Nachrichten aus Irland

Oktober 2020

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Sonnabend, 31. Oktober 2020

Mehr als 4.000 Hauhalte, Geschäfte und Gewerbebetriebe vor allem in den Grafschaften Donegal, Wicklow und Waterford waren heute Vormittag von der Stromversorgung abgeschnitten, nachdem der Sturm Aiden in der Nacht Irland erreicht hatte. Bis zum Nachmittag werden an der Westküste Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von zu 130 Kilometer pro Stunde erwartet, für die Grafschaften Clare, Donegal, Galway, Mayo und Sligo gilt die höchste Sturmwarnung.

Freitag, 30. Oktober 2020

In einer Urabstimmung stimmten 74 % der an ihr teilnehmenden Sekundarstufen-Lehrer für Streikmaßnahmen, sollte die Regierung nicht auf die Forderungen ihrer Gewerkschaft ASTI eingehen. Dabei geht es zum einen um mehr Geld, zum anderen aber auch um die Sicherheit des Unterrichts in der Corona-Krise. So fordern sie ein umfassendes Testprogramm auf das Virus, eine Neudefinition des Begriffs ‘enger Kontakt’, zusätzliche Unterstützung für Schüler, die zu Hause bleiben müssen, und angemessene Regelungen für Lehrer, die einer besonderen Risikogruppe angehören. “Ein Weckruf für die Regierung”, meint der bildungspolitische Sprecher der Labour Party Aodhán Ó Ríordáin.

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Die Ministerin für Kultur, Kunst und manches mehr Catherine Martin (Green Party) kündigt ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von € 750.000 zur Unterstützung der Musikindustrie in der Corona-Krise an, womit nun € 1.75 Mio. zur Verfügung stehen. Mit dem Geld sollen das Songwriting sowie die Aufnahme und Veröffentlichung von Alben angeregt werden. Die Ankündigung der Ministerin fällt zeitlich mit den ersten Finanzierungszusagen zusammen, mit denen 79 Songwriting-Camps und 56 neue Albumveröffentlichungen unterstützt werden.

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Das University College Cork ist um einen Schatz reicher. Eines der bedeutendsten mittelalterlichen irischen Manuskripte, das Book of Lismore, ging gestern als Geschenk von Peregrine Andrew Morny Cavendish, dem 12. Herzog of Devonshire und Besitzer von Lismore Castle, in den Besitz der Universität über und soll dort in einer noch geplanten ‘Schatzkammer’ der Boole Library ausgestellt werden.
“Seit wir das Book of Lismore im Jahr 2011 dem University College für eine Ausstellung ausgeliehen hatten”, so der Herzog bei der Übergabe, “haben wir darüber nachgedacht, es der Universität dauerhaft zu überlassen. Meine Familie und ich freuen uns, dass dieses nun möglich ist, und wir hoffen, dass dies vielen Generationen von Studenten, Gelehrten und Besuchern zugute kommen wird.”

Die 198 großformatigen Pergamentseiten aus dem Goldenen Zeitalter der irischen Literatur wurde im 15. Jahrhundert für Fínghin Mac Carthaigh Lord of Carbery, der von 1478 bis 1505 auf Kilbrittain Castle westlich von Cork lebte, zusammengestellt. Sie beginnen mit religiösen Texten, insbesondere dem Leben der Heiligen und damit verbundenen Erzählungen. Es sich dann fort mit weltlichen Texten, der Geschichte der Langobarden und der Eroberungen Karls des Großen sowie der einzigen aus dem Mittelalter erhaltenen irisch-gälischen Übersetzung der Reisen Marco Polos. Die Seiten schließen mit der Agallamh na Seanórach (Die Unterredung der Alten), der teils in Prosa und zum Teil in Versform verfassten umfangreichsten Erzählung im Finn-Zyklus, in der über die Heldentaten des mythologischen Fionn mac Cumhaill und der Fianna berichtet wird. Neben zwei nur rudimentär erhaltene, um das Jahr 1200 entstandene Manuskripte exstieren von dieser Erzählung vier Bearbeitungen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert.

Dienstag, 27. Oktober 2020

Der Updates zur Corona-Lage in Irland müde geworden, schaue ich mal nach, was die ‘Verschenkkiste’ noch hergibt, und krame ein zu Anfang der 1970-er Jahre im Fischer Verlag erschienenes Taschenbuch mit irischen Märchen hervor.
Der Herausgeber Frederik Hetmann (1934 – 2006), der unter seinem realen Namen Hans-Christian Kirsch auch ein Reisebuch über Irland verfasste, schrieb im ‘Hauptberuf’ zeitkritische Jugendbücher und Biografien und beschäftigte sich daneben vor allem mit dem Sammeln und Übersetzen von Märchen, Mythen und Sagen. Aus der Fülle des von der irischen Folklore-Kommission gesammelten Materials stellte er für dieses Taschenbuch eine Auswahl von 23 Märchen und Feengeschichten zusammen, die widerspiegelt, was für die irische Märchenwelt bezeichnend ist. Stärker als in vielen anderen Ländern knüpft sie an die Motive und Themen der Barden an, berichtet von Königssöhnen und Helden und von der Mythengestalt Deirdre, aber auch von Geistern und Feen, die bis in das letzte Jahrhundert hinein für manch einen Bewohner der Grünen Insel Wirklichkeit waren.

