Nachrichten aus Irland

Dezember 2019

Zusammengefasst nach Berichten irischer Medien

Aktueller Monat & Archiv

Dienstag, 31. Dezember 2019

Am Custom House Quay startet am frühen Abend mit einem ‘Countdown Concert’ der Gruppe Walking on Cars die von der Stadtverwaltung und Fáilte Ireland organisierten Neujahrs-Feiern in der irischen Hauptstadt. Bis zu 45.000 Besucher werden erwartet, die, so die Annahme, zehn Millionen Euro in die lokale Wirtschaft bringen sollen.

Montag, 30. Dezember 2019

Der Fianna-Fáil-Vorsitzende Micheál Martin will auch dann an der Spitze seiner Partei bleiben, wenn es ihm bei der nächsten Wahl nicht gelingt, Regierungschef zu werden. Es wird seine dritte Wahl als Vorsitzender der Fianna Fáil sein, mit der er die beiden vorhergehenden verloren hatte, wobei das Fiasko der Wahl vom Februar 2011 allerdings seinem Vorgänger anzulasten ist, den er erst drei Wochen zuvor abgelöst hatte.
Laut nun freigegebenen Dokumenten aus dem Jahr 1983 mit einem Dossier von Irlands seinerzeit ranghöchstem Geheimdienstoffizier an die Regierung ist nicht auszuschließen, dass auf dem Benbradagh Mountain in Derry (Nordirland) amerikanische Atomwaffen verborgen sind. Die Dokumente wurden jetzt ins Irische Nationalarchiv überführt.

Sonntag, 29. Dezember 2019

Taoiseach Leo Varadkar kündigt eine “Offshore-Windrevolution” für Irland an. Ein geplantes Gesetzespaket, so der Regierungschef, werde in den kommenden zehn Jahren zu einer dramatischen Steigerung des aus Windenergie erzeugten Stroms führen, so dass bis zum Jahr 2030 70 % der in Irland verbrauchten elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen kommen wird. Insbesondere die Irische See biete “fantastische Möglichkeiten”, Strom zu konkurrenzfähigen Preisen aus Offshore-Windanlagen zu gewinnen.

Sonnabend, 28. Dezember 2019

Die Grippe geht um in Irland, früher als erwartet, und damit nimmt die Zahl der Patienten zu, die mangels freier Zimmer in den Korridoren der Krankenhäuser auf Kranken-Transportwagen liegen. Bislang verbrachten in diesem Jahr 113.059 Patienten zumindest eine Nacht auf einem sogenannten Trolley — 13,6 % mehr als im Vorjahr, muss sich Gesundheitsminister Simon Harris von der Opposition im Parlament sagen lassen. Darüber hinaus haben mit Verweis auf die Grippewelle mehrere Krankenhäuser des Landes die Besuchsmöglichkeiten für Angehörige stark eingeschränkt.

Freitag, 27. Dezember 2019

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Irland ist seit 2007 um 2,5 Jahre gestiegen. Sie liegt nun bei 80 Jahren für Frauen und 77 Jahren für Männer, wobei sich der Unterschied seit den 1950er Jahren zunehmend verringert hat. Stark um 38 % zurückgegangen ist in den letzten zehn Jahren die Zahl der Suizide. Als weiterhin signifikantes Gesundheitsproblem nennt das Gesundheitsministerium Übergewicht und Fettleibigkeit, etwa 70 % aller Männer und 57 % der Frauen sind davon betroffen.

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Der Fine-Gael-Vorsitzende und irische Regierungschef Leo Varadkar erklärt, keine Einwendungen gegen eine 32 Kilometer lange ‘Boris Bridge’ zwischen Schottland und Nordirland zu haben und ein solches Projekt, das der britische Premierminister nach seinem überwältigenden Wahlsieg angeregt hatte, reizvoll zu finden. In einem Gespräch habe er Johnson allerdings darauf hingewiesen, dass sich nach dem Austritt des Königreiches aus der EU weder die Republik Irland noch die Europäischen Union an den Kosten beteiligen würden. Diese Einschätzung habe Johnson nicht geteilt. “Nein, nein, die EU wird schon zahlen”, habe er ihm geantwortet.

Mittwoch, 25. Dezember 2019

In einem Interview erklärt Taoiseach Leo Varadkar dankbar dafür zu sein, in Irland nur wenig Rassismus und Homosexuellenfeindlichkeit erfahren zu haben, mochte aber über seine persönlichen Erfahrungen im Detail nicht sprechen. Der Sohn eines indischen Arztes und einer irischen Krankenschwester hatte 2015 als Minister im Kabinett seines Vorgängers Enda Kenny seine Homosexualität offenbart.
“Wenn man von genmischter Rasse ist und keine weiße Haut hat”, so der Regierungschef, “ist man immer einem gewissen Grad an Rassismus ausgesetzt, und wenn man ein homosexueller Mann oder eine homosexuelle Frau ist, einem gewissen Grad an Homophobie. So ist das nun einmal, doch schätze ich mich glücklich, nur wenig davon erfahren zu haben.”

