Nachrichten aus Irland

Mai 2008

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Sonnabend, 31. Mai 2008

Die DUP hat einen neuen Vorsitzenden. Mehr als 35 Jahre stand Ian Paisley an der Spitze der von ihm gegründeten, mittlerweile größten Partei Nordirlands, seit heute Vormittag ist sein Nachfolger Peter Robinson im Amt. Am Donnerstag soll er seinen Vorgänger auch als Regierungschef ablösen.
In seiner letzten Ansprache an die DUP als ihr Vorsitzender forderte Ian Paisley noch einmal die Auflösung des IRA-Armeerats , lobte aber im gleichen aber Atemzug die ‘überraschende Kehrtwende’ der Sinn Féin und sieht dies als ein Verdienst seiner Politik: “Jene, die einst hochanständige Mitglieder der RUC getötet haben, unterstützen nun öffentlich die Polizei. Sie arbeiten mit ihr zusammen und leiten ihr wertvolle Informationen zu, was, so hoffe ich, auch zur Auflösung des IRA-Armeerats führen wird.”
Ein Scheitern der nordirischen Regierung wegen Differenzen zwischen Unionisten und Nationalisten wäre lächerlich, so nach seiner Amtsübernahme der neue DUP-Vorsitzende Peter Robinson. Dahinter stehen Überlegungen in der Sinn Féin, bei der für Donnerstag im Parlament anstehenden Wahl des Regierungschefs nicht – wie erforderlich – einen Stellvertreter zu nominieren, ein Posten der der SF zusteht und von Martin McGuinness eingenommen wird. Dahinter steht die Verärgerung der Sinn Féin vor allem über die Weigerung der DUP, zum gegenwärtigen Zeitpunkt einer Übertragung des Polizei- und Justizwesen des Landes auf einen nordirischen Minister zuzustimmen. Bislang ist die britische Regierung dafür verantwortlich. (s.a. 03.03.08)

Freitag, 30. Mai 2008

Wenn im Sommer in südlicheren Ländern die Wälder brennen, brennen in Irland die Moore. Seit vier Tagen versucht die Feuerwehr im Nordwesten Mayos einen Moorbrand unter Kontrolle zu bringen, der sich in einer Front von sechs bis sieben Kilometern auf das Dorf Glenamoy zubewegt. Nun fürchten die Bewohner um ihre Häuser. Gräben wurden ausgehoben, um das Feuer daran zu hindern, näher an die Siedlung zu kommen.
Auch tausend Morgen forstwirtschaftlich genutzter Flächen wurden bereits durch das Feuer zerstört. Ein Problem ist nach Angaben der Feuerwehr die Unzugänglichkeit und Unebenheit des Moors und der mit Ginster bewachsenen Heide. Löschhubschrauber sind im Einsatz.

Donnerstag, 29. Mai 2008

Nordirland – so sagen die Regierungen – hat zu viele Grundschullehrer, die Republik zu wenige. So rufen die nordirische Erziehungsministerin Caitríona Ruane und der Erziehungsminister der Republik Batt O’Keeffe die Lehrer aus dem Norden dazu auf, es in der Republik zu versuchen. Zwar hätten einige ein Problem mit der irischen Sprache, deren Kenntnis für Grundschullehrer in der Republik verpflichtend ist, doch habe man eine fünfjährige Übergangsphase geschaffen, in deren Verlauf Kurse angeboten würden, um hinreichende Kenntnisse in dieser zu erwerben.
An die Zeit, zu der es (zumindest ‘bei uns’ auf dem Dorf in Connemara) noch keinen Bedarf für Schlösser an Haustüren gab, kann ich mich noch gut erinnern – und so schrecklich alt fühle ich mich immer noch nicht. So macht es mich mehr als nur ein bisschen traurig, wenn der oberste Chef der irischen Polizei wieder einmal dazu aufrufen muss, sich und seinen Besitz durch geeignete Maßnahmen vor Kriminellen zu schützen.
Um fast 6 % ist die Kriminalitätsrate nach Angaben des CSO von März 2007 bis März 2008 gestiegen, wobei bei den Drogendelikten ein Anstieg um 31 % zu verzeichnen war. Die Zahl der Morde stieg um 28 % von 61 auf 78 bekannt gewordene Fälle.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Vom Saufviertel zum Kulturviertel? Als Kulturviertel wollte sich Dublins Temple Bar schon immer verstehen, doch litt das Ansehen des Viertels in der Vergangenheit arg durch die Straßen unsicher machende Teilnehmer an Saufpartys. Dies habe sich in Zusammenarbeit mit den Läden und Bars in den letzten fünf Jahren drastisch gebessert, liest man heute in der Irish Times. Während vor fünf Jahren 79 % aller Zeitschriftenartikel über die Temple Bar negativ waren und in Reiseführern über schmutzige Straßen, Saufpartys und alkoholbedingte Krawalle geklagt wurde, lag der Anteil der negativen Berichte im vergangenen Jahr nur noch bei vier Prozent.
Nach einer aktuellen Umfrage des Zentrums für Tourismusforschung am DIT zeigen sich mittlerweile 80 % der Besucher beeindruckt von der Sauberkeit des Viertels, während 91 % die angenehme Atmosphäre loben.

