Nachrichten aus Irland

November 2019

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Sonnabend, 30. November 2019

Wie es den Umfragen zufolge derzeit ausschaut, wird der britische Premierminister Boris Johnson nach den Unterhauswahlen vom 12. Dezember mit einer deutlichen absoluten Mehrheit regieren und seinen Plan zum Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der EU durchs Parlament bringen können. Für diesen Fall fordert die Sinn Féin in Nordirland eine Volksabstimmung über den Anschluss an die Republik, doch wollen die Iren der Republik die aus dem Norden überhaupt aufnehmen?
“Nur wenn es nichts kostet”, sagten dazu vor drei Jahren 68 % der Bevölkerung in einer Umfrage der Irish Times. Höhere Steuern als Folge einer Wiedervereinigung waren nur 32 % bereit in Kauf zu nehmen, doch sollten die Steuern nach einer Wiedervereinigung sinken, stieg die Zustimmungsquote gar auf 72 %. Soviel zum Patriotismus der Iren, doch wie sieht es mit den Kosten einer möglichen Wiedervereinigung aus?

Derzeit bekommt Nordirland zur Deckung seiner Ausgaben jährlich einen Zuschuss in Höhe von zehn Milliarden Euro aus London, der im Falle eines Anschlusses an die Republik wegfallen würde. Doch würden einige der Kosten nach einer Wiedervereinigung nicht mehr anfallen, meint der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Seamus McGuinness vom ESRI, so dass das durch die Republik auszugleichende nordirische Haushaltsdefizit abhängig vom Ergebnis der Verhandlungen mit Großbritannien auf zwischen 4,9 und 8,6 Milliarden Euro pro Jahr sinken würde. Das klinge zwar immer noch nach einer hohen zusätzlichen Belastung der Steuerzahler der Republik, relativiere sich jedoch, wenn man bedenke, dass die Ausgaben der Regierung von 2017 nach 2018 um € 4,6 Mrd. gestiegen sind, ohne dass dies zum “Ruin des irischen Staates” geführt habe. Ein solcher sei also unwahrscheinlich.

Siehe auch: 13.04.19, 13.07.19, 24.07.19, 25.07.19, 29.07.19, 13.11.19, 27.11.19

Freitag, 29. November 2019

Ein bisschen Statistik zu den Einkommensverhältnissen in Irland: Nach Angaben des Zentralamtes für Statistik ist das durchschnittlich verfügbare Einkommen eines jeden Iren im vergangenen Jahr um 9,6 % auf fast € 23.000 im Jahr gestiegen. Das durchschnittlich verfügbare Einkommen eines irischen Haushalts stieg von 2017 nach 2018 um 8,5 % auf € 42.865. Der Anteil derjenigen, die mit weniger als 60 % des durchschnittlich verfügbaren Einkommens leben müssen – man spricht hier von einem Armutsrisiko – sank im gleichen Zeitraum von 15,7 auf 14 %.
Regional sind die Einkommensverhältnisse recht unterschiedlich. So liegt das verfügbare Einkommen im Osten Irlands um 21,3 % über dem im Norden und Westen des Landes und um 13,7 % über dem im Süden.

Donnerstag, 28. November 2019

Auf einem Treffen der Policing Authority zeigt sich Irlands Polizeipräsident Drew Harris besorgt über einen sich auch in Irland ausbreitenden Rechtsextremismus:
“Ich bin besorgt über den Rechtsextremismus, er ist an unseren Küsten angekommen, so wie er sich auch über Europa ausbreitet. […] Am meisten betroffen sind Gemeinschaften von Minderheiten, und die Motivation liegt in Abgrenzung und Vorurteilen. […] Wir müssen unsere Herangehensweise standardisieren und eine Plattform entwickeln, auf der Vorfälle online gemeldet werden können”. Ausdrücklich begrüßte er einen von der Regierung im Oktober eingeleiteten Konsultationsprozess mit dem Ziel, einen neuen Straftatbestand Hate Crime einzuführen und die Strafen für Hassreden zu verschärfen.
Nicht nur in Deutschland protestieren zur Zeit die Bauern, wobei es in Irland vor allem um nicht kostendeckende Abnahmepreise für Rindfleisch geht. Gestern legten die Farmer mit Traktorenkolonnen den Verkehr am St. Stephens Green lahm und drohen jetzt damit, im Vorweihnachtsgeschäft die Verteilzentren der Supermärkte zu blockieren.
In einem kurzfristig anberaumten Treffen von Landwirtschaftsminister Michael Creed mit Vertretern zweier Bauernverbände warfen diese der Regierung Gleichgültigkeit gegenüber notleidenden Viehzüchtern vor. Sollte es keine Fortschritte bei den Rindfleischpreisen und in einigen weiteren Punkten geben, so einer der Demonstrantn, werde man dafür sorgen, dass zu Weihnachten keine Truthähne in den Regalen liegen. Derweil betonen viele Teilnehmer an den Protesten, nicht im Namen ihres Verbands sondern privat zu agieren, eine Taktik, die darauf abzielt, eventuelle rechtliche Schritte zu umgehen.

