Nachrichten aus Irland

Dezember 2009

Neues aus Irland, zusammengefasst nach Berichten von RTÉ, der
Irish Times, des Irish Independent und weiteren Quellen

Aktueller Monat & Archiv

Donnerstag, 31. Dezember 2009

• In der Grafschaft Galway gibt es wieder einmal Probleme mit dem Trinkwasser. Nur wenig bis gar nichts kam in den letzten Tagen aus vielen Leitungen, und so machten sich Wassertankwagen auf den Weg nach Ballinasloe, Clonfert, Clontuskert, Eyrecourt, Laurencetown, Kiltormer und Clonlahan. Die Grafschaftsverwaltung sieht das Problem bei den Bewohnern, die während des Kälteeinbruchs zuviel verbrauchen und die Hähne nicht schließen würden.

  Siehe a.:   24.11.99, 11.01.00, 12.09.00, 13.02.02, 03.07.02, 23.08.02, 10.05.03, 30.08.05, 22.03.07, 30.03.07, 11.04.07, 12.04.07, 10.07.07, 20.08.07, 14.09.07, 05.11.07, 24.01.08, 12.06.08, 26.09.08

Mittwoch, 30. Dezember 2009

• Sie und ihre Kabinettskollegen, meldet sich Sozial- und Familienministerin Mary Hanafin zu Wort, seien entsetzt über die Art und Weise, in der der Fernsehsender TV3 am 26. Dezember über eine Krebserkrankung von Finanzminister Brian Lenihan berichtet hatte. Auch wenn man als Minister in der Öffentlichkeit stehe, habe man bei einer Erkrankung das Recht auf eine Privatsphäre. Ihr Kollege sei sehr zuversichtlich, die Krankheit besiegen zu können.

Dienstag, 29. Dezember 2009

• Die Mitglieder der DUP zeigen sich ‘geschockt’ über die Ankündigung der Assembly- und Unterhaus-Abgeordneten (und Frau des nordirischen Regierungschefs) Iris Robinson, sich wegen psychischer Probleme aus der Politik zurückzuziehen. Zudem ist Frau Robinson Mitglied des Castlereagh Borough Council.

  Frau Robinson stand 2009 zweimal im Mittelpunkt einer politischen Kontroverse. Im März hatte sie Homosexualität als ‘Abscheulichkeit’ bezeichnet und vorgeschlagen, Homosexuelle durch psychiatrische Behandlung ‘umzupolen’. Später wurde publik, dass sie, ihr Mann sowie vier von ihnen angestellte Familienmitglieder mehr als £ 500.000 an Gehältern und Aufwandsentschädigungen erhalten hatten.

Montag, 28. Dezember 2009

• Bei einem Unfall auf der N 11, bei dem sich ein Minibus mit Arbeitern der irischen Post überschlägt, wird eine Frau getötet. 18 weitere Personen werden verletzt ins Wexford General Hospital gebracht. Kurz nach dem Unfall war ein zum Unfallort gerufener Krankenwagen auf der spiegelglatten Fahrbahn von der Straße abgekommen und hatte sich gleichfalls überschlagen.

Sonntag, 27. Dezember 2009

• Nach fünf Rücktritten teils ehemaliger Dubliner Weihbischöfe betont der gleichfalls im Murphy Report erwähnte heutige Bischof von Galway Martin Drennan, dass er keinen Grund für einen Rücktritt sieht. Vor einigen Tagen hatte er dem Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin vorgeworfen, bewusst oder unbewusst seine Integrität zu untergraben, indem er allen in dem Bericht genannten Bischöfen den Rücktritt nahegelegte. Opfer des Kindesmissbrauchs äußern sich enttäuscht über die Reaktion des Galwayer Bischofs und fordern weiterhin den Rücktritt.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09, 23.12.09, 25.12.09

Sonnabend, 26. Dezember 2009

• Was man in Deutschland den zweiten Weihnachtstag nennt, ist in Irland der St. Stephen’s Day. Die Geschäften haben geöffnet, und die Medien berichten der Rezession zum Trotz von einer Kauforgie. Nach einem Sprecher von Dublins Edelkaufhaus Brown Thomas in der Grafton Street standen beim Öffnen der Pforten um 9.30 Uhr bereits 1.200 Menschen Schlange. Auch in Nordirland strömt man in die Läden, vielleicht auch deshalb, weil dort am Neujahrstag die Mehrwertsteuer von 15 auf 17,5 % erhöht wird.