Dienstag, 27. Mai 2008

Meldungen zu Dublins Grafton Street scheinen mit dem 27sten eines Monats verbunden zu sein. Wie dem auch sei, bezüglich der Ladenmieten ist sie sechsteuerste Straße der Welt, schreibt heute die Irish Times. Bei € 6.500 pro Quadratmeter Ladenfläche liegt derzeit die durchschnittliche Jahresmiete, fast eine Verdoppelung innerhalb von zweieinhalb Jahren. Und doch hat sie einen Platz verloren, denn im Januar 2006 galt sie noch als fünfteuerste Straße der Welt. (siehe auch 27.01.31 und 27.01.06)

Montag, 26. Mai 2008

Der Arbeitskampf bei der Eisenbahn geht in eine neue Runde, wobei sich SIPTU und die Bahngesellschaft gegenseitig die Verantwortung dafür in die Schuhe schieben. Nach Angaben der Gewerkschaft wurden am Morgen erschienene Lokführer von ihrem Arbeitgeber ausgesperrt. Die Bahngesellschaft teilt mit, nämliche Lokführer hätten sich geweigert eine Erklärung zu unterschreiben, nach der sie bestehende Dienstvereinbarungen einzuhalten gedenken und wilde Streiks unterlassen würden.
Der Minister für Kunst, Sport und Tourismus Martin Cullen gratuliert der Besetzung, dem Aufnahmeteam und den Produzenten des Films Hunger zum Gewinn der Goldaenen Kamera bei den Filmfestspielen in Cannes. In dem Film geht es um die letzten sechs Wochen des IRA-Mitglieds Bobby Sands, der im Mai 1981 im nordirischen Maze-Gefängnis an den Folgen seines Hungerstreiks starb. Kurz nach Beginn des Hungerstreiks war er bei einer Nachwahl zum britischen Unterhaus aus dem Gefängnis heraus zum Abgeordneten für die Grafschaft Fermanagh gewählt worden, konnte das Mandat wegen seiner Haft allerdings nicht wahrnehmen.
Vor zwei Jahren war in Cannes mit dem kontroversen Bürgerkriegsdrama The Wind That Shakes the Barley schon einmal ein ‘IRA-Streifen’ mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden.

Sonntag, 25. Mai 2008

Mehr als 7.000 Menschen kamen zum heutigen ‘Afrika-Tag’, der mit traditionellen Tänzen und afrikanischer Musik auf Dublin Castle gefeiert wurde. Irland verbinde eine lange Geschichte mit dem afrikanischen Kontinent, so Integrationsminister Conor Lenihan, beginnend mit den irischen Missionaren bis hin zur Einwanderungswelle unserer Tage. Nach der Volkszählung von 2006 kommen 8 % der in Irland lebenden Menschen aus Afrika.

Sonnabend, 24. Mai 2008

Die Regierung wirbt in der Bevölkerung für die Annahme der EU-Verfassung – doch wer weiß, worüber abgestimmt wird? Regierungschef Brian Cowen hat die Vorlage nach eigenem Bekunden nicht gelesen, seiner Stellvertreterin Mary Coughlan ist unbekannt, wie viele EU-Kommissare vorgesehen sind, und EU-Kommissar Charlie McCreevy gibt zu, den Vertrag nicht von vorne bis hinten studiert zu haben. Von ‘ordinary decent Irish people’, so sein Kommentar, könne man kaum erwarten, dass sie Stunden damit verbringen, sich den Text zu Gemüte zu führen. Es gebe auch so genügend Informationen, um beim Referendum am 12. Juni mit Ja zu stimmen.
Vielleicht vertraut die Regierung einfach der Opposition. Er und sein Europa-Team, so der FG-Vorsitzende Enda Kenny, hätten das Dokument gelesen, ehe sie die Menschen zur Zustimmung aufgefordert hätten.

Siehe auch: 13.12.07, 18.01.08, 21.01.08, 26.01.08, 01.03.08, 05.03.08, 18.04.08, 20.04.08, 20.05.08, 22.05.08
Nach einer Untersuchung des University College Dublin betrinken sich die Hälfte aller 15 bis 19-jährigen regelmäßig bis zur Besinnungslosigkeit und nehmen Drogen. Dabei gaben 20 % der Befragten an, dass dies einmal in der Woche passiere. Das Durchschnittsalter für den ersten Kontakt mit Alkohol liegt nach der Studie bei 13,5 Jahren, während die ersten Drogen im Schnitt mit 14,5 Jahren genommen werden.

Freitag, 23. Mai 2008

Im seit langem schwelenden Streit der Lokführer mit ihrem Arbeitgeber war heute ein spontaner Großkampftag angesagt. Rund 20.000 Reisende waren von mehr als 30 Zugausfällen zwischen Dublin, Cork, Galway, Westport und Athlone betroffen. Am Morgen unterbreiteten Arbeitnehmervertreter einen Vorschlag, unter bestimmten Bedingungen zur Arbeit zurückzukehren und die Gespräche über die Arbeitsbedingungen fortzusetzen, der jedoch von der Bahn als unakzeptabel abgelehnt wurde. Mit weiteren Streiks wird gerechnet.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Der Gewerkschaftsdachverband ICTU fordert seine 600.000 Mitglieder in der Republik bei acht Enthaltungen mit 14 gegen 5 Stimmen dazu auf, bei der Volksabstimmung über die EU-Verfassung mit Ja zu votieren. 35 Jahre EU-Mitgliedschaft hätten viel für die irischen Arbeitnehmer gebracht, so ihr Generalsekretär Blair Horan, und der Vertrag werde der Europäischen Charta für Grundrechte einen verbindlichen Status geben. Zu den Gegnern des Vertrages gehört die Führung der TEEU, dessen Vorsitzender Eamon Devoy eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durch eine weitere Globalisierung befürchtet.
Derweil weist Taoiseach Brian Cowen vor dem Forum für Europa Äußerungen von Vertragsgegnern zurück, sie seien zwar gegen den Vertrag, aber für die Europäische Union. Wer gegen die EU-Verfassung stimme, sei auch ein EU-Gegner.

