Nachrichten aus Irland

Oktober 2006

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und anderen Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Dienstag, 31. Oktober 2006

Nein, Boo!, unser Halloween-Gespenst ist nicht verantwortlich dafür, wenn es heute Abend keine aktuellen Nachrichten aus Irland gibt. Nach mehr als sieben Jahren hat der Betreiber dieser Website seinen PC aus dem vergangenen Jahrtausend ersetzt und ist seit vielen Stunden damit beschäftigt, den ganzen Kram vom alten auf den neuen zu transferieren. Und das Windows XP (kann mir mal jemand verraten, wie man diesen bescheuerten Hund bei der Suchfunktion wegbekommt?) ist ja noch nerviger, als das altvertraute Windows98. Doch zumindest der Internetzugang ist wieder eingerichtet und der gute alte Phase-5-Webeditor installiert, so dass diese Meldung möglich wird. Ob es schon morgen mit neuen Nachrichten aus Irland klappt, weiß ich noch nicht, doch ab übermorgen ganz bestimmt. Versprochen ist versprochen!

Montag, 30. Oktober 2006

In der Rekordzeit von 2 Std., 11 Min. und 38 Sek. gewinnt der Russe Aleskey Sokolov den 27. Dublin Marathon. Beste Frau war die Russin Alina Ivanova mit einer Zeit von 2 Std., 29 Min. 49 Sek. Von den 10.500 Teilnehmern waren gut die Hälfte Iren, die besten unter ihnen Jill Shannon bei den Damen und Cian McLoughlin bei den Herren. Überschattet wurde die Veranstaltung durch den Tod eines Teilnehmers, der nach einer Herzattacke starb.

Sonntag, 29. Oktober 2006

Ein Besuch des Papstes in Nordirland könne zu einer Belastung des nordirischen Friedensprozesses führen, warnt die DUP. Sollte Ian Paisley First Minister des Landes sein und gebeten werden, sich mit dem Papst zu treffen, entstehe eine sehr schwierige Lage. Gestern hatte der Erzbischof von Armagh und Primas der katholischen Kirche Irlands Seán Brady offenbart, dass er Papst Benedikt zu einem Besuch eingeladen hat.
Morgen ist Bank Holiday in Irland, und mehr als 10.000 Läufer aus 66 Ländern werden zum Dublin-Marathon erwartet. Das größte ausländische Kontingent stellen mit rund 2.000 Teilnehmern die Briten, gefolgt von den USA und Kanada. € 15 Mio., so schätzt man, bringt die Veranstaltung über das Holiday Weekend in die Kassen von Handel und Gewerbe.

Sonnabend, 28. Oktober 2006

‘Now in Kilkenny it is reported ...’, sangen einst die Dubliner. An diesem Wochenende wird aus dem County Kilkenny vom Green Energy Fair berichtet, dem von der Partei der irischen Grünen veranstalteten Jahrmarkt der erneuerbaren Energie. Zu den rund 30 Austellern gehören ENFO, Teagasc und Sustainable Energy Ireland (SEI). Daneben gibt es Workshops u.a. zu Biokraftstoffen, Energie aus Biomasse, Solar- und geothermische Energie. Bis zu 5.000 Besucher werden erwartet.

Freitag, 27. Oktober 2006

Der Minister für Rohstoffreserven Noel Dempsey sieht keinen Grund, nach einem alternativen Standort für das geplante Gasterminal bei Bellanaboy im County Mayo Ausschau zu halten, und weist eine diesbezügliche Forderung der Ingenieure Leo Corcoran und Brian Coyle zurück. In deren Augen ist der gegenwärtige Standort wegen einer möglichen Gefährdung des Trinkwassers von Erris ungeeignet, und die für ihn erforderliche Hochdruck-Gaspipeline ein Bruch der Verfahrensregeln.
Siehe a.: 16.10.06, 03.10.06, 26.09.06, 18.09.06, 21.08.06, 12.08.06, 03.08.06, 14.07.06, 3./4.05.06, 22.11.05, 13.10.05, 01.10.05, 26.08.05, 05.08.05, 01.08.05, 23.07.05, 01.07.05, 30.06.05, 26.06.02
Gleich acht junge Leute, davon fünf bei einem Frontalzusammenstoß, kamen am vergangenen Wochenende auf Irlands Straßen ums Leben. Weitere Kandidaten sind schon in den Startlöchern, so ein sechzehnjähriger Junge, der sich in dieser Woche vor dem Jugendgericht von Tallaght verantworten musste, nachdem er am 6. September mit 242 km/h über die Fortunestown Lane gebrettert war. Dass er keinen Führerschein besitzt, versteht sich von selbst, doch auch das Fahrzeug war weder zugelassen noch versichert.
Das Übernahmeangebot von Ryanair gegenüber Aer Lingus schien die Mitarbeiter in den letzten Wochen auf die Seite ihrer Firmenleitung zu schlagen, doch ob sie mit ihrem derzeitigen Chef besser fahren? Auch ohne Übernahme, erfuhren die 3.500 Angestellten gestern vom Vorstandsvorsitzenden Dermot Mannion, müssen sie sich auf Einsparungen und einen deutlichen Stellenabbau einstellen. Somit haben sie die Wahl: Einschnitte unter dem gegenwärtigen Management oder unter Michael O’Leary.

