Nachrichten aus Irland

Juni 2013

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Sonntag, 30. Juni 2013

Wenn das Landwirtschaftsministerium nicht bald eine Auffangstation für herrenlose Pferde einrichtet, wird es im kommenden Winter zu einer Katastrophe mit hungernden und verhungerten Pferden kommen, warnt die Stallion Owner’s Society, denn schlechtes Wachstum auf den Weiden und hohe Futterpreise führten dazu, dass immer mehr Pferde von ihren Besitzern ausgesetzt werden. (s.a. 02.10.10.)

Sonnabend, 29. Juni 2013

Vor acht Jahren wurde in Irland die Einführung von Postleitzahlen verkündet, die zum ersten Januar 2008 in Kraft treten sollte. Haben wollte sie keiner, selbst die irische Post nicht. Mehrere Kommunikationsminister haben seither daran gewerkelt. Was das Werkeln gekostet hat, weiß man nicht, und das Vorhaben schien vergessen worden zu sein. Nun macht der derzeitige Postminister Pat Rabbitte einen neuen Anlauf und gibt bekannt, das Land werde das modernste Postleitzahl-System der Welt bekommen, bis Ende nächsten Jahres jeder Haushalt und jede Geschäftsniederlassung eine individuelle Postleitzahl aus Buchstaben und Ziffern erhalten. Die Einführungskosten schätzt er auf 15 Mio. Euro, die jährlichen Wartungskosten auf € 2,5 Mio. Warten wir mal ab.
Siehe auch: 23.05.05, 11.06.06, 09.06.08, 21.09.09, 27.01.10
Drei Jahre nach der Fertigstellung wird der Bahnhof Hansfield im Westen Dublins eröffnet, der die Bewohner von Ongur Village und dem Umland in die Hauptstadt bringen soll. Da eine ein Kilometer lange Zufahrtsstraße fehlte, war die Station bislang ein Geisterbahnhof. Siebzig kostenfreie Parkplätze finden sich vor der Bahnstation, doch am Tag der Eröffnung konnte man die Fahrzeuge an einer Hand abzählen. Bis zum Mittag hatte der Ticketmaster fünf Fahrkarten verkauft. Von morgen an, gab er sich hoffnungsfroh, werden er sicher mehr zu tun haben.

Freitag, 28. Juni 2013

Die Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte verflüchtigt sich, nachdem die heute veröffentlichten Zahlen des CSO zeigen, dass das Land im ersten Quartal dieses Jahres in die Rezession zurückgefallen ist. Der Konsum sank so stark, wie noch nie zuvor, und das Exportvolumen auf das von 1997. Das Bruttoinlandsprodukt (Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen, die innerhalb der Landesgrenzen hergestellt werden und dem Endverbrauch dienen) sank um 0,6 Prozent.
Miese Umsätze beklagt auch der Betreiber des Dáil Shop, dem bei einer Verkaufsfläche von 35 m² für € 1,3 Mio. auf dem Gelände des irischen Parlaments errichteten “teuersten Tante-Emma-Laden des Landes”, wie der Irish Independent schreibt. 2008 war der kleine Glaspalast vom damaligen Taoiseach Bertie Ahern feierlich eröffnet worden, nun schließt ihn der Pächter mangels Rentabilität. Ganz anders die Dáil Bar, die keine Umsatzprobleme meldet.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Der ‘Labour-Rebell’ und im März des vergangenen Jahres von der Parteibasis zu ihrem Geschäftsführer gewählte Colm Keaveney wirft das Handtuch, tritt von dem Posten zurück und aus der Labour Party aus. Er würde sich nicht wundern, erklärte er der Presse, wenn der Parteivorsitzende und Außenminister Eamon Gilmore das Ereignis feiern würde, und vermute, dass im Iveagh House (Außenministeriums) nun ein Sektkorken knallen wird.
Siehe auch: 16.04.12, 14.12.12, 18.01.13, 21.01.13, 01.04.13
Taoiseach Enda Kenny sieht sich nicht dazu in der Lage, Forderungen aus der eigenen Partei nachzukommen, die Protection of Life During Pregnancy Bill (Gesetzesnovelle zur Zulassung von Schwangerschaftsabbrüchen in medizinisch begründeten Fällen) derart zu ändern, dass eine Abtreibung erlaubt ist, wenn das ungeborene Kind auf Grund von Abnormalitäten des Fötus nach der Geburt keine Überlebenschance hat. Der Wunsch war an ihn herangetragen worden, nachdem bekannt geworden war, das sich in Irland rund 1.500 solche Fälle pro Jahr ereignen.
Unabhängig davon bestätigte die Ministerin für Kinder Frances Fitzgerald einen Bericht, nach dem in den vergangenen zwanzig Jahren (seit dem höchstrichterlichen Urteil zum X-Case) nach Konsultation eines Psychiaters sechs in staatlicher Obhut lebende minderjährige Mädchen in Begleitung eines Betreuers nach England gereist sind, um dort eine in Irland verbotene Abtreibung vornehmen zu lassen.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Mit neuen Telefonmitschnitten aus der Anglo Irish Bank geht auf der heutigen Titelseite des Irish Independent weiter. “Ein neuer Tag, eine weitere Milliarde”, hört man den Vorstandsvorsitzenden David Drumm am Telefon lachen, als die Bank im September 2008 pro Tag eine Milliarde an Einlagen verlor und dem Abgrund entgegenschlidderte.
Derweil mehren sich die Forderungen nach einer parlamentarischen Untersuchung des Bankenfiaskos. Dies kommt dem Fine-Gael-Vorsitzenden und Regierungschef Enda Kenny nicht ungelegen, denn 2008 wurde Irland von der heute oppositionellen Fianna Fáil regiert, die sich nach letzten Umfragen im Aufschwung befand. “Taoiseach wants to see FF stitched up – and he will get his wish”, schreibt die Zeitung. (s.a. 24.06.13, 25.06.13)
Die Einstellung der Iren gegenüber Einwanderern hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Im Jahr 2002 sprachen sich nach einem Bericht des ESRI gerade einmal 6 % dafür aus, keine Zuwanderer aus armen Nicht-EU-Ländern ins Land zu lassen, 2010 waren es dann 22 %. Die Armutsrate bei Ausländern aus Ländern außerhalb Europas liegt heute bei etwas über 12 % und ihre Arbeitslosenrate bei 18,5 % verglichen mit 15 % bei Einwohnern mit irischem Pass.