Freitag, 25. Dezember 2009

• Mit den Dubliner Weihbischöfen Eamonn Walsh (bislang zweiter Mann in der Erzdiözese) und Raymond Field bieten zwei weitere im Murphy Report kritisierte Bischöfe dem Papst ihren Rücktritt an.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09, 23.12.09

• Doch nicht nur im übertragenen Sinne brennt es zu Weihnachten in der katholischen Kirche Irlands. Ein Schaden in Höhe von mehr als 2 Mio. Euro wird nach einem Brand in der Kathedrale von Longford gemeldet, wo am frühen Weihnachtsmorgen ein Feuer ausgebrochen war. Zur Zeit warten Brandexperten der Polizei noch auf die Freigabe des Gebäudes durch Bauexperten, um zu untersuchen, ob es sich um Brandstiftung oder einen technischen Defekt gehandelt hat.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

• Die ethnischen Minderheiten sind nach einer Studie des Northern Ireland Council for Ethnic Minorities die neuen Opfer der Gewalt in Nordirland. Allein im vergangenen Jahr habe es fast 800 rassistische Übergriffe gegeben. Im gravierernsten Fall wurden 120 Rumänen aus ihren Wohnungen vertrieben und suchten im Gemeindehaus einer Kirche Unterschlupf. Als die IRA 1994 ihren Waffenstillstand erklärte und der Friedensprozess in Rollen kam, so Patrick Yu von NICEM, begann die Spirale der Gewalt gegen ethnische Minderheiten.
• Mit welcher Qualifikation haben Auswanderungswillige noch Chancen auf einen Arbeitsplatz auf der Grünen Insel? Mit der zum katholischen Bischof, denn allein in diesem Jahr wurden drei Planstellen (Bischof von Cloyne, Bischof von Limerick, Bischof von Kildare und Leighlin) außerplanmäßig frei, und weitere Rücktritte werden erwartet. Allerdings fragt man sich, warum in Irland (Republik + Nordirland) 4,3 Mio. Katholiken auf 84.000 km² von 26 Bischöfen betreut werden, während Deutschland mit seinen mehr als 25,5 Mio. Katholiken auf 357.000 km² mit 27 Bischöfen auskommt.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

• Nicht unerwartet bietet der Bischof von Kildare und Leighlin Jim Moriarty Papst Benedikt seinen Rücktritt an. Er gehört zu den früheren Weihbischöfe von Dublin, denen im Murphy Report die Verschleierung des Kindesmissbrauchs durch Priester vorgeworfen wird. Den Posten als Bischof von Kildare und Leighlin hatte er seit 2002 inne.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09, 17.12.09

• Das Jahr 2009, so Taoiseach Brian Cowen, sei das schwierigste in seiner politischen Laufbahn gewesen, doch Dank des unermüdlichen Einsatzes seiner Regierung werde sich 2010 das Bankensystem stabilisieren und Investitionen fördern, die neue Arbeitsplätze schaffen. Bezüglich Nordirland sehe er keinen Grund dafür, dass im kommenden Jahr die Selbstverwaltung nicht vollendet wird, wenn es (der Durchblick des Mannes ist bewundernswert) die Politiker auf beiden Seiten nur wollten.

Dienstag, 22. Dezember 2009

• Die Eltern sollten den Lehrern ihrer Kinder in diesem Jahr keine Weihnachtsgeschenke kaufen, so eine Empfehlung der irischen Grundschulleiter. Wegen Bestechung? fragt sich der deutsche Leser, doch das ist in einem Land, in dem frühere Regierungschefs und Finanzminister kein Problem darin sahen, von Geschäftsleuten hohe Geldgeschenke anzunehmen, nicht der Grund, denn wie diese Politiker sind natürlich auch die Lehrer unbestechlich.

  Den Lehrern könnte es einfach nur peinlich sein, meint das IPPN, Geschenke von Schülern zu anzunehmen, von denen sie wissen, dass ihre Eltern sich das eigentlich nicht leisten können. So habe letzte Woche Freitag eine achtjährige Schülerin ihrem Lehrer einen 200-Euro-Gutschein für ein Einkaufszentrum überbracht. Daher empfehle man, den Lehrern in diesem Jahr mit selbstgemachten Geschenken ihre Wertschätzung zu zeigen.

• Auch die Stadt Dublin ist knapp bei Kasse, und so beschloss gestern der Stadtrat unter anderem, den Etat für die Verbesserung der Infrastruktur in den nächsten drei Jahren um mehr als die Hälfte zu beschneiden und die Befreiung einkommensschwacher Familien von der Gebühr für die Müllabfuhr zu streichen. Für das kommende Jahr sieht der Haushalt der Hauptstadt Ausgaben in Höhe von € 867 Mio. vor, verglichen mit € 928 Mio. im Jahr 2009.