Das 240-seitige Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich im Laufe des Tages per E-Mail (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und eine Versandadresse in Deutschland angibt. Die Daten werden nicht weitergegeben und die Mails nach dem Versand des Buches gelöscht.

Nachtrag: Als erste Interessentin meldete sich heute um 12.02 Uhr eine Leserin aus 56348 Weisel, an die das Buch nun geht.

Montag, 26. Oktober 2020

In den Meinungsumfragen befindet sich die Fine Gael auf dem Höhenflug. Kam sie bei der Parlamentswahl im Februar mit 20,9 % der Erstpräferenzen nach der Sinn Féin (24,5 %) und Fianna Fáil (22,2 %) nur auf den dritten Platz, so sprachen sich in der gestern veröffentlichten Umfrage der Sunday Business Post 37 % der tausend Befragten für die Partei von Tánaiste Leo Varadkar aus. Die Sinn Féin bevorzugten 27 %, die Fianna Fáil von Taoiseach Micheál Martin nur noch 11 %. Sechs Prozent der Befragten hätten einem Kandidaten der Grünen ihre Stimme gegeben, drei Prozent einem der Labour Party und acht Prozent einem parteilosen Bewerber.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Als die irischen Grünen vor einem halben Jahr in die Regierung eintraten, war die Entscheidung bei vielen Mitgliedern umstritten. Seither haben sich die innerparteilichen Spannungen weiter verschärft, auch deshalb, weil die Partei in den Umfragen statt von der Regierungsbeteiligung zu profitieren leicht zurückgefallen ist. Nun gibt es zwei weitere prominenten Rücktritte, indem die Chefin der Jugendorganisation Young Greens Tara Gilsenan und der Vorsitzende der Queer Greens (Grüne mit nicht-heterosexuellen Geschlechtsidentitäten) Tiernan Mason am Wochenende ihre Ämter niederlegten.
“Wir hatten gehofft dafür kämpfen zu können, etwas zu bewegen und Verantwortungen deutlich zu machen”, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, “doch mussten wir in unserer kurzen Zeit als Vorsitzende feststellen, dass unsere Bemühungen vergeblich waren und die von uns vorgebrachten Bedenken unbeachtet blieben. Daher sehen wir uns nicht mehr in der Lage, diese Gruppen der Grünen zu vertreten. […] Wir wurden von Mitgliedern und gewählten Vertretern der Partei gemobbt und schickaniert.”

Sonnabend, 24. Oktober 2020

Bei der Vorstellung seiner mit € 500 Mio. ausgestatteten Shared Ireland Initiative wiederholt Taoiseach Micheál Martin, dass ein Referendum über die Wiedervereinigung Irlands in den nächsten fünf Jahren nicht auf der Tagesordnung der Regierung steht. Mit dem Vorhaben sollen Projekte gefördert werden, die die Republik Irland und Nordirland näher zusammenrücken lassen und den Ängsten nordirischer Unionisten gegenüber einem Zusammengehen mit der Republik entgegenwirken. “Wir wollen mit dieser Initiative sowohl dem zivilen als auch dem politischen Unionismus die Möglichkeit geben, sich auf unterschiedlichen Ebenen und im politischen Dialog einzubringen”, so der Regierungschef. “Die Initiative gründet sich auf Konsens, Zuhören und Beteiligung und beeinträchtigt niemandes Identität.
Die Sinn Féin hingegen fordert nach dem Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU mehr Tempo. Der Wohlstand und das Wachstum, das eine Wiedervereinigung Irlands generieren würde, würden die Kosten dafür weit übersteigen, zeigt sich ihre Vorsitzende Mary Lou McDonald überzeugt. (s.a. 17.07.20, 08.08.20)
Die irische Regierung setzt Australien, Finnland, Großbritannien, Kanada und Neuseeland folgend das Auslieferungsabkommen mit Hongkong vorläufig aus und begründet das mit der Verhaftung von mehr als sechzig Demonstranten, die sich für Bürgerrechte und der Erhaltung der ursprünglich einmal zugesicherten weitgehenden politischen Unabhängigkeit von China eingesetzt hatten.