Dienstag, 25. Juni 2013

Die Enthüllungen des Irish Independent gehen mit der Veröffentlichung von Mitschnitten weiterer interner Telefonaufzeichnungen der einstigen Anglo Irish Bank weiter. So hört man auf einem Band im Hintergrund ein Vorstandsmitglied Deutschland, Deutschland über Alles anstimmen, als in Folge der unbegrenzten Bankengarantie deutsches Geld in die Anglo Irish Bank floss. Als in einem anderen Mitschnitt, ein Vorstandsmitglied Bedenken äußerte, dass die Geldflüsse Irland und seine europäischen Partner entzweien könnte, lachte der damalige Vorstandsvorsitzende David Drumm: “Das kann uns doch scheißegal sein, nehmt es”.
Auf einem anderen Band lachen die Vorstände John Bowe und Peter Fitzgerald mit anderen erfreut über eine zur Diskussion stehende Verstaatlichung der Anglo Irish Bank. Was Besseres könne ihnen nicht passieren, meinen sie, denn dann würden sie ihre gutgezahlten Jobs als Angestellte des öffentlichen Dienstes behalten. Zumindest in dem Punkt hatten sie sich getäuscht.

Montag, 24. Juni 2013

Vom Irish Independent aus internen Telefonmitschnitten der in Abwicklung befindlichen, ehemaligen Anglo Irish Bank veröffentlichte Auszüge zeigen, wie der Vorstand der Bank im September 2008 die irische Zentralbank belogen hat, um Geld zur die Verhinderung der Zahlungsunfähigkeit zu bekommen.
So wollte ein Vorstandsmitglied von einem anderen wissen, wie er auf die sieben Milliarden Euro gekommen sei, die er der Zentralbank als erforderlichen Betrag zur Rettung der Bank genannt und dann auch erhalten habe, wo man doch wisse, dass dieser Betrag bei weitem nicht reicht. Die Antwort: “Die habe ich mir aus dem Hintern gezogen”. Denn bei ‘nur’ sieben Milliarden, so die Begründung, gehe die Zentralbank davon aus, dass man sie den Steuerzahlern zumuten könne. Zudem befürchtete man, dass die Regierung bei Kenntnis des wahren Sachverhalts die erhoffte und am nächsten Tag verkündete unbegrenzte staatliche Garantie für Geldeinlagen nicht aussprechen würde.

Nachdem einmal Steuergelder in die Bank geflossen waren, glaubte man die Zentralbank für weitere Forderungen an der Angel zu haben, damit die bereits gezahlten nicht bei einem Zusammenbruch verloren gingen. Zwei Jahre später waren 34 Milliarden Euro aus dem Staatshaushalt allein in die Anglo Irish Bank geflossen, 32 % des irischen Bruttoinlandsprodukts, und Finanzminister Brian Lenihan fragte bei der EU um ein Rettungspaket zur Verhinderung des Staatsbankrotts nach.

Sonntag, 23. Juni 2013

Essen, Trinken und Rauchen kostet in Irland mehr als in den meisten anderen Ländern Europas. Bei den Lebensmitteln war die Grüne Insel 2012 das fünftteuerste Land in der Europäischen Union. Hier ein Preisvergleich für das vergangene Jahr:

Tabakwaren:	+ 99 %
Alkoholische Getränke:	+ 62 %
Obst und Gemüse:	+ 38 %
Milch, Käse und Eier:	+ 19 %
Nichtalkoholische Getränke:	+ 18 %
Brot und Zerealien:	+ 10 %
Fleisch:	+ 10 %
Fisch:	+ 9 %
Öle und Fette:	+ 3 %

