Leuchtturm ist eine Touristenattraktion und gilt als ‘Symbol der Hoffnung der irischen Diaspora’. (s.a. 17.02.18, 06.03.18)

Freitag, 29. Juni 2018

Die nach der erfolgreichen Volksabstimmung zur Streichung des Abtreibungsverbots aus der Verfassung von Aktivisten geäußerten Hoffnungen, die Regierung würde noch vor der Sommerpause den von ihr angekündigten Gesetzentwurf zur Zulässigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft einbringen, haben sich nicht erfüllt.
Zwei Wochen hätte die Regierung dafür noch Zeit gehabt, doch unter den neunzehn Vorhaben, die bis Mitte Juli auf die Tagesordnung des Parlaments gesetzt wurden, befindet sich die angekündigte Vorlage nicht, so dass sich das Parlament erst im September damit befassen kann. Zwar soll das Gesetz laut Gesundheitsminister Simon Harris bis Ende des Jahres in Kraft gesetzt werden, doch manch einer befürchtet, dass die Minderheitsregierung über die Haushaltsberatungen im Oktober zerbricht und es zu Neuwahlen kommt, wodurch sich alles auf das nächste Jahr verschieben würde.

Donnerstag, 28. Juni 2018

Offiziell hat er es zwar noch nicht verkündet, doch geht jeder davon aus, dass der 77-jährige Staatspräsident Michael D. Higgins im November eine zweite siebenjährige Amtszeit anstreben wird. Michael D. war vor sieben Jahren als Kandidat der mittlerweile mit nur noch sieben Abgeordneten Parlament vertretenen Labour Party ins Rennen gegangen und hatte seine Konkurrenten, darunter den Kandidaten des damaligen Regierungschefs Enda Kenny von der Fine Gael, deutlich hinter sich gelassen.
Als erste der beiden großen Parteien stellte zu Beginn dieser Woche der Vorsitzende der Fianna Fáil nach einigem Zögern endgültig klar, das seine Partei keinen Gegenkandidaten gegen den amtierenden Staatspräsidenten ins Rennen schicken wird. “Präsident Higgins”, so ihr Vorsitzender Micheál Martin, “hat dem Land in seiner ersten Amtszeit daheim und rund um die Welt mit großer Würde seinen Dienst erwiesen. Er ist landesweit beliebt und hat in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen sein Verständnis und Einfühlungsvermögen für alle gesellschaftlichen Gruppen in diesem Land unter Beweis gestellt. […] Aus diesen Gründen spreche ich heute für die Führung der Fianna Fáil und ihrer Parliamentary Party und bestätige, dass die Fianna Fáil für den Fall, dass er eine zweite Amtszeit anstrebt, keinen eigenen Kandidaten aufstellen sondern seine Kandidatur unterstützen wird.” (s.a. 25.02.18, 06.04.18)
Positive Signale kommen aus Nordirland. Gaelic Football galt lange als ein Sport irischer Republikaner, was sich unter anderem darin ausdrückte, dass es den Vereinen von ihrem Dachverband noch bis Ende 2001 verboten war, Angehörige der nordirischen Polizei zu akzeptieren. Und so erregte am vergangenen Sonntag der Auftritt der Vorsitzenden der größten unionistischen Partei Arlene Foster beim Endspiel um die Meisterschaft der Provinz Ulster im Gaelic Football eine nicht minder große Aufmerksamkeit wie es zuvor der Besuch des Regierungschefs der Republik Leo Varadkar beim Oranierorden getan hatte. Auch die Sinn Féin zeigte sich davon beeindruckt: “Gesten wie diese”, so ihre Präsidentin Mary Lou McDonald, “sind entscheidend wichtig, wird mit ihnen doch über die gesellschaftlichen Gruppen hinweg die Hand der Freundschaft gereicht. Sie sind ein Zeichen für Respekt, Höflichkeit und Freundschaft, und ich möchte das in besonderer Weise würdigen.”
Abgesehen von Gesten scheint sich jenseits der Tagesberichterstattung auch hinten den Kulissen etwas zu tun. Mit jedem Tag, ließ die zeitgleich die britische Nordirlandministerin Karen Bradley verlauten, nähere sich Nordirland einer Wiederherstellung der politischen Institutionen. Sie habe sich in den vergangenen Wochen immer wieder mit den Vorsitzenden der nordirischen Parteien getroffen und sehe, dass es auf allen Seiten ein großes Verlangen gebe, die nordirische Regierung wiederherzustellen. Noch blieben einige zu klärende Punkte und man arbeite hart daran.