Siehe auch: 13.12.07, 18.01.08, 21.01.08, 26.01.08, 01.03.08, 05.03.08, 18.04.08, 20.04.08, 20.05.08
Nach einer Untersuchung der Sunday Business Post nehmen britische Warenhaus- und Supermarktketten trotz der starken Stellung des Euro gegenüber der britischen Währung in Irland um bis zu 50 % höhere Preise für gleiche Artikel. In den kommenden Tagen will die stellvertretende Regierungschefin und Wirtschaftsministerin Mary Coughlan den Sachverhalt mit Vertretern der Verbraucherbehörde besprechen.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Nach Fehldiagnosen bei Krebs-Untersuchungen in den Krankenhäusern von Drogheda und Navan, wurden mehr als 4.500 Patienten per Brief darüber informiert, dass die Diagnose ‘kein Krebs’ falsch sein könne und die Röntgenaufnahmen neu bewertet würden. Dabei ging, wie hier am Freitag berichtet wurde, ein Teil der Briefe an die falschen Adressaten. In dem Fall, über den heute die Medien berichten, ging der Brief zwar an die richtige Adressatin, doch dürfte dieser die Fehldiagnose längst aufgefallen sein, denn sie war bereits im vergangenen Jahr an Krebs verstorben. Doch das HSE war hartnäckig. Zwei Briefe und ein Telefonanruf gingen bei den Hinterbliebenen ein, dass die Frau sich doch endlich melden möge.
Drei Lord Mayors gibt es auf der grünen Insel, denn nicht nur im zum Vereinigten Königreich gehörenden Belfast, sondern auch im republikanischen Dublin und Cork schmücken sich die Oberbürgermeister mit diesem adligen Titel. Zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert trafen sich nun diese drei Amtsinhaber, und zwar in Dublin, der größten Stadt der Insel. Dabei gab es ein grammatikalisches Problem auf: “Was ist die Mehrzahl von Lord Mayor”, fragte ein Fotograf. “Keine Ahnung”, meinte der Gastgeber Paddy Burke, und man einigte sich auf Lord Mayors.
Wegen der Troubles, erklärte der Belfaster Lord Mayor Jim Rodgers, sei in den vergangenen Dekaden ein solches Treffen politisch nicht ratsam gewesen, doch die Dinge hätten sich geändert, und so habe er vor einiger Zeit seinen beiden Kollegen unterbreitet, dass es von politischem Nutzen sein könne, wenn sich die drei Amtsinhaber erstmals nach 1955 wieder treffen.

Dienstag, 20. Mai 2008

In Dublin formieren sich die Gegner der EU-Verfassung, über die im kommenden Monat in einem Referendum abgestimmt wird, in einer Campaign Against the European Constitution. Dazu gehören neben der Sinn Féin die Peace and Neutrality Alliance und die Irish Anti-War Movement. Pikant ist, dass fünf der sieben Gründungsmitglieder der gleichfalls die Verfassung ablehnenden Bewegung Libertas Angestellte einer Firma sind, die für das amerikanische Militär arbeitet.
Derweil argumentiert Wirtschaftsministerin und Tánaiste Mary Coughlan auf einem Werbefeldzug für die Verfassung damit, dass die EU in den vergangenen Jahren zur Schaffung von mehr als eine Million Arbeitsplätzen beigetragen habe. Die große Mehrheit von Industrie und Wirtschaft sieht nach den Worten der Ministerin die EU-Verfassung positiv und setzt sich für ein Ja bei der Volksabstimmung ein.

Siehe auch: 13.12.07, 18.01.08, 21.01.08, 26.01.08, 01.03.08, 05.03.08, 18.04.08, 20.04.08
Die rund 28.000 gewerkschaftlich organisierten Angestellten im Gesundheitsdienst kündigen ab morgen einen ‘Dienst nach Vorschrift’ an, um damit gegen den Einstellungstopp zu protestieren. Unter anderem wollen sie sich weigern, Aufgaben nicht besetzter Stellen zu übernehmen und – abgesehen von akuten Notfällen – Überstunden zu leisten. Nach Angaben der Gewerkschaft sind 2.700 Positionen im Gesundheitswesen nicht besetzt.