Siehe auch: 11.09.19, 16.09.19, 17.09.19, 19.09.19, 23.09.19

Mittwoch, 27. November 2019

Mit dem angekündigten Brexit sieht die Sinn Féin in Nordirland eine Mehrheit für einen Anschluss Nordirlands an die Republik heraufdämmern und drängt seit Monaten auf die Einrichtung eines Bürgerforums, um mögliche Strukturen eines Vereinten Irlands auszuloten. Er wolle eine Citizens’ Assembly on an United Ireland nicht ausschließen, erklärte Taoiseach Leo Varadkar gestern vor im Dáil, doch bei dem Patt im nordirischen Parlament und zwei Wochen vor den Unterhauswahlen, deren Ausgang und Konsequenzen nicht absehbar sind, sei nicht der richtige Zeitpunkt für einen Ruf danach.
“Wir dürfen nicht vergessen”, fuhr er fort “was es mit dem Karfreitagsabkommen auf sich hat. Das Abkommen erkennt an, dass Nordirland eine ganz einzigartige Geschichte und Geographie hat, aus denen sich sehr spezielle Regelungen für die Gewaltenteilung in Nordirland ergeben. […] Wir müssen uns [in dem Zusammenhang] fragen, ob die Unionisten bereit sind, an einer solchen Citizens’ Assembly teilzunehmen. Eine Million von ihnen wäre in einem vereinten Irland eine sehr signifikante Minderheit. Würden britische Staatsbürger mit Wohnsitz in Nordirland an ihr teilnehmen?” Ohne ihre Teilnahme, so der Regierungschef, wäre sie eine Versammlung irischer Nationalisten statt eine Vertretung aller Einwohner Nordirlands und der Republik, und die Ergebnisse wären verzerrt.

Siehe auch: 13.04.19, 13.07.19, 24.07.19, 25.07.19, 29.07.19, 13.11.19

Dienstag, 26. November 2019

Ausläufer eines Sturms passieren die irische Ost- und Südküste und führen am Vormittag zu Überflutungen in Dublin und Cork City. Der irische Wetterdienst veröffentlicht eine bis 20 Uhr geltende Unwetterwarnung und fordert die Autofahrer zu äußerster Vorsicht auf.
Nach Angaben der Polizei stehen in Cork derzeit Morrison’s Island, der Pater Matthew Quay und der Union Quay unter Wasser, während von der South Mall und South Terrace hohes Oberflächenwasser gemeldet wird. In den Depots der Stadtverwaltung an der Anglesea Terrace und am Tranmore Valley Park stehen Sandsäcke zur Abholung zur Verfügung.

Montag, 25. November 2019

Am 12. Dezember werden auch in Nordirland die Abgeordneten für das britische Unterhaus gewählt, doch haben sich bislang 26 % der eigentlich Wahlberechtigten noch nicht ins (richtige) Wählerverzeichnis aufnehmen lassen und können damit nicht an der Wahl teilnehmen. Betroffen sind vor allem Erstwähler sowie solche, die ihren Wohnsitz geändert und vergessen haben, dies im Wählerverzeichnis zu korrigieren.
Der letzte Termin dazu ist der morgige Dienstag, und so fordert der Vorsitzende der nordirischen Wahlkommission jeden auf zu überprüfen, ob er im Wählerverzeichnis seines Wohnortes steht, um sich gegebenenfalls noch registrieren zu lassen. Jeder, der in Nordirland wohnt, über 18 Jahre alt ist und einen britischen oder irischen Pass besitzt, könne dies online in nicht mehr als fünf Minuten erledigen. Das gleiche gelte für Bürger qualifizierter Commonwealth-Staaten.

Sonntag, 24. November 2019

Die irische Polizei zeigt sich wenig überrascht über Berichte, dass die meisten der am Donnerstag in einem Lastwagen-Container auf der Fähre von Cherbourg nach Rosslare entdeckten sechzehn Migranten nicht mehr aufzufinden sind. Denn da es an irischen Häfen, Flughäfen und der Grenze zu Nordirland keine Ausreisekontrollen gibt, könnten Migranten nach ihrem Asylantrag das Land jederzeit unbemerkt wieder verlassen oder “im Land verschwinden”.
So gab es nach Zahlen des Justizministeriums zwischen 2011 und 2018 insgesamt 9.197 Abschiebungsbefehle, von denen nur 1.857 ausgeführt werden konnten, da den Behörden der Aufenthaltsort von 80 % der Betroffenen unbekannt war. Weder weiß man, ob sie noch im Land sind, noch ob sie es in ein anderes verlassen haben.

Sonnabend, 23. November 2019

Die Generalsekretärin des Dachverbandes der irischen Gewerkschaften ICTU beschuldigt den Vorstand von Bord na Móna des Nichtstun bei der Suche nach Ersatzarbeitsplätzen für die Betroffenen der Schließung der beiden Torfkraftwerke in der Grafschaft Offaly. Die Geschäftsführung versuche die Gewerkschaften aus allem herauszudrängen und weigere sich mit ihnen zusammenarbeiten und an einem Forum zur Erarbeitung eines Konzepts zur Schaffung umweltfreundlicher Arbeitsplätze teilzunehmen.
“Wir brauchen eine Ebene, auf der wir ausmachen können, wohin sich die Arbeit künftig verlagern kann, doch weigert sich das Management von Bord na Móna hartnäckig, sich daran zu beteiligen. Sie haben kein Interesse daran, irgendjemanden einen neuen Job zu geben und verweigern sich einem Dialog über die Zukunft ihrer Belegschaft”, beklagte sich Patricia King am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss zum Klimawandels. (s.a. 11.11.19)