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Der Fingal County Council hat der Dublin Airport Authority (DAA) unter 43 Auflagen die Planungsgenehmigung für einen zweiten Terminal gegeben, der Ende 2009 in Betrieb gehen soll. Dies wäre die erste größere Erweiterung des Flugplatzes seit Bau des derzeitigen Terminals vor rund 40 Jahren. Die Kosten werden auf mehr als € 600 Mio. geschätzt. 23 Personen und Gesellschaften haben bei An Bord Pleanála Einsprüche gegen das Vorhaben erhoben. Ein schlechter Entwurf, zu teuer und ein Terminal am falschen Ort, meint Ryanair-Chef Michael O’Leary.
Das hohe Gericht hat gesprochen, und zwar im Fall einer 42-jährigen Mutter von zwei Kindern, die im Jahr 1973 von einem Lehrer sexuell missbraucht worden war und eine Klage gegen das Erziehungsministerium wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht angestrengt hatte. Die Klage wurde nun in letzter Instanz vom High Court abgewiesen und der Klägerin die Rechnung über Gerichtskosten in Höhe von € 500.000 zugestellt. Jetzt ist sie in Sorge, dass ihr der Staat das Haus nimmt, doch zumindest mündlich hat Taoiseach Bertie Ahern im Parlament versprochen, dass dies nicht geschehen wird.
Jeder zehnte irischer Autofahrer zahlt seine Kraftfahrzeugsteuer nicht, und der Staat unternimmt nichts, sie ausfindig zu machen und zu belangen, meint der umweltpolitische Sprecher der FG Fergus O’Dowd unter Bezug auf regierungsamtliche Dokumente. 30 bis 40 Mio. Euro Steuereinnahmen pro Jahr gingen damit verloren.

Mittwoch, 25. Oktober 2006

Wieder einmal untersuchte die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) die Pressefreiheit in 168 Ländern. Platz eins teilen sich Irland, Finnland, Island und die Niederlande, aus denen ‘keine Fälle von Zensur, Drohung, Einschüchterung oder physische Repressalien’ gemeldet wurden. Deutschland rutschte vom 18. auf den 23. Rang, die USA seit 2002 vom 17. auf den 53. Das Schlusslicht bildet Nordkorea. Dänemark fiel wegen der Drohungen gegen den Autor der Mohammed-Cartoons von Platz 1 auf Platz 17.
5.300 Angestellte beschäftigt der kanadische Flugzeughersteller Bombardier derzeit in Nordirland und ist damit der größte Arbeitgeber des Landes. 645 von ihnen werden im kommenden Jahr ihren Job verlieren, womit nach den Worten des früheren Wirtschaftsministers und heutigen UUP-Vorsitzenden Sir Reg Empey 1,5 % der industriellen Arbeitsplätze des Landes verloren gehen. Es liege nicht an den Mitarbeitern, sagt Bombardier, doch der Rückgang bei den Bestellungen von Regional-Jets mache die Entlassungen unvermeidlich. Weltweit werden bei Bombardier 1.330 Arbeitsplätze abgebaut.

Dienstag, 24. Oktober 2006

Im Great Blasket Centre in Dún Chaoin (früher Dunquin) eröffnete gestern Kulturminister John O’Donoghue das 7. Samhlaíocht Kerry Film Festival. Mehr als 100 Filme aus 17 Ländern werden in den kommenden Tagen zu sehen sein.
Das Jahr 2006 war mit bislang 17 Film- und TV-Produktionen ein Rekordjahr für die Filmindustrie des Landes, die durch Steuererleichterungen bei Investitionen in Filmprojekte gefördert wird. Zur Zeit entsteht in den Ardmore Studios bei Dublin mit einem Budget von € 29 Mio., von dem € 19 Mio. in Irland bleiben, ein TV-Drama über die Tudors, in dem Golden Globe Gewinner Jonathan Rhys-Meyers als Henry VIII auftreten wird.
In einem Apartment in Clondalkin im Westen Dublins stellt die Polizei 30 kg Heroin mit einem Straßenverkaufswert von geschätzt 6 Mio. Euro sicher, dazu 24 kg Cannabis, ein Maschinengewehr und Munition. Man geht davon aus, dass die Wohnung als Drogenfabrik diente.
Der High Court spricht einem 26-jährigen Mann, dem aufgrund eines Irrtums im Dubliner St. Vincent’s Hospital der Magen entfernt wurde, eine Entschädigung in Höhe von € 450.000 zu. Seine Gewebeprobe war mit der einem 70-jährigen Krebspatienten verwechselt worden.