Zum Monatsende wird in Indien das weltweit letzte Telegramm verschickt, was der Irish Sunday Independent zum Anlass nimmt, einen Rückblick auf die Telegrammkultur Irlands zu werfen, wo dieser Service 1870 von der Post ins Leben gerufen und knapp 120 Jahre später wieder eingestellt wurde. Nach Übersee wurden die Telegramme zunächst in einen Morsecode übertragen, um via Valentia Island über den Atlantik geschickt zu werden. Telegramme zwischen Galway und Dublin erreichten binnen einer Stunde ihren Empfänger.
Um 1915 verschickten die Iren fünf Millionen Telegramme pro Jahr und verwendeten, um Geld zu sparen, eine eigene Kürzel-Sprache, bei der zum Beispiel aus “How are you this morning?” “How r ts mng?” wurde. Als kürzester Telegrammaustausch aller Zeiten gilt einer zwischen Oscar Wilde und seinem Verleger, als der Schriftsteller wissen wollte, wie sich sein neues Buch verkaufte. Oscar Wilde: “?” Die Antwort des Verlegers: “!”

Für die Journalisten brach mit der Möglichkeit, Telegramme zu verschicken, ein neues Zeitalter an, und einige erhaltene wurden legendär. So telegraphierte der Journalist Robert Benchley nach seiner Ankunft in Venedig an den Chefredakteur des The New Yorker: “Straßen stehen unter Wasser. Was soll ich tun.”

Sonnabend, 22. Juni 2013

Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams appelliert an alle, die etwas über ‘verschwundene’ IRA-Opfer wissen, diese Informationen herauszugeben, damit deren sterblichen Überreste gefunden und von ihren Familien bestattet werden können. Zugleich weist er wiederholte Anschuldigungen ehemaliger IRA-Mitglieder zurück, er sei in den 1970er Jahren selbst Mitglied der Organisation gewesen und habe von Tötungen gewusst. Nach Unterzeichnung des Karfreitagsabkommen war 1998 eine Commission for the Location of Victim’s Remains ins Leben gerufen, der man vertraulich Informationen über Orte mitteilen kann, an denen Opfer des Terrors heimlich begraben wurden.
Nach Angaben der Zentralbank können ein Viertel aller irischen Haushalte ihre (ursprünglichen) Hypothekenzinsen nicht mehr zahlen. Von den insgesamt 774.109 Kreditnehmern sind demnach 46.564 mit bis zu drei Monatsraten im Rückstand und 95.554 mit mehr als drei Monatsraten. Bei weiteren 42.234 Haushalten, die sie nicht mehr zahlen konnten, wurde eine Umschuldung vorgenommen.

Freitag, 21. Juni 2013

Nachdem die Regierung entschieden hat, auf den geplanten Verkauf ihres 25 %-Anteils an der Fluggesellschaft Aer Lingus vorläufig zu verzichten, will Verkehrsminister Leo Varadkar im Namen des Großaktionärs künftig eine ‘aktivere Rolle’ einnehmen und auf neue Flugrouten zur Förderung von Tourismus und Handel und die Zahlung einer jährlichen Dividende drängen. Die Aer-Lingus-Führung, die bei einem Verkauf des Staatsanteils eine Übernahme durch Ryanair fürchtet, zeigt sich dem vorsichtig gewogen. Es sei die Strategie der Fluggesellschaft, bei Gewinn eine angebrachte und umsichtig bemessene Dividende zu zahlen. So wurden 2011 und 2012 drei bzw. vier Cent pro Aktie ausgezahlt, was dem Finanzminister insgesamt € 9,4 Mio. eingebracht hatte.
Nachdem die Mitglieder von SIPTU, der größten Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, dem nach den Verhandlungsorten auch Haddington Road oder Croke Park II Agreement genannten Kompromiss zu Einsparungen im öffentlichen Dienst angenommen haben, ist die Gefahr eines flächenübergreifenden Streiks des öffentlichen Dienstes gebannt. Ob sich nun alle Spartengewerkschaften dem anschließen, ist jedoch fraglich, so dass Arbeitskämpfe in Teilbereichen weiterhin nicht ausgeschlossen sind. Erheblicher Widerstand kommt noch von den Sekundarstufenlehrern.
Siehe auch: 25.02.13, 17.04.13, 20.04.13, 25.04.13, 03.05.13, 23.05.13, 24.05.13

Donnerstag, 20. Juni 2013

Der Versuch des FG-Abgeordneten Peter Mathews, wegen seines oft frommen Getues im Parlament auch als ‘Father Mathews’ bekannt, durch einen Antrag die Aufhebung des Fraktionszwanges bei der Abstimmung über die Protection of Life During Pregnancy Bill (Gesetzesnovelle zur Zulassung von Schwangerschaftsabbrüchen in medizinisch begründeten Fällen) durchzusetzen, scheitert an mangelnder Unterstützung. Derweil bekommt Gesundheitsminister James Reilly Briefe von Anhängern der die Vorlage ablehnenden Pro-Life-Bewegung, in denen sie drohen, ihm und seiner Familie das Dach über dem Kopf anzuzünden.
Siehe a.: 28.11.98 , 07.08.99, 14.08.99, 10.09.99, 26.07.00, 23.08.01, 08.11.01, 29.11.01, 03.02.02, 07.03.02, 01.05.07, 10.05.07, 21.06.08, 16.12.10, 28.08.12, 12.10.12, 13.11.12, 14.11.12, 18.11.12, 19.11.12, 21.11.12, 20.11.12, 26.11.12, 29.11.12, 01.12.12, 05.12.12, 19.12.12, 23.12.12, 26.12.12, 19.01.13, 23.04.13, 29.04.13, 01.05.13, 04.05.13, 19.05.13, 19.05.13, 31.05.13, 13.06.13, 15.06.13
Umweltschützer begrüßen die Entscheidung der Regierung, auf den geplanten Verkauf der ‘Ernterechte’ in den Staatsforsten zu verzichten und diese stattdessen einer neuen Behörde BioEnergie Ireland zu übertragen, die durch Verschmelzung der Forstverwaltung Coillte mit der Torfbehörde Bord na Móna gebildet werden soll.

