Nachrichten aus Irland

April 2010

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Freitag, 30. April 2010

Seit Jahresanfang arbeitet man – von gelegentlichen Unterbrechungen abgesehen – im öffentlichen Dienst der grünen Insel als Protest gegen Gehalts- und Rentenkürzungen ‘nach Vorschrift’, Bummelstreik nennen es die anderen. Davon ist auch der staatliche Gesundheitsdienst HSE nicht ausgenommen. Die Angestellten, so gestern ihr Chef Prof. Brendan Drumm, würden bei voller Bezahlung grundlegende Pflichten nicht mehr erfüllen und Einschnitte, die sich unmittelbar auf die Patientenversorgung auswirken, seien somit kaum noch zu vermeiden. Worauf ihn Gesundheitsministerin Mary Harney aufforderte, Strafmaßnahmen (Gehaltskürzungen?) gegen sich am Arbeitskampf beteiligende Mitarbeiter einzuleiten.

Donnerstag, 29. April 2010

Vor zwanzig Jahren wurden am 27. April 1990 auf einem EU-Sondergipfel in Dublin die Weichen für die Vereinigung der beiden deutschen Staaten gestellt. Deutschland werde Irlands Hilfe bei der Wiedervereinigung nie vergessen, versprach gestern in Berlin der deutsche Außenminister Guido Westerwelle seinem irischen Kollegen Micheál Martin anlässlich dieses Jahrestags. Dann kann der irische Staatsbankrott ja kommen.
Nicht nur die EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn bezog neben ihrem stattlichen Gehalt eine Rente als Ex-Ministerin. Derzeit gibt es 18 Abgeordnete im irischen Parlament, die parallel zu ihren Diäten eine solche erhalten. Vierzehn von ihnen, darunter der ehemalige Regierungschef Bertie Ahern, haben nun angekündigt auf diese zu verzichten, solange sie ein hauptberufliches Einkommen haben, doch vier – zur Freude der Opposition allesamt von der Regierungspartei Fianna Fáil – stellen sich stur. Einer ist abgetaucht, zwei wollen noch ‘eine Weile darüber nachdenken’, und Jim McDaid aus dem Donegal tut ausdrücklich kund, dass er nicht bereit ist, auf seine Rente als früherer Staatsminister (€ 22.487 pro Jahr) parallel zu seinem Gehalt als Abgeordneter (knapp € 100.000) zu verzichten.

Mittwoch, 28. April 2010

Justizminister Dermot Ahern steht auf Kriegsfuß mit seiner Polizei und hat seinen Auftritt auf der Jahresversammlung der Interessensvertretung der unteren Ränge abgesagt, nachdem ihm zu Ohren gekommen ist, dass der scheidende GRA-Präsident Michael O’Boyce ihn und die Regierung in seiner Ansprache unter Beschuss nehmen will. Von Korruption und Beraubung durch die Regierung soll in dem Manuskript die Rede sein. Verärgert sind die Polizisten unter anderem über einen kürzlichen Kommentar des Ministers, bei der Garda Síochán handele es sich die am besten ausgerüsteten Polizeikräfte Europas. Sie werfen ihm vor, die Tuchfühlung zur Polizei verloren zu haben.
Zu ihren weiteren Forderungen gehört, die Regelung zu abzuschaffen, nach der ein Polizist, der nicht mehr in der Lage ist seine Kreditraten zu bezahlen, aus dem Dienst entlassen werden kann, sowie eine nicht zur Bewährung aussetzbare Mindeststrafe von einem Jahr Gefängnis für unprovozierte Angriffe auf Polizisten.
Von der Polizei der Republik zu der Nordirlands. Im November hatte PSNI Chief Constable Matt Baggott angekündigt, im Rahmen des Friedensprozesses die Vollzeit-Polizeireserve bis März kommenden Jahres komplett aufzulösen. Dazu sollten in vier Wochen die letzten 227 Reservepolizisten (vor sechs Jahren betrug die Mannschaftsstärke noch 1.500) in ein Umschulungsprogramm eintreten. Nach einem Anschlag dissidenter Republikaner auf einen katholischen Polizisten und Anschlägen mit Autobomben in Newry und Newtownhamilton (Co. Armagh) stellt er dieses Vorhaben vorerst in Frage und will den Betroffenen das Angebot unterbreiten, für zunächst neun Monate weiter bei der Polizei Dienst zu tun.

Dienstag, 27. April 2010

Um die gestrige Meldung abzuschließen, hier noch ein Nachtrag. Nachdem weitere Kabinettsminister, darunter Außenminister Micheál Martin, der irischen EU-Kommissarin Máire Geoghegan-Quinn mit ihrem Gehalt von € 240.000 im Jahr nahegelegt haben, auf den zusätzlichen Bezug ihre Minister- und Abgeordnetenpension zu verzichten, kam diese am Abend den Bitten nach und lässt sich nun für ihre Solidarität mit denen, denen in der Heimat die Gehälter gekürzt werden, rühmen.
Die Forderung, Pensionszahlungen an frühere Minister grundsätzlich auszussetzen, solange sie einer anderen bezahlten Tätigkeit nachgehen, weist Finanzminister Brian Lenihan als nicht verfassungsgemäß zurück.