Freitag, 23. Oktober 2020

In seinem Vortrag auf der Jahrestagung der irischen Ingenieure forderte Staatspräsident Michael D. Higgins am Mittwoch dazu auf, Irland zu einem führenden Land bei der Eindämmung des Klimawandels zu machen. Hier Auszüge aus seiner Rede:
“Der irische Staat muss mit gutem Beispiel vorangehen, wenn er glaubwürdig sein will, wenn er die realistische Hoffnung hat, seine Bürger auf den schwierigen Weg in eine CO2-armen Zukunft zu bringen. Die Öffentlichkeit hat eine moralische Verpflichtung, ihren Beitrag zur Transformation in eine CO2-arme Wirtschaft zu leisten. Wir alle – Einzelpersonen, gesellschaftliche Gruppen und Experten gleichermaßen – sind aufgefordert, die Bekämpfung des Klimawandels in die Hand zu nehmen, wenn wir diesen Wandel für unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft erfolgreich gestalten wollen. Dies ist nicht optional; wir alle als Bürger haben eine moralische Verpflichtung, bei dieser großen gesellschaftlichen Herausforderung mitzuwirken.”

Siehe auch: Die Propheten weinen
Seit gestern in der Früh sind rund 2.500 der 14.600 Wächter des Friedens primär damit beschäftigt, die Einhaltung der strikten Corona-Restriktionen zu überwachen. Dabei geht es insbesondere um das Verbot, sich weiter als fünf Kilometer von seinem Wohnsitz zu entfernen, wozu eine Vielzahl von festen und mobilen Checkpoints eingerichtet wurde. Um genug Personal dazu zu haben, wurden die Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Polizei vorübergehend geschlossen und die Polizisten an die ‘Corona-Front’ abkommandiert. Das gleiche gilt für viele, die bisher überwiegend administrative Aufgaben ausgeführt haben.
Derweil lag die 14-Tage-Infektionsrate gestern landesweit bei 291 pro 100.000 Einwohner, wobei die Grafschaft Cavan mit mehr als 1.000 den unrühmlichen Spitzenplatz einnahm. Der de-facato-Lockdown ist vorläufig bis zum 1. Dezember befristet.

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Der nordirische Gesundheitsminister Robin Swann von der unionistischen UUP und der Leiter der Gesundheitsbehörde Dr. Michael McBride weisen Auslassungen von Landwirtschaftsminister Edwin Poots von der unionistischen DUP zurück, in denen er einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung der Corona-Epidemie und der politischen Einstellung der Bevölkerung konstruiert.
Nach der Behauptung des Landwirtschaftsminister ist die Verbreitung des Corona-Virus in den republikanischen Wohngebieten “aufgrund des schlechten Vorbilds der oft gegen die Regeln verstoßenden Führung der Sinn Féin” bis zu sechsmal höher als in Regionen mit überwiegend unionistischer Bevölkerung.
Mit ihrem Roman The Milkman, in deutscher Übersetzung unter dem Titel Milchmann bei Klett-Cotta erschienen, gewinnt die irische Autorin Anna Burns als erste irische Frau den mit 100.000 Euro dotierten, seit 25 Jahren alljährlich verliehenen Dublin Literary Award. Vor zwei Jahren hatte sie mit ihm den prestigeträchtigen Man Booker Prize gewonnen. Zum Inhalt hier die Zusammenfassung des deutschen Verlags:
“Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann. Es ist das Letzte, was sie will. Hier, in dieser namenlosen Stadt, erweckt man besser niemandes Interesse. Und so versucht sie, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen. Doch Milchmann ist hartnäckig. Und als der Mann ihrer älteren Schwester herausfindet, in welcher Klemme sie steckt, fangen die Leute an zu reden. Plötzlich gilt sie als ‘interessant’ – etwas, das sie immer vermeiden wollte. Hier ist es gefährlich, interessant zu sein.”

Ausgeschrieben ist der Preis vom Dubliner Stadtrat. Die Entscheidung der Jury erfolgt auf der Grundlage von Nominierungen durch öffentliche Bibliotheken rund um die Welt. Der Milchmann wurde unter anderem von Bibliotheken aus dem Vereinigten Königreich, den USA und Deutschland sowie von irischen City und County Libraries vorgeschlagen.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Heute um Mitternacht macht Irland mit der höchsten Maßnahmen-Stufe 5 zur Bekämpfung der Ausbreitung der weltweiten Corona-Epidemie die Schotten knapp unterhalb eines kompletten Lockdowns dicht. Bis auf für das tägliche Leben wichtige Einrichtungen wie Tankstellen, Supermärkte und Apotheken bleiben in den nächsten sechs Wochen alle Läden (Friseure inklusive) geschlossen, und man darf sich nur in einem Umkreis von fünf Kilometern um seinen Wohnort bewegen.Gearbeitet werden soll, soweit eben möglich, von zu Hause aus.
Treffen mit Mitgliedern aus anderen Haushalten sind selbst im eigenen Garten untersagt. Restaurants, Pubs und Cafés dürfen nur noch als Takeaway operieren oder Mahlzeiten ausliefern, Beherbergungsbetriebe nur noch solche Gäste aufnehmen, in in der Corona-Krise unverzichtbare Aufgaben außerhalb ihres Wohnortes zu verrichten haben. Die Zahl der Teilnehmer an Hochzeiten wird auf 25, die der an Beerdigungen auf zehn begrenzt. Die Einschränkungen gelten bis Anfang Dezember.