Montag, 21. Dezember 2009

• Der Fine-Gael-Abgeordnete Alan Shatter wirft Justizminister Dermot Ahern ‘staatlich gesponserten Kindesmissbrauch’ vor.

  Nachdem eine vor vier Jahren mit dem Ziel Asyl zu beantragen nach Irland gekommene Frau einer Abschiebungs-Verfügung nicht nachgekommen war, wurde sie mit ihrem Sohn am 16. August dieses Jahres verhaftet, ins Gefängnis gebracht und ihr Sohn in die Obhut der Gesundheitsbehörde gegeben. Einige Tage darauf beantragte die Gesundheitsbehörde, das Kind der Mutter zurückzugeben, damit diese mit ihm ausreisen könne. Das zuständige Bezirksgericht lehnt dies ab, da das nicht im Sinne des Kindes sei. Am 1. September wurde die Mutter dann ohne ihr Kind abgeschoben.

Sonntag, 20. Dezember 2009

• Die irische Polizei soll das Recht bekommen, von allen, die einer Straftat verdächtigt werden, auf der eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren oder mehr steht, eine DNA-Probe zu erheben. Im Falle einer Verurteilung, soll das Ergebnis dauerhaft und im Falle einer Nichtverurteilung drei Jahre lang in einer Datenbank gespeichert werden, auf die die Polizei Zugriff hat. Die rechtliche Grundlage dafür will Justizminister Dermot Ahern zu Beginn des kommenden Jahres schaffen.

Sonnabend, 19. Dezember 2009

• Auch wenn der Herausgeber dieser Nachrichten nicht den Eindruck hatte, dass der Dubliner Flughafen in diesem Jahr personell überbesetzt war, sieht der das anders. So einigte sich gestern die Dublin Airport Authority mit den Gewerkschaften über einen als sozialverträglich definierten Arbeitsplatzabbau von 450 Jobs sowie Gehaltskürzungen von bis zu 12 % und geänderte Arbeitsbedingungen. Jährlich € 38 Mio. will man so einsparen, um die durch weniger Touristen und Frachtverkehr bedingten Einnahmeverluste in Höhe von € 70 Mio. abzufedern. Sollte die Konjunktur anziehen und ein in der Vereinbarung festgelegter Gewinn erreicht werden, werde man zu den bisherigen Gehältern zurückkehren.
• Nachdem sich Ryanair mit Boeing nicht einigen konnte, hat die Fluggesellschaft nun endgültig auf eine geplante Bestellung von 200 Maschinen für die Jahre 2013 bis 2016 verzichtet. Man werde die Verhandlungen nicht wieder aufnehmen und auch bei keinem anderen Hersteller ein Angebot einholen, sondern seine Politik des schnellen Wachstums und hoher Investitionen signifikant zurückfahren, um so bessere Renditen für die Anteilseigner zu erzielen. (s.a. 02.11.09)

Freitag, 18. Dezember 2009

• Als vor 87 Jahren im irischen Freistaat die Garda Siochána als Nachfolger der verhassten Royal Irish Constabulary gegründete wurde, wurde ihr Offenheit und Transparenz auf die Fahnen geschrieben. Und doch ist sie heute, so Anfang des Monats der Direktor des Zentrums für Kriminalrecht an der Universität Limerick Prof. Dermot Walsh auf einer Tagung, eine der ‘heimlichtuerischsten’ Polizei der Welt, die sich weigert, Informationen zu veröffentlichen, die sie als eine der Allgemeinheit rechenschaftspflichtige Einrichtung bekannt geben müsste.

  So sei der Garda Code, der für den einzelnen Polizisten darlegt, wie er seinen Job auszuführen hat, eine geheime Dienstanweisung, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Mitunter wisse kein Polizist, wie der andere sie verstehe. So komme es vor, dass der eine jemanden wegen eines Vergehens belange, und er andere in einem vergleichbaren Fall keinen Grund dafür sieht.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

• Nicht unerwartet tritt der Bischof von Limerick zurück. Er habe den Papst gebeten ihm den Rücktritt zu erlauben und einen neuen Bischof zu bestellen, so Donal Murray, “weil einige der Opfer [des Kindesmissbrauchs], denen wir den ersten Platz in unseren Gedanken und Gebeten einräumen müssen, Probleme mit meinem Verbleiben im Amt haben werden.”