Dienstag, 24. Dezember 2019

Nollaig shona agus síocháin sa bhliain úr – Frohe Weihnachten und Frieden im Neuen Jahr, und mit diesem Wunsch gehen die Irlandnachrichten in ihre traditionelle Weihnachtspause. Die nächsten Nachrichten erscheinen spätestens am 9. Januar 2020, verbunden mit einem Blick auf das, was sich in den Tagen bis dahin ereignet haben wird.

Montag, 23. Dezember 2019

In seiner Weihnachtsansprache fordert Staatspräsident Michael D. Higgins die Menschen des Landes auf, sich im Vorfeld des kommenden Jahres an ‘das Beste des Irischseins’ zu erinnern und zieht Parallelen zwischen der Weihnachtsgeschichte, der Geschichte der Auswanderung aus Irland und dem Umgang mit Flüchtlingen.
“Was machen wir mit denen, die bei uns für einen Unterschlupf anklopfen? Weisen wir sie von unserer Tür fort, sagen wir ihnen, dass kein Platz in der Herberge ist? Oder begrüßen wir sie in einem Geist der Gastfreundschaft und denken dabei an die Geschichte der Emigration, die das irische Volk so sehr geprägt hat?”

Sonntag, 22. Dezember 2019

Auch der Vorsitzender der größten Oppositionspartei der Republik weist das Verlangen der Sinn Féin, nach dem Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU in Nordirland eine Volksabstimmung über den Anschluss an die Republik Irland durchzuführen, zurück. Die Karte zu einer Wiedervereinigung sei das Karfreitagsabkommen, so der Vorsitzende der Fianna Fáil Micheál Martin. Eine Abstimmung in naher Zukunft könnte die Spannungen zwischen Unionisten und Republikanern neu entflammen. Der Weg, die Menschen in Nordirland zusammenzuführen, bestehe zunächst einmal darin, die gemeinsame, von Unionisten und Republikanern getragene Regierung wiederzubeleben.
“Bevor ihr über neue Institutionen oder neue Herangehensweisen diskutieren wollt”, wandte er sich an die Sinn Féin, “solltet ihr erst einmal beweisen, dass ihr mit den existierenden umgehen könnt, und das habt ihr bislang nicht. Das ist sehr enttäuschend. Was sich da in Nordirland zu zeigen beginnt, ist ein Mittelweg. Ich denke, dem sollten wir Nahrung geben und abwarten, was er uns bringt.”

Siehe auch: 13.04.19, 13.07.19, 24.07.19, 25.07.19, 29.07.19, 13.11.19, 27.11.19, 30.11.19, 01.12.19, 14.12.19

Sonnabend, 21. Dezember 2019

Nach positiven Einschätzungen über die Chancen einer Regierungsbildung in Nordirland folgt gleich wieder ein Dämpfer. Eine Einigung vor Weihnachten sei seiner Einschätzung nach möglich gewesen, erklärte der britische Nordirlandminister Julian Smith. Mindestens drei der Hauptparteien des Landes einschließlich der Sinn Féin seien zu einem Abkommen bereitgewesen, doch zu seiner großen Enttäuschung habe dies die DUP als größte unionistische Partei des Landes mit ihrer Forderung nach weiteren Gesprächen verhindert.
Siehe a.: 04.03.17, 06.03.17, 07.03.17, 10.03.17, 18.03.17, 26.03.17, 28.03.17, 29.03.17, 04.04.17, 11.04.17, 13.04.17, 18.04.17, 21.04.17, 28.04.17, 17.06.17, 18.06.17, 19.06.17, 26.06.17, 29.06.17, 02.07.17, 03.07.17, 04.07.17, 05.07.17, 21.08.17, 28.08.17, 31.08.17, 02.09.17, 06.09.17, 11.09.17, 26.09.17, 29.09.17, 15.10.17, 18.10.17, 30.10.17, 02.11.17, 14.11.17, 21.12.17, 01.01.18, 10.01.18, 19.01.18, 25.01.18, 06.02.18, 09.02.18, 11.02.18, 14.02.18, 15.02.18, 18.02.18, 21.02.18, 14.03.18, 17.03.18, 09.05.18, 07.08.18, 15.02.19, 21.03.19, 26.04.19, 27.04.19, 13.05.19, 27.07.19, 16.12.19, 20.12.19
In seiner ersten Rede als neugewählter Abgeordneter im britischen Unterhaus kritisiert der Vorsitzende der nordirischen SDLP Colum Eastwood den Plan des britischen Premierministers Boris Johnson, eine Amnestie für ehemalige in Nordirland eingesetzte Soldaten auszusprechen. Ein solches Vorgehen wäre ein Affront gegen Opfer und Hinterbliebene, der den Friedensprozess in Nordirland in Gefahr bringen könne.