Montag, 19. Mai 2008

Vor etwas mehr als einem Jahr legte das DTO den Dubliner Stadträten eine Empfehlung vor, private Automobile aus dem Zentrum zu verbannen. Verkehrsminister Noel Dempsey zeigt sich nicht abgeneigt, jedoch nicht im Vorfeld der Arbeiten an der geplanten U-Bahn und Stadtbahn-Erweiterung im Jahr 2011, wie er heute verkündete. (s.a. 01.03.07)

Sonntag, 18. Mai 2008

Das Dubliner Gate Theatre will anlässlich seines 80sten Gründungsjubiläums ins Guinness Book der Rekorde und dabei das Land auf Godot warten lassen, in nur acht Wochen im Herbst an 40 Orten der 32 Grafschaften Samuel Becketts Klassiker aufführen. Dabei erweist es sich von Vorteil, dass das Stück nur wenig Ausstattung braucht. Der bisherige Rekord für eine Theatertournee in Irland liegt bei acht Aufführungsorten in sieben Wochen. Doch ob Godot sich davon beeindrucken lässt und endlich einmal kommt, ist zu bezweifeln.

Sonnabend, 17. Mai 2008

Wenige Wochen vor seinem Rückzug aus der Politik legt der Alte aus dem Norden die Blitze und die Schleuder fort und zeigt sich relaxt. Die ‘schlimmen alten Zeiten’ seien endgültig vorbei, so der scheidende First Minister Ian Paisley in dieser Woche nach einem Empfang aus einem Sessel der britischen Botschaft in Dublin heraus. “Nach einer turbulenten Reise über stürmische, auf keiner Karte erfasste Meere”, resümiert die Irish Times, “genießt er es, am Ende auf der Brücke des guten Schiffs Powersharing zu stehen, das in den ruhigen Wassern des Friedensprozesses vor Anker gegangen ist.” Dabei zeigt er sich davon überzeugt, dass es in absehbarer Zeit wird es kein vereintes Irland geben wird.
Manche beschuldigen Ian Paisley, für die Troubles verantwortlich gewesen zu sein, andere sehen in seinem Stellvertreter Martin McGuinness den Schuldigen und wiederum andere beide im Verein. Doch kann man, wie der langjährige SDLP-Vorsitzende und Friedensnobelpreisträger John Hume (dessen Anteil am Friedensprozess leider oft vergessen wird) einmal sagte, mit seinen Freunden keinen Frieden schließen, sondern nur mit seinen Feinden. Und nun, meint die Irish Times, “sind Ian Paisley und Martin McGuinness in politischer Partnerschaft vereint und singen in vielen Punkten die gleiche Hymne vom gleichen Blatt.”

Freitag, 16. Mai 2008

Nach Fehldiagnosen bei Krebs-Untersuchungen in den Krankenhäusern von Drogheda und Navan zwischen August 2006 und August 2007 (vier als völlig gesund deklarierte Patienten sind mittlerweile an Lungenkrebs gestorben), sollten nun rund 4.500 seinerzeit untersuchte Patienten darüber informiert werden, dass ihre Röntgenbilder bzw. CT-Scans einer neuen Bewertung unterzogen werden. Doch auch das ging daneben und eine Reihe von Briefen an die falschen Adressaten. Die Gesundheitsbehörde HSE macht eine externe Firma dafür verantwortlich, die sie mit der ‘logistischen Herausforderung’ des Versands und der Zuordnung der Briefe beauftragt hatte, der sie sich selbst nicht gewachsen gefühlt hatte.
Immer mehr Menschen leben auf der grünen Insel und immer weniger Tiere. Nach dem Living Planet Index des WWF, mit dem Populationsveränderungen bei mehr als 1.400 Tierarten verfolgt werden, gab es im Jahr 2005 in und um Irland 27 % weniger Tiere als 1970. Besonders betroffen waren Fische und Seevögel, bei denen allein in den letzten 10 Jahren ein Rückgang von 30 % zu verzeichnen war.
Freut sich das Land, das Bertie weg ist, oder freut sich das Land, das Biffo da ist? Seitdem der Häuptling ausgetauscht wurde, stellen immer mehr Iren fest, dass sie die Fianna Fáil mögen. So ist im Vergleich zu einer Umfrage im Januar die Zustimmung in der Bevölkerung zur Regierungspartei von 34 auf 42 % gestiegen, derweil die Fine Gael von 31 auf 26 % absackte. Die Labour Party verbesserte sich von 12 auf 15 %, ein für sie ungewöhnlich guter Wert, derweil die Sinn Féin bei 6 % liegt (-2 %). Nur noch 10 der 1.000 Befragten gewährten den Progressive Democrats ihre Unterstützung.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Den Stuhl des Regierungschefs hat Bertie Ahern in der vergangenen Woche verlassen, doch beim Mahon-Tribunal, dürfte er nicht zum letzten Mal aufgetreten sein. In dieser Woche war dort der frühere Oberkassenwart seines Wahlkreisbüros geladen. Es ging – wie immer – um eine Geldtransaktion, diesmal aus dem Jahr 1988, als der Abgeordnete Ahern Arbeitsminister war. Fest steht, dass in diesem Jahr für 56.000 irische Pfund die Räumlichkeiten des Wahlkreisbüros erworben wurden, doch auf keinem bekannten Konto taucht eine Abbuchung dieses Betrags auf. Er habe auch keine Ahnung, woher das Geld gekommen sei, meinte gestern Berties ehemaliger Kassenwart vor dem Tribunal.
Doch liegt die Erklärung so fern? Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ein vermögender Freund und Geschäftsmann des Abgeordneten völlig selbstlos einen dicken Umschlag mit Bargeld vorbeigebracht hätte.