Montag, 23. Oktober 2006

Nachdem sich vor zwei Wochen der DUP-Vorsitzende Ian Paisley zu einem als ‘historisch’ bezeichneten Gespräch mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche Irlands Erzbischof Seán Brady getroffen hatte, trifft sich heute eine Delegation der Sinn Féin unter Leitung von Gerry Adams mit Erzbischof Robin Eames, dem Oberhaupt der Church of Ireland. Auch dieses Gespräch findet am Sitz des nordirischen Parlaments in Stormont statt.
Rund zehn Prozent aller Sekundarstufenschüler besuchen kostenpflichtige Privatschulen, und das, obwohl die Gebühren in den letzten zwei Jahren um 15 % gestiegen ist. Pro Jahr zahlen irische Eltern rund € 120 Mio. an Schulgeldern.
Siehe auch: 10.10.05, 12.11.04, 22.05.04, 18.08.03, 25.02.03

Sonntag, 22. Oktober 2006

Eine Reaktion auf die Drohung von Ryanair, und doch anders als von Michael O’Leary gedacht? Der ESOP-Trust (Employee Share Ownership Plan) der Aer-Lingus-Mitarbeiter hat Finanzminister Brian Cowen davon unterrichtet, dass er weitere 2,8 % der Aktien der Fluggesellschaft erwerben will.
Die Buchautoren, Kartographen und Herausgeber Tim und Maireád Robinson haben ihr Haus an der Strandpromenade Roundstones der NUI Galway vermacht. Tim Robinson wurde 1935 in Yorkshire, England, geboren, ließ sich 1972 in Connemara nieder und veröffentlichte regionale Karten, Essays und Bücher, darunter sein vielleicht bekanntestes Werk Stones of Aran. 1997 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Universität Galway ausgezeichnet. Das Paar will auf Lebenszeit weiterhin in dem Haus wohnen und hat es seit einiger Zeit als Treffpunkt und Tagungsort für Veranstaltungen der Universität geöffnet.

Sonnabend, 21. Oktober 2006

Michael O’Leary droht den Mitarbeitern von Aer Lingus mit einem ‘Wettbewerbs-Alptraum’, sollten sie das Übernahmeangebot von Ryanair nicht wahrnehmen. Ryanair werde im kommenden Jahr sein Flugangebot ab Dublin massiv ausweiten, und das beste für Aer Lingus sei es, sich in die Strukturen von Ryanair einzugliedern. “Blut wird auf dem Teppich aus Dublin heraus fließen”, warnt der Ryanair-Boss.
Taoiseach Bertie Ahern träumt von einem Dubliner Manhattan und sagt dem vom verkehrspolitischen Sprecher der PD vorgebrachten Plan, den Dubliner Hafen über einen Zeitraum von 25 Jahren zu verlegen und dort ein Tor zu Dublin mit einer Skyline und Wolkenkratzern im Stil Manhattans zu errichten, seine ‘breite Unterstützung’ zu.
Ein Woche lang haben die Bewohner von An Daingean postalisch abgestimmt, und gestern wurden die Stimmen ausgezählt. Mit überwältigender Mehrheit (1.005 zu 90) sprachen sie sich dafür aus, in den Namen ihrer Stadt wieder die frühere englische Ortsbezeichnung ‘Dingle’ einzubauen und ihre Stadt von An Daingean nach Dingle Daingean Uí Chúis umzubenennen. Ob der zuständige Kerry County Council die Umbenennung überhaupt umsetzen kann, ist eine andere Frage, denn der Attorney General sieht dafür keine rechtliche Grundlage, da laut Gesetz in der Gaeltacht nur irische Ortsnamen zulässig sind. (s.a. 21.12.04, 19.07.05 und 17.10.05)
Gaeltachtminister Éamon Ó Cuív versteht das ganze Theater nicht. Für 2.300 Orte in der Gaeltacht gelten seit März 2005 nur noch die gälischen Ortsbezeichnungen, und außer An Daingean habe kein Ort Probleme damit.

Freitag, 20. Oktober 2006

Auf dem gestrigen Treffen ihres 56-köpfigen obersten Parteirats hat die Sinn Féin nach den Worten ihres Präsidenten beschlossen, ihre künftige Einstellung zur nordirischen Polizei PSNI in den kommenden drei Wochen auf Veranstaltungen mit der Basis zu diskutieren. Gerry Adams Antwort auf die Frage, ob diese Beratungen noch vor dem im ‘St. Andrews Agreement’ (s.a. 14. und 18.10.06 ) als Stichtag genannten 10. November für das Erzielen einer Übereinkunft für eine Rergierungsbildung abgeschlossen würden: “Ja, ich denke schon. Angesichts des Ernstes der Lage, wird der Zeitrahmen für die Konsultationen relativ kurz sein.”
Irlands größte Gewerkschaft SIPTU plant ihr Hauptquartier Liberty Hall abzureißen und am gleichen Standort neu zu bauen. Das gegenwärtige Gebäude am Beresford Place nahe dem Custom House wurde zwischen 1961 und 1965 errichtet und ist nicht gerade ein architektonisches Meisterwerk.
Sein Vorläufer, die erste Liberty Hall, war ursprünglich ein Hotel, und galt zwischen 1913 und 1916 als James Connollys persönliche Festung und sicherster Ort für Rebellenaktivitäten in Dublin. ‘Wir dienen weder König noch Kaiser’, las man nach Ausbruch des ersten Weltkriegs auf einem Banner an der Front, und drinnen wurde die Zeitung ‘The Irish Worker’ gedruckt.
Wer hat den Whisk(e)y erfunden? Seit Jahrhunderten machen sich Schotten und Iren diesen Verdienst streitig, und während die Iren behaupten, das Lebenswasser sei bei ihnen erfunden worden und dann nach Schottland gelangt, sehen das die Schotten genau umgekehrt. In der Fachwelt, lese ich, ist man jedoch überzeugt, dass Irland die Heimat des Whisk(e)ys ist, und so passt die folgende Nachricht auch hierher. Als Whisk(e)yliebhaber mit einem gut ausgestatteten Bankkonto sollten sie am 29. November das Auktionshaus Bonham’s in London aufsuchen, wo einer der ältesten Whisk(e)ys der Welt unter den Hammer kommt. Es ist ein um 1850 destillierter Glenavon, für den man mit einem Erlös zwischen 7.500 und 15.000 Euro rechnet.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