Freitag, 20. Dezember 2019

Nachdem es nun sicher zu sein scheint, dass das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland die Europäische Union zum 31. Januar kommenden Jahres verlassen wird, wurden zu Beginn dieser Woche die Gespräche zur Wiederherstellung der nordirischen Regionalregierung wieder aufgenommen. Sie ständen unter einem guten Omen und die verbliebenen Differenzen zwischen den politischen Parteien Nordirlands seien eher marginal, hört man heute von einem führenden Vertreter der DUP, ohne die eine Einigung in Nordirland nicht möglich ist. Das könnte Anlass zu Hoffnung geben, doch gab es in den letzten drei Jahren schon öfter positive Einschätzungen ohne Folgen.
Siehe a.: 04.03.17, 06.03.17, 07.03.17, 10.03.17, 18.03.17, 26.03.17, 28.03.17, 29.03.17, 04.04.17, 11.04.17, 13.04.17, 18.04.17, 21.04.17, 28.04.17, 17.06.17, 18.06.17, 19.06.17, 26.06.17, 29.06.17, 02.07.17, 03.07.17, 04.07.17, 05.07.17, 21.08.17, 28.08.17, 31.08.17, 02.09.17, 06.09.17, 11.09.17, 26.09.17, 29.09.17, 15.10.17, 18.10.17, 30.10.17, 02.11.17, 14.11.17, 21.12.17, 01.01.18, 10.01.18, 19.01.18, 25.01.18, 06.02.18, 09.02.18, 11.02.18, 14.02.18, 15.02.18, 18.02.18, 21.02.18, 14.03.18, 17.03.18, 09.05.18, 07.08.18, 15.02.19, 21.03.19, 26.04.19, 27.04.19, 13.05.19, 27.07.19, 16.12.19

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Zum ersten Mal seit 103 Jahren traten gestern in Nordirland rund 9.000 Krankenschwestern in einen zwölfstündigen Streik. Routineuntersuchungen und alle nicht lebenswichtigen Behandlungen wurden abgesagt. Der Streik richtet sich gegen die ungleiche Bezahlung im Vereinigten Königreich, denn Krankenschwestern in England und Wales erhalten umgerechnet 5.500 Euro mehr im Jahr.
Sturm Elsa hat Teile Galways so weit unter Wasser gesetzt, dass heute Vormittag Besitzer von im Vorort Salthill parkenden Autos ihre Vehikel 80 Zentimeter tief im Wasser stehend vorfanden. In Ballymoneen und Letteragh sind Straßen durch umgestürzte Bäume blockiert, das gleiche gilt für die Old Dublin Road. Man geht davon aus, dass sich die Wetterlage bis Weihnachten nicht wesentlich bessert.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Eine Wohltätigkeitsorganisation zur Sammlung von Spenden für die NUI Galway hat die Wohltätigkeit auf ihre Direktoren ausgedehnt und aus dem Spendenaufkommen Taxifahrten zwischen Galway und Dublin, Unterkünfte in Luxushotels und Reisen von Ehepartnern der Direktoren mitfinanziert. So gab die Galway University Foundation unter der Leitung des früheren Präsidenten der Universität Dr. James Browne nach einer Überprüfung durch die Kontrollstelle für Wohltätigkeitseinrichtungen in den letzten drei Jahren rund 50.000 Euro für Flüge in der Business Class nach New York, Peking, Toronto und Singapur aus, wo man anschließend in 4- und 5-Sterne-Hotels übernachtete. Weitere gut 24.000 Euro gingen für andere Flugtickets drauf.
Fahrten mit einem Intercity-Zug oder Schnellbus von Galway nach Dublin sind für einen Direktor einer Wohltätigkeitsorganisation unzumutbar, so dass im gleichen Zeitraum 30.400 Euro für Taxifahrten anfielen. Mit € 11.000 wurden 10 Reisen der Lebenspartnerin von Dr. Browne bezuschusst, und knapp 10.000 Euro investierte die Einrichtung in Eintrittskarten für die Rugby-Turniere Rugby Autumn und die Six Nations Internationals. Darüber hinaus wurden 21.200 Euro aus dem Spendenaufkommen an den NUI Rugby Club überwiesen.