Montag, 26. April 2010

In Zusammenhang mit den Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst richten die Gewerkschaften einen aufmerksamen Blick auf die Einkommen der Politiker. Dieser Blick fällt zur Zeit auf die irische EU-Kommissarin für Wissenschaft und Forschung Máire Geoghegan-Quinn, die neben ihrem Jahresgehalt von rund € 240.000 eine Pension als frühere Ministerin in Höhe von € 60.000 und eine als ehemalige Abgeordnete im irischen Parlament von € 45.000 erhält.
Da ihr Gehalt in Brüssel nicht aus der irischen Staatskasse kommt, ist die Sache rechtlich nicht zu beanstanden, und Taoiseach Brian Cowen meint, es sei die persönliche Entscheidung eines jeden einzelnen, wie er oder sie es mit seinen oder ihren Pensionen hält. Einigen ihrer Parteifreunde aus der Fianna Fáil ist die Sache jedoch sichtlich unangenehm, und sie sehen die Glaubwürdigkeit der Regierung bei der Forderung nach Opfern im öffentlichen Dienst gefährdet. So forderten an diesem Wochenende sowohl Sozialminister Éamon Ó Cuív als auch Justizminister Dermot Ahern ihre ehemalige Kollegin auf, auf ihre Pension zu verzichten, so lange sie ein Gehalt aus Brüssel bekommt.

Dem schließt sich die Ministerin für Kultur, Sport und Tourismus Mary Hanafin an. Wenn sie das Gefühl habe, mit dem Einkommen von einer knappen Viertelmillion Euro im Jahr auskommen zu können, meinte sie gestern an ihre Parteifreundin gerichtet, wäre es doch eine schöne Geste, auf die Pensionszahlungen zu verzichten. (s.a. 11.02.10).

Sonntag, 25. April 2010

Es war ein heißes Wochenende für die Feuerwehren im Westen Irlands, die bis gestern in den Grafschaften Leitrim, Mayo, Roscommon und Galway mehr als 30 Wald- und Moorbrände unter Kontrolle brachten. Bei einem Brand in der Nähe von Oughterard, dem ‘Tor zu Connemara’, dauerte es fünf Tage, bis ein Feuer gelöscht wurde, und in Moycullen nördlich von Galway mussten am frühen Freitagmorgen Häuser evakuiert werden. In einigen Fällen ist sich die Feuerwehr sicher, dass der Brand durch Menschenhand gestartet wurde, z.B. durch Verbrennen von Gestrüpp durch Landbesitzer.

Sonnabend, 24. April 2010

Auch in Irland gibt es – wie es heißt, aufgrund der Rezession – arbeitslose Architekten. So hat nun das RIAI ein Programm aufgelegt, das sie in Schulen schickt, um bei der heranwachsenden Generation ein Bewusstsein für ihr persönliches Wohnumfeld zu vermitteln, für ihre Wohnungen, Gärten und Straßen, und um sie anzuregen Ideen zu entwickeln, wie man dieses Umfeld revitalisieren und öffentliche Räume menschengerecht gestalten kann.
Was wurde aus dem vor einem Jahr angekündigten Dublin Bike Scheme, dem Versuch, Dubliner aufs Fahrrad zu bringen. Seit letztem Sommer kann man in Dublin an diversen Stationen insgesamt 450 Fahrräder ausleihen. Das international agierende, französische Unternehmen für Stadtmöbel und Außenwerbung JC Decaux stellt die Räder zur Verfügung, sorgt für die Wartung und darf dafür fünfzehn Jahre lang in der Hauptstadt Werbeflächen betreiben.
Es ist ein voller Erfolg, hieß es gestern, und statt der erwarteten 1.500 Abonnenten (Kostenpunkt: 10 Euro pro Jahr oder 2 Euro für drei Tage) im ersten Jahr, hätten sich bereits 30.000 Teilnehmer registriert. Die Zahl der Übernahme- und Abgabe-Stationen soll nun von 795 auf 1.087 erhöht werden und die Zahl der Fahrräder von 450 auf 550. Der Betreiberfirma wird im Gegenzug 10 % mehr Werbefläche zu Verfügung gestellt.

Freitag, 23. April 2010

Eine E-Mail, die mich soeben von einem deutschen Leser dieser Nachrichten aus Irland erreichte:
Ich habe zum Internet Zugang durch die Büchereien in Irland. Regelmäßig lese ich auch die Nachrichten bei Ihnen. Nur heute nicht. Der Sicherheitsservice des Internetzugangs in Bibliotheken verweigert mir heute den Zugriff. Sie verwenden offenbar das ‘staatsfeindliche Wort Volkszorn’ auf ihrer Nachrichtenseite. Leider bin ich solche Zensur gewohnt. Ich habe wiederholt mich bei verschiedenen Stellen beschwert. So sehr ich es begrüße, dass rechtsradikale Seiten blockiert werden, verhindert das irische System aber auch den Zugriff auf Anti-Nazi-Seiten, sogar den Zugriff zu Seiten von Europa-Abgeordneten und Parteien [die Grünen]. Sie sollten das auch einmal in Ihren Berichten aufgreifen.