In sechs Jahren, verkündet heute Verkehrsminister Martin Cullen, werden Dublinbesucher mit der Metro in 17 Minuten vom Flugplatz zum Stephen’s Green in die City gelangen. 15 Haltestellen soll die Metro bekommen, alle 90 Sekunden bis vier Minuten verkehren und stündlich bis zu 20.000 Passagiere befördern.
Noch einmal zur ‘Metro’, doch diesmal geht es um eine Zeitung. Die im April 2000 aus der Taufe gehobene multikulturelle Monatsschrift Metro Éireann wird vom kommenden Donnerstag an wöchentlich erscheinen. Bei einem Mindestumfang von 32 Seiten kostet sie ein Euro pro Ausgabe. Der Fokus wird auf Wirtschaft, Politik und Sport liegen mit speziellen Seiten für Polen, Rumänen, Filipinos und Inder. Zu den Unterstützern gehören der Geschäftsmann Denis O’Brien (der erst kürzlich ein Aer Lingus Aktienpaket erwarb) und die Irish Times.
Ein Überraschungsgast wurde gestern in irischen Gewässern gemeldet, ein als aggressiv geltender Kuhhai (Hexanchus griseus). Ein Fischer aus An Daingeann fand den Bewohner eher pazifischer Regionen tot in seinem Netz. Inzwischen ist das Weibchen auf dem Weg ins Naturkundemuseum. Dass sich das Tier hierher verirrte, könnte nach den Worten des Fischexperten Kevin Flannery an den Wassertemperaturen liegen, die in diesem Jahr ‘well up’ seien. Badende aufgepasst, kann man da nur sagen, wer weiß, ob sich seine Verwandtschaft nicht zum Leichenschmaus einfindet.

Mittwoch, 18. Oktober 2006

Noch einmal zur gestrigen Weigerung von Ian Paisley, sich mit Martin McGuinness von der SF an einen Tisch zu setzen. Im liege ein schriftliches Versprechen der britischen Regierung vor, so der DUP-Vorsitzende, dass die Sinn Féin und ihr Verhandlungsführer der nordirischen Polizei ihre Unterstützung geloben müssen, ehe Herr McGuinness zum stellvertretenden Regierungschef nominiert wird. Die Sinn Féin jedoch ist der Ansicht, dass die Sache Zeit hat, bis die nordirische Regierung im kommenden März ihre Arbeit aufnimmt, und nicht bereit, schon jetzt einen Parteitag einzuberufen.
Nun fordert der Vorsitzende der Ulster Unionist Party Sir Reg Empey den DUP-Vorsitzenden auf, dieses Versprechen der britischen Regierung zu veröffentlichen. Er glaube, dass Dr. Paisley bluffe.
‘Parties fume over DUP talks boycott threat’, die Parteien kochen vor Wut über die (gestern realisierte) Drohung der DUP, die Verhandlungen zur Wiederherstellung der nordirischen Exekutive zu boykottieren, schreibt heute die Irish Times. Und diese Parteien sind dem Bericht nach nicht nur Sinn Féin und SDLP, sondern auch die Ulster Unionists und die Alliance Party. Nordirlandminister Peter Hain hat das für gestern angesetzte erste Direktgespräch zwischen DUP und Sinn Féin erst einmal zurückgestellt, wiederholt jedoch unmissverständlich seine Drohung, das nordirische Parlament aufzulösen und abzuwickeln, sollten die Parteien nicht bald auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Dienstag, 17. Oktober 2006