Freitag, 22. November 2019

Im Rahmen einer Veranstaltung zur Ehrung von zwölf irischen Auswanderern, die in ihren neuen Heimatländern besondere Leistungen erbracht haben, zeigt sich Staatspräsident Michael D. Higgins besorgt darüber, wie seine Landsleute ihrerseits mit Zuwanderern umgehen. “Die moralische Frage, wie wir mit den an unseren Küsten ankommenden ‘anderen’ oder ‘Fremden’ sowie den Minderheiten in unserer Gemeinschaft umgehen, muss ein zentrales Anliegen für alle Teile der Gesellschaft sein. Mehr als alle anderen sollten wir uns zutiefst unserer moralische Verpflichtung bewusst sein, jene willkommen zu heißen, die vor Armut, Hungersnot, Verfolgung oder Naturkatastrophen fliehen, und an Irlands Auswanderungsgeschichte denken, im Verlauf derer seit dem 18. Jahrhundert zehn Millionen Menschen unser Land verlassen haben”, so der Präsident.
Siehe auch: The Prophets are Weeping
In einem Container auf einem Lastwagen auf einer Fähre der Stena Line von Cherbourg in Frankreich nach Rosslare im County Wexford wurden gestern Vormittag nach Klopfzeichen 16 Männer entdeckt und nach der Landung in Rosslare in ein Auffanglager bei Dublin gebracht. Nach Angaben der irischen Polizei handelt es sich wohl um Kurden, die zwischen zehn und zwölf Stunden in dem Container verbracht hatten. Die Besitzer und der Fahrer des Lastwagens leben seit mehr als 25 Jahren in Irland und haben bei der Aufklärung des Falls uneingeschränkte Zusammenarbeit mit der Polizei versprochen.

Donnerstag, 21. November 2019

Die irische Nichtraucher-Politik zeigt weiter ihre Wirkung, so dass es laut einer gestern veröffentlichten Studie in Irland heute 165.000 Raucher weniger als noch vor fünf Jahren gibt. Damit sank der Anteil der Raucher in der Bevölkerung seit 2015 von 23 % auf 17 %. Ein Viertel derjenigen, die das Rauchen haben sein lassen, gab an in einer Befragung an, dass die Einführung von werbelosen Einheits-Zigarettenpackungen mit Warnhinweisen eine gute Motivation gewesen sei, das Rauchen aufzugeben.
Am meisten geraucht wird unter den 25 bis 34-jährigen, unter denen der Anteil der Raucher seit 2015 von 32 % auf 26 % sank. Am höchsten ist der Anteil der Raucher mit 40 % unter den Arbeitslosen. Von denen, die in den vergangenen zwölf Monaten versucht haben das Rauchen aufzugeben, hat allerdings nur einer von vieren durchgehalten.
Ein weiteres gesundheitliches Problem ist das Übergewicht. Laut einer Studie haben in Irland nur 34 % der Männer und 47 % der Frauen im Alter zwischen 25 bis 34 Jahren das, was die Ärzte ‘Normalgewicht’ nennen. Beunruhigend wenig, meint die Staatsministerin im Gesundheitsministerium Catherine Byrne, auch wenn es eine Verbesserung um vier Prozentpunkte seit 2017 ist.

Mittwoch, 20. November 2019

Aus der ‘Verschenkkiste’ hole ich ein Exemplar der soeben erschienenen Ausgabe 06/2019 des Folker, der einzigen deutschen Zeitschrift für Folk- und Weltmusik.
Hervorgegangen aus dem westdeutschen Folk-Michel und dem ostdeutschen Folksblatt erscheint die Zeitschrift seit 1998 sechsmal im Jahr – mal mit mehr Folk, mal mit mehr Weltmusik, sagt der Herausgeber, was immer der Unterschied auch sein mag. Mit Berichten, Interviews, Rezensionen und als separate Beilage dem wohl umfangreichsten Terminkalender der Szene. Fast immer ist etwas aus der irischen Szene dabei, in dieser Ausgabe allerdings nicht allzu viel. Im hinteren Teil der Zeitschrift findet man auf mehr als zwanzig Seiten Rezensionen zu aktuellen CDs. Zusammen mit den als Beilage hinzugefügten blauen Serviceseiten mit der Auflistung von Tourneen und Konzertterminen umfasst die letzte Ausgabe des Jahres rund 160 Seiten.

Das Heft geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute per E-Mail (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben. Die Daten werden nicht weitergegeben und die Mails nach dem Versand des Buches gelöscht.