Dienstag, 17. Dezember 2019

Der Dachverband der irischen Gewerkschaften ICTU veröffentlicht einen Vergleich der Einkommen der Firmenchefs mit dem ihrer Angestellten. Nach diesem muss ein Mitarbeiter mit einem durchschnittlichen Gehalt in Irland fünfzig Jahre arbeiten, um auf das Jahresgehalt seines Firmenchefs zu kommen. Sieht man in den unteren Lohnsektor, müssen Angestellte bis 212 Jahre arbeiten, um dieses zu erreichen.
In 22 der 26 untersuchten Firmen verdienten die Geschäftsführer mehr als ein Million Euro im Jahr. Und was meinen die Angestellten, wäre eine angemessene Entlohnung für ihrem Chef? Nach einer Studie der Harvard University, bei der in vierzig Ländern mehr als 55.000 Menschen befragt wurden, hielt die Mehrheit der Befragten das Siebenfache ihres eigenen Gehalts für gerechtfertigt.

Montag, 16. Dezember 2019

Seit dem 16. Januar 2017, der dritte Jahrestag steht also kurz bevor, ist Nordirland ohne eine Regionalregierung, und so beginnt heute wieder einmal eine neue Gesprächsrunde zur Wiederherstellung der Exekutive. Alle Parteien äußern ihren guten Willen, doch nach den im Karfreitagsabkommen festgelegten Regeln hängt der Erfolg der Gespräche allein vom guten Willen der jeweils stärksten Parteien auf unionistischer und national-republikanischer Seite ab. Dies sind DUP und Sinn Féin, die in den vergangenen drei Jahren diesen guten Willen zwar stets für sich reklamierten, ihn aber auf der anderen Seite vermissten.
So bleibt abzuwarten, was dieses Mal aus den Gesprächen wird, die vom britischen Nordirlandminister Julien Smith und dem stellvertretenden Regierungschef und Außenminister der Republik Simon Coveney moderiert werden.

Siehe a.: 04.03.17, 06.03.17, 07.03.17, 10.03.17, 18.03.17, 26.03.17, 28.03.17, 29.03.17, 04.04.17, 11.04.17, 13.04.17, 18.04.17, 21.04.17, 28.04.17, 17.06.17, 18.06.17, 19.06.17, 26.06.17, 29.06.17, 02.07.17, 03.07.17, 04.07.17, 05.07.17, 21.08.17, 28.08.17, 31.08.17, 02.09.17, 06.09.17, 11.09.17, 26.09.17, 29.09.17, 15.10.17, 18.10.17, 30.10.17, 02.11.17, 14.11.17, 21.12.17, 01.01.18, 10.01.18, 19.01.18, 25.01.18, 06.02.18, 09.02.18, 11.02.18, 14.02.18, 15.02.18, 18.02.18, 21.02.18, 14.03.18, 17.03.18, 09.05.18, 07.08.18, 15.02.19, 21.03.19, 26.04.19, 27.04.19, 13.05.19, 27.07.19

Sonntag, 15. Dezember 2019

Von den 68.693 auf der Warteliste für eine Sozialwohnung stehenden Bewerbern warten mit 18.454 mehr als ein Viertel schon länger als sieben Jahre, 41 % länger als fünf Jahre und 56 % mehr als drei Jahre auf eine Wohnung. So schießt sich die Opposition erneut auf Wohnungsbauminister Eoghan Murphy ein, der erst vor zehn Tagen ein Misstrauensvotum überstanden hatte. Der jedoch weist darauf hin, dass sich die Gesamtzahl der Wartenden in den letzten drei Jahren immerhin um rund 23.000 verringert hat.

Sonnabend, 14. Dezember 2019

Neben dem als katastrophalfür für die DUP bewerteten Ausgang der Unterhauswahlen sehen die Medien in ihm auch eine ‘Klatsche’ für die Sinn Féin. Zwar konnte sie dem stellvertretenden DUP-Vorsitzenden Nigel Dodds im Norden Belfasts den Sitz abnehmen, musste aber andererseits einen der ihren der SDLP überlassen, die nun ebenso wie die Alliance Party nach einer Pause wieder im Unterhaus vertreten ist. Insgesamt wird das Wahlergebnis als vernichtendes Urteil der Wählerschaft gegenüber den beiden größten Parteien gesehen, die es in den fast drei Jahren seit den letzten Wahlen zur Assembly nicht geschafft haben, sich auf eine Regierung zu einigen.
Da bei den britischen Unterhauswahlen 10 der 18 in Nordirland gewählten Abgeordneten aus Parteien kamen, die den Verbleib in der Europäischen Union propagiert hatten, kommt von republikanischer Seite wieder einmal die Forderung nach einem schnellen Referendum über einen Anschluss der Provinz an die Republik Irland, doch mag die irische Regierung derzeit nicht in diese einstimmen.
Jetzt sei nicht die Zeit für eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit Nordirlands, erklärte gestern die Europaministerin Helen McEntee. “Der Brexit ist noch nicht über die Bühne, und der Fokus muss jetzt darin liegen, das nordirische Parlament zu reaktivieren”, sagte sie in einem Interview mit dem irischen Rundfunk. Aus den Wahlergebnissen sei ersichtlich, dass noch mehr als in der Vergangenheit die Suche nach einem Mittelweg im Vordergrund stehen müsse. Da der Ausgang der Wahlen im Königreich den Brexit eher schwieriger machen würde, sei es jetzt wichtig, dass die in der EU verbleibenden Staaten enger zusammenrücken, denn mehr Einigkeit werde den Prozess erleichtern.