Mittwoch, 27. Juni 2018

Seit dem Rücktritt von Polizeipräsidentin Nóirín O’Sullivan im September 2017 ist ihr ehemaliger Stellvertreter Dónall Ó Cualáin amtierender Garda Commissioner, hatte jedoch seine Bewerbung auf die Nachfolge ausgeschlossen. Zehn Monate hatte sich Justizminister Charlie Flanagan bei der Suche nach einem Nachfolger Zeit gelassen, und seine heute bekannt gegebene Wahl gilt als echte Überraschung: neuer Garda Commissioner wird der bisherige stellvertretende Leiter der nordirischen Polizei Drew Harris. Dotiert ist der Posten mit € 250.000 im Jahr, ein Plus von jährlich € 70.000 zu seinem bisherigen Posten.
53 Jahre alt, war Drew Harris abgesehen von einer zweijährigen Abordnung als Polizeibeamter nach Schottland seit seinem 19. Lebensjahr in der nordirischen Polizei PSNI. Sein Vater war 1989 als Polizeibeamter der RUC bei einem Bombenanschlag der IRA ums Leben gekommen. Sogenannten gut unterrichteten Quellen zufolge zeigt man sich in höheren Kreisen der Garda verwundert, dass der Posten des obersten Polizisten der Republik nicht aus den eigenen Rängen besetzt wurde, während das Fußvolk unter den Polizisten seine Ernennung begrüßte. Nach den Skandalen der letzten Jahre, an denen seine beiden Vorgänger gescheitert waren, soll er die irische Polizei wieder in ein ruhigeres Fahrwasser führen.

“Wir freuen uns ganz besonders festzustellen”, so die rund 10.000 der 13.000 irischen Polizisten vertretende GRA, “dass Mr. Harris sowohl ein langgedienter Polizeibeamter als auch einer mit großer operativer und Management-Erfahrung auf dieser Insel ist. Mr. Harris hat über viele Jahre hinweg eng mit der Garda Síochána zusammengearbeitet, was ihm zu einem besseren Verständnis für die gegenwärtigen Fragen und Probleme der Polizei in diesem Land verhelfen dürfte.”

Siehe a.: 28.03.17, 29.03.17, 01.04.17, 14.04.17, 09.05.17, 12.05.17, 13.05.17, 16.05.17, 27.05.17, 20.06.17, 13.07.17, 19.07.17, 20.07.17, 22.07.17, 31.07.17, 15.08.17, 10.09.17, 11.09.17, 13.09.17, 16.09.17, 28.09.17

Dienstag, 26. Juni 2018

Nach einer Mitteilung des Sozialministeriums bekommen Eltern am Freitag, den 13. Juli, die diesjährigen ‘Back-to-School-Zuschüsse’ überwiesen, Geld für Schuluniformen und andere Kosten, die bei Schulbeginn nach den Sommerferien auf sie zukommen. Die Höhe dieses Zuschusses liegen für einen Schüler zwischen vier und elf Jahren bei € 125 und für Schüler ab zwölf Jahren bei 250 Euro.
Bezugsberechtigt sind alle Eltern, die Zuschüsse zum Lebensunterhalt aus der Sozialkasse bekommen, sich in beruflichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen befinden oder deren Familieneinkommen unterhalb einer bestimmten Marke liegt. Das sind geschätzt 170.000, von denen rund 100.000 den Betrag, da sie schon im Vorjahr bezugsberechtigt waren, automatisch überwiesen bekommen und die anderen einen Antrag stellen müssen.

Montag, 25. Juni 2018

Anders als beim Besuch von Johannes Paul II vor 39 Jahren bekommen die Iren Papst Franziskus bei seinem Besuch am 25. und 26. August nur mit einer Eintrittskarte zu Gesicht. Ab heute sind sie online erhältlich. Sie sind zwar kostenlos, doch geht der Sinn-Féin-Abgeordnete Maurice Quinlivan davon aus, dass sie aufgrund der riesigen Nachfrage und mangels Regulierung für teures Geld auf dem Schwarzmarkt verkauft werden.
Die überwältigende Nachfrage zeigte sich heute dran, dass die 45.000 Karten für Knock in weniger als drei Stunden vergeben waren. Für die Messe mit dem Papst unter freiem Himmel im Dubliner Phoenix Park stehen 500.000 Plätze zu Verfügung.