Nachtrag vom 21.11.19: Der Erste, der sich nach fast einem Tag heute um 12.04 Uhr unter Angabe einer Versandadresse gemeldet hat, war ein Leser aus 57223 Kreuztal, an den das Heft nun geht.
In Nordirland geht der Wahlkampf zu den vorgezogenen Unterhauswahlen vom 12. Dezember in die heiße Phase, und Fundamentalisten, von welcher Seite auch immer, machen auch vor Fake-News nicht halt. So tauchten jetzt Flugblätter auf, die versuchen die moderate, sich eher für ein Verbleib Nordirlands im Vereinigten Königreich einsetzende aber aus dem Konflikt zwischen Unionisten und Republikaner heraushaltende Alliance Party mit der IRA in Verbindung zu bringen. “Der Wahlkampf ist gerade erst angelaufen”, so ein Kandidat der Partei, “und schon scheinen Falschmeldungen auf Flugblättern, Bannern und in den sozialen Medien in aller Munde zu sein. Die Alliance Party hat stets Abstand davon genommen und dergleichen immer verurteilt, und wir fordern die Kandidaten der anderen Parteien auf, dem gleichzutun.”

Dienstag, 19. November 2019

Nach Angaben des Zentralamtes für Statistik ist die Zahl der Arbeitslosen in Irland in den vergangenen zwölf Monaten um 11 % gefallen. Die Zahl der Beschäftigten lag Ende September mit 2,3 Millionen auf einem Rekordhöhepunkt, wobei die der Arbeitslosen um 15.800 auf nunmehr 128.000 sank. Von den Arbeitslosen waren 27,3 % länger als ein Jahr ohne Arbeit.
Im dritten Quartal 2019 verzeichneten die Versicherungsbranche und Immobilienwirtschaft mit rund 13.000 Neueinstellungen den höchsten Zuwachs an Beschäftigten.

Montag, 18. November 2019

Die irische Küstenwache – nicht zu verwechseln mit der RNLI – verfügt mit sofortiger Wirkung an 23 von 44 Stationen einen Stopp für das Auslaufen ihrer Such- und Rettungsboote, da eine Untersuchung eine Fehlfunktion der von den Freiwilligen genutzten Schwimmwesten ergeben habe. Man prüfe derzeit alle Optionen und sei zuversichtlich, in Kürze eine Lösung zu finden.
Vom ersten Dezember an verkehren in Dublin erstmals zwei Buslinien rund um die Uhr, zum einen die Linie 41 vom Stadtzentrum zum Flughafen und nach Swords und zum anderen die Linie 15 von Ballycullen durchs Stadtzentrum nach Clogriffin. Beide Linien werden zwischen Mitternacht und fünf Uhr in der Früh im Halbstundentakt verkehren.

Sonntag, 17. November 2019

Auf ihrem am Wochenende abgehaltenen Parteitag übersteht die Vizepräsidentin der Sinn Féin Michelle O’Neill die unerwartete Gegenkandidatur ihres Parteikollegen John O’Dowd. Auch wenn es sich um eine, wie es hieß ‘freundliche Herausforderung’ handelte und das Ergebnis nicht überraschte, war unübersehbar, dass nicht alle in der Partei mit der Außenwirkung ihres weiblichen Führungsduos zufrieden waren. Für den Fall, dass die Partei nach den nächsten Wahlen in die Regierungsverantwortung kommt, versprach Sinn-Féin-Präsidentin Mary Lou McDonald eine Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Irlands innerhalb von fünf Jahren. Die Entscheidung über ein solches Referendum liegt allerdings beim britischen Nordirlandminister. (s.a. 02.09.19, 05.09.19)

Sonnabend, 16. November 2019

Die Europäische Kommission genehmigt offiziell den kontrovers diskutierten und von der Regierung verabschiedeten National Broadband Plan, mit dem in den kommenden sieben Jahren mehr als 540.000 Haushalte ans schnelle Internet angeschlossen werden sollen. Unter anderem wird von den Oppositionsparteien kritisiert, dass das mit der Durchführung beauftragte Konsortium unter der Leitung des irisch-amerikanischen Milliardärs David McCourt von den auf bis zu drei Milliarden Euro veranschlagten Kosten gerade einmal 200 Millionen selbst investiert und nach 25 Jahren in den Besitz des Anlagevermögens kommen soll. Auch im Regierungslager war das Projekt nicht unumstritten.
Nach Ansicht der Europäischen Kommission überwiegen die möglichen Vorteile für den Wettbewerb die negativen Auswirkungen der staatlichen Einmischung, da die Regelung Haushalten und Unternehmen in solchen Regionen des Landes zugute kommen wird, in denen die privaten Investitionen unzureichend sind.

Siehe auch: 08.05.19, 10.05.19 14.05.19

Freitag, 15. November 2019

Finanzminister Paschal Donohoe will auf eine Anfrage der Sinn Féin hin nicht garantieren, dass die Kosten für das im Bau befindliche neue nationale Kinderkrankenhaus bei seiner Fertigstellung unter zwei Milliarden Euro liegen. Die im Jahr 2012 für € 404 Mio. geplante Klinik sollte ursprünglich 2016 eröffnet werden. Bis Dezember 2018 waren die geschätzten Kosten auf € 1,4 Mrd. gestiegen, doch wurden von den Bauunternehmen seither weitere nicht vorhersehbare Mehrkosten eingefordert. Selbst ohne diese neuen Forderungen wird das Krankenhaus nach einer Berechnung der Irish Times bezogen auf die Zahl der Betten zur teuersten Gesundheitseinrichtung der Welt.
Siehe a.: 24.02.12 24.10.12, 06.11.12, 02.07.14, 25.10.14, 12.11.14, 29.04.16, 14.12.18, 19.12.18, 12.02.19, 13.02.19, 16.02.19, 28.02.19, 13.03.19, 12.04.19
Der Stadtrat von Cork fordert die Corker Hafengesellschaft nahezu einvernehmlich auf, die Verhandlungen mit der US-Firma Next Decade und ihren Partnern über den Bau eines Terminals zur Entladung von Flüssiggas einzustellen, da diese bei der Förderung auch die umstrittene Methode des Fracking einsetzt. Die Hafengesellschaft hatte zuvor betont, dass sich die 2016 eingeleiteten Verhandlungen noch in einem sehr frühen Stadium eines langwierigen Konsultationsprozesses befinden.