Siehe auch: 13.04.19, 13.07.19, 24.07.19, 25.07.19, 29.07.19, 13.11.19, 27.11.19, 30.11.19, 01.12.19

Freitag, 13. Dezember 2019

Die gestrigen Unterhauswahlen zum britischen Parlament werden bezüglich des Ausgangs in Nordirland als Desaster für die unionistischen Parteien bewertet, indem die sich für einen Anschluss Nordirlands an die Republik einsetzenden Partein Sinn Féin und SDLP zusammen nun erstmals mehr Abgeordnete in das Unterhaus schicken als die Unionisten. Die achtzehn in Nordirland vergebenen Mandate verteilen sich wie folgt:

Partei	2019	2017	2015	2010	2005	2001
DUP	8	10	8	8	9	6
UUP	0	0	2	0	1	5
Sinn Féin	7	7	4	5	5	4
SDLP	2	0	3	3	3	3
Alliance	1	0	0	1	0	0
Sonstige	0	1	1	1	0	0

Besonders schmerzlich für die DUP ist, dass ihr stellvertretender Parteivorsitzenden Nigel Dodds seinen Wahlbezirk Nord-Belfast, der ‘seit Menschengedenken’ von einem Unionisten gehalten wurde, an John Finucane von der Sinn Féin verlor. Der Wahlbezirk Süd-Belfast, der seit mehr als einer Dekade als eine weitere unionistische Hochburg galt, ging an die SDLP, die zudem der Sinn Féin einen Wahlkreis abnahm. Einen zweiten Sitz im Unterhaus verlor die DUP an die sich standhaft für den Verbleib in der Europäischen Union einsetzende Alliance Party.

Die Vorsitzende der DUP Arlene Foster zeigte sich zwar “extrem enttäuscht” über das Abschneiden ihrer Partei, wies jedoch Spekulationen zurück, ihr Posten sei ihn Gefahr, und suchte in allem noch etwas Positives. Wenn man sich das Ergebnis unabhängig von der Zahl der gewählten Volksvertreter anschaue, rechnete sie nach, hätten die meisten Nordiren für eine Partei gestimmt, die für den Verbleib Nordirlands im Vereinigten Königreich eintritt. “Das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt”, setzte sie hinzu.

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Kurz vor Weihnachten legte die Society of St Vincent de Paul (SVP) am vergangenen Dienstag unter dem Titel Growing Up in the Cold (Aufwachsen in der Kälte) einen Bericht zur Kinderarmut in Irland vor, dem zufolge mehr als 140.00 Kinder in kalten und feuchten Wohnungen leben, weil ihren Eltern zum Beispiel das Geld fehlt, ihren Vorauszahlungs-Zähler aufzuladen. So lebten nach Zahlen des Zentralamtes für Statistik im vergangenen Jahr 12,3 % der Kinder in Haushalten mit sogenannter ‘Brennstoff-Armut’. Mehr als zehn Prozent aller Haushalte von Alleinerziehenden konnten ihre Wohnung nicht adäquat heizen und waren bei der Bezahlung der Energierechnungen im Rückstand.
“In den nächsten Wochen und Monaten”, so der SVP-Vorsitzende Kieran Stafford, “wird die SVP Familien besuchen, die Angst vor dem Winter haben, weil sie keine Möglichkeit sehen, ihre Wohnungen zu heizen. Unsere Freiwilligen werden Familien aufsuchen, die zum Beispiel versuchen ihre Heizkosten zu senken, indem sie in den Wintermonaten nur einen Raum des Hauses bewohnen. Andere werden in Kälte und Dunkelheit sitzen, weil sie am Ende der Woche nichts mehr übrig haben, um den Prepaid-Zähler aufzuladen.”