  Im Murphy Report werden Donal Murray aus seiner Zeit als Weihbischof in Dublin schwere Verfehlungen bei der Aufklärung des Kindesmissbrauchs durch Priester vorgeworfen. Eltern, die sich bei ihm über einen gestern wegen 70-fachen sexuellen Missbrauchs eines Jungen verurteilten Priester beklagt hatten, berichteten, er habe sie wieder weggeschickt. Inzwischen werden Forderungen laut, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegen den Bischof einzuleiten.

  Am Dienstag vor eine Woche war der im Murphy Report gleichfalls kritisierte frühere Weihbischof von Dublin Dermot O’Mahony von seinem Amt als Präsident des Irish Pilgrimage Trust – eine Einrichtung, die u.a. Wallfahrten für behinderte Kinder nach Lourdes organisiert – zurückgetreten.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09, 12.12.09

Mittwoch, 16. Dezember 2009

• Nach den Überschwemmungen im November und Dezember bleibt der Bahnverkehr zwischen Limerick und Ennis bis voraussichtlich Februar eingestellt. Während die Wasserstände in den meisten Regionen der Grafschaft Clare zurückgegangen sind, steigen sie bei der Bahnlinie in Ballycar bei Newmarket-on-Fergus weiter an.

  Derweil streitet man sich, wer für die Schäden an der Trasse verantwortlich ist. Sie nicht, meint die Eisenbahn, denn Ursache sei ein zu enger unterirdischer Wasserablauf aus einem nahegelegenen See in einen Fluss, für den das OPW verantwortlich zeichne. Zudem habe man die Schienen seit 1995 schon zweimal höhergelegt. Das OPW hingegen stellt sich auf den Standpunkt, dass von der Beseitigung dieses Problems, wenn es denn eines ist, ausschließlich die Bahn profitiere und man nach den Haushaltskürzungen weder ein Gutachten finanzieren noch irgendwelche Arbeiten ausführen könne.

Dienstag, 15. Dezember 2009

• Den Mitarbeiter im öffentlichen Dienst hat Finanzminister Brian Lenihan Gehaltskürzungen von 5 bis 15 % verordnet, doch Kopfschmerzen bereiten ihm halbstaatliche Einrichtungen wie das ESB, Bord Gáis oder die Transportgesellschaft CIÉ, bei denen die Regierung keinen Einfluss auf die Löhne hat. Denn es ist nicht leicht, bei den direkt vom Staat bezahlten Angestellten eine Akzeptanz für Gehaltskürzungen zu finden, wenn gleichzeitig die bei den halbstaatlichen Einrichtungen Beschäftigten mehr Geld bekommen. So entschied im Oktober der Labour Court, dass Bord Gáis seinen Mitarbeitern die beim National Pay Deal für diesen Herbst vereinbarte Lohnerhöhung zu zahlen hat, da die Firma profitabel arbeitet.
• Als Postbote auf dem Lande ist man bei Wind und Wetter unterwegs und weiß die Zeichen der Natur zu deuten. Michael Gallagher ist so ein Postmann in der Grafschaft Donegal und sich zu 90 % sicher, dass es in Irland weiße Weihnachten gibt. Seine Schlussfolgerungen zieht er aus der Beobachtung der Natur, so zum Beispiel aus dem Verhalten von Schafen, Kühen und Füchsen, die versuchen sich Reserven anzufressen, wie auch aus einem Wachstumsschub bei Gras im Oktober und den üppigen Fruchtständen der Mehlbeere. Der irische Wetterdienst Met Éireann hat andere Methoden und ist vorsichtiger, sagt aber für das kommende Wochenende schon einmal Temperaturen von bis zu –5 °C voraus.

Montag, 14. Dezember 2009

• Ein Vorschlag, den Farmer Padraig Nally, der im vergangenen Jahr sein vom Gericht einkassiertes Gewehr zurückgefordert hatte, unterstützen dürfte: Die Kommission zur Reform des Strafrechts schlägt vor, dass Haus- und Grundbesitzer, die sich durch einen Eindringling bedroht fühlen und ihn folglich erschießen, künftig nicht mehr wegen Mordes belangt werden. Das Netzwerk Irish Rural Link begrüßt den Vorschlag und hält eine solche Gesetzesänderung für erforderlich, damit die Eigentümer in der Lage sind, sich und ihren Besitz zu verteidigen. Menschenrechtsgruppen hingegen sprechen von einem Freibrief für schießwütige Farmer, es doch einfach mal zu probieren.

Sonntag, 13. Dezember 2009

• Der Generalsekretär der Gewerkschaft IMPACT Peter McLoone kündigt nach dem am Mittwoch vorgestellten Staatshaushalt, der u.a. Gehaltskürzungen für den öffentlichen Dienst vorsieht, ‘nachhaltige Arbeitskampfmaßnahmen’ an und schließt landesweite Streiks nicht aus. Über die Einzelheiten werde in den nächsten Tagen entschieden. Für weitere Gespräche mit der Regierung sehe er keine Grundlage mehr.