Siehe auch: 20.12.17, 25.03.18, 02.04.18, 12.06.18

Sonntag, 24. Juni 2018

“Eine Entschuldigung ist nur eine Entschuldigung, und das reicht nicht”, so Taoiseach Leo Varadkar heute Abend vor mehr als siebenhundert Menschen auf einem Empfang zu Dublin Castle anlässlich des 25. Jahrestages der Entkriminalisierung von Homosexualität zwischen Männern. Und so kündigte er an, noch in diesem Jahr vom Justizminister ein Gesetz ausarbeiten zu lassen, mit dem alle vor 1993 gefällten Verurteilungen aus dem Strafregister gestrichen werden.
Unter den Gästen der Veranstaltung der James-Joyce-Jünger und Senator David Norris, der die Kampagne zur Entkriminalisierung der Homosexualität 1977 angestoßen und mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte durchgesetzt hatte. Homosexuelle Männer waren vor 1993 praktisch rechtlos, erklärte er: “Wenn homosexuelle Männer vor 1993 angegriffen, vergewaltigt oder ausgeraubt wurden, hatten sie keine Möglichkeit zur Polizei zu gehen, denn wenn sie dann vom Angreifer der Homosexualität beschuldigt wurden, waren sie plötzlich die Kriminellen und kamen vor Gericht.” (s.a. 19.06.18)

Sonnabend, 23. Juni 2018

Der Nachrichtensammler ist aus Connemara zurück. Nach einem feuchten Mai hätten wir den Sommer mitgebracht, erzählte uns bei der Ankunft unsere Landlady. So blieb es fast die vollen drei Wochen, so dass es zu einem der sonnigsten Irlandaufenthalte wurde, die wir in den letzten 25 Jahren erleben durften.
Aus Irland mit zurückgebracht habe ich einen großen Umschlag mit Zeitungsausschnitten der Tagesnachrichten dieser Wochen, die in den letzten Tagen ausgewertet wurden, so dass die Nachrichten auf irelandman.de wieder aktuell sind und es nun mit (fast) täglich neuen Meldungen – die vom Wochenende gibt meist erst am Montag – weitergeht.
Doch für heute geht es erst einmal weiter mit einen Griff in die ‘Verschenkkiste’, aus der ich Colm Tóibins Roman Flammende Heide aus dem Jahr 1996 hole.
Zum Inhalt einen Ausschnitt aus der Beschreibung auf dem Schutzumschlag: “Der Dubliner Richter Eamon Redmond zweifelt plötzlich an den Werten, die sein bisheriges Leben bestimmten. Ist es nicht anmaßend, über Recht und Unrecht zu entscheiden? Zum ersten Mal geht Redmond mit sich selbst ins Gericht, und an der Schwelle zum Alter entflammt die Hoffnung auf das Glück, sich und seine Frau Carmel von der Schuld eines ungelebten Lebens zu befreien. Dieser Roman des jungen Colm Tóibin, geschrieben in einer Sprache so karg und voller Zauber wie die irische Landschaft, ist das eindrucksvolle Porträt eines Mannes in jener Melancholie des Lebensherbstes, die zum nüchternen Abbrechen zwingt.

Das gebundene Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch geht an eine Leserin aus 22081 Hamburg, die sich heute um 12.27 Uhr als Erste gemeldet hatte.

Freitag, 22. Juni 2018

Nach einer Meldung des Irish Examiner hat der 51-jährige ehemalige Vorsitzende des Vorstands der Anglo Irish Bank David Drumm als Gefangener Nr. 102640 seine sechsjährige Haftstrafe im Gefängnis von Mountjoy angetreten und arbeitet dort jetzt als Reinigungskraft im Erdgeschoss. Man geht davon aus, dass er bei guter Führung nach vier Jahren freikommt.
Siehe auch: 16.10.15, 14.03.16, 07.06.18, 20.06.18
Eine Studie des Jesuit Refugee Service beklagt, das Irland seine Zusagen bezüglich der Aufnahme von Flüchtlingen bei weitem nicht eingehalten hat. Vor drei Jahren hatte die Regierung versprochen, bis Ende 2017 viertausend Flüchtlinge aus dem Mittelmeerraum aufzunehmen und bis Ende 2019 fünftausend Plätze einzurichten, doch kamen bis zu Beginn dieses Jahres gerade einmal 1.570 Flüchtlinge nach Irland.

Donnerstag, 21. Juni 2018

Der Vorsitzende der Ulster Unionist Party befürchtet, dass manche im unionistischen Lager so fixiert auf die Trennung von der Europäischen Union sind, dass sie dabei die Gefahren für die Union Nordirlands mit dem Königreich übersehen. “Ich bin besorgt”, so Robin Swann, “dass es in einer Situation, wo einige aus dem republikanischen Lager versuchen die Lage für ihre eigenen Ziele auszubeuten, Unionisten gibt, die mit ihren Scheuklappen die Herausforderung für die wichtigere Union [mit dem Vereinigten Königreich] übersehen. Denn da gibt es jene in Westminster, die so auf den Brexit fokussiert sind, dass sie Nordirland als entbehrlich ansehen.”