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Der gestern publizierte Gewässer-Zustandsbericht der Umweltagentur EPA listet in der Kategorie “die Schlimmsten der Schlimmsten” acht besonders stark verunreinigte Flüsse und zehn Seen auf. Die Flüsse sind:
– Zwei Abschnitte des Avoca River im County Wicklow. Die Belastung wird im ersten Abschnitt durch Zuflüsse aus den bereits 1982 geschlossen Avoca Mines verursacht und im zweiten durch die Einleitung unbehandelter Abwässer.

– Der Aughoy im County Wexford. Als Ursache werden die Landwirtschaft sowie die Einleitung von häuslichen Abwässern und städtischem Regenwasser genannt.

– Der Ahavarraga im County Limerick, der seit 2015 in erheblichem Maße durch Düngemittel verunreinigt ist.

– Der Kilmihil im County Clare aufgrund der Einleitung von Abwässern.

– Der Kilgolgan im County Galway aufgrund der Einleitung von Abwässern aus der Stadt Loughrea.

– Der Owenriff River im County Galway, der so stark mit Phosphaten aus der Forstwirtschaft belastet ist, das dies Auswirkungen auf die Fischpopulation hat.

– Der Ballaghdoo im County Donegal, bei der die EPA ‘Einleitungen toxischer Natur’ als Ursache nennt.

– Der Roechrow im County Donegal, bei dem wiederum die Düngung in der Landwirtschaft als Grund genannt wird.

Die “zehn schlimmsten der schlimmen Seen” sind: Der Lough Alewnaghta an der Grenze zwischen den Grafschaften Clare und Galway, der Ballyquirke Lough im Co. Galway, der Lough Corglass im Co. Cavan, der Lough Egish im Co. Monaghan, der Lough Lickeen im Co. Clare, der Lough Macnean Lower in den Counties Cavan and Fermanagh, der Muckno bzw. Blayney im Co. Monaghan, der Lough Naglack im Co, Monaghan, der Lough Rinn im Co. Leitrim; und der Templehouse im Co. Sligo.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Zahl der als ‘makellos’ klassifizierten irischen Flüsse in den letzten dreißig Jahren von 500 auf 20 gesunken ist.

Dienstag, 10. Dezember 2019

Im Streit um die Preise für Rindfleisch setzen die irischen Farmer ihre Proteste fort und blockieren heute das zentrale Auslieferungslager der Musgrave Group (zu der die Supermarktkette SuperValu gehört) in Kildare. Ein Sprecher der Handelskette äußert sein Unverständnis für die Aktion und verweist darauf, dass sich SuperValue den irischen Bauern seit langem verpflichtet fühle, was auch darin zum Ausdruck komme, dass man ausschließlich in Irland erzeugtes Rindfleisch verkaufe. Die Abnahmepreise würden nicht von SuperValu, sondern zwischen den Schlachtbetrieben und den Erzeugern ausgehandelt; darüber hinaus gehe 90 % des in Irland erzeugten Rindfleischs in den Export, so dass man nicht sagen könne, dass SuperValu den Preis bestimmt.
Siehe auch: 11.09.19, 16.09.19, 17.09.19, 19.09.19, 23.09.19, 28.11.19, 28.11.19, 09.12.19
Auf einem heute auf der UN-Klimakonferenz in Madrid veröffentlichten Index hat Irland seine Position in den Bemühungen gegen den Klimawandel zwar leicht verbessert, gehört aber (beim CO2-Ausstoß auf dem drittletzten Platz stehend) immer noch zu den am schlechtesten abschneidenden Ländern Europas. Unter 57 weltweit gelisteten Ländern steht Irland auf Platz 41 und hat sich damit von ‘sehr schlecht’ auf ‘schlecht’ hochgearbeitet.

Montag, 9. Dezember 2019

Im Streit um die Rindfleischpreise blockieren die irischen Bauern heute nach Aldi und Lidl das zentrale Auslieferungslager der Supermarktkette Tesco in Dublin. Die jüngste Tesco-Werbeaktion ‘Rindfleisch zum halben Preis’ sei “eine Beleidigung für die Bauern und die von ihnen geleistete Arbeit”, erklärte IFA-Präsident gegenüber der Presse.
Siehe auch: 11.09.19, 16.09.19, 17.09.19, 19.09.19, 23.09.19, 28.11.19, 28.11.19
Im Rahmen einer Feierstunde im Gleneagle Hotel Convention Centre von Killarney erhielten heute mehr als 2.000 Menschen aus über hundert Staaten die irische Staatsbürgerschaft. Die größte Einzelgruppe kam aus Polen aus, die zweitgrößte aus dem Vereinigten Königreich.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Zehn Jahre, nachdem sich die katholische Ordensgemeinschaft der Christian Brothers nach der Veröffentlichung des Ryan Reports einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 30 Millionen Euro an den Fond für die Opfer des durch seine Brüder begangenen Kindesmissbrauch bereiterklärt hatte, hat der Orden sein Versprechen nun erfüllt. Insgesamt wurden bislang von kirchlichen Einrichtungen € 150 Mio. gezahlt, doch wartet der Start immer noch auf versprochene Eigentumsübertragungen in mehr als doppelter Höhe. Der Gesamtbeitrag des irischen Staates zur Entschädigung der Betroffenen dürfte bei etwa 1,5 Milliarden Euro liegen.