Donnerstag, 14. November 2019

Der Chefarzt von Irlands geschäftigster und ältester Geburtsklinik, dem Dubliner Rotunda Hospital, sieht in der Überfüllung des Krankenhauses eine Gefahr für das Leben der Neugeborenen. Der Abstands von nur einem halben Meter zwischen den Inkubatoren für Frühgeborene führe zu einem Risiko der Übertragung von Infektionen, die tödlich enden können. Ein Ereignis im Frühjahr habe das leider gezeigt. “Unglücklicherweise hatten wir auf unser Intensivstation einen Ausbruch des Erregers Klebsiella, worauf ein Baby starb und zwei eine Hirnhautentzündung erlitten. Die nachfolgende Untersuchung legte nahe, dass der Schlüsselfaktor in der Überfüllung des Hospitals lag, nämlich darin, dass die Inkubatoren zu nahe beieinander standen”, berichtete Professor Fergal Malone.
Siehe auch: 11.03.17, 14.03.17, 20.03.17, 19.04.17, 24.04.17, 27.04.17, 02.05.17, 30.05.17, 08.10.18
Nach einem Bericht der EPA werden in Irland trotz einiger Verbesserungen der letzten Jahre immer noch die Abwässer von 77.000 Menschen aus 36 Städten und Dörfern ungeklärt in die Umwelt entlassen. Im Jahr 2016 hatte Irish Water versprochen, die Ableitung von ungeklärtem Wasser aus 30 Regionen bis Ende 2020 zu stoppen, sieht sich nun aber bis zu diesem Datum in nur zwei Regionen dazu in der Lage. Von 21 größeren Ortschaften und Städten, die ihre Abwässer immer noch nicht klären, liegen mit Cork City, Youghal, Cobh, Ringaskiddy-Crosshaven-Carrigaline, Passage-Monkstown, Dunmanway und Mitchelstown allein sieben in der Grafschaft Cork.

Mittwoch, 13. November 2019

Seit der Entscheidung über den Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU fordert die Sinn Féin eine Volksabstimmung in Nordirland über die Wiedervereinigung mit der Republik, doch so ganz rasch will sie diese nun doch nicht.
Ehe es zu einem Referendum kommt, so Sinn-Féin-Präsidentin Mary Lou McDonald auf einer Parteikonferenz in Derry, sei noch Pionierarbeit zu leisten, um die Gestalt eines neuen Irland zu entwerfen, in dem sowohl die republikanische als auch unionistische Gemeinschaft eine Identität findet, sowie ein Gesundheits- und Bildungssystem zu entwickeln, das für ganz Irland funktioniert. Erneut forderte sie die Regierung zur Gründung eines ‘All-Ireland Forum’ auf, um über mögliche Strukturen eines Vereinigten Irlands zu diskutieren, in dem sowohl Republikaner als auch Unionisten ihre Heimat und eine Rolle finden. Geschätzt zwei Jahre seien dafür zu veranschlagen.

Siehe auch: 13.04.19, 13.07.19, 24.07.19, 25.07.19, 29.07.19
Erneut erreicht der irische Mietspiegel ein Allzeit-Hoch, wenngleich sich der Anstieg im letzten Quartal ein wenig abgeschwächt hat. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg die monatliche Durchschnittsmiete landesweit um 5,2 % und liegt nun bei € 1.403. Wer in Dublin für die kommenden zwölf Monate eine Wohnung mieten will, muss mit einer Miete von zirka € 2.000 im Monat rechnen, in Cork mit einer von etwa € 1.350. Zur Zeit liegt die durchschnittliche Monatesmiete um 373 Euro über der auf dem Höhepunkt des Immobilienbooms von 2008 und um 600 Euro höher als im Jahr 2011. Doch sind die regionalen Unterschiede erheblich, und in ländlichen Regionen geht es auch dreistellig.