Sonnabend, 12. Dezember 2009

• Nach dem gestrigen Treffen des Primas der katholischen Kirche Irlands Kardinal Seán Brady und des Erzbischofs von Dublin Diarmuid Martin mit dem Papst in Rom deutet sich eine grundlegende Neuorganisation der katholischen Kirche Irlands an. Der im Murphy Report kritisierte Bischof von Limerick Donal Murray bleibt derweil in Rom, um, wie es heißt, “die weitere Entwicklung bezüglich seiner Zukunft abzuwarten”.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09, 06.12.09

• Und weiter geht die unendliche Geschichte über der zukünftigen Standort des Abbey Theaters. Recht eindeutig sprach sich gestern der Minister für Kultur, Sport und Tourismus Martin Cullen dafür aus, das geschichtsträchtige General Post Office zur neuen Spielstätte zu machen und damit gleichzeitig die O’Connell Street zu beleben. Während für den (vor zwei Jahren ‘endgültig beschlossenen’) Neubau in den Docklands mit Kosten in Höhe von € 150 bis € 170 Mio. zu rechnen sei, käme ein Umbau des GPO auf nur € 80 bis € 90 Mio. Pläne und ein Modell seien in Arbeit.

  Damit wäre auch die Zukunft des General Post Office geklärt: “Ich will nicht noch so ein Museum, das von 9 bis 17 Uhr geöffnet hat,” so feinsinnig der Minister für Kultur, “und das ganze Mistding anschließend tot ist.”

  Siehe a.:  29.06.00, 07.02.01, 10.01.02, 20.02.02, 26.01.03, 06.04.04, 01.03.05, 15.03.05, 13.05.05, 17.06.05, 05.09.05, 10.09.06, 16.10.07, 22.10.09

Freitag, 11. Dezember 2009

• Die erste Fahrt findet zwar erst am 1. März statt, doch bereits seit gestern ist die neue Autofähre zwischen Swansea in Wales und der zweitgrößten Stadt der Republik Cork buchbar. Vor drei Jahren hatte Swansea Cork Ferries die Verbindung eingestellt; nun nimmt eine von der in Cork ansässigen Genossenschaft The People’s Ferry betriebene Fähre Julia den Betrieb wieder auf.
• Von den Hochseefähren zu den Freizeitkapitänen auf Shannon und Erne. Nicht nur im Hotelbereich wurden zur Zeit des Booms gewaltige Überkapazitäten aufgebaut, auch die Hausbootvermieter an den Flüssen hatten im Vertrauen auf den keltischen Tiger aufgerüstet. Die Emerald Star Line, rüstet nun wieder ab und verkleinert ihre Flotte. Etwa zwanzig der fünfzig Mitarbeiter in Carrick-on-Shannon (Co. Leitrim), Protumna (Co. Galway) und Belturbet (Co. Cavan) bekommen zum Weihnachtsfest die Kündigung.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

• “A Pint of Plain is Your Only Man” lautete einst Flann O’Briens weiser Ratschlag für denn Fall, dass Ebbe in der Kasse ist. Das dachte sich auch die irische Regierung, und damit die Bürger diesem weisen Ratschlag folgen können, beschloss sie als stützende Begleitmaßnahme zu den Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst den Alkohol zu verbilligen und die Steuer von 21 % auf 17,5 % zu senken. So sinkt nun die Steuer auf ein Pint Guinness um 12 Cent, die auf einen Whiskey um 14 Cent und die für eine Flasche Wein um 60 Cent.

  Offiziell nennt Finanzminister Brian Lenihan einen anderen Grund für die Steuersenkung. Er wolle das Cross Border Shopping einschränken und verhindern, dass die Iren ihre geistigen Getränke weiterhin in einem Umfang wie bisher in Nordirland einkaufen. Dort wird die Steuer auf Alkohol zum ersten Januar von 15 % auf 17,5 % erhöht.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

• In den letzten Wochen gab es neben dem Thema ‘Kindesmissbrauch durch Priester’ kaum ein anderes, als den von Finanzminister Brian Lenihan angedrohten Haushaltsplan der Regierung für das Jahr 2010. Heute hat er ihn nun vorgelegt, und er sieht Einsparungen in Höhe vorn rund 4 Mrd. Euro vor.