Mehr zu Berties Affären hier: 27.01.99, 24.04.00, 23.11.01, 22.09.06, 23.09.06, 03.05.07, 06.05.07, 07.05.07, 13.05.07, 29.05.07, 21.07.07, 25.07.07, 12.09.07, 13.09.07, 21.09.07, 24.09.07, 25.09.07, 27.09.07, 03.10.07, 11.10.07, 07.11.07, 21.11.07, 01.12.07, 13.12.07, 23.01.08, 01.02.08, 11.02.08, 22.02.08, 23.02.08, 20.03.08, 24.03.08, 10.05.08

Mittwoch, 14. Mai 2008

Die irischen Pubbesitzer kritisieren auf ihrer Jahrestagung die Empfehlung der Behörde für Straßensicherheit, den im Straßenverkehr maximal zulässigen Blutalkoholgehalt von derzeit 0,8 Promille auf 0,5 Promille für ‘normale Fahrer’ sowie 0,2 Promille für ‘Learner’ und Berufskraftfahrer zu senken. Der Verkehrsminister hat sich konkret noch nicht dazu geäußert, jedoch bestätigt, dass er die Promillegrenze in den kommenden Monaten für bestimmte Fahrer um bis zu 75 % senken wird.
“Wir glauben einfach nicht”, so der Geschäftsführer des VFI Padraig Cribben, “dass eine Senkung des Limits die Zahl der Toten im Straßenverkehr verringern wird. [...] Die anerkannte Hauptursache für Tote im Straßenverkehr ist Raserei, und 66 % derer, die dabei erwischt werden, kommen ohne Strafe davon.” Damit wäre der einzige Effekt der neuen Grenzwerte, ergänzte der Präsident des Verbandes Val Hanley, dass die Menschen auf dem Lande in ihren Wohnungen eingesperrt werden.
Woher der Spitzname Biffo des neuen irischen Regierungschefs Brian Cowen rührt, fragte mich heute jemand per elektronischer Post. Big Ignorant Fellow From Offaly habe ich mir sagen lassen, doch dem Vernehmen nach soll es noch eine mir unbekannte weniger jugendfreie Übersetzung geben. Als Spliffo Biffo kennt man den neue Häuptling auch, seit er zugegeben hat, zu Studienzeiten an einem Joint (engl.: spliff) gesaugt zu haben.
Seine dicken Lippen haben damit wohl nichts zu tun. Der nordirische Regierungschef Ian Paisley erklärte sie damit, dass seine Mutter diese mit Klebstoff bestrichen habe, um den aufsässigen Sprössling mit ihnen am Boden festzukleben. Das berührte ihn wenig, Politik sei kein Schönheitswettbewerb, lautete sein Antwort. Und in der Tat gilt Biffo als schlagfertig. Als sich einer Anekdote zufolge der Verhandlungsführer der SF Martin McGuinness bei den Gesprächen um Nordirland immer wieder mit der Bemerkung zurückzog, er müsse dazu den Armeerat der IRA konsultieren, soll Biffo geknurrt haben: “Den kannst du auch hier konsultieren, auf dem Klo hängt ein Spiegel.”

Dienstag, 13. Mai 2008

Da gibt es einen Flugplatz am ‘Tor zu Connemara’, und kaum jemand nutzt ihn. Nachdem die britische Fluggesellschaft Flybe aufgrund schlechter Auslastung mit sofortiger Wirkung alle Verbindungen nach Galway gestrichen hat, ist Aer Arann die einzige Gesellschaft, die die drittgrößte Stadt der Republik noch im Linienverkehr anfliegt.
Wenn schon der Flugplatz dahindämmert, soll zumindest ein neuer kultureller Mittelpunkt her, beschloss gestern Abend der Stadtrat von Galway. Dabei geht es nicht um die umstrittene Neugestaltung des Bahnhofsviertels, sondern um das Areal am Spanish Arch, dem spanischen Torbogen an der Mündung des Corribs. In diesem Viertel ist das Druid Theatre zu Hause, das – sollte Wort gehalten werden – in Kürze renoviert wird, und gegenüber dem neuen City Museum soll unter anderem ein Art House Cinema entstehen. Doch laufen die Planungen jetzt erst an.

Montag, 12. Mai 2008

Zurück von seiner letzten Auslandsreise als nordirischer Regierungschef berichtet Ian Paisley von seiner Teilnahme an der Northern Ireland Investment Conference in New York. Dort hatte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg einen Abriss der sogenannten Peace Walls in Belfast und Derry als förderlich für künftige amerikanische Investitionen bezeichnet. Mit den mehr als vierzig ‘Friedensmauern’ wurden seit den 1970-er Jahren protestantische und katholische Wohngebiete in den sozialen Brennpunkten der Städte voneinander abgeriegelt.
Er befürworte den Abriss, so Ian Paisley, doch dürfe dies nicht per Anordnung der Verwaltung geschehen, sondern die Bewohner beiderseits der Mauern müssten die Entscheidung dazu gemeinsam treffen und tragen.