Sonnabend, 7. Dezember 2019

Irland feiert das 50-jährige Bestehen seiner einzigen Seilbahn, die Verbindung von der Spitze der Beara-Halbinsel auf die Insel Dursey. “Die Seilbahn ist mehr als nur ein Transportmittel”, so gestern der ein Mitglied des Grafschaftsrates. “sie wurde zu einer Touristenattraktion des Wild Atlantic Way.” Und so stieg die Zahl der Besucher, die sich auf das Abenteuer eine Überfahrt in der etwas altertümlichen Kabine einließen, von 2015 bis 2018 von 12.000 auf 22.000 Menschen – nicht schlecht für eine Insel, die nach der Volkszählung aus dem Jahr 2016 vier ständige Bewohner hat. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren es noch mehr als 200 Einwohner, bei der Einweihung der Seilbahn im Jahr 1969 durch den damaligen Taoiseach Jack Lynch rund 50 und im Jahr 1990 zwanzig.
Die über den 230 Meter breiten Dursey Sund führende Seilbahn ist insgesamt 360 Meter lang und hat zwischen den beiden Stützen eine Spannweite von 250 Metern. Ausgelegt ist sie für sechs Menschen, sechs Schafe oder eine Kuh.

Freitag, 6. Dezember 2019

Nachdem gestern erzürnte Bauern aus Protest gegen die niedrigen Abnahmepreise für Rindfleisch zwölf Stunden lang den Zugang zu einem Hauptverteilzentrum von Aldi in der Grafschaft Kildare blockiert hatten, begannen sie heute Morgen, dieses Mal unter dem Banner der Irish Farmers Association (IFA), mit der Blockade eines Verteilzentrums von Lidl in Charleville, County Cork.
Siehe auch: 11.09.19, 16.09.19, 17.09.19, 19.09.19, 23.09.19, 28.11.19
Nach einer Meldung des irischen Fernsehens wurden im vergangenen Jahr fast 30.000 ‘unerwünschte’ männliche Kälber im Alter von zehn Tagen geschlachtet, da ihre Aufzucht für Milchwirtschaft betreibende Farmer bei den derzeitigen Preisen für Rindfleisch nicht finanzierbar ist. In anderen Ländern wie dem Vereinigten Königreich und Neuseeland werden männliche Kälber unmittelbar nach der Geburt getötet, während dies in Irland erst zehn Tage nach der Geburt zulässig ist.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Nach der aktuellen PISA-Studie der OECD gehören in den entwickelten Ländern die irischen Schüler zu denen mit der höchsten Kompentenz im Lesen und beim Identifizieren von Falschmeldungen. Allerdings lesen sie immer weniger zum Vergnügen, denn fast die Hälfte der 5.577 an der Studie teilnehmenden 15-Jährigen gab an, nie in der Freizeit und zum Vergnügen zu lesen. Vor zwanzig Jahren sagte das nur ein Drittel.
Nicht sonderlich gut kam es bei den Patienten und Besuchern des Dubliner St. James’s Hospital an, als sie in Fluren Poster vorfanden, auf denen ein Wettbewerb für Mitarbeiter angekündigt wurde, in dem es darum ging, Patienten an ihrem letzten Tag im Krankenhaus möglichst schnell zu entlassen und die Zimmer wieder frei zu machen. Den beiden Teams, denen das zwischen Oktober und Januar im Mittel am schnellsten gelingen würde, wurde laut einem Bericht des Irish Independent jeweils 250 Euro versprochen. “The battle is on – don’t miss out” lautete der Slogan, auf denen das Personal zur Teilnahme am Wettbewerb aufgefordert wurde. Ein Sprecher des Krankenhauses teilte der Presse inzwischen mit, dass die Poster entfernt wurden und neu gestaltet würden. Sollte sich jemand durch sie verletzt gefühlt haben, entschuldige man sich dafür.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Zum zweiten Mal innerhalb von fünfzehn Monaten überstand der Minister für das Wohnungswesen Eoghan Murphy gestern Abend ein Misstrauensvotum, wenngleich sehr viel knapper als im September 2018. Eingereicht hatten es dieses Mal die Social Democrats (3 von 158 Sitzen im Parlament), die ihm Untätigkeit im Kampf um Wohnungslosigkeit und bezahlbare Mieten vorwarfen.
Für das Misstrauensvotum stimmten 53 Abgeordnete. 56 drückten sich dagegen aus, während die Abgeordneten der Fianna Fáil, die dem Minister seit Monaten die gleichen Vorwürfe machen, sich gemäß dem noch geltenden Abkommen zur Tolerierung der Minderheitsregierung von Taoiseach Leo Varadkar nicht an der Abstimmung teilnahmen.
Derweil sieht der Wohnungsbauminister die letzte Erhebung zur Wohnungslosigkeit als einen gewissen Erfolg an. Nach dieser ist die Zahl derjenigen, die im Oktober mangels einer eigenen Wohnung in Notunterkünften der Regierung lebten, zwar um 117 auf 10.514 gestiegen, was er aber darauf zurückführt, dass mehr Notunterkünfte eingerichtet worden sind. In dieser Einschätzung bestätigt sieht er sich auch durch die letzte Zählung der ‘rough sleepers’ (Menschen die im Freien übernachten), deren Zahl in Dublin um 41 % von 152 auf 92 sank. Leicht um 34 gesunken ist auch die Zahl der in den Notunterkünften lebenden Kinder und Jugendlichen, die nun bei 3.826 liegt. Dennoch, so gesteht er ein, sei die Zahl der Menschen in den Notunterkünften weiterhin “unakzeptabel hoch”.