Was hiermit geschieht. Doch mit Rücksicht auf Internetnutzer in irischen Bibliotheken werde ich künftig nur noch über den ‘Zorn der Bevölkerung’ berichten.

Donnerstag, 22. April 2010

Die Finanzprobleme Griechenlands mit einem Defizit von 13,6 % des Bruttoinlands-Produkts im vergangenen Jahr sind in aller Munde, doch wird das – nachdem die EU vier Milliarden Euro, die die Regierung in die Rettung der Anglo Irish Bank gesteckt hat, als staatliche Investition klassifiziert hat – von Irland mit 14,3 % noch übertroffen, dem Spitzenwert in der Eurozone. Das offiziell zulässige Limit liegt bei 3 %.
Dublin Bus nimmt nach einem ersten Versuch vor einem Jahr einen neuen Anlauf, die Busflotte zu verkleinern, um so jährlich 12 Mio. Euro einzusparen. Durch eine Umstrukturierung des Netzwerks und Zusammenfassung von Linien sollen 90 der 1.050 Busse außer Betrieb genommen und 150 Arbeitsplätze auf freiwilliger Basis eingespart werden. Zur Zeit werden mit den fast 3.700 Mitarbeitern täglich 410.000 Passagiere befördert.

Mittwoch, 21. April 2010

Sechs Tage lagen Nerven blank, nun fliegt man wieder, Gott sei Dank, hätte Wilhelm Busch gedichtet. Aer Lingus will nach Ankündigung eines Sprechers ab ein Uhr den Betrieb nach Flugplan wieder aufnehmen, während sich Ryanair sich erst einmal um die Heimholung gestrandeter Urlauber kümmern will. Den regulären Flugbetrieb ins Vereinigte Königreich will der Flieger mit der Harfe am Freitag und in andere nordeuropäische Länder morgen Mittag aufnehmen. Man geht allerdings davon aus, dass es bis zum Wochenende dauert, bis sich der Flugplan bis auf die üblichen Verspätungen wieder eingespielt hat. Falls ein Vulkan in Island nicht allen einen neuen Strich durch die Rechnung macht.
Die Verluste durch die sechstägige Sperrung des Luftraums beziffert Aer Lingus auf € 30 Mio. und Ryanair € 40 Mio.

Dienstag, 20. April 2010

Rund 30.000 Iren sind derzeit außer Landes und können wegen der Sperrung der seit einer Woche anhaltenden Sperrung der Flughäfen nicht zurück. Darunter auch sieben Fianna-Fáil-Abgeordnete, die heute nicht zur ersten Sitzung des Parlaments nach den Osterferien erscheinen können. So spekulierte man gestern in Oppositionskreisen, ob man der Regierung in Zusammenhang mit der anstehenden Reform der irischen Zentralbank nicht eine empfindliche Abstimmungsniederlage beibringen könne, doch mittlerweile ergab eine Zählung in eigenen Reihen, dass auch sechs Abgeordnete von Fine Gael und Labour im Ausland gestrandet sind.
Nicht nur das Wasser, das von oben kommt, kostet in Irland nichts, auch für das aus der Leitung müssen die Bewohner des Landes nichts zahlen. Wasser im beliebigen Umfang kostenlos verbrauchen zu dürfen, empfinden auf der feucht-grünen Insel viele als Menschenrecht, und u.a. mit der Drohung, sonst eine Wassergebühr einzuführen, brachte im März 2007 der britische Nordirlandminister Peter Hain den greisen Ian Paisley dazu, gemeinsam mit der Sinn Féin eine Regierung zu bilden.
Das kostenlose Leitungswasser für alle, für das die Gemeinschaft der Steuerzahler aufkommt, ist der EU und Umweltschützern seit Jahren ein Dorn im Auge, doch bis der Regierung das Geld ausging, wagte keine daran zu rütteln. Das soll nun anders werden. In zwei Wochen will Umwelt- und Innenminister Gormley einen Gesetzentwurf vorlegen, nach dem alle an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossenen 1,1 Mio. Haushalte mit einer Wasseruhr auszustatten sind. Es gilt als unwahrscheinlich, dass dies bis zu Wahl im Sommer 2012 abgeschlossen ist, so dass sich über die Höhe der Gebühr erst die nächste Regierung Gedanken machen und mit dem Volkszorn auseinandersetzen muss.