Mittwoch, 20. Juni 2018

Nach dem Schuldspruch am 7. Juni hat der Dublin Criminal Court den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der zusammengebrochenen Anglo Irish Bank heute zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren für “seine Rolle in einem geplant ausgeführten, 7,2 Milliarden schweren Bankbetrug” verurteilt. Drumm, so die Richterin Karen O’Connor sei dabei die treibenden Kraft gewesen und habe in seiner Vertrauensposition gegenüber den Kunden der Bank “ein im hohen Maße verwerfliches Verhalten” an den Tag gelegt.
Siehe auch: 16.10.15, 14.03.16, 07.06.18
Die Zahl der jährlichen Drogentoten in Irland ist nach Angaben der Statistikbehörde der Europäischen Union mit siebzig pro eine Millionen Einwohner dreimal so hoch wie im europäischen Durchschnitt, wo sie bei 22 Toten pro eine Million Einwohner liegt. Die höchste Zahl an Drogentoten hat Estland mit 132 auf eine Million Einwohner.

Dienstag, 19. Juni 2018

25 Jahre ist es her, dass Homosexualität zwischen Männern entkriminalisiert wurde, und anlässlich dieses Jubiläums drückt die irische Regierung, deren Regierungschef selbst homosexuell ist, den vor 1993 verurteilten Männern ihre Entschuldigung aus. Die Kampagne zur Entkriminalisierung wurde 1977 vom späteren Senator David Norris in die Wege geleitet. 1983 klagte er in dieser Sache vor dem Supreme Court, der die Klage mit 3 : 2 Stimmen zurückgewies. Daraufhin zog er vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und gewann seine Klage gegen Irland, worauf die Illegalität von Homosexualität 1993 aufgehoben wurde.
Nach einem Bericht des Climate Action Network, das überprüft, wie weit die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die selbst gesteckten Klimaziele einhalten, kommt Irland vor Polen auf den vorletzten Platz. Die für 2020 versprochenen Ziele bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und beim Einsatz erneuerbaren Energien werden mit großem Abstand verfehlt, und auch bei dem Fahrplan für die für 2030 gesetzten Ziele liegt man weit zurück. Der Vorsitzende der irischen Grünen führt dies auf fehlenden politischen Willen zurück. “Es ist beschämend”, so Eamon Ryan, “unser Land ganz unten in der Tabelle zu finden. Dies liegt nicht daran, dass die Menschen im Land nicht gut genug sind und die Ziele nicht erreichen wollen, sondern am mangelnden Willen der Regierung.”

Montag, 18. Juni 2018

Nach einem Bericht der Umweltagentur EPA stehen die Chancen gut, dass die irische Trinkwasserversorgung bis 2020 die von der Europäischen Union geforderten Standards erfüllt – sechzehn Jahre nach der von der EU gesetzten Deadline.
In einem Interview mit dem Irish Independent fordert der Vorsitzende des Parlaments-Ausschuss für Kinder Alan Farrell, sich damit zu beschäftigen, dass es Schulen mit Verweis auf exorbitant hohe Versicherungsprämien ihren Schülern verbieten, sich in den Pausen viel zu bewegen. Er kenne Fälle, so der Abgeordnete, “wo man es den Kindern nicht erlaubt zu rennen oder einen Ball höher als bis zur Hüfte zu treten, weil dieser sonst den Kopf treffen oder streifen könnte und die Eltern die Schule dann verklagen würden.”

Sonntag, 17. Juni 2018

In den Nachwehen des erfolgreichen Referendums zur Streichung des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen aus der Verfassung reflektieren, wie schon vom Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin gefordert, zwei Bischöfe über die die Zukunft der katholischen Kirche, was für den Bischof der Diözese Down & Connor Noel Treanor bedeutet, weniger politische Einflussnahme zu suchen, sondern sich auf die Prinzipien der Urkirche zu besinnen. In einer säkularen und pluralistischen Gesellschaft, heißt es, müsse kirchlichen Laien und gläubigen Menschen in der Seelsorge und in neuen Modellen bei der Ausübung geistlicher Ämter eine größere Rolle zukommen.
“Es ist wahrscheinlich”, fuhr er fort, “dass es uns Katholiken und Christen in einer mehr säkularen und pluralistischen Gesellschaft deutlich wird, dass die christliche Art zu leben aus einer frei gewählten Gefolgschaft Christi hervorgeht. […] Wir und die Gesellschaft im Ganzen werden wohl zu der frühchristlichen Erkenntnis kommen, dass die Gemeinschaft deren, die danach strebt nach den Werten des Reiches Gottes zu leben, und das ist die Kirche, dieses lebendig vorleben muss und ein vom Glauben erfülltes Treibmittel der Gesellschaft werden muss, statt nach politischer Macht zu suchen.” (s.a. 03.06.18)

Sonnabend, 16. Juni 2018

“€ 25.000 for a slice of your garden”, schreibt der Irish Independent, und sollte das so realisiert werden, wird es für manch einen Dubliner Hausbesitzer ein gutes Geschäft sein. Die Stadtverwaltung plant ein neues Schnellbussystem, wozu erweiterte Busspuren benötigt werden und Hausbesitzer entlang der Strecke einen schmalen Streifen ihres Vorgartens abgeben müssten. Um lange und kostspielige Prozesse zu vermeiden, kündigt die Verwaltung nun an, als Entschädigung je nach Lage 20.000 bis 25.000 Euro für den Quadratmeter zahlen zu wollen. Sollte dann von einem acht Meter langen Grundstück ein Streifen von einem halben Meter benötigt werden, könnte sich der Besitzer über bis zu € 100.000 freuen.