Dienstag, 20. Oktober 2020

Gemeinsam mit dem Immigrant Council of Ireland (ICI) und den Betreibern von Bussen und Bahnen startete die National Transport Authority (NTA) gestern zum achten Mal eine auf zwei Wochen angelegte Kampagne gegen Rassismus im öffentlichen Nahverkehr. Fünf Menschen unterschiedlicher Herkunft, die sich aktiv für die Integration von Migranten eingesetzt hatten, waren im Umfeld von Verkehrsmitteln fotografiert worden und werden jetzt auf den Bahnhöfen, an den Haltestellen und in den Bussen und Bahnen selbst mit ihren Lebensgeschichten vorgestellt.
Zum Start der Kampagne sagte der Verkehrsminister Eamon Ryan: “Rassismus hat wie auch sonstwo in Irland keinen Platz im öffentlichen Verkehr. Jeder sollte sich sicher und respektiert fühlen, wenn er auf Reisen ist oder im Verkehrswesen arbeitet, das gilt im besonderen Maße für das Personal, das in der Corona-Pandemie die Mobilität der Menschen ermöglicht.”

Montag, 19. Oktober 2020

In den Wintermonaten liefert die irische Post beginnend mit dem heutigen Tag Briefe, Karten und Päckchen mit einem Gewicht bis zu zwei Kilogramm portofrei an Bewohner von Pflege- und Seniorenheime. Das gleiche gilt für Postsendungen von den Bewohnern der Heime an ihre Angehörigen.

Sonntag, 18. Oktober 2020

Wie hat sich in der Corona-Krise die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber den Parteien entwickelt? Bei der Parlamentswahl im vergangenen Februar lag die Sinn Féin mit 24,5 % der Erstpräferenzen auf Platz 1, gefolgt von der Fianna Fáil mit 22,2 %, der Fine Gael mit 20,9 % und den Grünen mit 7 %. Nach langwierigen Verhandlungen kam es draufhin zu einer Koalition aus Fianna Fáil, Fine Gael und den Grünen mit dem Fianna-Fáil-Vorsitzenden Micheál Martin als Regierungschef und dem der Fine Gael Leo Varadkar als seinen Stellvertreter, wobei im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, dass sie zur Hälfte der Legislaturperiode ihr Ämter tauschen.
Ein halbes Jahr später gibt es nach der heute veröffentlichten Meinungsumfrage der Sunday Times deutliche Verschiebungen in der Beliebtheit der Parteien. Die Fine Gael käme mit ihrem Vorsitzenden Leo Varadkar auf 31 % der Erstpräferenzen und damit den ersten Platz, während die den Regierungschef stellende Fianna Fáil nur noch auf 19 % käme und die Grünen auf 5 % zurückfallen würden. Über ein deutliches Plus kann sich auch die oppositionelle Sinn Féin freuen, die in der Umfrage auf 30 % kam.

Ob und gegebenenfalls in welchem Maße die Coronakrise zu dem Stimmungsumschwung beigetragen hat, ist allerdings schwer einzuschätzen. Zu den sinkenden Umfragewerten für die Fianna Fáil und der Green Party könnte auch beigetragen haben, dass es in beiden Parteien erheblichen Widerstand gegen die Koalition gab und in der Folge immer wieder Kritik auch von prominenter Seite an der eigenen Parteiführung geäußert wurde, während die Fine Gael in den letzten Monaten einen sehr geschlossen Eindruck machte.

Sonnabend, 17. Oktober 2020

Woher er den Optimismus hat, weiß ich nicht, denn er scheint im Widerspruch zu dem zu stehen, was die meisten Medien melden. Nach den Worten von Außenminister Simon Coveney ist ein Wirtschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich nach dessen Ausstieg aus der EU in Sicht und könnte bis Anfang November erreicht werden, auch wenn es insbesondere in der Fischereipolitik noch erhebliche Differenzen gibt.
“Nach meiner Einschätzung ist ein Deal möglich”, so der irische Außenminister, “ich glaube, dass ein solcher erreichbar ist, auch wenn noch viel Arbeit reingesteckt werden muss. Und ich denke, es wird eher Wochen als nur ein paar Tage dauern, um ihn zum Abschluss zu bringen.”