Der DUP-Vorsitzende Ian Paisley hat die für heute geplanten Direktgespräche mit der Sinn Féin am Vormittag abgesagt und angekündigt, diese solange zu boykottieren, bis endgültig klar ist, wann die Sinn Féin auf einem Parteitag der nordirischen Polizei ihre Unterstützung aussprechen wird.
Der in Cork geborene Unternehmer Denis O’Brien, laut der Sunday Times Rich List achtreichste Mann des Landes und bis September stellvertretender Vorstandschef der Bank of Ireland, hat sich in die Reihe derer, die Aer Lingus vor eine Übernahme durch Ryanair bewahren wollen, eingereiht und für € 32 Mio. 2,1 % der Anteile erworben. Damit besitzen die Übernahmegegner rund 45 % der Aktien, während Ryanair weiterhin 19,2 % hält.
Die Gefahr für diejenigen, die zur ‘Verteidigung von Aer Lingus’ in den letzten Wochen Aktien erworben haben, wird von der Irish Times darin gesehen, dass der Kurs bei eine Rücknahme der Ryanair-Offerte drastisch sinken und ihnen einen nicht unerheblichen Verlust bescheren dürfte. (s.a. 11.10.06)

Montag, 16. Oktober 2006

Ciarán Ó Murchú, Inhaber einer gälischen Sprachschule und eines Abenteuer-Zentrums, berichtet auf einer Protestveranstaltung gegen die Erdgas-Pipeline im County Mayo, ein Angestellter von Shell habe ihm im vergangenen Jahr ‘ohne Fallstricke’ € 15.000 für ein bei Elly Bay geplantes Sportzentrum angeboten. Darauf hätten bei ihm die Alarmglocken geläutet, denn hätte er das Angebot angenommen, wäre das de facto eine Beeinflussung seiner Mitarbeiter zugunsten der Unterstützung von Shell gewesen. Shell Ireland weist die Aussage zurück. Man habe € 150 für eine von ihm organisierte Windsurfing-Veranstaltung gespendet, das sei alles gewesen.
Siehe a.: 03.10.06, 26.09.06, 18.09.06, 21.08.06, 12.08.06, 03.08.06, 14.07.06, 3./4.05.06, 22.11.05, 13.10.05, 01.10.05, 26.08.05, 05.08.05, 01.08.05, 23.07.05, 01.07.05, 30.06.05, 26.06.02
Mag sein, dass es ein langer Weg nach Tipperary ist, doch ein längerer ist es vom Dubliner Croke-Park-Stadion der GAA nach Shanghai, wo Staatsminister Michael Ahern aus dem irischen Wirtschaftsministerium in Gegenwart des irischen Botschafters Declan Kelleher die elften Asian Gaelic Games eröffnete. Rund 450 Spieler aus Dubai, Japan, Korea, Singapur, Taiwan, Hongkong, Shanghai, Peking, Shenzhen (China) und Dalian (China) fanden sich am Wochenende in Shanghai ein, um zu zeigen, dass man auch in Ostasien Gaelic Football spielt.

Sonnstag, 15. Oktober 2006

Eine Übereinkunft zur Wiederherstellung der nordirischen Exekutive sei noch nicht in ‘trockenen Tüchern’, so heute Taoiseach Bertie Ahern, doch er glaube, dass DUP und Sinn Féin zu dem am Freitag vorgelegten Plan ja sagen und am Dienstag erstmals direkt miteinander verhandeln werden. Sinn Féin und DUP hatten den ‘St. Andrews Agreement’ genannten Vorschlag gestern als Fortschritt bezeichnet.

Sonnabend, 14. Oktober 2006

Der DUP-Vorsitzende Rev. Ian Paisley und Martin McGuinness von der Sinn Féin scheinen einer Übereinkunft nahe zu kommen, die sie ab März in eine gemeinsame nordirische Regierung führen kann. Nach dreitägigen Verhandlungen hatten die Regierungschefs Großbritanniens und Irlands gestern einen ‘St. Andrews Agreement’ genannten Vorschlag zu einer Übereinkunft vorgelegt.
Justizminister und Tánaiste Michael McDowell fordert eine Neubestimmung von dem, was ‘irisch sein’ bedeutet. Die Einwanderungswelle, so der Minister, verlange nach “einem Projekt, das unsere Anschauung vom Irisch-Sein neu definiert und eine gemeinsame Vision der irischen Gesellschaft und ihrer künftigen Entwicklung erarbeitet.”

Freitag, 13. Oktober 2006

Eine Gefängnisstrafe als Statussymbol? Man kennt dies von den ‘Rebels’, und noch heute erzählt mir voller Stolz mein 85-jähriger Freund Johnnie, dass seine Mutter als junges Mädchen 1918 ins Gefängnis geschickt wurde, weil sie sich mit dem Agenten eines Landlords angelegt hatte. Auch in unseren Tagen dürften sich die Rossport Five ob der Inhaftierung wegen ihres Widerstands gegen die Gaspipeline in Mayo nicht schämen.
Doch ein Statussymbol auch für ‘ganz gewöhnliche Kriminelle’? Ja, meinte gestern Karen Sugrue, Dozentin für Soziologie und Kommunikation am Limerick Institute of Technology, auf der fünften Jahreskonferenz europäischer Ausbilder in der Sozialfürsorge in Sligo. Geradezu prahlerisch höre man sie mitunter ihre Strafen und Haftanstalten vergleichen. Nichts da von wegen Abschreckung, und von Rehabilitation könne in irischen Gefängnissen auch keine Rede sein. Ein Gefangener koste dem Staat rund € 90.000 pro Jahr, und sie frage sich, weshalb man solche Riesensummen in ein System steckt, das absolut nichts bewirkt.
Bei der Gelegenheit eine neue Meldung zu den Protesten um den Bau der Gas-Pipeline im County Mayo. Drei von vier gestern wegen ‘Störung der öffentlichen Ordnung’ verhafteten Demonstranten gegen das Gas-Terminal bei Bellanaboy (s.a. 03.10.06) wurden ohne Anklage wieder freigelassen. Zuvor hatte sich eine Menschenmenge vor der Polizeistation von Belmullet versammelt und die Freilassung gefordert. Mehr als hundert Polizisten sind vor Ort stationiert, um die Bauarbeiter durch die Demonstranten auf die Baustelle zu eskortieren.