Mittwoch, 19. Juni 2013

“Midges eat up Obamas”, kleine Mücken fressen die Obamas auf, so ein Bericht auf der Titelseite des Irish Independent mit einem Foto der beiden Obama-Töchter, die bei der Wanderung über die Klosteranlage von Glendalough verzweifelt – und aussichtslos, wie jeder Irlandreisende aus Erfahrung weiß – versuchen, die kleinen Biester mit den Händen zu vertreiben. “They are immune to the charmes of Michelle Obama and her teenage daughters”, meint die Zeitung. Das sehe ich anders: sie lieben und genießen ihn!
Die irische Post plant im traditionsreichen General Post Office einen erweiterten Museumsbereich für eine Ausstellung über den gescheiterten Osteraufstand von 1916, den gescheiterten Arbeitskampf der Dubliner Hafenarbeiter von 1913 und irische Soldaten im ersten Weltkrieg. In den Ausschreibungsunterlagen werden Firmen, die sich um den Gestaltungsauftrag bewerben, darauf hingewiesen, dass sich die Besucher, aus welchem Land sie auch immer kommen mögen, sich nicht angegriffen fühlen dürfen und die Ausstellung die Veränderung der Beziehungen zwischen dem Norden und Süden des Landes sowie in den Ost-West-Beziehungen wiedergeben müsse.

Dienstag, 18. Juni 2013

Während in Nordirland der G8-Gipfel mit dem amerikanischen Staatspräsidenten Barack Obama seinen Lauf nimmt, stielt in der Republik seine First Lady mit ihren beiden Töchtern den Politikern die Show. Ein paar Zeilen über den Gipfel und zwölf Sonderseiten über The Obamas in Dublin präsentiert heute der Irish Independent seinen Lesern. Kein Wunder, denn “we all know that First Lady Michelle is the real boss”, wie es auf Seite 31 heißt. Und so bedankte sich diese in Dublin mit einem artigen “so good to be home”.
Irland bekommt deutliche Kritik von seinen europäischen Kreditgebern. Die Regierung tue nicht genug, um Arbeitslose in eine Beschäftigung zu bringen, heißt es im Frühjahrsgutachten der Troika. Das derzeitige System der Umschulung, Aus- und Weiterbildung von Arbeitslosen und jungen Menschen habe sich als ineffizient erwiesen und müsse grundlegend reformiert werden.

Montag, 17. Juni 2013

Der größte, etwa 40 % des irischen Marktes kontrollierende internationale Getränkekonzern Diageo droht dem Gesundheitsminister, der Alkoholwerbung bei Sportveranstaltungen verbieten will. Man würde gerne weiter in Irland investieren, heißt es, doch sei das nur möglich, wenn Diageo seine die Produkte auch hinreichend bewerben könne. Man sei nicht darauf angewiesen, Guinness oder Baileys in Irland zu produzieren, droht unverhohlen das für das irische Geschäft verantwortliche Vorstandsmitglied David Smith.
Ein interne Untersuchung bei der Bank of Ireland hat nicht näher beschriebene Unregelmäßigkeiten an den Tag gebracht, bei denen möglicherweise Privatkunden “unangemessen behandelt wurden”. Nach einem Zeitungsbericht wurde die Frage, ob die Polizei eingeschaltet wurde, dahingehend beantwortet, dass dies nicht nötig sei und man intern alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen werde.

Sonntag, 16. Juni 2013

Die Diskussion um Irland als Steuerparadies flammt wieder auf. Wie heute der Sunday Independent berichtet hat die im Besitz des russischen Milliardärs befindliche bei Limerick am Shannon gelegene Aluminiumhütte Aughinish Aluminia in den vergangenen fünf Jahren bei einem Umsatz von € 191 Mio. gerade einmal € 1.952 Körperschaftssteuer gezahlt.