Freitag, 15. Juni 2018

“Phantomhäuser haben die Zahl der Neubauwohnungen inflationär in die Höhe getrieben” lautet die Schlagzeile auf der Titelseite der heutigen Ausgabe des Irish Independent im Streit um Wohnungsbauminister Eaghon Murphy, dem die die Regierung tolerierendende Fianna Fáil Versagen vorwirft. ‘85.451 Homes’ wurden laut einer regierungsseitig gern verwendeten Statistik zwischen 2011 (als die Fine Gael ans Ruder kam) und 2017 gebaut, doch wie nun bekannt wurde, zählte man dabei Farmgebäude, Wohncontainer, Seniorenheime und komplette Feriendörfer mit, so dass die tatsächliche Zahl neu gebauter Wohnungen und Appartements laut Angaben des CSO mit 53.578 um 31.576 niedriger liegt. Der Druck auf Minister Eaghon Murphy wird sich erhöhen.
Siehe auch: 04.05.18, 08.05.18, 14.05.18, 10.06.18, 14.06.18
Die Diskussion um den Wohnungsbauminister nährt Spekulationen, dass die Fianna Fáil der Regierung bei einem von der Sinn Féin erwogenen Misstrauensvotum gegen den Minister die Duldung entziehen könnte. Das würde sich der Parteivorsitzende und Regierungschef Leo Varadkar, der zu seinem vor einem Jahr ins Amt gekommenen Minister steht, nicht gefallen lassen. Neuwahlen wären unvermeidlich, womit dann die nach dem erfolgreichen Referendum geplanten Gesetze zu Schwangerschaftsabbrüchen in dieser Legislaturperiode nicht mehr verabschiedet werden könnten.
Die Frage ist, ob die Fianna Fáil es darauf ankommen lässt, denn die Umfrageergebnisse sind für sie alles andere als rosig. Die Fine Gael würde ihr die Schuld für die Verschiebung der Abtreibungsgesetzgebung in die Schuhe schieben, und es ist nicht auszuschließen, dass die Regierung mit der ‘Power of Women’ gestärkt aus einer Neuwahl hervorgehen wird.

Donnerstag, 14. Juni 2018

Nachdem Irish Ferries im April die rund 2.500 für den Zeitraum vom 12. bis zum 29. Juli erfolgten Buchungen für die neue Fähre WB Yeats zwischen Irland und Frankreich wegen Verzögerungen bei der Auslieferung durch die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft annulliert hatte, kommt es zu einer weiteren Verspätung und Annullierung aller 6.000 Buchungen für die Zeit bis zum 13. September. Rund 19.000 Passagiere sind davon betroffen. Und die Moral von der Geschicht’: Buche keine Fähre, die ihre Jungfernfahrt noch nicht hinter sich hat, selbst dann, wenn sie bei einer deutschen Werft in Bau ist. (s.a. 19.01.18, 23.04.18)
Die irische Regierung weist den Vorwurf des UN-Sonderberichterstatters für das Wohnungswesen, sie verletze mit ihrem Versagen beim zu Verfügung stellen von Wohnraum für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen die Menschenrechte, zurück. Die oppositionelle, die Minderheitsregierung bislang tolerierende Fianna Fáil sieht sich in ihrer Kritik an Wohnungsbauminister Eoghan Murphy bestätigt.
Siehe auch: 04.05.18, 08.05.18, 14.05.18, 10.06.18

Mittwoch, 13. Juni 2018

Nach einem Bericht der Industrial Development Authority (IDA) befindet sich Irland nicht mehr unter den zehn attraktivsten europäischen Ländern für ausländische Investoren und fiel im vergangenen Jahr trotz der Schaffung von fast 9.000 neuen Arbeitsplätzen Finnland an sich vorbeiziehen lassend auf Platz 11 zurück. Im Ranking von Ernst & Young (global operierendes Netzwerk von Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und Wirtschaftsberatung) erstellten Ranking der Städte mit dem besten Investitionsklima zog Paris an London vorbei und liegt jetzt auf Platz 1. Innerhalb des Vereinigten Königreiches schlug sich Nordirland am schlechtesten.