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Da sage einer, Zahnbehandlungen in Deutschland sind besonders teuer. Eine Münchener Zahnklinik macht in dieser Woche auf Dublin-Bussen Werbung für ihre Dienstleistungen. Selbst wenn man die Flugkosten und den Hotelaufenthalt in die Rechnung einbeziehe, argumentiert der Klinikdirektor, zahle ein Ire bei komplizierten Behandlungen wie Implantaten bis zu 50 % weniger als daheim.
100.000 Schüler unternehmen am heutigen 10. Tag des Baumes geführte Wanderungen durch die Waldgebiete, um Natur und Umwelt besser zu verstehen und würdigen zu lernen. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Esche – und ihrer Bedeutung bei der Produktion von Hurley-Schlägern.

Mittwoch, 11. Oktober 2006

Der Endspurt hat begonnen. In Schottland starten heute unter Leitung von Taoiseach Bertie Ahern und Premierminister Tony Blair die Verhandlungen zur Wiederherstellung der nordirischen Exekutive. Sollte dies bis zum 24. November nicht gelingen, droht der britische Nordirlandsekretär Peter Hain, werde man ‘Stormont schließen’ und den Mitgliedern des Parlaments ihre Rechte und Gehälter als Abgeordnete entziehen. Die britische und irische Regierung zeigen sich jedoch überzeugt, dass eine Übereinkunft zwischen den Parteien bis zum genannten Tag möglich ist.
Unter Michael O’Leary zu arbeiten, haben die Aer Lingus Piloten aus verständlichem Grund (s.a. die Meldung vom 9. Oktober) keine Lust, und so erwarben sie gestern bei einem Kurs von € 3,05 für € 24 Mill. eigene Anteile an der Fluggesellschaft. Woher das Geld dazu kam, ist unklar; eine Vermutung geht dahin, dass sie ihren Pensionsfond geplündert haben.
Derzeit besitzt Ryanair 19,2 % der Aktien, die irische Regierung 28 %, der Employee Share Ownership Trust (ESOT) und andere Mitarbeitergruppierungen 12 % sowie die Piloten 1,6 %. Damit kontrollieren die erklärten Übernahmegegner 41,6 % der Aktien, womit es Ryanair beim gegenwärtigen Übernahmeangebot von € 2,80 pro Aktie schwer fallen wird, den eigenen Anteil auf über 50 % auszubauen.

Dienstag, 10. Oktober 2006

Nach einem neuen Gespräch zwischen dem PD-Vorsitzenden Michael McDowell und Taoiseach Bertie Ahern über die 12 Jahre zurückliegenden Geldzuwendungen durch Geschäftsleute an den heutigen Regierungschef beschließen beide, die Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode fortzusetzen. Zugleich werde man die Ethik-Richtlinien für die Annahme von Geschenken und privaten Darlehen durch Amtsinhaber überarbeiten, für die künftig die Zustimmung der Standards in Public Office Commission SPOC eingeholt werden muss.

Montag, 9. Oktober 2006

Ryanair-Piloten haben eine Klage bei der Labour Relations Commission LRC eingereicht, mit der sie ihr Gehalt an das ihrer Kollegen bei Aer Lingus annähern wollen. Das Angebot von Ryanair zur Übernahme von Aer Lingus (s. Meldungen der letzten Tage) stärkt in ihren Augen die Forderung nach einer Angleichung von Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Ryanair hatte dies im vergangenen Monat abgelehnt und denkt bei einer möglichen Übernahme von Aer Lingus vermutlich eher an eine Angleichung in Gegenrichtung.
Der DUP-Vorsitzende Ian Paisley beschuldigt den britischen Nordirlandminister Peter Hain, die Öffentlichkeit ‘hinterlistig’ darüber zu täuschen, in welchem Umfang die IRA ihre Aktivitäten beendet hat. Zuvor führte er ein als historisch bezeichnetes Gespräch mit dem katholischen Primas von Irland Erzbischof Seán Brady. 1988 hatte Herr Paisley Papst Johannes Paul II bei einer Debatte im Europäischen Parlament als ‘Antichristen’ bezeichnet.
Für Taoiseach Bertie Ahern beginnt eine hektische Woche: am Morgen ein Gespräch mit seinem Stellvertreter Michael McDowell vom kleineren Koalitionspartner PD, der weitere Klarstellungen über die Finanzaffäre des Regierungschefs wünscht, dann sind im Vorfeld der am Mittwoch in Schottland beginnenden Verhandlungen zur Wiederherstellung einer nordirischen Regierung Vertreter der Sinn Féin und SDLP zu Gast. Und schließlich geht es nach Berlin, wo er mit Kanzlerin Merkel über den Entwurf zu einer europäischen Verfassung und andere EU-Angelegenheit reden will.