Siehe auch: 31.07.00, 15.11.00, 06.01.03, 12.09.03, 07.09.09

Montag, 19. April 2010

Seit die SDLP in Nordirland in der Wählergunst hinter die Sinn Féin zurückgefallen ist, wird über ihre Verschmelzung mit der Fianna Fáil aus der Republik spekuliert. Die Sache sei vom Tisch, erklärte gestern die neue SDLP-Vorsitzende Margaret Ritchie als Gastrednerin auf dem Parteitag der südirischen Labour Party und machte keinen Hehl aus ihrer Sympathie für die Partei, die sie nach Galway eingeladen hatte. Als ‘new kid on the block’ bewundere sie die Amtsführung des Labour-Vorsitzenden Eamon Gilmore, und die nächste Parlamentswahl in der Republik werde, davon sei sie überzeugt, ein großer Tag für die Labour Party werden.
Siehe auch: 17.09.07, 03.11.07, 09.11.07, 19.04.08, 02.05.08, 18.09.08, 28.09.08, 07.02.10
Der mit einem Investitionsvolumen von € 22 Mio. errichtete neue DART-Bahnhof im nördlichen Dubliner Vorort Clongriffin nimmt heute den Betrieb auf. Als Bauunternehmer fungierte der Geschäftsmann Gerry Gannon, dessen Hypothekenkredite in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro bei NAMA gelandet sind.
Ich weiß nicht, wer eine solche Idee überhaupt ins Gespräch gebracht hat, doch schließt Verkehrsminister Noel Dempsey aus, nach der Sperrung des Luftraums über Europa im Ausland gestrandete Iren mit Hilfe der Kriegsmarine heimzuholen. Vielleicht dachte er dabei auch an die Asgard II.

Sonntag, 18. April 2010

In Tullamore trafen sich an diesem Wochenende die im Irish Planning Institute (IPI) zusammengeschlossenen irischen Stadt- und Raumplaner zu ihre Jahreskonferenz und wiesen auf die in Folge der Rezession zunehmenden Leerstände im Einzelhandel hin. Die Zahlen seien schockierend, so ständen in Limerick ein Viertel aller Läden leer, in Dublin ein Fünftel und landesweit 14 %. Zudem würde immer mehr traditionelle Geschäfte durch Supermärkte, Restaurants, Imbissstuben, DVD-Verleihs und Niederlassungen verdrängt.
Die Stadtplanung habe nicht funktioniert, heißt es, darüber hinaus gebe es kaum noch Investoren, die Banken hätten kein Geld und die Kommunen keine flüssigen Mittel. Statt zu warten, dass die Investoren in vielleicht fünf Jahren zurückkommen, sei es angebracht die Stadtplanung grundsätzlich zu überdenken und die Städte für eine größere Vielfalt von Händlern interessant zu machen. Das Problem sei, dass die Immobilienbesitzer oft nur den kurzfristigen Gewinn sehen und aus ihren Mietern ‘alles Leben herausquetschen’, bis sie aufgeben und der Laden leer steht.

Sonnabend, 17. April 2010

NAMA ist mittlerweile ‘in operation’ und hat die ersten faulen Darlehen übernommen, zum Unwillen der Labour Party, deren Vorsitzender Eamon Gilmore gestern Abend auf der Jahreskonferenz seiner Partei in Galway ankündigte, das komplette Bad-Bank-Projekt einer Überprüfung zu unterziehen, sollte seine Partei nach der nächsten Wahl zum Dáil in die Regierungsverantwortung aufrücken:
“Wir sind die einzige Partei, ich betone die einzige, die sich gegen eine Blanko-Garantie für die Banken ausgesprochen hatte. Das wurde damals kritisiert, hat sich aber als richtig erwiesen, denn die Entscheidung für die Garantie, diese verhängnisvolle Garantie [...] hat von einem Desaster zum nächsten geführt. [...] Jetzt sind die Banken per Vorgabe auch so gut wie nationalisiert, aber auf eine teurere und für die Wirtschaft schädlichere Art und Weise. [...] Finanzminister Lenihan hat am Ende sinngemäß anerkannt, dass wir im Recht waren, indem er zugibt, dass die ungesicherten Darlehen, die er gekauft hat, weit weniger wert sind als ursprünglich behauptet.
Auch die irischen Flughäfen wurden – wie alle europäischen bis zu den Alpen hinunter – heute früh wegen der Vulkanasche aus Island wieder geschlossen. Wann man die grüne Insel wieder anfliegen oder per Flieger verlassen kann, steht in den Sternen.

Freitag, 16. April 2010

Auf der Jahrestagung der Gewerkschaft PSEU in Galway empfiehlt der Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbandes David Begg dem Abkommen zu einer Gehaltsreform im öffentlichen Dienst zuzustimmen. Die Verhandlungsführer der Gewerkschaften hätten das Beste herausgeholt, was unter den gegenwärtigen Umständen herauszuholen gewesen wäre. Möglicherweise könne es in dem einen oder anderen Punkt noch Klarstellungen oder weitere Ausarbeitungen geben, doch für wesentliche Änderungen gebe es keinen Raum.
In den vier Monate währenden Verhandlungen habe man erreicht, dass Lohnkürzungen teilweise zurückgenommen und die verbleibenden nicht ‘auf immer und ewig’ festgeschrieben würden, für Sicherheit bei den Arbeitsbedingungen und Pensionen gesorgt und eine Kontrolle über das Outsourcing durchgesetzt.