Dienstag, 12. Juni 2018

Rockstar Pontiff can be the one to herald new dawn for Church here, der Pontifex als Rockstar kann zu dem einen werden sein, der eine neue Morgendämmerung für die Kirche hier einläutet, übertitelt der Irish Independent seine Berichte zum für den 25. und 26. August im Rahmen des Katholischen Welttreffen der Familien geplanten Besuch von Papst Franziskus, nachdem der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin Einzelheiten zur Tagesordnung bekannt gegeben hat. Zu ihnen gehört auch ein Treffen mit Vertretern von Opfern des sexuellen Kindesmissbrauchs in kirchlichen Einrichtungen wie den Magdalene Laundries der ‘Barmherzigen Schwestern’.
Siehe auch: 20.12.17, 25.03.18, 02.04.18
Seit der Papstbesuch in Dublin und am Marienwallfahrtsort Knock terminiert ist, steigen für das fragliche Wochenende die Hotelpreise. Während die Steigerungen in der Hauptstadt eher moderat ausfallen, erhöhte zum Beispiel ein Hotel in Knock den Übernachtungspreis von € 104 auf € 292, und Unterkünfte in unmittelbarer Nähe des Marienschreins schlagen mit bis zu € 600 für die Nacht zu Buche.

Montag, 11. Juni 2018

Dublin hat es geschafft und gehört nach überstandener Wirtschaftskrise wieder zu den hundert teuersten Städten der Welt, die von Abu Dhabi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten angeführt wird. So schob sich die irische Hauptstadt im vergangenen Jahr um 48 Plätze von Rang 120 auf Rang 72 vor und liegt jetzt deutlich vor London, das auf Platz 109 kam. Wer sparsam ist, dem sei Belfast anempfohlen, das auf der Website von ECA International als preiswerteste Stadt des Vereinigten Königreiches gelistet wirde
Das staatliche Institut für landwirtschaftliche Forschung und Beratung Teagasc fordert dringend einschneidende Maßnahmen zur Eindämmung des Ausstoßes von Kohlendioxid durch bäuerliche Betriebe, denn sollten diese ausbleiben, würde der Ausstoß von CO2 bis 2030 nicht sinken, sondern sich infolge der steigenden Produktion um 9 % erhöhen.

Sonntag, 10. Juni 2018

Nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Kieran Quinn vom Economic and Social Research Institute (ESRI) werden die Hauspreise und Mieten in den kommenden drei Jahren weiter steigen. Die vom Ministerium für Wohnungsbau für das vergangene Jahr angegebene Zahl von 19.300 neuen Wohnungen zweifelt er an und hält 14.000 für wahrscheinlicher. Für das laufende rechnet er mit 20.000 neuen Wohnungen und 2019 könnten es 26.000 sein. Soweit eine Prognose möglich ist, werde die Zahl bis auf 35.000 Neubauten im Jahr 2021 steigen und die Balance zwischen Angebot und Nachfrage im Jahr 2022 ausgeglichen sein. (s.a. 04.05.18, 08.05.18, 14.05.18)

Sonnabend, 9. Juni 2018

“Zum ersten Mal in der Geschichte”, liest man heute im Irish Independent, “klopfte gestern ein amtierender Regierungschef der Republik an die Tür des Hauptquartiers des Oranierordens im Osten Belfasts”, und er wurde vom Großmeister des Ordens bei strahlendem Sonnenschein und fünf auf die beiden gerichteten Fernsehkameras mit offenen Armen empfangen. “Und die Orangemen taten alles, damit er sich wohlfühlte,” heißt es weiter, “sogar das Gras draußen stammte von den Hängen des Flusses Boyne, und man legte ihm in einem Verzeichnis seiner Alma Mater Trinity College den Namen von Isaac Butt (1813 – 1879) vor, der als berühmtes Mitglied des Oranierordens zugleich eine Reihe nationalistischer Einrichtungen wie die Irische Landliga angeführt hatte. […] Ein irritierter Anwohner hakte zweimal nach: “Ist das wirklich Leo Varadkar? Das ist ja klasse!”
Doch zeigte sich Leo auch zur anderen Seite offen und stimmte die Republikaner, sollten sie über seinen Besuch bei den Oraniern verärgert gewesen sein, versöhnlich, indem er im Westen Belfasts als erster irischer Regierungschef ihr Festival Féile an Phobail (Festival der Menschen) eröffnete. Gegründet auf dem Höhepunkt der Troubles im Jahr 1988 soll es “die positive Seite der republikanischen Gemeinschaft, ihre Kreativität, Energie und Leidenschaft für Kunst und Sport feiern”, doch werfen Kritiker der Veranstaltung vor, Jahrzehnte lang die Aktivitäten der IRA verherrlicht zu haben.