Freitag, 16. Oktober 2020

Die Fluggesellschaft Ryanair schließt im nun beginnenden Winterflugplan ihre Stützpunkte in Cork, Shannon und Toulouse und kündigt darüber hinaus signifikante Streichungen bei Flügen nach Belgien, Deutschland, Spanien, Portugal und Wien an. Im Vergleich zum Vorjahr werden nur 40 % der Flüge durchgeführt. Man bedaure dies, so Vorstandschef Michael O’Leary, doch die Ursache liege nicht bei Ryanair sondern im “Mismangement der Regierungen im europäischen Luftverkehr”.
Bleiben wir beim Luftverkehr. Laut einem Bericht des Vorstandsvorsitzenden des irischen Verbandes der Reisebüros Pat Dawson gegenüber einem Ausschuss des irischen Parlaments schulden die irischen Fluggesellschaften ihren Kunden immer noch 25 Millionen Euro für seit März gestrichene Flüge. So würde sich Ryanair mit allen Tricks davor drücken, Rückerstattungen an die Reisbüros zu überweisen, womit diese sie nicht an ihre Kunden weiterleiten können. Darüber hinaus habe Ryanair in den Sommermonaten praktisch leere Flugzeuge auf den Kontinent fliegen lassen, um Kunden, die die Flüge aufgrund der politischen Restriktionen in der Corona-Krise nicht antreten konnten, den Flugpreis nicht erstatten zu müssen.

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Mit der drastisch steigenden Zahl der Infektionen mit dem Corona-Virus verfügt die irische Regierung ein landesweites Verbot für private Besuche in anderen Haushalten, sofern es sich nicht Trauerfälle oder essentielle Gründe wie Pflege oder Kinderbetreuung handelt. Darüber hinaus müssen in den Grafschaften Cavan, Monaghan und Donegal alle nicht lebensnotwendige Geschäfte bis zum 10. November geschlossen bleiben.
Nach von der Arbeitsplatzbörse jobs.ie veröffentlichen Daten hat sich die Zahl der offenen Stellen im dritten Quartal des Jahres um 56 % erhöht, liegt aber fast um ein Viertel unter der im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Plus im Vergleich zum Vorjahr gibt es in den Bereichen Medizin, Gesundheitsfürsorge, Pharmazie und Baugewerbe, während (wenig verwunderlich) das Angebot an Stellen im Gastgewerbe, Tourismus und in der Freizeitindustrie um 90 % unter dem des Vorjahres liegt. Die Zahl der offenen Stellen für Tätigkeiten im Home Office hat sich mehr als verdoppelt.

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Die irischen Grünen, die sich lange gesträubt hatten in eine Koalition mit Fianna Fáil und Fine Gael einzutreten, haben sich nach Ansicht des Kommentators der Irish Times beim Staatshaushalt für das Jahr 2021 voll durchgesetzt und für den ‘grünsten Haushalt’ in der Geschichte des Landes gesorgt. Das betrifft nicht nur die Klimapolitik, sondern führt auch zu einer erheblichen Steigerung des Etats der Behörde für die Sicherung des Wohlergehens von Kindern und Familien Túsla sowie für die Unterbringung von Flüchtlingen.
Wie erwartet, wurde die CO2-Abgabe um € 7,50 auf € 33,50 pro Tonne erhöht, wodurch sich ein voller Dieseltank um durchschnittlich € 1,50 und ein vollen Benzintank um € 1,30 verteuert. Aufgrund der Erhöhung der vom Schadstoffausstoß abhängigen Gebühr für die Registrierung von Neuwagen wird der durchschnittliche Preis für ein neues Fahrzeug nach Angaben des Verbandes der Autoindustrie um rund 1.000 Euro steigen.

Dienstag, 13. Oktober 2020

Wahrscheinlich ist es nur ein Gerücht, doch soll nach einer Meldung des Irish Examiner Taoiseach Micheál Martin darüber nachdenken, am 25. Oktober die Uhren in Irland nicht auf die Winterzeit umstellen zu lassen, um den Iren in der Corona-Krise mehr Licht am Nachmittag und Abend zu geben. “Man sollte das ernsthaft in Erwägung ziehen”, meint die Co-Vorsitzende der Social Democrats Róisín Shortall, die den Vorschlag gemacht hatte, “und ich denke, dass der Verzicht auf die Zeitumstellung den Menschen, insbesondere den älteren, in der Corona-Krise helfen wird. Je länger es draußen hell ist, um so besser, und es würde den Menschen ermöglichen, länger im Freien Sport zu treiben.”
Aus der Verschenkkiste hole ich heute ein Buch in englischer Sprache, Setting Foot on the Shores of Connemara & other Writings von Tim Robinson aus dem Jahr 1996.
Tim Robinson war ein englischer Schriftsteller, Künstler und Kartograph. Zu seinen bekanntesten Werken gehören seine Bücher über die Araninseln und die Region Connemara im Westen Irlands, wo er sich mit seiner Frau eine Zeitlang im Dorf Roundstone niedergelassen hatte. Bekannt wurde er durch seine außergewöhnlich detaillierten Karten der Araninseln, des Burrens und Connemaras, das für ihn ein ‘ABC der Weltwunder’ war. Er starb im April dieses Jahres im Alter von 85 Jahren nur zwei Wochen nach seiner Frau an den Folgen einer Corona-Infektion. Zum Inhalt des Buches ein paar Zeilen vom Rückendeckel:

“In theses fourteen related works we witness a great writer, artist and cartographer united with his subject, conveying the vivid experiences of a quart-century of exploring and mapping the Aran Irelands, the Burren and Connemara. […] The Texts rehearse the potencies of discovery, botanical, archaeological and personal. Some are anecdotal, some meditative; each is individually conceived as a work of literature. Tim Robinson has been stepping into spacetime since 1972, mapping the unknown by way of the known. With Setting Foot on the Shore of Connemara he captures the numinous in a net of words and images, and creates his own illuminated manual of memory.”

Das Buch im Umfang von 220 S. geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, die oder der sich im Laufe des Tages per E-Mail (auf den Briefumschlag links im Menü klicken) meldet und eine Versandadresse in Deutschland angibt. Die Daten werden nicht weitergegeben und die Mails nach dem Versand des Buches gelöscht.

Nachtrag: Als erster Interessent meldete sich heute um 14.56 Uhr ein Leser aus 40878 Ratingen, an den das Buch nun geht.

Montag, 12. Oktober 2020

Auch in diesem Jahr führte An Taisce, die führende Umweltorganisation des Landes, eine Untersuchung zur Sauberkeit in irischen Städten und Gemeinden durch. Das Ergebnis fiel so schlecht aus wie seit 13 Jahren nicht mehr; nur 23 Orte bekamen das Attribut ‘sauber’, und nur neun wurden als ‘völlig sauber’ ausgezeichnet. Vielfach beklagt wurden auf den Straßen und Gehwegen herumliegende Gesichtsmasken und Einmal-Handschuhe.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Die geplante Aufstockung des irischen Staatshaushaltes für das kommende Jahr auf ein Rekordniveau von mehr als € 86 Mrd. ist in den Augen der oppositionellen Sinn Féin zu wenig, und so fordert die Partei in ihrem alternativen Haushaltsentwurf weitere Investitionen in Höhe von € 5,3 Mrd. zur Bewältigung der gegenwärtigen Krisen. Zur Finanzierung der Zusatzausgaben schlägt sie bei der Einkommenssteuer eine progressive Tabelle mit höheren Sätzen am oberen Ende sowie eine ‘Solidaritätsabgabe’ für Jahreseinkommen oberhalb von € 140.000 in Höhe von drei Prozent für das Jahr 2021 und fünf Prozent für 2022 vor.

Sonnabend, 10. Oktober 2020

Der Herbst ist angebrochen und die Regierung dabei, dem Entwurf für den Staatshaushalt 2021 den letzten Schliff zu geben. Es wird, so verrät der Minister für öffentliche Ausgaben Michael McGrath, mit mehr aus € 86 Mrd. “die größte Rechnung in der Geschichte des Staates” sein, wobei die Sonderausgaben zur Bewältigung der Corona-Krise mit € 16 Mrd. zu Buche schlagen. Milliarden sollen in die Wirtschaft gepumpt werden, “nicht um das Wachstum zu fördern, sondern um sie zu stützen.” Viel Geld geht in die Sozialfürsorge, das Gesundheitssystem, die Sicherung der Arbeitsplätze und den Wohnungsbau, auch das vom Vorsitzenden der Green Party geführte Ministerium für Verkehr und Energie soll dem Vernehmen nach gut bedacht werden.
Für 2020 erwartet Finanzminister Paschal Donohoe ein Defizit von € 21 Mrd. und warnt, dass sich dies noch erhöhen könnte, sollte die Corona-Epidemie in den letzten Monaten des Jahres weitere Einschränkungen im öffentlichen Leben erforderlich machen.

Freitag, 9. Oktober 2020

Nach Tests an 791 Versorgungsstellen wurde in 59 Fällen verteilt über 13 Grafschaften eine hohe Kontaminierung des Trinkwassers mit dreifach halogenierten Methanen festgestellt. Das Umweltgift entsteht üblicherweise bei der Chlorierung von Trinkwasser und ist nach einigen Langzeitstudien in hohen Konzentrationen krebsfördernd. Die meisten Entnahmestellen mit Konzentrationen über dem Grenzwert lagen in den Grafschaften Donegal, Clare und Louth. Laut Irish Water wurde ein Programm in die Wege geleitet, um das Problem bei der Wasseraufbereitung in den Griff zu bekommen.