Dienstag, 12. November 2019

Laut eine gestern veröffentlichten, in Großbritannien durchgeführten Umfrage sind die meisten Briten bereit, einen Austritt Nordirlands aus dem Vereinigten Königreich in Kauf zu nehmen, wenn nur dadurch ihr Wunsch bezüglich des Brexits – sei es ein Austritt oder Verbleib – erfüllt werden kann. Darüber hinaus sagten vier von zehn Briten, dass ihnen eine Abtrennung Nordirlands auch unabhängig von einem Austritt des Königreichs aus der EU nichts ausmachen würde und 41 % der 1.641 zwischen dem 23. und 24. Oktober Befragten, Nordirland interessiere sie wenig oder gar nicht.
Siehe auch: 18.10.19, 19.10.19, 22.10.19, 23.10.19, 09.11.19
Nachdem die Zahl der ausländischen Besucher der Republik Irland 2019 nach Jahren des Zuwachses stagnierte und die Zahl der einheimischen Urlauber geringfügig sank, kündigt Fáilte Ireland für 2020 einen Aktionsplan an, um wieder in den Wachstumsbereich zu kommen. So sollen 25 Besucherattraktionen neu eröffnet oder aufgewertet, der Marketing-Etat um sechs Millionen Euro erhöht und Trainings- und Beratungs-Programme für Mitarbeiter auf dem Tourismussektor aufgelegt werden.

Montag, 11. November 2019

Mit Umweltminister Richard Bruton, Finanzminister Paschal Donohoe, Kultur- und Gaeltachtministerin Josepha Madigan und dem Staatsminister für öffentliche Arbeiten Kevin Moran reisen heute vier Minister in die Midlands, um nach der beschlossenen Schließung zweier Torfkraftwerke durch das ESB die Betroffenen über Umschulungsmaßnahmen und die Schaffung alternativer Arbeitsplätze zu informieren. So will Bord na Móna bis 2023 durch den Bau von Anlagen für erneuerbare Energien direkt und indirekt 250 neue Arbeitsplätze schaffen. Hinzukommen sollen weitere 100 in Recycling-Betrieben und potenziell bis zu 300 in auf umweltfreundliche Unternehmen zielende Projekte. An Taisce zeigt sich erleichtert über die Schließung der beiden Kraftwerk in Lanesborough, Co. Longford und Shannonbridge, Co. Offaly. Beide Anlagen hätten nie gebaut werden dürfen, meint die führende Umwelt-Organisation des Landes.

Sonntag, 10. November 2019

Während sich das 1795 gegründete Priesterseminar von Maynooth, einst das größte der Welt, mit seinen 33 dort noch wohnenden und 25 externen Studenten auf das 225-jähriges Bestehen vorbereitet, macht sich der Vorstand der päpstlichen Universität Sorgen um die Zukunft der Einrichtung. Es sei hart, sich die wiederholte Kritik des Dubliner Erzbischofs Diarmuid Martin an dem Priesterseminar anzuhören, so ihr Präsident Rev. Prof. Michael Mullaney, doch sei er jemand, dessen Worte nicht ohne Gewicht seien.
Vor zwei Monaten hatte der Erzbischof der päpstlichen Universität vorgeworfen, sich in alten Visionen verfangen zu haben und die Frage gestellt, welche Rolle sie im gesamten intellektuellen Ethos des Landes überhaupt noch spiele. Vor drei Jahren hatte er die Priesteranwärter der Erzdiözese Dublin wegen “befremdlicher Vorkommnisse” aus Maynooth abgezogen und ans Irish College in Rom verlegt.

Sonnabend, 9. November 2019

Der britische Premierminister Boris Johnson nennt das von ihm ausgehandelte und von den nordirischen Unionisten abgelehnte Abkommen, nach dem in Nordirland nach dem Austritt des Königreiches aus der EU weiterhin EU-Warenstandards und -Zollbestimmungen gelten und somit Grenzkontrollen zwischen Nordirland und der Republik vermieden werden, einen “großartigen Deal”:
“Nordirland bekommt einen großartigen Deal”, so der Premierminister in einer Botschaft an die nordirischen Konservativen. “Ihr bekommt einen freien Grenzverkehr, behaltet den Zugang zum europäischen Binnenmarkt, und, wie es im Abkommen festgehalten ist, den uneingeschränkten Zugang nach Großbritannien.” Wenn der Zugang zu europäischen Binnenmarkt für Nordirland ein großartiger Deal ist, fragt ein Sprecher der den EU-Austritt grundsätzlich ablehnenden britischen Liberaldemokraten, warum will er dann den Rest des Königreiches mit allen Mittel aus diesem Binnenmarkt herausholen?

Siehe auch: 18.10.19, 19.10.19, 22.10.19, 23.10.19

Freitag, 8. November 2019

Der mit finanziellen Problemen kämpfende staatliche irische Rundfurnk- und Fernsehsender RTÉ hat ein umfassendes Sparprogramm aufgelegt. Zweihundert Arbeitsplätze sollen gestrichen und die Honorare für einige der beliebtesten Fernsehmoderatoren sowie die Bezüge für den Vorstand gekürzt werden. Die geplanten Einschnitte im Programm sind erheblich. So wird das Studio im Limerick geschlossen und der bislang dort produzierte Kulturkanal Lyric FM nach Cork und Dublin verlegt. Das interaktive Radioprogramm RTÉ Aertel Digital wird eingestellt, desgleichen die digitalen Radioprogramme RTÉ 2XM, RTÉ Pulse, RTÉ Gold, RTÉjr Radio und RTÉ Radio 1 Extra.
Man tue alles, um auch in Zukunft ein öffentliches Rundfunk- und Fernsehprogramm für Irland zu gewährleisten, erklärte RTÉ-Generaldirektor Dee Forbes. Er sei sich im Klaren darüber, welche Rolle RTÉ im öffentlichen Leben spielen sollte, doch ebenso klar sei, dass nicht möglich ist, solange die Regierung das Gebührensystem nicht an die heutigen Verhältnisse angepasst habe.