  Der größte Einzelposten bei den Einsparungen ist der öffentliche Dienst. Um € 1,3 Mrd. sollen die Gehälter gekürzt werden, im mittleren Lohnbereich um 5 % und bei den Gutverdienenden um 15 %. Zu den letzteren gehören auch die Minister, während der Regierungschef sich mit 20 % weniger zufrieden geben will. Berechnungsgrundlage für die Pensionen ist künftig nicht mehr das letzte Gehalt, sondern das Durchschnittsgehalt der gesamten Dienstzeit.

  Auch die Empfänger von Sozialleistungen müssen Einschnitte hinnehmen. Arbeitslose sollen 4 % weniger bekommen, und das Kindergeld wird um 10 % gekürzt. Kürzungen gibt des weiteren bei den Zuwendungen für Behinderte und für die Kinderbetreuung.

• Wir schreiben das Jahr 2009 und alle im öffentlichen Dienst Beschäftigte sollen Opfer bringen. Alle? Nicht alle, denn da gibt es noch ein kleine Gruppe von rund 400 Arbeitnehmern, die in Irland bei EU-Institutionen beschäftigt sind. Deren Gehälter werden europaweit in Brüssel festgelegt. Um 3,7 % sollen sie sich erhöhen.

Dienstag, 8. Dezember 2009

• Nur ein Drittel aller bei der Polizei zur Anzeige gebrachten Vergewaltiger wird nach einem Bericht des Rape Crisis Network in Irland rechtskräftig verurteilt. Als Ursachen dafür werden in der an der Universität Galway erarbeiteten Studie ein enger Vergewaltigungs-Begriff und die mangelnde Beweiskraft der Aussage alkoholisierter Opfer ausgemacht. “Alkohol spielt hier ein enorme Rolle”, so der irische Generalstaatsanwalt James Hamilton bei der Vorstellung des Berichts. “Wenn die einzige Zeugin sich nicht klar erinnern kann, haben wir ein echtes Problem, den Täter zu verurteilen.” Und Alkohol ist in drei Viertel aller zur Anzeige gebrachten Fälle mit im Spiel.

Montag, 7. Dezember 2009

• Wenn in diesen Tagen ein irischer Priester von seinen Aufgaben entbunden wird, neigt man dazu, an Kindesmissbrauch zu denken. Doch es gibt auch andere Gründe, und so hat der Erzbischof von Cashel und Emly Dr. Dermot Clifford in seiner Eigenschaft als Verwalter der Diözese Cloyne Father Tadhg O’Donovan vorläufig vom Altar verbannt und ihm aufgetragen, sämtliche kommerzielle Aktivitäten sofort einzustellen.

  Der geschäftstüchtige Gemeindepriester war seit 1989 an 13 Immobilienprojekten beteiligt gewesen und hatte Mieteinnahmen aus wenigstens elf davon erzielt. Die Sache kam ans Tageslicht, nachdem er kürzlich zu einer Steuernachzahlung von € 433.475 verurteilt und auf die von der Steuerbehörde viermal im Jahr im Internet veröffentlichte Liste irischer Steuerhinterzieher gesetzt worden war.

Sonntag, 6. Dezember 2009

• Nach der Veröffentlichung des Murphy Reports scheint der Rücktritt des heutigen Bischofs von Limerick Donal Murray bevorzustehen. In einem in den Gottesdiensten zum Wochenende verlesenen Brief bittet er die Gläubigen seiner Diözese, für die Opfer und Überlebenden des Kindesmissbrauchs sowie für ihn selbst zu beten, während er über mögliche Konsequenzen aus dem Bericht für sich nachdenken werde. In dem Bericht wird ihm die Vertuschung von Kindesmissbrauch durch Priester während seiner 15-jährigen Amtszeit als Weihbischof in der Erzdiözese Dublin vorgeworfen. Zuvor hatte der Primas der katholischen Kirche Irlands Kardinal Seán Brady alle im Murphy Report Genannten aufgefordert, rasch “im Lichte der Ergebnisse zu handeln”.

  Siehe a.:  18.06.01, 12.04.02, 19.04.02, 12.05.02, 06.10.02, 19.10.02, 20.10.02, 16.12.02, 06.02.03, 04.05.03, 12.05.03, 27.08.03, 29.08.03, 25.10.03, 26.04.04, 05.05.04, 30.05.04, 04.08.04, 29.09.04, 22.03.05, 25.10.05, 09.11.05, 10.11.05, 09.03.06, 09.06.06, 26.10.06, 25.08.07, 15.01.08, 01.02.08, 04.02.08, 11.02.08, 20.03.08, 22.03.08, 28.04.08, 17.12.08, 22.12.08, 24.12.08, 01.01.09, 03.01.09, 06.01.09, 14.01.09, 24.01.09, 07.03.09, 21.05.09, 22.05.09, 24.05.09, 25.05.09, 27.05.09, 31.05.09, 07.06.09, 28.06.09, 21.07.09, 15.10.09, 17.11.09, 28.11.09, 29.11.09