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Landesweit hat die irische Regierung mit ihren Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie die Restriktionen verschärft. Mit dem ‘Level 3’ werden die Menschen aufgefordert, ihre Grafschaft nicht zu verlassen und soziale Kontakte soweit wie möglich zu unterlassen. Restaurants und Cafés dürfen Mahlzeiten nur noch im Freien servieren oder abholen lassen. Zugleich wurden nun auch die letzten vier Länder von der ‘Grünen Liste’ gestrichen, was bedeutet, dass alle aus dem Ausland nach Irland einreisende Personen aufgefordert sind, sich in eine vierzehntägige Quarantäne zu begeben.
Nicht allen Experten geht das weit genug. “Ich denke, dass in der gegenwärtigen Lage eine einmonatige Pause bei allem, was der Unterhaltung dient, angemessen ist, darin inbegriffen die Schließung aller Pubs und die Beschränkung von Restaurants auf Essen zum Mitnehmen,” sagte ein Professor für Immunologie vom Trinity College Dublin.
Die Zahl der Einweisungen von am Coronavirus erkrankten Iren hat sich im Vergleich zum ersten September verdreifacht und liegt mit 150 nur noch knapp unter der bisherigen Höchstzahl am 4. Juni. 24 von ihnen liegen auf Intensivstationen.

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Bis zu acht Kilometer lange Schlangen wurden heute Vormittag von den neu eingerichteten 132 ‘Super Checkpoints’ an den Autobahnen und Einfallstraßen nach Dublin gemeldet, an denen die irische Polizei kontrolliert, ob sich die Autofahrer an die Reisebeschränkungen halten und wirklich ‘dringend’ in die Hauptstadt müssen, die ein ‘Hotspot’ bei der Ausbreitung der Corona-Epidemie ist. Mehr als 2.500 Polizisten wurden für diese Aufgabe abgeordnet. Die Polizei hat zwar keine Durchsetzungsbefugnisse, hofft aber die Autofahrer davon überzeugen zu können, keine unnötigen Fahrten außerhalb ihrer eigenen Grafschaft zu unternehmen. Vielleicht leisten allein die Verkehrsstaus Überzeugungsarbeit.
Die rund 120.000 Empfänger des Mindestlohns erhalten vom 1. Januar an eine Erhöhung ihres Lohns um zehn Cent auf € 10,20 pro Stunde. Der Vorschlag dazu kam von der Low Pay Commission, nachdem sich die Gewerkschaften aus ihr verabschiedet hatten, da die von ihnen geforderte und vor der Corona-Krise einvernehmlich vorgeschlagene Erhöhung um 30 Cent von den Vertretern der Arbeitgeber jetzt nicht mehr akzeptiert wurde. Bei der Einführung des Mindestlohns im Jahr 2016 lag er bei € 8,65 pro Stunde. (s.a. 23.09.20)

Dienstag, 6. Oktober 2020

“Spielzeug wird zum neuen Toilettenpapier” lese ich heute im Irisch Examiner, derweil auf einem Foto eine lange Kundenschlange vor einem der größten Spielzeugläden des Landes abgebildet ist. Aus Angst vor einem neuen ‘Lockdown’ mit wochenlangen Schließungen aller nicht lebensnotwendigen Geschäfte machen sich die Iren auf, schon jetzt ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen. So zeigt ein Foto von gestern Vormittag eine lange Schlange ängstlich vor dem Smyths Store in Carrickmines in der Grafschaft Dublin wartender Eltern, von denen einige nach ihrem Einkauf berichteten, sie hätten bis zu einer halben Stunde gebraucht, um durch die Tür zu kommen.

Montag, 5. Oktober 2020

Der High Court weist die Klage von Ryanair gegen die Reisehinweise der Regierung zurück. In der gegen An Taoiseach Ireland und den Attorney General gerichteten Klage ging es u.a. um die Aufforderung, abgesehen von unaufschiebbaren alle Auslandsreisen zu unterlassen und sich nach der Rückkehr aus nicht auf der ‘Grünen Liste’ der Regierung stehende Staaten in eine 14-tägige Selbstisolierung zu begeben. Die Regierung argumentierte dagegen, dass es sich um keine rechtlich bindenden Anordnungen, sondern nur um Empfehlungen gehandelt habe. Woraufhin das Gericht am Freitag feststellte, dass die Regierung “in Bezug auf ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie weder ihre Exekutiv- noch die Gesetzgebungs-Befugnisse überschritten hat”.
Nach einer Studie von Eurofound, einer europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, wurde in Irland seit Beginn der Corona-Epidemie 47 % aller geleisteten Arbeit von zu Hause aus abgewickelt, womit das Land auf den zweiten Platz hinter Belgien kam. Schlusslicht war mit 19 % Kroatien. Von denen, die Heimarbeit leisteten, klagten 22 % über Konzentrationsprobleme aufgrund familiärer Verpflichtungen.