Donnerstag, 7. November 2019

Der High Court lässt eine Klage von vier oppositionellen Abgeordneten gegen den Parlamentspräsidenten zu, der wieder einmal einen Gesetzesentwurf mit der Begründung der Erfordernis einer money message zur Weiterbehandlung nicht zugelassen hat.
Es geht um einen Passus aus der Verfassung, nach dem für die Weiterbehandlung von Gesetzen, die sich auf die finanzielle Lage des Staates auswirken können, eine vom Regierungschef unterzeichnete money message erforderlich sein kann, in der dieser die finanziellen Konsequenzen darstellt. Ob eine solche notwendig ist, entscheidet allein der Parlamentspräsident, der in der Regel von der Regierungspartei gestellt wird. Wenn dann der Regierungschef keine Anstalten macht, eine solche money message abzugeben, liegt der Gesetzentwurf auf Eis, auch er von einer Mehrheit des Parlaments unterstützt wird. Nachdem auf diese Weise in der laufenden Legislaturperiode mehr als 50 Vorlagen aus den Reihen der Opposition abgeblockt wurden, sehen die klagenden Abgeordneten in dem Verhalten der Regierung einen Missbrauch der Verfassung.
Zur Eindämmung der Flut von Plastikmüll kündigt die Regierung eine neue Abgabe auf Einweg-Kaffeetassen an, die nach einer noch durchzuführenden Marktanalyse zwischen 10 und 25 Cent pro Stück liegen soll. Die Einführung der Abgabe soll in Stufen bis Ende 2021 erfolgen und auch kompostierbare Tassen umfassen. Gleichzeitig wird die Abgabe auf Plastiktüten um drei auf 25 Cent pro Stück angehoben.

Mittwoch, 6. November 2019

Der langjährige frühere Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams würdigt die Arbeit vor Fr. Des Wilson, der gestern im Alter von 94 Jahren starb und eine Schlüsselrolle im nordirischen Friedensprozess gespielt hatte. Ohne ihn, so Adams, wäre es nicht zum Karfreitags-Abkommen gekommen. Der katholische Priester hatte zwischen den rivalisierenden republikanischen Fraktionen vermittelt, während sein 2013 verstorbener Amtsbruder Fr. Alex Reid Kontakte zu den Unionisten gepflegt hatte.
“Die beiden Priester”, so Gerry Adams, “brachten zugleich ein Begegnungsprogramm zwischen Republikanern und Unionisten auf den Weg. Sie trafen sich mit Vertretern der britischen und irischen Regierung, und jeder hörte ihnen in der Hoffnung zu, dass der Dialog den Aufbau des Friedens fördern würde. Sie leisteten Pionierarbeit und gaben trotzt mancher Rückschläge und eine Serie von Gesprächsverweigerungen nie auf. Ohne Fr. Des und Fr. Alex hätte es den Friedensprozess nicht gegeben.”
Im Vorfeld der Neuwahlen zum britischen Unterhaus hat die sich für den Verbleib Nordirlands in der EU einsetzende SDLP angekündigt, in drei Wahlbezirken auf die Aufstellung eines eigenen Kandidaten zu verzichten, um so den das gleiche Ziel verfolgenden Kandidaten der Sinn Féin keine Stimmen wegzunehmen. Im Gegenzug verzichtet die Sinn Féin in drei anderen Wahlkreisen, in denen die SDLP sich bewirbt, auf einen eigenen Kandidaten. Es ist das erste Mal, dass sich die SDLP auf einen solchen strategischen Verzicht einlässt, während die Sinn Féin schon früher dafür plädiert hatte.
Sich dieser Taktik anschließend kündigt die den Brexit gleichfalls ablehnende Green Party an, in einem Wahlkreis auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten und ihren Unterstützern die Wahl des SDLP-Kandidaten zu empfehlen. Auf der Seite der Brexit-Befürworter will die DUP in einem der 18 Wahlkreise zugunsten der UUP auf eine Kandidatur verzichten.

Dienstag, 5. November 2019

Zum Monatsanfang hole ich wieder einmal ein Buch aus der Verschenkkiste, Patrick Warner’s Irland – Eine Entdeckung aus dem Jahr 1973.
‘Noch ein Buch über Irland’ heißt zu Beginn des ersten Kapitels, worauf der Autor erläutert, warum er ein weiteres Buch über Irland für erforderlich hält. Doch aus heutiger Sicht ist es vielleicht tatsächlich nur ‘noch ein Buch’ – trotz des enthusiastischen Vorworts von Alfred Andersch. Es geht in ihm weniger um Reiseerlebnisse oder persönliche Begegnungen mit Menschen, die man auch nach Jahrzehnten als historische Reminiszenzen gerne liest, sondern eher um den Versuch einer Analyse von Staat und Gesellschaft, in der sich seither manches überholt hat, und mit Einschätzungen, die heute mitunter kaum nachvollziehbar sind. “Das irische System mit einer gesunden, landwirtschaftlichen Basis und der vereinzelten Heimindustrie wird sich wahrscheinlich für das 21. Jahrhundert als brauchbarer erweisen als das englische Wirtschaftssystem”, heißt es an einer Stelle, was an de Valeras Traum von “einem Land, auf dessen Felder und in dessen Täler fröhliche Menschen fleißig ihr Tagwerk verrichten” erinnert.