Auch die Präsidentin der PSEU Fiona Lee drückt sich für eine Zustimmung zu dem Abkommen aus. Die Reform sei nicht ideal, jedoch das derzeit bestmögliche.

Siehe auch: 31.03.10, 06.04.10, 09.04.10, 12.04.10, 14.04.10
Irische Schüler gehören, glaubt man einer Studie, europaweit zu denen, die sich am häufigsten betrinken. Drei Viertel aller 15- bis 16-jährigen von ihnen konsumieren Alkohol und fast die Hälfte war in den vergangenen zwölf Monaten wenigstens einmal völlig betrunken gewesen. Insgesamt jedoch liege der Alkoholkonsum in Irland unter dem europäischen Durchschnitt und sinke weiter.
Freitag, 20 Uhr: Auf irischen Flughäfen darf zwar wieder gestartet und gelandet werden, doch das nützt deutschen Irlandtouristen arg wenig, da wegen der Flugasche aus dem isländischen Vulkan in diesen Minuten mit München der letzte deutsche Flughafen geschlossen wird. Und es sieht derzeit nicht danach aus, dass morgen von deutschen Flughäfen Maschinen starten werden.

Donnerstag, 15. April 2010

Flugasche nach einem Vulkanausbruch in Island bringt den Flugverkehr über Nordeuropa zum Erliegen. Bis elf Uhr wurden 80 Flüge ab Dublin gestrichen, und die Luftaufsicht teilt mit, dass von 12 bis 20 Uhr der Luftraum über Irland geschlossen sein wird.
Am Abend wird die Schließung der irischen Flughäfen auf bis mindestens morgen um 11 Uhr ausgedehnt, und Ryanair hat schon einmal bis 13 Uhr alle Flüge gestrichen. Es gilt als fraglich, ob am kommenden Wochenende überhaupt Flugzeuge in Irland und auf den britischen Inseln starten und landen können.

Mittwoch, 14. April 2010

Nachdem die Gewerkschaften IMPACT, CPSU, TUI und INMO ihren Mitgliedern empfohlen haben, das Abkommen über die Gehaltsreform im öffentlichen Dienst abzulehnen, spricht sich die größte Gewerkschaft des Landes SIPTU für die Annahme aus. Für die Empfehlung habe es im Vorstand eine ‘gute Mehrheit’, aber keine Einmütigkeit gegeben, erklärte ihr Generalsekretär Jack O’Connor. Das Abkommen bringe Klarstellungen in vielerlei Hinsicht und sei so weit ausgewogen, dass er den Mitgliedern die Annahme empfehle. Eine Empfehlung, dem Abkommen zuzustimmen, erfolgte auch durch die Gewerkschaft INTO.
Auf ihrer Konferenz im Dubliner Fitzpatricks Castle Hotel fordern die Betreiber von Restaurants eine Senkung des gesetzlichen Mindestlohns und die Abschaffung der Zuschläge für Sonntagsarbeit. Nach einer Umfrage sind im vergangenen Jahr die Umsätze bei 38 % der RAI-Mitglieder um mehr als dreißig Prozent zurückgegangen. 29 % der Mitglieder berichteten von Umsatzverlusten zwischen zehn und dreißig Prozent, bei 8 % der Befragten betrugen diese bis zu zehn Prozent.

Dienstag, 13. April 2010

Nicht am 24. Dezember kommt der Messias alljährlich nach Dublin, sondern am 13. April. An diesem Tag des Jahres 1742 wurde in einer Konzerthalle an der Fishamble Street gegenüber der Christ-Church-Kathedrale Georg Friedrich Händels Oratorium Messiah uraufgeführt, und seit nunmehr 19 Jahren wird das Ereignis mit einer Freiluftveranstaltung wiederholt. Denn die Konzerthalle gibt es längst nicht mehr. ‘Handel’s Day’, sagt man in Dublin, und das Wetter war heute so gut, wie in diesen 19 Jahren noch nie. Zwar fiel das Rahmenprogramm nicht so umfangreich wie im vergangenen Jahr aus, doch rund tausend Menschen ließen es sich nicht nehmen, der Aufführung beizuwohnen – und gelegentlich mitzusingen.
Einen Zuschuss in Höhe von € 5.000 sowie den Erlass der Zulassungssteuer verspricht die irische Regierung den Käufern eines Elektroautos im Wert von mindestens € 20.000, bei preiswerteren Fahrzeugen mit Batterieantrieb soll der Zuschuss auf 2.000 bis 4.500 Euro sinken. Noch sind sie nicht auf dem Markt, doch gestern wurden anlässlich der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Renault-Nissan (das die Fahrzeuge herstellen wird) dem ESB (das versprochen hat, bis Ende des nächsten Jahres ein Netzwerk von 3.500 Ladestationen aufzubauen) und der irischen Regierung zwei Prototypen dieser ausschließlich batteriebetriebenen Autos vorgestellt. Damit wolle man potentiellen Käufern zeigen, erläuterte Energieminister Éamon Ryan, dass es sich bis auf die Antriebsart um Autos wie alle anderen handele, um ‘absolute Standardautos’, was ein wesentlicher Punkt für den Erfolg des Projekts sei.