Sonnabend, 15. Juni 2013

Die katholische Kirche Irlands wettert gegen eine geplante gesetzliche Neuregelung, die einen Schwangerschaftsabbruch erlaubt, wenn durch die Schwangerschaft eine Suizidgefahr besteht. Die ganze katholischen Kirche? Nein, da gibt es einen rebellischen Priester in der Connemara-Gaeltacht, der die Sache anders sieht und den Regierungschef ob seines Mutes lobt. Der Streit, um den es hier gehe, sei eine “klassische Konfrontation zwischen dem Idealisten und dem Realisten”, so Fr. Pádraig Standún aus Carna. Die letzten Meinungsumfragen hätten gezeigt, dass die Regierung den richtigen Weg eingeschlagen habe, indem sie den Willen des Volkes, das sie gewählt habe, umsetze.
Fr. Pádraig Standún wurde 1946 in der Grafschaft Mayo geboren und ist auch als Schriftsteller bekannt. Sein in irisch-gälischer Sprache verfasster Roman An tAinmhí erschien 1999 in deutscher Übersetzung unter dem Titel Das Vieh.

Siehe a.: 28.11.98 , 07.08.99, 14.08.99, 10.09.99, 26.07.00, 23.08.01, 08.11.01, 29.11.01, 03.02.02, 07.03.02, 01.05.07, 10.05.07, 21.06.08, 16.12.10, 28.08.12, 12.10.12, 13.11.12, 14.11.12, 18.11.12, 19.11.12, 21.11.12, 20.11.12, 26.11.12, 29.11.12, 01.12.12, 05.12.12, 19.12.12, 23.12.12, 26.12.12, 19.01.13, 23.04.13, 29.04.13, 01.05.13, 04.05.13, 19.05.13, 19.05.13, 31.05.13, 13.06.13
Nicht nur bei der Abtreibungsgesetzgebung, auch was die Pläne zur Abschaffung des Senats betrifft, sieht sich die Regierung in den Meinungsumfragen auf dem richtigen Weg. 55 % wollen nach einer heute veröffentlichten Umfrage bei dem Referendum im Herbst für die Abschaffung stimmen, 21 % dagegen und 24 % zeigen sich noch unentschieden.
Siehe auch: 24.02.11, 24.07.12, 30.08.12, 29.09.12, 27.12.12, 06.06.13

Freitag, 14. Juni 2013

Ein 6-Milliarden-Glücksspiel und einen Raubzug zum Pensionsfonds nennt der Irish Independent den Plan der Regierung, sich bei der nationalen Rentenreserve 6,4 Mrd. Euro zur Wirtschaftsförderung zu besorgen. Damit man sich zu diesem Zweck bei ihm bedienen kann, soll der Rentenfonds in seiner jetzigen Form abgewickelt in einen Ireland Strategy Investment Fund umgewandelt werden, wozu eine Reihe von Gesetzesänderungen erforderlich sind.
“West is best for trains”, lese ich in der Zeitung. Da fahre ich doch gleich einmal hin und mache ein paar aktuelle Fotos, von denen eines hier wiedergegeben ist.
So sehr anders wird der Bahnhof von Westport auch nicht ausgesehen haben, als hier am 30. Mai 1955 Heinrich Böll mit seiner Familie aus dem Zug stieg, um mit dem Bus nach Achill Island weiterzufahren. Nun wurde die kleine Station von den Reisenden zum besten Bahnhof Irlands auserkoren, wobei zu den Kriterien das äußere Bild, die Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter, die Sauberkeit und die Kundeninformation zählten. Auch wenn hier nur fünf Züge pro Tag ankommen und abfahren, ist der Fahrkartenschalter von 6:30 Uhr bis zur Abfahrt des letzten Zuges um 18:15 Uhr durchgehend besetzt und von 6 bis 23 Uhr jemand erreichbar.

Donnerstag, 13. Juni 2013

Mittwoch, 12. Juni 2013

Die Ursache für das schlechte Abschneiden irischer Schüler in Mathematik bei einem internationalen Vergleichstest ist nach dem Ergebnis einer Studie auf die mangelnde Vermittlung grundlegender Rechenfähigkeiten in der Grundschule zurückzuführen. Und wie es der Zufall so will, stoße ich im Irish Independent auf eine Anzeige von Lidl:
Irish Organic Smoked Salmon
95 g, € 2,85
(100 g = € 2,83)
Nach einer Untersuchung der Ulster Bank haben irische Kommunionkinder in diesem Jahr mit durchschnittlich 520 Euro erheblich höhere Geldgeschenke als 2012 erhalten, als diese um hundert Euro niedriger lagen. Für die Feier selbst gaben die Eltern im Schnitt € 713 aus, für das Outfit des Kommunionkindes € 163. Von den Geldgeschenken an die Kinder wurde ein Drittel für Computerspiele, Spielzeug und Kleidung umgehend wieder ausgegeben.
Eine der ältesten Brauereien Irlands, Smithwicks St. Francis Brewery in Kilkenny, wird mit einem Aufwand von drei Millionen Euro in ein Museum und Besucherzentrum umgewandelt und soll schon im kommenden Jahr als solches eröffnet werden. Die zur Zeit noch laufende Produktion wird Ende des Jahres eingestellt und zu Guinnessbrauerei nach Dublin verlagert.