Sonntag, 4. Oktober 2020

Staatspräsident Michael D. Higgins, der selbst einige Gedichte verfasst hat, würdigt den am Freitag im Alter 78 Jahren verstorbenen Dichter Derek Mahon: “Was ich als seine größte Stärke in Erinnerung habe”, so das Staatsoberhaupt, “war sein poetischer Instinkt, ständig nach dem Menschlichen in uns zu graben, nach dem, was zugleich widersprüchlich und voller Möglichkeiten ist. Der Verlust von Derek Mahon gleicht dem Fall von Eichenbäumen. Uns bleibt die Hoffnung auf die Frucht der Eicheln, die er uns als sein Vermächtnis hinterlassen hat.”
Neben seinen lyrischen Werken ist Mahon auch für seine Übersetzungen aus dem Französischen bekannt. Sein Gedicht A Disused Shed in Co. Wexford, eine Meditation über das Vergessenwerden, das Periphere, Unterdrückte und Alltägliche, wird an Schulen und Universitäten diskutiert und ist in vielen Anthologien zu finden. 2007 wurde er mit dem David Cohen Prize für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Sonnabend, 3. Oktober 2020

Der Supreme Court, das höchste irische Gericht, hat in letzter Instanz entschieden: Bei den von der US-Kette Subway verkauften Sandwichs handelt es sich nicht um Brot. Der Zuckergehalt übersteige mit mehr als zehn Prozent des Gewichts für das eingesetzte Mehl deutlich den für Brot festgelegten Grenzwert von 2 %, stellten die Richter fest, womit es sich nicht um Brot im Sinne der Steuergesetzgebung handelt, die Grundnahrungsmittel von der Mehrwertsteuer befreit. Das bedeutet, dass für die Sandwichs von Subway künftig Mehrwertsteuer abgeführt werden muss.

Freitag, 2. Oktober 2020

Trotz eines deutlichen Rückgangs der CO2-Emissionen aufgrund der Corona-Epidemie wird Irland in diesem Jahr die Klimaziele nicht erreichen, teilt der Climate Change Advisory Council mit. Nach dem zu Wochenbeginn veröffentlichten Bericht sank der CO2-Ausstoß von 2017 nach 2018 um gerade einmal 0,1 %, wobei es Fortschritte nur bei der Erzeugung von Strom gab und alle anderen Bereiche ihre Ziele verfehlten. Um die Vorgaben für 2030 noch erreichen zu können, seien enorme Anstrengungen erforderlich.
Die Überstunden bei der Garda, mit denen der eine oder andere Polizist sein Gehalt auch schon mal verdoppelt, gehören zu den politischen Dauerthemen. So wurde in diesem Jahr zwischen März und September rund 55 Million Euro an Überstundenvergütung an die 14.600 Mitglieder der Polizeikräfte ausgezahlt, im Schnitt also knapp 3.800 Euro pro Person. Davon entfielen rund 39,5 Mio. auf die unteren Dienstgrade, 11,5 Mio. auf der Sergeanten und 4 Mio. auf die Inspektoren.
Siehe auch: 01.07.16, 24.08.16, 19.08.17, 21.09.18, 11.07.19

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Nach einem vierstündigen Gespräch im mit dem demokratischen US-Senator Richard Neal und der Sprecherin des amerikanischen Repräsentantenhauses Nancy Pelosi kommt der irische Außenminister Simon Coveney mit der Versicherung aus Washington zurück, dass der Kongress keinem Handelsabkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich zustimmen wird, das das Karfreitagsabkommen (z.B. durch Grenzkontrollen zwischen Nordirland und der Republik) gefährdet.
Siehe auch: 18.10.19, 19.10.19, 22.10.19, 23.10.19, 09.11.19, 12.11.19, 09.01.20, 21.01.20, 07.09.20, 08.09.20, 10.09.20
Eine zu Beginn der Corona-Krise von einer Kirchengemeinde mit einer Aktionsgruppe im Dubliner Arbeiterviertel Bluebell eingerichtete food bank (in Deutschland sagt man dazu Tafel) gibt mittlerweile 2,4 Tonnen Lebensmittel pro Woche an Bedürftige in mehr als 300 Haushalte aus. Abgewiesen wird keiner und bislang reichten die Spenden, doch seitdem sich Sache herumgesprochen hat und immer mehr Menschen aus einem immer größeren Umkreis kommen, hofft man jetzt auf staatliche Zuwendungen.
“Ich habe mir nie vorstellen können, wie schwer Menschen zu kämpfen haben”, berichtet eine der ehrenamtlichen Helferinnen bei der Essensausgabe. “Da gibt es Familien, in denen der Mann keine Arbeit mehr hat oder alleinerziehende Mütter. Da sind Kinder, die seit Beginn der Krise in der Schule kein Frühstück mehr bekommen, so dass Cerialien bei der Ausgabe immer wichtiger werden, dazu Milch, Joghurt, Bohnen und was sonst noch dazugehört. Es bricht einem das Herz.”

Nachrichten aus Irland – Oktober 2020