Montag, 12. April 2010

Sonntag, 11. April 2010

Im Mai 2007 begann die Restaurierung des 1832 auf Initiative von Daniel O’Connell als Grablege für irische Katholiken gegründeten Friedhofs von Glasnevin, auf dem mehr als 1,5 Mio. Menschen beerdigt sind, darunter viele berühmte und berüchtigte Gestalten aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Bis zur hundertsten Wiederkehr des Osteraufstands im Jahr 2016 sollen die Arbeiten beendet und der Friedhof in den anliegenden National Botanic Garden eingebunden sein.
An diesem Wochenende wurde das für € 11 Mio. errichtete neue Besucherzentrum eröffnet, von dem man sich erhofft, dass es bei Eintrittspreisen von 6 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder jährlich bis zu 200.000 Besucher anzieht. Im Erdgeschoss, der City of the Dead, findet man eine, wie die Irish Times schreibt ‘bewegend unheimliche’ Ausstellung über Beerdigungspraktiken und ein Verzeichnis der Toten, ein Stockwerk höher bringt die Milestone Gallery eine Wechselausstellung über auf dem Friedhof liegende historische Persönlichkeiten (z.Zt. Daniel O’Connell), und eine dritte Ausstellung, die Prospect Gallery, zeigt verschiedene Ansichten des Friedhofs und informiert über seine Merkmale und Besonderheiten. Schließlich gibt es ein Archiv mit den historischen Bestattungslisten und natürlich ein Café sowie einen Souvenirshop.

Zu den berühmten Bewohnern von Glasnevin gehören, hier geordnet nach Todesdatum, Daniel O’Connell (1847), Anne Devlin (1851), Charles Stewart Parnell (1891), James Stephens (1901), Jeremiah O’Donovan-Rossa (1915), Roger Casement (1916), Arthur Griffith (1922), Michael Collins (1922), Erskine Childers (1922), Cathal Brugha (1922), Countess Markievicz (1927), Kevin Christopher O’Higgins (1927), John Devoy (1928), Peadar Kearney (1942), Eoin O’Duffy (1944), Frank Ryan (1944), James Larkin (1947), Maud Gonne (1953), Brendan Behan (1964), Éamon de Valera (1975), Frank Duff (1980), Christy Brown (1981) und Seán MacBride (1988).

Sonnabend, 10. April 2010

Die irische Zentralbank macht ein wenig Hoffnung und erwartet für die zweite Hälfte dieses Jahres den Beginn eines Wirtschaftswachstums, kein großes, denn die gesunkenen Einkommen und gestiegene Arbeitslosigkeit würden die Konsumfreudigkeit weiterhin dämpfen. Ein Sinken der Arbeitslosigkeit sei in diesem Jahr nicht mehr zu erwarten, dazu werde das Wachstum zu gering ausfallen.
Ein auch bei Touristen bekannter Name schwindet zumindest vorerst aus Dublins Stadtbild: Die Kette Blarney Woollen Mills schließt die Tore ihres Flagschiffs in der Nassau Street. Die zu hohe Miete wird angeführt, verbunden mit Problemen, das Geschäft in einem historischen früheren Hotel den heutigen Erfordernissen gemäß einzurichten.
Doch nicht nur mit dem Dubliner Vermieter, auch mit der Steuerbehörde hatte man in dem familiengeführten Unternehmen ein Problem. Im letzten Monat tauchte auf der im Internet einsehbaren aktuellen Liste der Steuerhinterzieher der Landes einer der Direktoren der Firma auf.

Freitag, 9. April 2010

Nachdem das Exekutivkomitee der Gewerkschaft IMPACT in der vergangenen Nacht die Ablehnung des mit der Regierung ausgehandelten Abkommens über eine Gehaltsreform im öffentlichen Dienst empfohlen hat, glaubt kaum noch jemand daran, dass sich die 55.000 Mitglieder der Gewerkschaft bei der kommenden Urabstimmung dafür ausdrücken. Bis zu dem für Mitte Mai erwarteten Ergebnis soll der Bummelstreik (Dienst nach Vorschrift) im öffentlichen Dienst fortgesetzt werden.
Zur Begründung erklärte der designierte Generalsekretär Shay Cody, das Exekutivkomitee glaube nicht, dass man den Mitgliedern den Handel verkaufen könne. Die Angestellten müssten in Vorleistung gehen, und es gebe keine Sicherheit, dass die Regierung diese honoriere. Der Kompromiss, auf den Taoiseach Brian Cowen so stolz war, scheint damit Makulatur zu sein. (s.a. 31.03.10, 06.04.10)
Die miteinander zerstrittenen größten unionistischen Parteien Nordirlands DUP und UUP einigen sich für die kommenden Wahlen zum britischen Unterhaus erstmals auf einen gemeinsamen Kandidaten für einen Wahlkreis. Durch Bündelung der Stimmen, will man der Abstentionistin Michelle Gildernew von der Sinn Féin ihr Mandat für Fermanagh und South Tyrone abnehmen, das sie seit 2001 hält.