Dienstag, 11. Juni 2013

Taoiseach Enda Kenny fordert den von der oppositionellen Fianna Fáil gestellten Vorsitzenden des Finanzausschusses John McGuinness auf, von diesem Amt zurückzutreten, nachdem bekannt geworden war, dass er 2008 als Staatsminister der Vorgängerregierung seine Ehefrau “entgegen der allgemeinen Praxis” auf Kosten der Steuerzahler mit auf eine Reise anlässlich des St. Patrick Day in die USA genommen hatte. Zudem flogen die beiden per Business Class (€ 4.609 pro Person), die Gesamtkosten der Reise lagen bei 22.000 Euro. Pikanterweise hatte John McGuinness den früheren FÁS-Vorsitzenden Rody Molloy für eben ein solches Verhalten öffentlich kritisiert.
John McGuinness streitet all dies nicht ab, argumentiert jedoch mit einem offiziellen Essen in Seattle, zu dem er eingeladen worden sei und bei dem der Gastgeber erwartet habe, dass der Gast seine Ehefrau mitbringt. Auch seien die Richtlinien für Ministerreisen, nach denen mitreisende Partner ihre Kosten selbst tragen sollen, erst 2009 konkretisiert worden.

Der Fianna-Fáil-Vorsitzende Micheál Martin weist die Forderung, sein Parteimitglied zum Rücktritt zu bewegen, zurück und sieht in ihr ein Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Problemen des Landes. Moralisch habe er einige Vorbehalte bezüglich des praktizierten Verhalten, doch sei ihm rechtlich nichts vorzuwerfen.
Das staatliche landwirtschaftliche Forschungsinstitut Teagasc will in den kommenden Wochen einen Feldversuch mit genmanipulierten Kartoffelpflanzen starten. Auf einer Fläche von knapp einem Hektar sollen insgesamt 5.274 Pflanzen angebaut und ihr Verhalten verglichen werden, davon ein Drittel genmanipuliert, ein Drittel aus konventionellem und ein Drittel aus ökologischem Anbau.

Montag, 10. Juni 2013

In zwanzig Jahren, sagt der Mitbegründer der Association of Irish Priests (ACP) Fr. Brendan Hoban in seinem Buch Wer wird für uns das Brot brechen voraus, wird es bei der derzeitigen Politik der Kirchenführung praktisch keine katholischen irischen Priester mehr geben. Das Buch ist sechs Priestern gewidmet, die vom Vatikan mit einem Schweigegebot belegt worden sind.
Das irische Baugewerbe geht seinem siebten Rezessionsjahr entgegen. Seit 2007 ist das Auftragsvolumen von Monat zu Monat gesunken und eine Änderung des Trends nicht in Sicht. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden 3.857 Bauanträge eingereicht, sieben Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Um Platz in den überfüllten Gefängnissen zu schaffen wurden nach einem heute veröffentlichten Bericht der Irish Daily Mail im vergangenen Jahr 547 Gefangene mit der Auflage, gemeinnützige Arbeit zu leisten, vorzeitig aus der Haft entlassen. Zu den Tätigkeiten gehören Maler- und Gartenarbeiten sowie die Entfernung von Graffitis.

Sonntag, 9. Juni 2013

Regierungschef Enda Kenny weht derzeit von Gegnern der geplante Abschaffung des Senats und der Gesetzesnovelle zu Schwangerschaftsabbrüchen bei Gefährdung des Lebens der Mutter ein kalter Wind aus den eigenen Reihen entgegen. Einen neuen Aufruhr verursacht seine Ankündigung, mit dem 72 jährigen Fine-Gael-Veteranen John Donlon einen alten Vertrauten zu Irlands Mitglied im Aufsichtsrat der Europäischen Bank für Wiederaufbau zu ernennen, ein Posten, der mit rund 164.000 Euro im Jahr honoriert wird. “Der Sheriff”, so einer seiner innerparteilichen Kritiker, “redet laufend davon, dass wir den Laden zu säubern und elitäres Denken hinter uns zu lassen haben, und dann schicken wir einen antiquierten, fast 73 Jahre alten Mann nach Europa […], eine offen gesagt bizarre Politik, dies auch noch in einer Woche zu entscheiden, in der das Parlament nicht tagt und ihm niemand Fragen stellen kann.”
Wer denkt, Gewerkschaften bekommen Zulauf, wenn die Regierung versucht den Arbeitnehmern Geld zu nehmen, täuscht sich. Während zur Zeit des Wirtschaftsbooms die größte Gewerkschaft des Landes SIPTU bis zu 40.000 neue Mitglieder pro Jahr verzeichnen konnte, sind in den vergangenen fünf Rezessionsjahren 35.000 wieder ausgetreten, davon fast 23.000 in den vergangenen beiden. So will die Gewerkschaft jetzt auf den seit sieben Jahren immer wieder neu aufgelegten Plan, ihr altes Hauptquartier abzureißen und ein neues zu errichten, verzichten und ihre Liberty Hall stattdessen mit einem Kostenaufwand von € 7,6 Mio. renovieren.
Siehe auch: 20.10.06, 09.10.09, 20.02.11, 11.02.12, 17.11.12