Sonnabend, 5. Dezember 2009

• Nachdem es erst vor wenigen Tagen hieß, man sei einer Einigung nahe, wurden gestern Abend die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der Regierung über die von Finanzminister geplanten Einsparungen bei den Personalkosten für gescheitert erklärt. Nach Ansicht der Regierung sind die Vorschläge der Gewerkschaften, zu denen ein unbezahlter, 12-tägiger Sonderurlaub gehört, nicht geeignet, die erforderlichen Einsparungen zu realisieren.

  Der Dachverband der Gewerkschaften zeigt sich überrascht über die Ablehnung seiner Vorschläge. Der Frage, ob es nun zu neuen Streiks komme, wich ihr Verhandlungsführer aus: man werde sich jetzt zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. (s.a.: 25.11.09, 02.12.09, 03.12.09)

• Nach einem Besucherrückgang von 12 % in diesem Jahr will Tourism Ireland mehrere Millionen Euro in eine Werbekampagne investieren, um im kommenden Jahr wieder drei Prozent mehr Touristen ins Land zu bringen. Dabei zielt man besonders auf Großbritannien und Deutschland.

Freitag, 4. Dezember 2009

• Ring a ring a rosie  As the light declines  I’ll remember Dublin City  In the rare ould times.

  Dublin soll in die Höhe wachsen, hat gestern Abend der Stadtrat mit 28 gegen 18 Stimmen beschlossen. Somit sind nun u.a. in drei Innenstadtbereichen entgegen der bisherigen Politik Bürotürme mit mehr als sechzehn Stockwerken erlaubt, und zwar an der Heuston Station und Connolly Station sowie in den Docklands. Für Wohnhäuser in der City sind künftig maximal acht Stockwerke zulässig.

  In einigen anderen Stadtbezirken wurde die maximale Höhe für Bürogebäude auf sechzehn Stockwerke heraufgesetzt, wobei auf Gebäude im Abstand von bis zu einem Kilometer zu einer DART- oder geplanten U-Bahn-Station noch zwei Extra-Stockwerke gesetzt werden dürfen.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

• Nach dem Hochwasser müssen viele Menschen im irischen Westen zusehen, wie sie an sauberes Trinkwasser kommen, denn vielerorts ist die Versorgung unterbrochen oder das Wasser verunreinigt. So wurden in der Grafschaft Galway 6.000 Haushalte angewiesen, ihr Wasser wegen Kontaminierung durch menschliche und tierische Abfälle abzukochen. Doch auch ohne Überflutungen ist man in Galway an Kummer mit dem Trinkwasser gewohnt.

  Siehe a.:  24.11.99, 11.01.00, 12.09.00, 13.02.02, 03.07.02, 23.08.02, 10.05.03, 30.08.05, 22.03.07, 30.03.07, 11.04.07, 12.04.07, 10.07.07, 20.08.07, 14.09.07, 05.11.07, 24.01.08, 12.06.08, 26.09.08

• Was man – siehe unten – unter ‘keine Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst’ versteht, ist eine Frage der Definition. Zwölf Tage unbezahlten Zusatzurlaub für die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes gehören zu den Überlegungen, mit denen der Staat Personalkosten einsparen will. Der Stundenlohn bleibt so gleich, doch für die Angestellten bedeutet das bis zu 100 Euro weniger im Monat. Andererseits hätten sie dann Zeit, sich auf dem Schwarzarbeitsmarkt umzusehen. Für Oppositionsführer Enda Kenny wäre das ein “vollständige Kapitulation” der Regierung vor ihrer Verantwortung, da der Staat seinen Aufgaben dann nicht mehr voll nachkommen könne.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

• Nach intensiven Verhandlungen zwischen der Regierung und den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ist von einem Durchbruch die Rede und der für morgen angekündigte Streik von mehr als 250.000 Beschäftigten wird abgesagt. Nach Gewerkschaftsangaben ist man dabei ein Konzept zu erarbeiten, mit dem sich die erforderlichen Einsparungen im Staatshaushalt realisieren lassen, ohne die Gehälter und Pensionen im öffentlichen Dienst zu kürzen. Man gehe davon aus, dass die noch offenen Fragen bis Donnerstag geklärt werden, womit der für den 3. Dezember angekündigte Streiktag hinfällig sei.