Freitag, 8. Juni 2018

Der Hochsommer ist auch in Irland angekommen, doch bei drei beliebten Strände rund um die irische Hauptstadt besteht nach einem Bericht des Irish Independent (weiterhin) ein Badeverbot wegen Verunreinigung durch kommunale Abwässer. Davon betroffen sind von Nord nach Süd der Dollymount Strand, der Sandymount Strand und der Merrion Strand. (s.a. 17.05.18)
Nach einer vom Pharmakonzern Pfitzer durchgeführten Umfrage sorgen sich zum ersten Mal seit Beginn der Studie vor 13 Jahren mehr Menschen um die Kosten für ihre Gesundheit (32 %) als um diese selbst (19 %). Von den befragten 20- bis 39-jährigen mussten 40 % medizinische Kosten aus eigener Tasche begleichen.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Der vor zwei Jahren von den USA nach Irland ausgelieferte frühere Vorsitzende des Vorstands der ehemaligen Anglo Irish Bank David Drumm wurde vom Gericht wegen krimineller Machenschaften zur Verheimlichung der tatsächlichen finanzielle Lage der Bank vor ihrem Zusammenbruch schuldig befunden. Nach Überzeugung des Gerichts wurden im Jahr 2007 die Einlagen der Bank um € 7,2 Mrd. höher dargestellt, als sie tatsächlich waren. Über das Strafmaß soll später entschieden werden.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende ist damit das vierte wegen Bilanzfälschung verurteilte Vorstandsmitglied der Bank, hat jedoch nach Ansicht des Gerichts wie die anderen drei zu einer Gefängnisstrafe Verurteilten nicht persönlich von seinen Handlungen profitiert. (s.a. 16.10.15, 14.03.16)
Probleme mit Banken gibt es auch in niedrigeren Regionen. Nicht zum ersten Mal wurde gestern nach Unregelmäßigkeiten bei einer Credit Union die Polizei eingeschaltet, wobei es um einen Verlust der Dubliner Citybus Employees Credit Union in Höhe von € 218.000 geht. Die Spareinlagen der Kunden sind nach Auskunft der irischen Zentralbank nicht gefährdet. (s.a. 10.12.16)

Mittwoch, 6. Juni 2018

Nach der am vergangenen Freitag vom (irischen) für die Landwirtschaft zuständigen EU-Kommissar Phil Hogan vorgeschlagenen Neuregelung der Zuschüsse für die Landwirtschaft, der ein ‘leistungsorientiertes Konzept’ zugrunde gelegt werden soll, würden die Zuwendungen aus Brüssel für die irischen Farmen um 40 bis 200 Mio. Euro im Jahr sinken. Für die 85.000 irischen Bauern, deren Jahreseinkommen bei durchschnittlich rund € 24.000 liegt, käme dies einem Einkommensverlust von bis zu zehn Prozent gleich. Dem entsprechend sind in diesen Tagen die Proteste der Bauernverbände.

Dienstag, 5. Juni 2018

Die Liquidation der im Verlauf der Immobilienkrise zur Verhinderung der Insolvenz verstaatlichten Anglo Irish Bank wird den irischen Steuerzahlern bis 2022 weitere rund € 100.000 pro Tag kosten, berichtet der Irish Independent bezugnehmend auf in der vergangenen Woche veröffentlichte Zahlen des Ministers für öffentliche Ausgaben Paschal Donohoe. Die Gesamtkosten für die Abwicklung der Bank werden auf € 306 Mio. geschätzt, wovon bislang € 247 Mio. an Wirtschaftsberater und davon rund € 150 Mio. an die Liquidatoren von KMPG gingen.
Kinderbetreuung ist bislang eine private und zugleich teure Angelegenheit in Irland. Wenn beide Elternteile arbeiten, geht nicht selten das Einkommen des einen für die Kosten der Betreuung des Kindes drauf, die leicht einen vierstelligen Betrag erreichen können. Zu den Versprechungen von Sozialministerin Regina Doherty gehört eine ‘Kinderbetreuung für alle’, und um diese bezahlen zu können, schlägt sie jetzt vor, das Kindergeld für Familien mit einem jährlichen Familieneinkommen jenseits von € 100.000 zu streichen, wofür sie viel Gegenwind auch aus den eigenen Reihen erhält. Das Familieneinkommen setzt sich zusammen aus den Gehältern beider Elternteile, eventuellen Mieteinnahmen, aber z.B. auch den Renten von im gleichen Haushalt lebenden Großeltern. Ein solches Einkommen, meint auch Taoiseach Leo Varadkar, könne nicht mit Reichtum gleichgesetzt werden.