Ins Deutsche übertragen hat das Buch Alfred Anderschs Sohn Michael, und für mich ist es weniger der von ihm übersetzte Text, der es heute noch interessant macht, sondern es sind die vielen zeitgenössischen Schwarz-Weiß-Fotos des Übersetzers, die er auf 48 Bildseiten über das Buch verteilt hat.

Das Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute per E-Mail (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben. Die Daten werden nicht weitergegeben und die Mails nach dem Versand des Buches gelöscht.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht an einen Leser aus 49356 Diepholz, der sich heute Vormittag als Erster gemeldet hatte.

Montag, 4. November 2019

Mit dem Nahen des Brexits haben die irische und schottische Regierung eine bilaterale Initiative in die Wege geleitet um auszuloten, wie die “die alten Freunde Schottland und Irland” ihre gegenseitigen Beziehungen vertiefen können. Dabei sollen zunächst Felder ausgemacht werden, in denen beide Länder bereits erfolgreich zusammenarbeiten, um dann nach weiteren Möglichkeiten für eine Kooperation auf den Gebieten Handel, Forschung und Kultur zu suchen.
Von der kommenden Woche an drohen Firmen harte Strafen, wenn sie in einem Umfeld von zweihundert Metern von Schulen, Spielplätzen oder Bushaltestellen Werbung für Alkohol machen. Sollten Firmen dagegen verstoßen, werde er werde keine Hemmungen haben, Strafen von bis zu 5.000 Euro und sechs Monaten Gefängnis durchzusetzen, erklärte heute Gesundheitsminister Simon Harris.

Sonntag, 3. November 2019

In die seit Tagen immer schärfer werdenden Proteste von Anwohnern gegen die geplante Unterbringung von Asylsuchenden in einem Hotel auf Achill Island mischt sich der Erzbischof von Tuam ein und erinnert seine Gemeinde daran, dass Christen moralisch verpflichtet sind, Fremde willkommen zu heißen. Ein Ausschnitt aus seinem Statement:
“Irland befindet sich in unserem Wirtschaftszyklus auf dem Weg aus einem Zeitalter der Entbehrung und Rezession in eine Ära größeren Wohlstands. Als Christen sind wir moralisch verpflichtet, den Fremden willkommen zu heißen, und im Kontext unserer verbesserten Umstände stehen wir in der Verantwortung, mit denen zu teilen, die weniger Glück haben als wir selbst. Unser besonderes Augenmerk sollte dabei auch denen gelten, die in ihrem Leben unter schweren Umbrüchen und Hoffnungslosigkeit leiden.

Kritisch anzumerken ist, dass wir eine moralische Verpflichtung haben dem Gemeinwohl zu dienen, indem wir die Ausbeutung gefährdeter Menschen durch solche verhindern, die mit Hass und Angst operieren. Die meisten irischen Familien kennen das Gefühl von Angst und Beklemmung, das mit der Emigration einhergeht, nur allzu gut. Möge unser Glaube und unsere eigene gelebte Erfahrung ein Vorbild für Großzügigkeit gegenüber anderen sein.”

Sonnabend, 2. November 2019

Die Chefin der Gesundheitsbehörde des irischen Südostens Kate Killeen-White sieht sich zu einer öffentlichen Entschuldigung gezwungen, nachdem Bilder aufgetaucht sind, auf denen Menschen auf dem Boden der Psychiatrischen Abteilung des University Hospital Waterford schlafen. Die gegenwärtige Situation in dem Krankenhaus sei “nicht ideal und nicht akzeptierbar”, heißt es in ihrer Entschuldigung, und sie könne sie nicht verteidigen. Sie versichere jedoch, dass das Personal der Psychiatrie alles in seiner Macht tun wird, um auf ein Bett wartenden Patienten eine sichere Betreuung zu gewährleisten.

Freitag, 1. November 2019

Gestern Nachmittag eröffnete der irische Polizeipräsident Drew Harris mit der Ernennung von zehn zwischen fünf und neun Jahre alten Polizeianwärtern offiziell Irlands erste Kinder-Polizeistation, eingerichtet und unterhalten von der Share A Dream Foundation. Mit der Überreichung Tapferkeitsurkunden für ihren Kampf gegen schwere Krankheiten wurden die neuen Rekruten in die Polizeikräfte aufgenommen.
Nach dem Erhalt ihrer Medaille und Tapferkeitsurkunde erklärte die neunjährige, am Aspergers Syndrom leidende neue Polizistin Arwen Maher aus Gortnahoe in Tipperary: “Ich will eine Police Lady werden. Ich liebe meinen Polizeihut. Die bösen Menschen werde ich dann später verhaften.” Und ihre Mutter: “Es ist ein besonderer Moment, und er bedeutet ihr so viel. Ein Traum ist für sie wahr geworden. Sie kämpft mit einer Welt, die so nicht für sie gemacht ist, und sie schlägt sich sehr tapfer dabei.”

Nachrichten aus Irland – November 2019