  Heute Nachmittag jedoch widersprach Finanzminister Brian Lenihan der Annahme, dass Gehaltskürzungen vom Tisch seien. Entschieden sei noch gar nichts und man arbeite weiter an einer Übereinkunft. (s.a. 25.11.09)

• Auch zwischen der defizitären Fluggesellschaft Aer Lingus und den fünf Gewerkschaften ihrer Angestellten wird über Kosteneinsparungen verhandelt. Nach sechzehnstündigen Vermittlungsgesprächen vor der LRC haben sich heute beide Seiten zurückgezogen, um die Vorschläge zu bedenken.

  Siehe auch  28.08.09, 03.10.09, 08.10.09

• Eine Gruppe von Studenten und Akademikern hat eine Petition an die Hochschulleitung der Niederlassung der NUI in Maynooth gegen die Ernennung des früheren Regierungschefs Bertie Ahern zum Gastprofessor eingereicht. Den Organisatoren zufolge haben bereits 1.200 der 8.000 in Maynooth eingeschriebenen Studenten sie unterzeichnet. Der ehemalige Taoiseach war zum außerordentlichen Honorarprofessor an der School of Business and Law ernannt worden.

Dienstag, 1. Dezember 2009

• Nachdem gestern der Fianna-Fáil-Abgeordnete Jim McDaid aus dem Donegal den Austritt aus seiner Fraktion erklärt hat, wird es knapp mit der parlamentarischen Mehrheit für die Regierung. Ausschlaggebend für seine Entscheidung war weniger die Regierungspolitik, sondern vielmehr, dass bei Wahlen auf einer Bezirksversammlung ein Konkurrent zum Zug kam. Im August hatten über den Streit wegen der Schließung einer Krankenhausabteilung bereits zwei FF-Abgeordnete aus Sligo ihren Fraktionsaustritt erklärt.

  Sollten bei einer der kommenden Abstimmungen alle drei gegen die Regierung stimmen, käme es zu einem 82 : 82 Patt, und die Stimme des Parlamentsvorsitzenden würde den Ausschlag geben. Bei ihrer Bildung im Sommer 2007 hatte die Koaliton noch eine Mehrheit von dreizehn Stimmen. Allerdings haben Fraktionsaustritte in Irland oft taktische Gründe und bedeuten nicht zwangsläufig, dass man bei kritischen Abstimmungen gegen die Regierung stimmt. Man kann sich schließlich durch Zugeständnisse davon überzeugen lassen, sie als nunmehr ‘unabhängiger Abgeordneter’ zu unterstützen.

• Das Cross Border Shopping habe in der Republik allein im November 1.700 Jobs gekostet, klagt Retail Ireland. Wer aus der Republik zum Shoppen nach Nordirland fahre, solle sich bewusst sein, dass pro 150 Einkaufsfahrten ein heimischer Arbeitsplatz verloren gehe.
• Elf Jahre alt wurde dieser Nachrichtenservice am vergangenen Wochenende, und anlässlich dieses Geburtstages greife ich wieder einmal in die ‘Bücher-Verschenkkiste’ und fördere ‘schwere Literatur’ zu Tage, so schwer, dass sie die Deutsche Post nicht mehr als Büchersendung transportieren mag und die Gebühr für ein Päckchen will.

  Es geht um Frank Delanys 680-seitige Irland-Saga Schwert und Harfe (die englische Originalausgabe nennt sich sehr viel schlichter Ireland – A Novel), die hier in einer neuwertigen, gebundenen Ausgabe mit Schutzumschlag vorliegt. Zum Inhalt zitiere ich ein paar Zeilen vom Klappentext:

  “Irlands Süden in den fünfziger Jahren: Der neunjährige Ronan ist das einzige Kind im Haus der Familie O’Mara, und als eines Tages ein wandernder Geschichtenerzähler erscheint und mit seinen Anekdoten, Sagen und Balladen den ganzen Reichtum der irischen Geschichte ausbreitet, wird für den wissbegierigen Jungen die Tür in ein faszinierende neue Welt aufgestoßen. Noch als Erwachsener ist Ronan von dem alten Geschichtenerzähler so tief beeindruckt, dass er alles dransetzt, ihn ausfindig zu machen. Eine abenteuerlicher Suche quer durch seine irische Heimat beginnt.”

  Das Buch geht frei Haus an die oder den erste(n) Interessentin/en, der oder die sich heute meldet und nicht vergisst, eine Versandadresse in Deutschland anzugeben.

  Nachtrag: Das Buch ist vergeben und geht ganz knapp mit nur zwei Minuten Vorsprung auf einen Interessenten aus Essen an eine Leserin in 01139 Dresden.