Sonntag, 8. Oktober 2006

Wo es boomt – das war schon bei den Goldgräbern so – boomt auch das horizontale Gewerbe. Die Verdienstmöglichkeiten für die hier Beschäftigten, so erfährt man aus einer unter dem Titel Operation Quest von der irischen Polizei durchgeführten Untersuchung zur organisierten Prostitution, sind in Dublin so gut wie sonst nirgendwo in Europa. So nehmen Prostituierte aus Osteuropa bis zu € 400 pro Stunde ein, wovon etwa die Hälfte bei ihnen bleibt. Auch das Arbeitsklima soll nicht übel sein: Hinweise auf Ausbeutung, Menschenhandel und Beschäftigung von Minderjährigen habe man nicht gefunden. Die Rushhour in diesem Business entspreche den Stoßzeiten in den Coffee Shops und Restaurants.

Sonnabend, 7. Oktober 2006

Die von der Sinn Féin gewünschte Amnestie für flüchtige IRA-Mitglieder werde die in der kommenden Woche in Schottland beginnenden Nordirland-Gespäche nicht in eine Krise führen, meint heute Sinn Féin Präsident Gerry Adams, und sieht den Weg frei für ein Abkommen zur Wiederherstellung der nordirische Exekutive. Woher er diesen Glauben bei den gegenteiligen Äußerungen des DUP-Vorsitzenden Ian Paisley nimmt, bleibt sein Geheimnis.
Nach einem am Donnerstag vom NOSP veröffentlichten Bericht, hat sich die Suizidrate in Irland in den letzten 25 Jahren verdoppelt. Im vergangenen Jahr wurden vom CSO 432 Suizidopfer registriert, 354 davon Männer. Männer unter 35 Jahren machten 40 % aller Suizidfälle aus.

Freitag, 6. Oktober 2006

Tánaiste Michael McDowell vom kleineren Koalitionspartner PD hat sein Schweigen in der Affäre um frühere Geldzuwendungen an Taoiseach Bertie Ahern durch Geschäftsleute gebrochen. Die Sache habe der Koalition Schaden zugefügt, sagt er heute, doch er sei darauf aus, diesen zu reparieren und die Koalition fortzusetzen.
Die irische Regierung erwägt eine Anfechtungsklage gegen das Übernahmeangebot von Ryanair für Aer Lingus bei der Europäischen Kommission in Brüssel, die die Macht hat eine solche zu blockieren oder den beiden Gesellschaften Restriktion aufzuerlegen. Mittlerweile besitzt Ryanair 19,2 % der Aer-Lingus-Aktien, deren Kurs auf € 2,97 gestiegen ist. 28 % der Aktien besitzt die Regierung und 14,9 % liegen bei den Mitarbeitern.

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Vor einer Woche platzierte die irische Regierung den größten Teil der Aer-Lingus-Anteile an der Börse. Das bekam auch Michael O’Leary mit – und so befinden sich nun bereits 16 % der Aer-Lingus-Aktien im Besitz des Mitbewerbers Ryanair. Heute legt Ryanair ein Angebot für eine vollständige Übernahme von Aer Lingus vor und bietet mit € 2,80 pro Aktie, 60 Cent mehr als den Ausgabekurs vom 27. September. Der Vorstand von Aer Lingus weist die Offerte zurück.
Die Oppositionsparteien fordern die Übernahme zu verhindern, die, so die verkehrspolitische Sprecherin der Fine Gael, den Wettbewerb auf den britischen und kontinental-europäischen Routen eliminieren würde. 28 % der Aktien sind in Regierungsbesitz geblieben und sollen laut Ankündigung der Regierung dort auch bleiben.
Taoiseach Bertie Ahern gerät erneut in Bedrängnis und bestätigt, 1997 ein Haus von einem Geschäftsmann erworben zu haben, der 1994 bei dem Dinner in Manchester anwesend war, bei dem er von 25 anderen Geschäftsleuten £ 8.000 erhalten hatte. Das fragliche Haus, das er zuvor zwei Jahre lang gemietet hatte, habe er zum vollen Marktpreis gekauft, mit einem Darlehen von Irish Permanent finanziert und die Anzahlung aus einer Geldanlage bei einer Wohnungsbau-Genossenschaft bezahlt.
Doch was hat er für das Haus bezahlt? Der Vorbesitzer Michael Wall hatte es zwei Jahre zuvor für £ 138.000 erworben. Kurz nach dem Kauf im Jahr 1997 erzählte Bertie den Autoren seiner Biografie Bertie Ahern: Taoiseach and Peacemaker, er habe es für £ 139.000 erstanden, während er heute von einem Kaufpreis in Höhe von £ 180.000 spricht.
Doch muss man dem Regierungschef nicht glauben? Immerhin bekam er heute von der National University of Ireland die Würde eines Ehrendoktors der Rechtswissenschaft verliehen, überreicht vom Kanzler der Universität Dr. Garret FitzGerald, der einst selbst Regierungschef war.
Hält die Regierungskoalition bis zu den Wahlen im kommenden Sommer? Der stellvertretende Regierungschef und Justizminister Michael MacDowell vom kleineren Koalitionspartner PD ist nicht bereit zu sagen, ob ihm die Erklärungen des Regierungschefs in der Finanzaffäre reichen. Gleichzeitig weist die PD kategorisch die Aussage des Taoiseach zurück, die damalige PD-Vorsitzende Mary Harney habe vor Ausbruch der öffentlichen Kontorverse von den Geldzahlungen gewusst.