Sonntag, 11. Mai 2008

Es gibt mehr katholische Schulen im Land, als das Land sie braucht, hört man von der katholischen Bischofskonferenz. So würden 92 % aller Grundschulen von der katholischen Kirche getragen, während der Anteil der Bevölkerung, der sich als katholisch bezeichnet, merklich darunter liege (lt. CSO im Jahr 2006 knapp 88 %). Damit trage die Kirche unangemessen ‘die Last der Probleme des irischen Bildungssystems’, meinen die Bischöfe.
Bei der Frage, ob die katholische Kirche nun Schulen an den Staat abtreten wolle, drückte sich der Sprecher der Konferenz Bischof Leo O’Reilly jedoch vor einer Antwort und wies nur darauf hin, dass es Sache des Erziehungsministeriums sei, für unterschiedliche Arten von Schulen zu sorgen.

Siehe auch: 04.09.07, 06.09.07, 02.10.07, 27.01.08, 11.04.08

Sonnabend, 10. Mai 2008

Es war die Woche des neuen Häuptlings Brian Cowen, doch auch sein Vorgänger Bertie Ahern war am Wochenende eine Meldung wert. Denn soeben gewann er vor dem High Court einen Prozess gegen das Mahon-Tribunal, das Korruptionsvorwürfe gegen ihn untersucht, und dem es nun untersagt wird, ihn bezüglich Aussagen, die er 2006 im Parlament gemacht hat, ins Kreuzverhör zu nehmen.
Mehr zu Berties Affären hier: 27.01.99, 24.04.00, 23.11.01, 22.09.06, 23.09.06, 03.05.07, 06.05.07, 07.05.07, 13.05.07, 29.05.07, 21.07.07, 25.07.07, 12.09.07, 13.09.07, 21.09.07, 24.09.07, 25.09.07, 27.09.07, 03.10.07, 11.10.07, 07.11.07, 21.11.07, 01.12.07, 13.12.07, 23.01.08, 01.02.08, 11.02.08, 22.02.08, 23.02.08, 20.03.08, 24.03.08

Freitag, 9. Mai 2008

‘Last order for Guinness time at St. James Gate’, deutete düster vor einem Jahr der Irish Independent an. Und so wurde noch gestern im Vorfeld einer für heute Vormittag anberaumten Pressekonferenz darüber spekuliert, ob der Diageo-Konzern die seit 1759 existierende Braustätte an der St. James Gate schließen wird, um jenseits der Stadt auf der grünen Wiese neu zu bauen.
Doch kann man Guinness vermarkten, wenn es nicht (auch) in Dublin gebraut wird? Nein, meinte heute Morgen Diageo, und will in den kommenden fünf Jahren die historische Brauerei an der St. James Gate mit einem Kostenaufwand von € 100 Mio. aufrüsten, um dort weiterhin den schwarzen Stoff für den irischen und britischen Markt zu produzieren. Jenseits der Stadtmauern – wo, das wurde noch nicht verraten – soll bis 2013 eine weitere Brauanlage errichtet werden, die Export-Guinness sowie Ale (Kilkenny, Smithwicks) und helles Bier (Harp Lager) produzieren soll. Die Brauereien in Kilkenny und Dundalk werden geschlossen und wie ein Teil des Geländes an der St. James Gate verkauft. Bleiben soll auf jeden Fall das Besucherzentrum ‘Guinness Storehouse’, das jährlich fast eine Million Touristen anzieht.

Damit wird allerdings die älteste Brauerei Irlands geschlossen, denn seit 1710 wurde bei der St. Francis Abtei in Kilkenny Smithwick’s produziert. Guinness hatte den Betrieb 1965 erworben.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Und noch ehe der Morgen graut, hat der neue Häuptling sein Kabinett umgebaut – wobei die Fianna-Fáiler, die ihn bei seiner Bewerbung unterstützt hatten, erwartungsgemäß gut wegkommen. So wird die bisherige Landwirtschaftsministerin Mary Coughlan Wirtschaftsministerin und Tánaiste (Stellvertreterin des Regierungschefs). Neuer Minister für Landwirtschaft wird der bisherige Juniorminister Brendan Smith aus dem Familien- und Sozialministerium. Justizminister Brian Lenihan, der darauf verzichtet hatte, sich auf den Chefposten zu bewerben, bekommt den einflussreichen Posten des Finanzministers. Der bisherige Wirtschaftsminister Micheál Martin, der gleichfalls auf eine Kandidatur gegen den neuen Regierungschef verzichtet hatte, wird Außenminister, derweil der bisherige Außenminister Dermot Ahern ins Justizministerium wechselt.
Erziehungs- und Wissenschaftsministerin Mary Hanafin wird ins Familienministerium transferiert. Ihren bisherigen Job bekommt ihr früherer Juniorminister Batt O’Keeffe, derweil der bisherige Familienminister Martin Cullen ins Ministerium für Kunst, Sport und Tourismus wechselt, dessen Amtsinhaber Séamus Brennan sich in den Ruhestand begibt.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Das irische Parlament wählt nach dem Rücktritt von Bertie Ahern den bisherigen Finanzminister und Tánaiste Brian Cowen zum neuen Regierungschef, dem zwölften seit 1922. Er erhält 88 Stimmen, seine Gegenkandidaten Enda Kenny von der Fine Gael und Eamon Gilmore von der Labour Party zusammen 76.
Herr Cowen sei ein Man von ‘enormer Fähigkeit und Intelligenz’, meinte Gesundheits-Ministerin Mary Harney nach der Wahl. Und in der Tat hatte dieser die Intelligenz bewiesen, seinem von Finanzaffären und Korruptionsvorwürfen gebeutelten Vorgänger treu zur Seite zu stehen, bis dieser ihn heute als Nachfolger nominierte. Doch auch Frau Harney kann man eine gewisse Intelligenz nicht absprechen. Eine Ministerin, die so sich begeistert über ihren neuen Chef äußert, wird dieser kaum wegen erwiesener Unfähigkeit feuern.
Für den stellvertretenden nordirischen Regierungschef Martin McGuinness (SF) ist die Forderung der DUP nach einer Auflösung der Strukturen der IRA eine Forderung nach einer Auflösung von etwas, das nicht mehr existiert.
Er habe keine Ahnung, ob es den IRA-Armeerat noch gebe, meinte der ehemalige IRA-Kommandant und fuhr fort: “Manchmal bin ich amüsiert darüber, welche Mühe sich die Leute machen, die IRA wieder ins Gespräch zu bringen. Es ist geradezu herzergreifend, ihnen die Wahrheit sagen zu müssen: die IRA ist von der Bühne abgetreten, ganz und gar, und spielt schlichtweg keine Rolle mehr.” Und wenn sie es täte, ergänzte er, wäre die DUP vor einem Jahr nie und nimmer bereit gewesen, mit der Sinn Féin eine Regierung zu bilden.