Donnerstag, 8. April 2010

‘One City, One Book’, eine Stadt und ein Buch, nennt sich eine Initiative, die in jedem April die Dubliner dazu bewegen will, ein Buch zu lesen, das mit ihrer Stadt zu tun hat – und sei es nur, dass der Autor in ihr geboren wurde. Eine Stadt, ein Buch und ein Enkel, kann man in diesem Jahr auch sagen, denn ausgewählt für das Festival wurde dieses Mal Oscar Wildes einziger Roman Das Bildnis des Dorian Gray, und zur Eröffnung erschien sein einziger Enkel Merlin Holland.
Der Roman, den die Dubliner in diesem Monat lesen sollen (links als Insel Taschenbuch mit dem Autor auf der Frontseite), erschien 1890. Zum Inhalt: Als der reiche und schöne Dorian Gray ein Portrait von sich erblickt, richtet er den Wunsch an das Universum, auf immer so jung und schön zu bleiben, wie auf diesem Bild. Der Wunsch geht in Erfüllung, und statt seiner altert das Portrait, in dessen Züge sich alle Sünden und Vergehen des immer maßloser und grausamer werdenden einprägen, der dabei selbst äußerlich jung und makellos bleibt.

Nachdem Oscar Wilde wegen einer homosexuellen Beziehung zu einer Zuchthausstrafe verurteilt worden war, nahm seine Frau Constance den Namen Holland an. Gefragt, ob er schon einmal daran gedacht habe, diesen wieder in Wilde zu ändern, meinte sein Enkel: “Meinen Namen zu ändern würde weder meinen Großvater lebendig machen noch an der Tatsache rütteln, dass meine Großmutter ein unglückliches Leben hatte. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, mir dann jedoch ‘es ist Geschichte’ gesagt, und die Tatsache, dass ich immer noch den Namen Holland trage, sagt Ihnen heute Wichtiges über die Art und Weise, wie die Gesellschaft meinen Großvater behandelt hat.”

Mittwoch, 7. April 2010

Derek Corzier, besser bekannt als Crosaire, ist tot; er starb am Freitag in Zimbabwe im Alter von 92 Jahren. Seit 1943 entwarf er Kreuzworträtsel für die Irish Times. “Im wurde plötzlich schlecht, während er am Karfreitagmorgen an einem Kreuzworträtsel arbeitete”, berichtete sein Sohn, “und starb sozusagen im Amt”. Derek Corzier, der nie selbst ein Kreuzworträtsel löste, entwarf alle Rätsel auf einer mechanischen Schreibmaschine und gab sie wegen der unzuverlässigen Post in Zimbabwe Bekannten mit, die gerade nach Europa reisten, damit sie sie dort bei einem Postamt aufgaben. Sein Künstlername leitete sich aus dem irischen Begriff cros aire (Kreuzung) ab.
Zum Monatsanfang hole ich erneut ein Buch aus meiner ‘Verschenkkiste’, dieses Mal für Englisch-Leser: The Life and Times of Grace O’Malley von Anne Chambers.
Das Buch erstand ich im Jahr 1993 und befindet sich in einem tadellosen Zustand; ich gebe es ab, da ich kürzlich eine signierte und erweiterte Neuausgabe erwarb. Zum Inhalt einige Zeilen vom Rückendeckel:

“... a notorious woman indeed, unique in her time, and even by to-day’s standards a woman of extraordinary power and originality. This book tells the story of Grace O’Malley against the backdrop of life and politics in sixteenth-century Ireland, a male-dominated society. Grace O’Malley defied convention, and her personal, social and political struggles have lived on in history and in legend. First published in 1979 this book has become a milestone in Irish publishing and Author Anne Chambers the catalyst for the restoration of Grace O’Malley to political, social and maritime history.”

Die fundierte Biographie geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht mit gerade einmal 39 Sekunden Vorsprung vor einem zweiten Interessenten an einen Leser aus 70771 Leinfelden-Echterdingen.