Dienstag, 3. Dezember 2019

Im Rahmen des Climate Action Plan der irischen Regierung will Umweltminister Richard Burton bis 2030 siebzig Prozent der in Irland erzeugten elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Dabei setzt er insbesondere auf die Windkraft und weist darauf hin, dass allein in den letzten fünf Jahren der Anteil des aus Windkraft erzeugten Stroms um 50 % gestiegen ist. Derzeit ist Irland noch zu 86 % von fossilen Brennstoffen abhängig.

Montag, 2. Dezember 2019

Nachdem im vergangenen Mai vier TDs ins Europäische Parlament gewählt wurden, mussten diese ihr Mandat im irischen Parlament niederlegen. Von diesen freigewordenen Sitzen wurden bis dahin einer von der regierenden Fine Gael, einer von der Fianna Fáil und zwei von parteilosen Abgeordneten eingenommen.
Nach der Auszählung der Stimmen verlor die Fine Gael ihren bislang von der ehemaligen Justizministerin Francis Fitzgerald gehaltenen Sitz, und die als Kandidatin aufgestellte Stadträtin Emer Higgins musste sich knapp mit einer Differenz von 500 Stimmen gegenüber dem Kandidaten Mark Ward von der Sinn Féin geschlagen geben. Die weiteren drei Sitze gingen an einen Kandidaten der Fianna Fáil, einen der Green Party (die damit erstmals eine Nachwahl gewonnen hat) und einen parteilosen Bewerber, womit die Fine Gael nun einen Sitz weniger im Parlament hat. Ein gewisser Rückschlag für die Partei, doch ihr Vorsitzender Leo Vardkar zeigt sich unbeindruckt. Ob eine Minderheitsregierung eine Stimme mehr oder weniger habe, spiele am Ende auch keine große Rolle, meinte er schon vor der Wahl.

Allzu lange dürften es sich die neuen TDs vermutlich nicht auf ihren Sitzen bequem machen, denn nach dem Auslaufen des Tolerierungsabkommens zwischen der Minderheitsregierung der Fine Gael und der oppositionellen Fianna Fáil werden spätestens im kommenden Frühjahr vorgezogene Parlamentswahlen erwartet.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Die Vorsitzende der DUP Arlene Foster schließt eine Beteiligung ihrer Partei an einem Bürgerforum zum Ausloten der Möglichkeiten einer irischen Wiedervereinigung aus. “Da wir an die Union [mit Großbritannien] glauben, werden uns nicht an irgendeinem gesamtirischen Bürgerforum beteiligen,” sagte sie gestern in BBC Radio Ulster, und widersprach damit einer Meldung von Irish News, nach der ihr Stellvertreter Nigel Dodds geäußert hatte, die DUP werde über eine Beteiligung nachdenken, doch müsse der Dialog zuvorderst von den politischen Vertretern geführt werden. Dies sei nicht die Position der Partei, so gestern die Parteivorsitzende.
Der Regierungschef der Republik Irland Leo Varadkar hatte am vergangenen Dienstag ein solches Bürgerforum nicht ausgeschlossen, die Teilnahme der nordirischen Unionisten an einem solchen aber für erforderlich gehalten.

Siehe auch: 13.04.19, 13.07.19, 24.07.19, 25.07.19, 29.07.19, 13.11.19, 27.11.19, 30.11.19

Nachrichten aus Irland – Dezember 2019