Dienstag, 6. Mai 2008

Als seine wohl letzte Amtshandlung als Regierungschef eröffnet Taoiseach Bertie Ahern gemeinsam mit dem nordirischen Regierungschef Ian Paisley, der in Kürze gleichfalls sein Amt weiterreichen wird, das neue Battle of Boyne Visitor Centre.
In der Schlacht am Fluss Boyne drei Kilometer westlich von Drogheda wurden 1690 die vom katholischen König James II Stuart geführten irischen und französischen Truppen vom Heer seines protestantischen Schwiegersohns Wilhelm von Oranien vernichtend geschlagen. Das Gelände des historischen Schlachtfelds war 1999 von der irischen Regierung erworben worden. Neben dem Besucher- und Ausstellungszentrum entstanden hier in den letzten drei Jahren mit einem Kostenaufwand von mehr als € 15 Mio. neue Fußwege und ein sogenannter Friedensgarten.
Und was macht Bertie, wenn er morgen sein Amt seinem treuen Vasallen Brian Cowen übergeben hat? Auch wenn der scheidende Regierungschef entsprechende Ambitionen im letzten Sommer dementierte, für seinen Noch-Kollegen aus dem Norden ist die Sache klar: Bertie wird in drei Jahren Staatspräsidentin Mary McAleese beerben. “Ich denke, er ist ein wahrscheinlicher Kandidat für die Präsidentschaft”, so heute Ian Paisley, “ja, das denke ich, und ich denke auch, dass er bei seiner Beliebtheit das Rennen machen wird.”

Montag, 5. Mai 2008

Die Irish Postmasters Union IPU sorgt sich über die Zukunft der Postämter auf dem Lande und weist auf ihre Bedeutung für den Zusammenhalt der Menschen in den dünn besiedelten Regionen hin. Unterstützung findet sie beim Erzbischof von Cashel Dermot Clifford und der SVP, die vor einem Ausschluss gesellschaftlich benachteiligter Gruppen warnen, wenn die dörflichen Postämter als Anlaufstellen und Kommunikationszentren wegfallen.
So fordert man von der Regierung, den Vertrag, mit dem der Post die Barauszahlung von Sozialhilfeleistungen übertragen wurde, zu verlängern, ein Vertrag, der in den Augen der Postmeister für den Weiterbestand vieler Postämter überlebenswichtig ist. Doch spielt die Barauszahlung von Sozialleistungen eine immer geringere Rolle. Lösten vor zehn Jahren noch 80 % aller Empfänger ihre wöchentlichen Wohlfahrts-Schecks bei der Post ein, so waren es vor drei Jahren nur noch 55 %, derweil es die anderen vorgezogen hatten, sich die Beträge auf ihr Konto überweisen zu lassen.

Zur Zeit gibt es noch rund 1.200 dörfliche Postämter, 500 weniger als im Jahr 2002. Schon vor sechs Jahren hatte Muintir na Tíre angeregt, die Postämter zu ‘örtlichen Technologiezentren’ auszubauen, mit öffentlichem Internetzugang, Bankdienst, Bargeldautomaten, Weiterbildungs- und Touristeninformation und elektronischem Zugang zu Regierungsdienstleistungen (Beantragung Sozialhilfe, Gesundheitsleistungen, Führerscheinen etc.). Mit modernen Technologien tun sich die Postmeister allerdings schwer. So ist es ihrer Gewerkschaft immer noch nicht gelungen, eine Internetpräsenz auf die Beine zu stellen, mit der sie ihre Forderungen und Vorschläge präsentiert.