Montag, 4. Juni 2018

Wellen schlagen die Überlegungen der Regierung, das Alter für den Beginn der staatlichen Altersente bis 2028 in Stufen auf 68 Jahre zu erhöhen – auch deshalb, weil die, die darüber abzustimmen haben, nicht in gleicher Weise davon betroffen sind.
Während normale Arbeitnehmer, die heute 58 sind, bis zu ihrem 68. Lebensjahr warten müssten um die Altersrente zu beziehen, könnten Abgeordnete und Senatoren, die erstmals vor 2004 gewählt wurden, beim Ausscheiden aus ihren Ämtern nach dem 50. Lebensjahr weiterhin die Hälfte ihrer letzten Bezüge, dies entspricht € 46.799, als Pension beziehen und erhalten dazu eine Abschlagszahlung in Höhe des dreifachen Wertes davon. Wer ab 2004 erstmals ins Parlament oder den Senat gewählt wurde, kann mit 65 seine volle Pension in Anspruch nehmen oder sie – anders als ‘normale’ Arbeitnehmer – ab dem 55. Lebensjahr mit Abschlägen beziehen. (s.a. 29.05.18)

Sonntag, 3. Juni 2018

Derweil sich der Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin nach der Volksabstimmung, mit der die Streichung des Verbotes des Abbruchs von Schwangerschaften aus der Verfassung beschlossen wurde, recht zurückhaltend äußerte und sich und seine Kollegen dazu aufforderte, über die Gründe der zunehmenden Entfremdung zwischen den Menschen und der Amtskirche zu reflektieren, schlagen einige andere Bischöfe drastischere Töne an.
So stritt der Bischof von Lismore Alphonsus Cullinan – auch wenn er dies natürlich nicht überprüfen könne – allen ‘Yes Votern’ das Recht auf den Empfang der Kommunion ab, solange sie diese Sünde nicht in der Beichte bereut hätten. Auf die gleiche Linie einschwenkend forderte ein andere Bischof die Yes-Votern unter den Ehewilligen dazu auf, sofern sie nicht zuvor gebeichtet hätten auf die kirchliche Hochzeit zu verzichten.

Sonnabend, 2. Juni 2018

Babys dominieren derzeit die Medien, doch heute geht es nicht um den Adoptionsskandal. Obwohl Irland bei 1,8 Kindern pro Frau zwischen 15 und 49 Jahren nach Frankreich die zweithöchste Geburtenrate Europas hat, reicht das nach Angaben des Zentralamtes für Statistik nicht, um die gegenwärtige Bevölkerungszahl ohne Zuwanderung aus dem Ausland zu halten, wozu jede Frau durchschnittlich 2,1 Kinder haben müsste.
Seit Jahren nimmt die Geburtenrate ab. Während sie im Jahr 2007 bei 16,1 Geburten pro Jahr und 1.000 Einwohnern lag, fiel sie 2017 auf 12,9. Ein Drittel der Mütter war nicht verheiratet. Auch ihr Durchschnittsalter bei der Geburt stieg an; bei der Erstgeburt lag es im vergangenen Jahr bei 31 und gemittelt über alle Geburten bei 32,8 Jahren.
Laut Berechnung der Environmental Protection Agency (EPA) wird Irland bis zum Jahr 2020 ‘im besten Fall’, wie es heißt, den Ausstoß von Kohlendioxid um 1 % reduzieren. Gesetzlich verpflichtet hatte sich das Land für eine Reduzierung um 20 %. Als Ursache werden der weiterhin hohe Einsatz von Kohle und Torf für die Stromgewinnung verbunden mit einem Anstieg des CO2-Ausstoßes in der Landwirtschaft genannt.

Freitag, 1. Juni 2018

Hauptthema in den Medien ist heute der Skandal um den Babyhandel der katholischen Kirche Irlands, ein weiteres “dunkles Kapitel der irischen Geschichte”, wie Taoiseach Leo Varadkar es gestern im Parlament ausdrückte. So wurden unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg auf dem Heimweg in die USA befindliche Soldaten von der St. Patrick’s Guild unter der Leitung des Dubliner Erzbischofs in Zeitungsanzeigen darüber informiert, dass “Babys gebührenfrei zur Mitnahme für geeignete Familien zu Verfügung stehen”, womit das Land, schrieb gestern der Irish Independent, zu einem “happy hunting ground for hopeful adoptive parents” wurde. In vielen Fällen wurden die Babys als leibliche Kinder der Adoptiveltern in die Papiere eingetragen, begründet damit, dass dies “zu ihrem Besten” sei.
Zehn diesbezügliche Aktenordner wurden gestern von der Familienagentur Túsla, die die Vorgänge nun an die Öffentlichkeit gebracht hat, im Februar an die irischen Polizei übergeben. Zu rechtlichen Konsequenzen wird das bis zu siebzig Jahre danach jedoch kaum noch führen. (s.a. 30.05.18)

Nachrichten aus Irland – Juni 2018