Sonnabend, 8. Juni 2013

Ein Verfahren wegen des Verdachts falscher Spesenabrechnungen gegen einen Senator der Fianna Fáil aus dem Donegal muss auf unbestimmte Zeit verschoben, nachdem der Beklagte vor dem High Court sein verfassungsmäßiges Recht durchgesetzt hat, dass das Verfahren in der offiziell ersten Landessprache (Irisch-Gälisch) durchgeführt wird und ihm sämtliche Prozessunterlagen in dieser Sprache vorgelegt werden. Der Ausschuss sieht sich derzeit nicht dazu in der Lage, diese Bedingungen zu erfüllen.
Bereits dreimal verschwand im den letzten fünf Monaten auf einer Dubliner Polizeiwache im Norden Dublins bei Razzien sichergestelltes Bargeld, insgesamt sind es rund 40.000 Euro die vermisst werden. Nun soll eine Untersuchung eingleitet werden, ob es “verlegt und nicht wiedergefunden” wurde, ob es Einbrecher waren oder sich ein Mitarbeiter bedient hat.

Freitag, 7. Juni 2013

Wer mag kann ab sofort und noch bis zum 24. Juli auf der Dubliner Heuston Station eine Prinzessin bewundern – die dort als eine der ältesten Dampfloks der Welt ihren 150. Geburtstag feiert. Gebaut 1863 in Wales, traf die Princess gestern von ihrem Stammsitz, dem Ffestiniog Railway Museum in Gwynedd, per Fähre zum Gathering in Dublin ein, um die sich Versammelnden zur einer Heritage Railway Tour durch Irland anzuregen, einer Tour, der sie sich selbst allerdings nicht anschließen mag.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Die Regierung veröffentlicht den Text zu einem im Herbst geplanten Referendum zur Abschaffung des Senats als zweite Kammer des Parlaments. Dazu sind vierzig Einzelartikel der Verfassung zu ändern. Sollten die Iren die Änderungen akzeptieren, wird der Senat nach der nächsten Wahl zum Dáil nicht mehr neu gewählt und hört damit auf zu existieren. Zudem soll die Zahl der Abgeordneten im Dáil von 166 auf 158 sinken.
Der nach der Erlangung der Unabhängigkeit von Großbritannien nach dem Vorbild des britischen Oberhauses mit beratender Funktion eingerichtete Seanad Éireann kostet den Steuerzahlern jährlich 20 Million Euro. Nach Ansicht von Taoiseach Enda Kenny braucht das Land mit gut vier Millionen Einwohnern keine zweite Kammer ohne echten Einfluss auf die Gesetzgebungsverfahren. Der Senat habe die Ausuferungen des keltischen Tigers nicht in Frage gestellt und sei überholt, nicht nur in Irland, denn auch alle skandinavischen Staaten mit ihren fünf bis neun Millionen Einwohnern hätten die zweite Kammer ihrer Parlamente abgeschafft.

Protest kommt zum einen – wen wundert’s – von amtierenden Senatoren, aber auch von den Oppositionsparteien Fianna Fáil und Sinn Féin, die den Bürgern im Herbst bei dem Volksentscheid die Ablehnung der Vorlage empfehlen wollen.

Siehe auch: 24.02.11, 24.07.12, 30.08.12, 29.09.12, 27.12.12

Mittwoch, 5. Juni 2013

In Dublin ist in dieser Woche bis einschließlich Sonntag die European Space Expo zu Gast. Ziel der Wanderausstellung ist es, die europäischen Weltraumprojekte vorzustellen und zu zeigen, wie sich diese und ihre Anwendungen auf unser Leben auswirken können. Zuvor war die Ausstellung in zwölf anderen europäischen Städten zu sehen und macht jetzt auf dem Hauptplatz des Trinity Collage Station. Der Eintritt ist frei. Die europäischen Weltraumindustrie setzt gegenwärtig € 5,4 Mrd. im Jahr um und gibt mehr als 31.000 Menschen Arbeit.
Potemkinsche Dörfer in Nordirland. Umgerechnet 2,3 Mio. Euro investiert die nordirische Regierung, um vor den sich Mitte Juni im Lande treffenden Staats- und Regierungschefs der sogenannten G8-Gruppe den wahren, heruntergekommenen Zustand der Dörfer rund um ihr Golf Resort im County Fermanagh zu verbergen. Mehr als hundert nicht mehr genutzte Gebäude und leerstehende Läden bekommen einen neuen Anstrich, und die Schaufenster werden dekoriert, als ob drinnen etwas zu erwerben ist. Und wo nichts mehr zu kaschieren ist, baut man große Plakatwände vor den Schandflecken auf. Dass das Fünfsterne-Luxushotel, in dem sie untergebracht ist, von einem Konkursverwalter gemanagt wird, passt dabei ins Bild, denn sind sie nicht selbst alle Konkursverwalter?