Siehe auch: 22.05.99, 27.05.99, 13.03.01, 28.07.01, 31.07.01, 11.02.02, 15.11.04, 08.02.07

Sonntag, 4. Mai 2008

Was sind fünf Fußzehen eines Menschen wert? € 220.000 entschied am Freitag der High Court nach einem mehr als vierjährigen Prozess durch die Instanzen, doch da Herrn Seán Horan, dem am 18. Dezember 2003 diese am Dubliner Usher’s Quay von einem Doppeldeckerbus abgefahren wurden, eine 35%ige Mitschuld an dem Vorfall zuerkannt wurde, erhält er nur € 143.000.

Sonnabend, 3. Mai 2008

Während das olympische Feuer, sollte das Wetter mitspielen, in diesem Monat über die Berge des Himalaja 8.480 m hoch zur Spitze des Mount Everest getragen wird, tragen heute tibetische, burmesische und irische Befürworter eines unabhängiges Tibets ihre Flamme der Freiheit auf den 764 m hohen Gipfel des Croagh Patrick. Entzünden werden sie die Fackel am Fuße von Irlands heiligem Berg vor der Skulptur von John Behan’s Famine Ship in Murrisk, wobei die Namen von 60 seit Mitte März von der chinesischen Polizei getöteten Tibetern verlesen werden.
An der Veranstaltung teilnehmen werden die beiden Gemeindepriester Fr. Denis Carney und Fr. Matthew Long aus Westport und Louisburg, Canon Gary Hastings von der Church of Ireland sowie Panchen Otrul Rinpoche, geistiger Direktor des tibetischen Buddhistenzentrums Jampa Ling in der Grafschaft Cavan.

Freitag, 2. Mai 2008

Die nordirische SDLP werde in den nächsten Wochen nicht nur mit der Fianna Fáil, sondern auch mit der Labour Party und Fine Gael über ihre politische Zukunft reden, so gestern Abend ihr Vorsitzender Mark Durkan in Dublin. Dazu würden alle Möglichkeiten einschließlich der Verschmelzung mit ‘einer Partei aus der Republik’ erkundet, doch die letzte Entscheidung sei eine Sache ihrer Mitglieder.
Die Ankündigung folgt der Verärgerung von Parteimitgliedern über Presseberichte, nach denen sich die Führungen von SDLP und Fianna Fáil Mitte April sehr nahe gekommen sein sollen.

Siehe auch: 17.09.07, 03.11.07, 09.11.07, 19.04.08
Von der 500-Einwohner-Insel Arranmore im County Donegal (nicht zu verwechseln mit der Großen Araninsel Inishmore) wurden in einer Säuberungsaktion der vergangenen zwei Wochen rund 500 Autowracks (also ca. eines pro Einwohner) entfernt und zum Verschrotten zu einer Deponie in Sligo verschifft. Doch nicht nur Fahrzeuge wurden eingesammelt, sondern auch in der Landschaft entsorgte landwirtschaftliche Maschinen, Waschmaschinen, Kühlschränke usw.
Da es auf Arranmore keine Polizeistation gibt, war es bei vielen Einwohnern Usus, sich auf dem Festland schrottreife Autos zu besorgen, diese bis zum endgültigen Zusammenbruch unversteuert und unversichert zu fahren, um sie dann an Ort und Stelle stehen zu lassen und sich das nächste auf die Insel zu holen. Mittlerweile ist die Garda zumindest in den Sommermonaten auf der Insel präsent, und seit einige Einwohner wegen Fahrens nicht zugelassener Autos gerichtlich verurteilt wurden, ist es mit dieser Praxis vorbei.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Setzt sich die gegenwärtige Bevölkerungsentwicklung so fort, so hat die Republik Irland nach einer Vorausberechnung des CSO im Jahr 2014 fünf Millionen Einwohner, also zirka so viele, wie vor 15 Jahren die Republik und Nordirland gemeinsam hatten. Dabei wird vorausgesetzt, dass sich an der hohen Zuwanderung und die relativ hohen Geburtenrate nichts ändert. Daher wird ein zweites Szenario vorgestellt, nach dem die Zuwanderung und Geburtenrate sinkt und die Bevölkerung die 5-Million-Grenze erst nach dem Jahr 2041 erreicht.
Taoiseach-im-Wartestand Brian Cowen strahlt so sehr, dass es ihm fast gelingt freundlich auszusehen, denn Magill, das monatlich erscheinende Politik- und Kulturmagazin, hat ihn zum Politiker des Jahres gekürt. Oder hat sich Magill zu einem Satire-Magazin entwickelt? Egal, der noch amtierende Regierungschef Bertie Ahern wurde nach seinem, wie es hieß, annus tribunalis (Jahr des Tribunals) zum Überlebenden des Jahres gewählt, Verteidigungsminister Willie O’Dea zum Zwischenrufer des Jahres.
Nachdem der Anteil der Raucher in der Bevölkerung von 1998 bis 2002 von 33 % auf 27 % zurückgegangen war, ist er nach einer Befragung von mehr als 10.000 Erwachsenen im vergangenen Jahr wieder auf 29 % gestiegen. Die sei nicht durch Einwanderung zu erklären, so Prof. Hannah McGee vom Royal College of Surgeons, der Anteil der Migranten an der Stichprobe habe nur 13 % betragen. Am meisten rauchen der Studie zufolge 18- bis 29-jährige Frauen der untersten sozial-ökonomischen Schicht, bei denen der Anteil der Raucherinnen 56 % beträgt.

Nachrichten aus Irland – Mai 2008