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Die IRA befinde sich ‘fest auf dem politischen Pfad’, so der heute veröffentlichte aktuelle Bericht der Independent Monitoring Commission IMC. Keine Frage, dass die britische und irische Regierung dies sogleich aufgreifen und die Zweifel der DUP an der Feststellung unglaubwürdig nennen.
Herr Paisley wird sich kaum davon beeinflussen lassen, während Tony Blair und Bertie Ahern ein Verhandlungspapier vorbereiten, dass sie in der kommenden Woche den nordirischen Parteien präsentieren wollen.
Der unverheiratete Vater des Kindes, der (s. Montag) die Registrierung der Geburt seiner Tochter im Streit um ihren Namen bislang verhinderte, bedauert den Medienrummel um den Prozess und kündigt an, seine Klage im Interesse des Mädchens zurückzuziehen.

Dienstag, 3. Oktober 2006

In einer Fragestunde des Parlaments entschuldigt sich Taoiseach Bertie Ahern für seine ‘Fehleinschätzung’ bei der Annahme von Geldbeträgen durch ‘persönliche Freunde’ Anfang der 90-er Jahre. Auch wenn er damit weder das Gesetz noch ethische Regeln gebrochen habe, hätte er das Geld nicht genommen, wenn er geahnt hätte, welche Verwirrung dies Jahre später auslösen würde. Doch niemand sei perfekt.
Seit 1980 leben Dr. Katherine Zappone und Dr. Ann Louise Gilligan zusammen, vor drei Jahren heirateten sie in Kanada. Heute nun beginnt vor dem High Court ein Musterprozess der beiden Frauen, in dem sie eine Anerkennung ihrer Hochzeit oder die Möglichkeit einer Heirat in Irland erzwingen wollen. Die Weigerung des Staates habe ihnen persönlichen Schmerz und finanzielle Nachteile durch steuerliche Ungleichbehandlung zugefügt, so ihr Rechtsanwalt.
Unter Polizeischutz werden am Morgen 70 Bauarbeiter durch eine Gruppe von 100 Demonstranten geführt, um die Arbeit am umstrittenen Corrib-Gas-Terminal im County Mayo aufzunehmen.
Frühere Meldungen: 26.09.06, 18.09.06, 21.08.06, 12.08.06, 03.08.06, 14.07.06, 3./4.05.06, 22.11.05, 13.10.05, 01.10.05, 26.08.05, 05.08.05, 01.08.05, 23.07.05, 01.07.05, 30.06.05, 26.06.02

Montag, 2. Oktober 2006

Ein Kind ist geboren, doch wie soll es heißen? Der nicht mit der Mutter verheiratete Vater hat vor dem High Court eine Verfügung erwirkt, die die Registrierung des Kindes mit dem von der Mutter gewünschten Namen verhindert. Die Regelung, nach der ein nicht verheirateter Vater bei der Namensvergabe nicht konsultiert werden muss, ist in den Augen des Klägers verfassungswidrig und ein Bruch der europäischen Menschenrechtskonvention.

Sonntag, 1. Oktober 2006

Die irische Polizei ist unbewaffnet, doch wie lange noch? Die Vorsitzende des Garda Inspectorate Kathleen O’Toole warnt, dass man über eine Bewaffnung nachdenken müsse, wenn die bewaffnete Kriminalität weiter zunimmt. Bezüglich der Aufdeckungen des Morris Tribunal sei sie nicht überrascht; überrascht sei sie jedoch darüber, dass bislang niemand disziplinarisch belangt worden sei. (s.a. 18.08.06)
Nach einem Bericht von RTÉ hat Taoiseach Bertie Ahern das Darlehen, das ihm in den frühen 90-er Jahren eine ‘Gruppe von Freunden’ zur Begleichung seiner Scheidungskosten gewährt hatte, in den vergangenen Tagen nebst Zinsen zurückgezahlt.
Follow me back to Carlow, denn dort wurden am Freitag und Sonnabend die Weltmeisterschaften im Pflügen ausgetragen. Sieger wurde Andrew Mitchell, ein 17jähriger Landwirtschaftslehrling aus Angus in Schottland. Der beste Ire, Eamonn Treace aus Carlow, kam auf den dritten Platz.

Nachrichten aus Irland – Oktober 2006