Dienstag, 6. April 2010

Der am Mittwoch ausgehandelte Kompromiss über eine Gehaltsreform im öffentlichen Dienst steht auf wackeligen Füßen, nachdem ihn die Gewerkschaft der Sekundarstufen- und Hochschullehrer TUI einmütig abgelehnt und dafür ausgesprochen hat, gegebenenfalls auch entgegen der Empfehlung anderer Lehrerverbände und des Gewerkschafts-Dachverbandes Streikaktionen in die Wege in leiten.
Für den Kompromiss haben sich mit knapper Mehrheit die Delegierten des Grundschul-Lehrerverbands INTO ausgesprochen; wie die Urabstimmung ausgeht, ist derweil eine andere Frage.
Der Osteraufstand im Gefängnis von Maghaberry geht zu Ende. In der Nacht kehrten die 28 Aufständischen in ihre Zellen zurück.

Montag, 5. April 2010

Im nordirischen Hochsicherheitsgefängnis des 1.600-Seelen-Dorfes Maghaberry im County Antrim starteten gestern republikanische Gefangene nach einer Messe ihren traditionellen Osteraufstand und blockierten die Türen des Speiseraums, hinter denen sie sich verschanzten. Der Aufstand hält an. Derweil gab es im Land mehrere Anschläge republikanischer Dissidenten, die unter anderem zur Einstellung des Bahnverkehrs zwischen Dublin und Belfast führte.
Ein sich rasch ausbreitendes Feuer zerstört große Teile der Vegetation auf North Bull Island. Die etwa fünf Kilometer lange und 800 m breite Insel liegt vor Clontarf in der Dublin Bay und ist über einen Steg erreichbar. Ein Teil ist ein Naturreservat, ein anderer wird von einem Golfclub in Anspruch genommen. Dessen Betreiber vermuten, dass eine Gruppe von Teenagern für das Feuer verantwortlich ist.

Ostersonntag, 4. April 2010

Auch wenn heute weder Ostermontag noch der 24. April ist, versammeln sich rund 2.000 Schaulustige zu einer 20-minütigen militärischen Zeremonie anlässlich des Osteraufstands von 1916 am General Post Office in Dublin. Zu den offiziellen Teilnehmern gehören Staatspräsidentin Mary McAleese und Taoiseach Brian Cowen. Für die Nachfahren der bei dem Aufstands ums Leben gekommenen sind Sitzplätze vor dem Hauptpostamt reserviert.

Sonnabend, 3. April 2010

Der Erzbischof von Cantabury und Vorsitzende der Anglikanischen Kirche Englands Rowan Williams macht in einem Telefongespräch mit dem Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin einen Rückzieher und entschuldigt sich. Zuvor hatte er in einem BBC-Interview geäußert, die katholischen Kirche Irlands habe nach dem Kindesmissbrauchs-Skandal jede Glaubwürdigkeit verloren und sei zu einem Problem für die irische Gesellschaft geworden. Nichts könne seiner Absicht ferner liegen, lässt er nun verlauten, als die irische Kirche anzugreifen oder zu kritisieren.

Freitag, 2. April 2010

Die Steuereinnahmen in Irland gehen weiter zurück und lagen im ersten Quartal 2010 mit € 7,2 Mrd. um 15 % unter denen im ersten Quartal 2009. Fast € 3,95 Mrd. musste das Land von Januar bis März an neuen Krediten aufnehmen, verglichen mit € 3,72 Mrd. im gleichen Vorjahrszeitraum. Die Haushaltsziele sind damit nach den Worten von Finanzminister Brian Lenihan weitgehend erreicht.

Donnerstag, 1. April 2010

Ein Aufstand von FF-Hinterbänklern gegen ihren Parteivorsitzenden und Regierungschef Brian Cowen wurde für die gestrige Fraktionssitzung vorhergesagt. Kritik am Erscheinungsbild der Regierung gab es genug, doch der einzige, der konkret den Rücktritt des Parteichefs forderte, war der Abgeordnete John McGuinness, der am Ende zugeben musste, zu einer ‘Minderheit von einem Abgeordneten’ zu gehören. Ansonsten einigte man sich nach zweistündiger Diskussion darauf, dass es ein Kommunikationsproblem zwischen den Abgeordneten und dem Regierungschef gegeben habe. Dieser versprach für die Zukunft einen neuen Führungsstil und eine stärke Einbindung der Partei und der Öffentlichkeit.
Nachdem am Dienstag die grüne Insel von Schneeböen heimgesucht und zu einer weißen wurde, sind immer noch 23.000 Haushalte in Nordirland ohne elektrischen Strom. Am schlimmsten betroffen sind Omagh, Derry, Coleraine und Ballymoney. Auf gleicher Höhe liegt Flensburg, wo ich an diesem Nachmittag in der Sonne spazieren ging.
Sollte man sich gegen die Folgen der Wetterunbilden vom Arzt ein Medikament verschreiben lassen, muss man seit heute in Nordirland keine Rezeptgebühr mehr zahlen. “Das Ende einer Steuer auf Krankheit”, verkündete stolz Nordirlands Gesundheitsminister Michael McGimpsey von der UUP.

Irlandnachrichten: Nachrichten aus Irland – April 2010