Dienstag, 4. Juni 2013

Das nordirische Parlament verabschiedet nach langer und kontroverser Debatte ein von der Partei Traditional Unionist Voice (TUV) eingebrachtes Gesetz, das es verbietet, ehemalige, wegen schwerwiegender Straftaten verurteilte Häftlinge als Berater in Ministerien einzustellen. Das Gesetz richtet sich gegen eine von der Sinn Féin ausgeübte Praxis, früheren IRA-Aktivisten in den von ihnen besetzten Ministerium gutdotierte Posten zu geben. Zünglein and der Wage war bei der Abstimmung die SDLP, die sich der Forderung der Sinn Féin verweigerte, die Gesetzesänderung mit einem gemeinsamen Einspruch des nationalistisch-republikanischen Lagers zu verhindern.
Bis 2020, so lautet das ehrgeizige Ziel, will Irland seine Stromproduktion zu 40 % aus erneuerbaren Quellen (vor allem Wind- und im kleineren Umfang Wasserkraftanlagen) gewinnen. Dies bringt Schwankungen bei der Energieproduktion mit sich. Wir nun der irische Netzbetreiber EirGrid und sein französisches Gegenstück RTE gestern in Paris mitteilten, erwägen Irland und Frankreich ihre Stromnetze mit einem Unterwasser-Stromkabel zu verbinden, unter um Schwankungen bei der Gewinnung von Strom aus alternativen Quellen gegenseitig auszugleichen. Die Leitung mit einer geplanten Kapazität von 700 Megawatt könnte im Jahr 2025 ans Netz gehen. (s.a. 08.06.10)

Montag, 3. Juni 2013

Ehe diese Nachrichten am kommenden Wochenende ihre traditionelle dreiwöchige Sommerpause einlegen, gibt es noch einmal etwas aus der Verschenkkiste, den 1995 erschienenen Roman Athena des 1945 in Wexford geborenen John Banville.
Hier ein Auszug vom Klappentext: “[Der Kunstexperte] Morrow, der die Echtheit von acht niederländischen Barockbildern dubioser Herkunft prüfen soll, wird von einem windigen Unternehmer in ein altes Dubliner Haus geholt. Dort trifft er auch A.(thena), jung, geheimnisvoll, aufreizend, und verfällt ihr. Verführung und Gewalt, Voyeurismus, Täuschung und Raub, die mythologischen Themen der Bilder, die Morrow in detaillierten Expertisen beschreibt, spiegeln sich in seiner Beziehung zu A. […] Morrow, der im eigenen Leben nicht zwischen echt und falsch unterscheiden kann, tappt in eine tragikomische Falle.”

Das Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich heute über mein Kontaktformular (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

Nachtrag: Das Buch geht an eine Leserin aus 21376 Salzhausen, die sich um 10.54 Uhr als erste gemeldet hatte.

Sonntag, 2. Juni 2013

Ein erschreckendes Bild hat eine verdeckte Überprüfung privater, irischer Kinderkrippen ergeben. In einem Fernsehbericht gezeigte, heimlich gefilmte Szenen zeigen Personal, das Kinder grob behandelt, sie anschreit, ihnen Spielzeug aus den Händen reißt und Kleinkinder stundenlang in Hochstühlen fixiert hält. Der vollständige Bericht wartet noch auf seine Veröffentlichung.
Auch die Vereinigung privater Kinderkrippenbetreiber zeigt sich geschockt und erklärt, den Fokus künftig noch stärker auf die Qualität der frühkindlichen Erziehung legen zu wollen, weist jedoch darauf hin, nicht im Namen aller Anbieter sprechen zu können. Derweil wartet man auf eine Reaktion großer, profitorientierter Kinderkrippen-Ketten, die sich bislang in Schweigen hüllen, derweil die Regierung Konsequenzen bei der finanziellen Förderung von Krippen ankündigt, die bestimmte Standards nicht einhalten. Solche Standards sollen künftig von einer neu eingerichteten, in den kommenden Wochen ihre Arbeit aufnehmenden Child and Family Agency festgelegt und überprüft werden. Zur Reform des derzeitigen Systems und Finanzierung ihrer Arbeit fordert der designierte Vorsitzende der Agentur eine “signifikante Registrierungsgebühr” für alle privaten Kinderkrippen und Vorschulen.

Sonnabend, 1. Juni 2013

Nach den Streiks bei den irischen Überlandbussen von Bus Éireann haben die Mitglieder der Gewerkschaften den Vermittlungsvorschlag der LRC angenommen. Das Programm, mit dem die defizitäre, halbstaatliche Gesellschaft jährlich fünf Millionen Euro einsparen will, tritt damit heute in Kraft.
Siehe auch: 07.06.12, 12.05.13, 13.05.13, 14.05.13, 16.05.13
Wohl nicht ganz uneigennützig spendet Google € 1,5 Mio. für ein Fortbildungsprogramm des Dubliner Trinity College, mit dem in den kommenden drei Jahren tausend Sekundarstufen-Lehrer geschult werden sollen, Schüler (insbesondere in Schulen in einem benachteiligten Umfeld) im Umgang mit dem Computer zu unterrichten. Als Teil des Projekts werden 1.000 Raspberry Pi Computer an die Schulen ausgegeben. Dabei handelt es sich um preiswerte (weniger als 50 Euro pro Stück) kreditkartengroße, auf einer kleinen Platine befindliche Minicomputer mit Tastatur- und TV-Anschluss, die in Verbindung mit Speicherkarten, USB-Sticks oder externen Festplatten genutzt werden können.

Nachrichten aus Irland – Juni 2013